Title: Individuum und Organisation Teil 4
1Individuum und OrganisationTeil 4
Koordination
Konfiguration
Verhalten von MitarbeiterInnen in komplexen
Organisationen
2Überblick
- Menschliche Verhalten, Bedürfnisse und
Erwartungen im Kontext der Arbeit (in
Organisation) - Reifungsprozesse in Organisationen
- Motivierende und demotivierende
Arbeitsorganisation - Organisationsgestaltungsmöglichkeiten und
Motivation - neuere Organisationsgestaltungsmodelle
- integrativer Human Ressourcen Ansatz
- Kritik an den motivationsorientierten Ansätzen in
der Organisationsforschung und -praxis
3Der einzelne Beamte kann sich dem Apparat, in
den er eingespannt ist, nicht entwinden. (...) Er
ist - der überwiegenden Mehrzahl nach - nur ein
einzelnes, mit spezialisierten Aufgaben betrautes
Glied in einem nur von der höchsten Spitze her,
nicht aber (normalerweise) von seiner Seite, zur
Bewegung oder zum Stillstand zu veranlassenden,
rastlos weiter laufenden Mechanismus, der ihm
eine im wesentlichen gebundene Marschroute
vorschreibt (Weber, 1976727 zit. B.
Schreyögg, 1998217)
4Voraussetzungen - Prämissen Kritik der
herkömmlichen Organisationspraxis
- Hierarchische Ordnung wird akzeptiert und bildet
die Basis für das Handeln der Individuen in
Organisationen - Die Frage Wie Individuen in die Organisation
integriert werden - und wie sie sich tatsächlich
Verhalten - wird ausgeblendet. - Bildet der Arbeitsvertrag die Grundlage für die
Integration von Individuen in die Organisation? - Erst seit kurzem wird die Ressource Mensch als
kritische Ressource im Unternehmen gesehen und
Motivation, Kreativität, Vertrauen und
Kooperationsbereitschaft zu Schlüsselbegriffen
stilisiert
5Welche Erwartungen und Wünsche verbinden wir mit
Arbeit
- Skizzieren sie hier ihre eigenen Vorstellungen
- ..................................................
..................................................
..................................................
..................................................
..................................................
..................................................
..................................................
..................................................
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..................................................
.........................................
6Menschliche Bedürfnisse und Erwartungen
Wachstumsbedürfnisse
Selbst-verwirkl.
Wertschätzung
Defizite
Soziale Bedürfnisse
Sicherheitsbedürfnisse
Physiologische Bedürfnisse
7Abraham Maslow ... No textbook tells us....
- Das Indivuduum als integriertes, organisiertes
Ganzes - Hunger als Paradigma
- Mittel und Ziele (means and ends)
- Wunsch und Kultur (desire and culture)
- Multiple Motivationen (multiple motivations)
- Liste von Triebkräften (a list of drives and a
relationship of motives) - Classification of fundamental drives
(Klassifizaktion von Triebkräften) - Motivation and animal data (instincts have
disappeared) - Umwelt (environment)
- Integration (when the thred is overwhelming)
- Nonmotivated behaviour
- Possibility of attainment
- Influence of reality
- Knowledge of healthy motivation
8Existiert eine Hierarchische Ordnung von
Bedürfnissen?
- Essen, Trinken, Kleidung, Wohnen
- Schutz vor unvorhersehbaren EreignissenNiemand
wünscht sich morgen Krank zu sein? - Gemeinschaftlichkeit, sozialer Kontakt
- Anerkennung, Selbstachtung und Selbstvertrauen
- Grad an Unabhängigkeit und Selbständigkeit
- Defizite als Prinzip - Motivationskraft
- Progression als Prinzip (hierarchischer Aufbau)
Welche Rolle spielen Bedürfnisse für die
Arbeitsorganisation
9Revision und Änderung der Bedürfnisse
Befriedigungs-Progressions-Prinzip
Frustrations-Regressions-Prinzip
Wachstumsbedürfnisse Sozialbedürfnisse Existenz
bedürfnisse
10Organisatorische Handlungstheorien oder
pathologische Denk- und Handlungsmuster in
Organisationen
- Abneigung gegen Arbeit
- führt zu verstärkter Kontrolle
- Widerwille ist nicht einmal mit Geld zu brechen,
sondern nur durch Strafandrohung - Menschen sind bequem und suchen einfache
Routinetätigkeiten - Scheu vor Verantwortung
X
11Organisatorische Handlungstheorien oder
pathologische Denk- und Handlungsmuster in
Organisationen
- Anstrengung und Arbeit ist und bereitet LUST
- Sinnvolle Ziele werden bereitwillig erledigt und
konsequent verfolgt mithilfe von Selbstdisziplin - Organisatorische Verpflichtung ist abhängig von
der Übereinstimmung persönlicher Präferenzen - Menschen sind talentiert und lösen Probleme
- Menschen suchen Verantwortung
12Zirkularität bei X Prämissen (bad guy)
bestätigt
Theorie X
Steigende Passivität und Desinteresse
Annahmen
Aufbau
zunehmendeFrustration in der Arbeit
Traditionelle Organisations-form
Management
Mitarbeiter
13Zirkularität bei Y Prämissen (good guy)
bestätigt
Theorie Y
Aktivität Engagement
bietet
Bedürfniss- orientierte Organisation
Raum zur Entfaltung
Mitarbeiter
Management
14Basis für Theorie Y Management
Dezentrale Entscheidungsprozesse
Integration durch gemeinsame Ziele
Gruppenentscheidungen
Delegation und Verantwortung
15Einfluß auf die Arbeitseinstellung(Herzberg)
Leistung
Motivatoren
Anerkennung
Arbeit selbst
Verantwortung
Unternehmenspolitik
Hygienefaktoren
Überwachung
Beziehung zum Vorgesetzten
Arbeitsbedingungen
Beziehung zu Kollegen
50
40
30
20
10
10
20
30
40
16Reifestreben und Prinzipien formaler
Organisationen
- Sind Organisationen der Ort wo Reifungsprozesse
von Menschen erlaubt sind - Welche Konsequenzen haben reife Mitarbeiterinnen
für Organisationen - Wie verträgt sich die hochgradige AT in
Organisationen mit dem RS von MitarbeiterInnen - Wie verträgt sich die Befehlskette mit dem RS von
MA - Wie verträgt sich die Einheit der Leitung mit dem
RS von MA - Wie verträgt sich die limitierte Kontrollspanne
mit dem RS von MA
17Reifekonzept von Argyris (1957, 1964)
- Passivität
- Abhängigkeit von anderen
- Geringe Zahl von Verhaltensmustern
- Zufällige-oberflächliche Interessen
- Kurzfristige Orientierung
- Unterordnung
- Fehlende Bewusstsein eigener Persönlichkeit
- Wachsende Aktivität
- Relative Unabhängigkeit
- Fähigkeit zu vielfältigen Verhaltensweisen
- Tiefe, beständige Interessen
- Langfristige Perspektiven
- Gleich- oder übergeordnete Stellung
- Bewusstsein und Kontrolle der eigenen
Persönlichkeit
Humanressourcen
Taylor AS
reif
unreif
New economy
Old economy
Knowledge worker
Fordist worker
18Reifedimensionen
- Aktivität
- rezeptiven, passiven kognitiven Zustand hin zu
eigener Initiative und selbstgesteuerter
Aktivität - Unabhängigkeit
- Loslösung von Unmündigkeit und Bevormundung
- Verhaltensmuster
- adaptiven und einfachen hin zu differenzierten
- Zeitperspektive
- aktuelle Ereignisse bestimmen das Handeln
Vergangenheit und Zukunft werden reflektiert - Rang
- Unterordnung, Emanzipation
- Selbst-Bewußtsein
- steigendes Bewußtsein des Selbst, Kontrolle über
eigene Handlungen
19Reifestreben und formale Organisationen
Identität
- Hochgradige Arbeitsteilung
- Vorbereitung, Kontrolle und Überwachung ist von
den Ausführenden getrennt (Kopf- und Handarbeit) - funktionale Differenzierung leistet keine soziale
Integration - Befehlskette
- fragmentierte Einzelprozesse werden über
Befehl/Gehorsam integrierbar der Vollzug wird
gemeldet, reibungslose Umsetzung der Anordnungen
-
Akzeptanz
-
20Reifestreben und formale Organisation
Kontrapunkt zum Reifeprinzip
- Einheit der Leitung
- Nicht nur Ziele, sondern auch die Wege (Art und
Weise) wie die von oben angeordneten Ziele zu
erreichen sind, werden vorgeschrieben,
Zielstrebigkeit und Entfaltung der eigenen
Persönlichkeit wird behindert - Limitierte Kontrollspanne
- der Vorgesetzte überwacht bei einer begrenzten
Zahl von Untergeordneten die Ausführung
(Soll-Ist-Zustand)
Fremdbestimmung und Unterordnung
21Bürokratisch hierarchische Organisation
- Reaktive passive Haltung wird gefördert
- Abhängigkeit und Unselbständigkeit wird betont
- monotone Verhaltensmuster konditioniert
- Festhalten an von außen vorgegebenen Interessen
- Reflektion der Situation wird gehemmt
(Perspektive) - reibungslose Unterordnung ist Ziel
- minimale Kontrolle über die eigene Arbeit
22Ergebnis der Organisationspathologien in
hierarchischen nicht-partizipativen HRM
- Frustration, Apathie, Aggression
- Kreativität, Menschlichkeit liegt brach,
- Hohe Transaktionskosten (Konfliktmanagement)
- Fehler vermeiden (Reaktion statt Aktion)
- unwirtschaftlichste Organisationsform und
verschwenderischte Form der HR Politik - Reaktionsweise
23Reaktionsweisen
Exit
Voice
- Verlassen der Organisation
- Innerlicher Rückzug (hohe Fehlzeiten ....)
- passiver Widerstand (silent protest)
- Aufbau von Feindseligkeit und Abwehr
- Probleme treten umso stärker auf,
- je strikter die Verhaltensmuster in
bürokratischen Organisationen, - je fragmentierter und standardisierter der
Arbeitsprozeß, - je niedriger die Tätigkeit in der Hierarchie,
- je reifer die Individuen
Loyality
24Lösungsansätze bei Reorganisation
- Mehr Selbstverantwortlichkeit
- größere Vielfalt in der Arbeitsorganisation
- mehr Kontrolle über das eigene Arbeitsfeld
Neue Strukturmodelle (Makroorganisation)
Kontingent Worker
Knowledge-able Worker
Neue Formen der Arbeitsorganisation
(Mikro-Ebene)
Flexible Worker
25Critical psychological states
Outcomes
Core job characteristics
Experienced meaningfulness of the work
Skill varietyTastk identityTask significance
High internal work motivation High growth
satisfaction High generaljob satisfaction High
work effectiveness
Experienced responsibility for work outcomes
Autonomy
Knowledge of results of work activities
Feedback from job
- Moderators- context satisfaction
- knowledge and skill
- - growth need and strength
Hackman/Oldman, 1980
26Ausprägung
Job Feedback
Autonomy
Task Significance
Kontroll- und Entscheidungspotential
Task Identity
Skill Variety
Differenzierung des Tätigkeitsprofils
27Handlungsspielraum eines APHackman und Oldman
(1980)
- Aufgabenvielfalt
- Ganzheitscharakter der Aufgabe
- Bedeutung der Aufgabe
- Auntonomie des Handelns
- Wieviel weiß der Ausführende über seine Aufgabe
28(No Transcript)
29Gestaltungsprinzipien
Kerndimensionen
30Individuelle Entscheidung
Gruppenentscheidungen
31Teilautonome Arbeitsgruppen
- Wenn eine starke gegenseitige Abhängigkeit
besteht - durch Verlagerung von Entscheidungskompetenz
erhöht sich die Flexibilität - Anreicherung der Arbeitsaufgaben steigert die
Motivation - und erhöht die Aktivität und Bereitschaft zu
Verbesserungsprozessen
ZIEL Integration von Individueller
Arbeitsleistung Organisation
32Gruppenorientierte Organisationsprozesse
- Taiido Ohno (Toyoto)
- Womack, Jones und Ross 1992
- Qualitätssicherung
- kontinuierliche Verbesserung
- Ausgleich von Leistungsschwankungen
- geringe Maschinenverschleiß etc..
33Rensis Lickert (1967)
- Integrative Humanressourcenstrategien und
Organisationserfolge - Führungsverhalten Erfolg
- Gruppenprozesse Erfolg
- Kommunikation, Einfluß Erfolg
-
Interdependente Zusammenhänge
34Führungsverhalten, Produktivität
- Personenzentrierter Führungskontext (i.G.
aufgabenorientierter Managementprozesse) - wenig produktiven Arbeitsgruppen wird
systematisch und eng kontrolliert, in produktiven
weniger Kontrollmaßnahmen - Führungsebenen reagieren auf Fehler von Gruppen
in produktiven Organisation mit Verständnis, in
gering produktiven mit Sanktionen und negativer
Kritik - freie Arbeitsgruppen sind am produktivsten
- allgemein formulierte Ziele und Anweisungen
korrelieren mit produktiven Arbeitsprozessen
35Gruppenprozesse und Organisationserfolg
- Kohäsive Gruppen sind produktiver
- entstehen durch unterstützende Maßnahmen durch
die Führungsebene - Mitglieder von kohäsiven Gruppen zeigen wenig
Ängste und Unsicherheiten, gering kohäsive
Gruppenmitglieder sind unsicher - Mitglieder in erfolgreichen Gruppen unterstützen
sich gegenseitig häufiger als wenig erfolgreiche
Gruppen
36Kommunikation, Einfluß und Organisationserfolg
- Mißtrauensbasierte Organisationen produzieren
Angst und Unsicherheit, lähmen und verzerren
Kommunikationsprozesse - Kohäsive Gruppen entwickeln bessere
Kommunikationsbeziehungen, reproduzieren und
tauschen Informationen unverfälscht aus - Funktionierende Kommunikationsstrukturen
korrelieren positiv mit Gruppenerfolg - Erfolgreiche Gruppen zeigen symmetrische
Beziehungen (Einfluß), wenig erfolgreiche
vergleichsweise asymmetrische Beziehungenstrukture
n
37William Ouchi
- Hire und Fire Kultur
- Individualentscheidungen
- Individualverantwortung
- Häufige Beurteilung
- Schnelle Karrieren
- Formelle Kontrolle
- Spezielle Karrieren
- Segmentierter Personaleinsatz
- Dauerhafte Beschäftigung
- Konsensorientierte Entscheidungen
- Seltene Beurteilung
- Langsame Karriere
- Implizite Kontrolle
- Funktionsübergreifende Karrieren
- Holistischer Personaleinsatz
38William OuchiTheory Z
- Lebenslange Beschäftigung
- Konsens und Individualentscheidungen
- Seltene Beurteilung und langsame Karriere
- Implizite und Explizite Kontrolle
- Mäßig spezialisierte Karrierepfade
- Holistischer Personalentwicklungssansatz
39Theory Z Prämissen
- Beschäftigung - Langfristigkeit, geringe
Fluktuation, - Leistungsbeurteilung an größeren Zeiträumen
orientiert, damit Lernprozesse indiziert werden
können - Entwicklung eines ausgeprägten Korps-Geistes
Corporate Identity (Clan-Orientierung)
Einschränkung der Governance Markt - Hierarchie -
Clan bei hoher Unsicherheit
40Neuere Konzepte
- Strapazieren Empowerment
- Kompetenzen, Selbstgestaltung, Autonomie,Verantwor
tung, Dezentralisation, Delegation,
Eigeninitiative - Selbstorganisation/flache Hierarchie
- Selbstorganisation statt Hierarchisierung,
bereichsübergreifende Abstimmung (Koordination),
spontane Abstimmung und horizontale Teambildung - Vernetzte Projektgruppen
- Projektarbeit dominiert, Entscheidungen treffen
die im Team fachlich kompetenten Mitglieder - Loose Koppelung
- Bildung von Gruppen zur Zusammenarbeit nach
aktuellen Anforderungen (idealisiert als
Zusammenschluß relativ autonomer Subzellen
41Integrative Humanressourcenpolitik
- Basisphilosophie
- Vertrauen
- Organisationsstruktur ist flach
- Motivation
- Arbeitsgestaltung
- anreichern
- Projektgruppen
- temporär, funktional, hierarchieübergreifend
- Arbeitsplätze
- Ergonomie
- Führungsstil
- vertrauensorientiert
- Grundwerte
- Anreizsysteme
- Entlohnung orientiert sich an Kompetenz,
Gewinnbeteilung etc. - Personalpolitik
- Flexibilität, Teilzeit, Gleitzeit
- Karriere
- Entwicklung und Fortbildung
- Personalauswahl
- sehr überlegt
- Weiterbildung
- orientiert sich Interessen
- Organisationsethik
- Innen- und Außenverhältnis
42Organisationspathologien
- Model I (Chris Argyris)
- institutionalisierte Selbstzensur, defensive
Kommunikationsstruktur, pathologische Wahrnehmung
und Kommunikation über die wahrgenommene
Realität, people do not tell you the truth - Die Mehrheit der Firmen entwickelt derartige
Kommunikations- und Organisationsstrukturen - Organisationsmitglieder artikulieren nur jene
Einsichten, die die Organisationskultur positiv
sanktioniertSubalternität und Unterordnung - Ergebnis ist ein unbrauchbares internes und
externes Wissen über .......
43There are two types of organizations
- Model II (Chris Argyris)
- Entwickelt funktionstüchtige Kommunikationskontext
e - favorisieren Kommunikationskultur und werden
gehört get heard - nur wenigen Firmen gelingt es funktionierende
Organisationskulturen (Model II) aufzubauen - Diese Firmen sind in der Lage die Umweltrealität
bestandskritischer wahrzunehmen und lösen
Organisationsprobleme dann, wenn sie entstehen - Organisationskulturen vom Typ II sind lernfähig
44Lernprozesse
- Organisierung der Geschäftsprozesse
(Kernkompetenzen und Kerntätigkeiten) - Die Art und Weise wie Unternehmen innovieren,
strategisch fokussieren und sich an Veränderungen
an- und einpassen. - Unternehmen / Organisationen scheitern, wenn sie
es nicht schaffen eine Kultur zu entwickeln, die
Lernen ermöglicht. - The heart of the learning gap (Argyris)
45The heart of the learning gappathology
- Lets be as honest about this one as we can be
- however the real culture of the organization
makes certain statements dangerous - people know
that - the result- people often say one thing while
believing another - call it the russian pathology - the Soviet Union
fell, largely because the organizational culture
forced it to deal almost exclusively with invalid
knowledge
46Rationale, politische und/oder strategische
Entscheidungsprozesse in Organisationen
ABWL II PS FUCHS OF
47- Market environments provide a definition of
success of business firms, and that definition is
closely related to their ability to survive and
grow. - Nelson / Winter, 1982
48Entscheidungsprozesse
- Entscheidungsprozesse als Ergebnis einer
intendierten Organisationsgestaltung? - Universalistische Prinzipien
- Theorie (Praxis) der rationalen Entscheidung
49- Entscheidungen in Organisationen sind vielfach
Ergebnis nicht geplanter und kontrollierter
Entwicklungen. Sie sind nicht ausschließlich
das Ergebnis intendierter Organisationsgestaltung.
- E sind ein Ergebnis informeller und formeller
inter- und intraorganisationeller Regelsysteme
(besser sozialer Beziehungen)
50 Modelle von Entscheidungprozessen
- Rationale Wahl
- Begrenzte rationale Wahl
- Inkrementalismus
- Konflikt-Modell
- Politik-Modell
- Organisierte Anarchie (garbage-can)
51Prämissen im Modell der rationalen Wahl
- Ziele sind bekannt
- Entscheidungsproblem ist bekannt
- Alle potentiellen Alternativen sind bekannt
- Alle Konsequenzen aller möglichen Alternativen
sind bekannt - Informationen über den Wert der einzelnen
Konsequenzen sind bekannt oder können in
Erfahrung gebracht werden. - Es werden nutzenmaximale Entscheidungen getroffen
- Einzelpersonen entscheiden (ohne Wertung und ohne
Individualinteressen)
52Phasen des Modells rationaler Wahl
- Problemerkenntnis
- Zielsetzung
- Alternativensuche
- Alternativenbewertung
- Auswahl der besten Alternative
- Implementierung der Entscheidung
53Realitätsfremde Prämissen (Voraussetzungen) im
Modell
- Bounded Rationality
- Contextual Rationality
- Procedural Rationality
- Retrospective Rationality
54Bounded Rationality
- Begrenzte Information, begrenzte Zeit, sonst.
Begrenzte Ressourcen zur Verfügung, weder in der
Lage noch Willens alle möglichen Alternativen in
Betracht zu ziehen
55Contextual Rationality
- Umwelt- und Rahmenbedingungen, spezielle
situative Einschränkungen (eigene - und fremde)
erlauben es uns nicht alle relevanten
Informationen zu erfassen - aus welcher Perspektive (Standpunkt - im
Unternehmen verschiedener funktionaler
Abteilungen und Sparten) bestimmt die Qualität
der Betrachtung und bestimmt den Prozeß der
Informationssammlung - Was wer für wichtig erachtet ist kontextabhängig
(Selektionsleistung - Vor- und Nachteil)
56Procedural Rationality
- Auch wenn es unmöglich ist optimale
Entscheidungen zu treffen, so kann der
Entscheidende dennoch Verfahren wählen, die es
ihm erlauben eine möglichst gute Entscheidung zu
wählen
57Retrospective Rationality
- Reale Entscheidungen werden erst nach Entschluß
ausreichend (für sich selbst und gegenüber
anderen) legitimiert und begründet.
58Alteritäre Entscheidungsmodelle
- Quasi-Konfliktlösung
- Vermeidung von Unsicherheit
- Suche nach Problemlösungen
- Organisationelles Lernen
59Quasi Konfliktlösung
- E ist Ergebnis von Verhandlungen,
- Verhandlungen sind Ergebnisse von Kompromissen,
- Kompromisse sind Ergebnisse von latenten
Konflikten - Latente Konflikte nötigen zu neuen
Entscheidungssituationen
60Vermeidung von Unsicherheit
- Minimierung der Risken!
- Was sind Risken?
- Wie lassen sich Risken einschätzen
- Problem inherently unpredictable worlds Jim
March 1994 - Management hat
- unvollständiges Wissen über die Umwelt,
- überschätzt Einfluß auf die Umwelt
- unterschätzt systematisch andere Faktoren
61Suche nach Problemlösungen
- Entscheidungsprozesse sind Suche nach Lösungen
- Abteilungs- und Funktionsspezifische Einsichten
in diese Probleme - Eingrenzung der Probleme - Ambiguität (Konfusion
und Komplexität und welche Konzeption von
Ordnung) - Management vermeidet systematisch diese
Problematisierung Kern kognitiver Prozesse ist
die Vermeidung der Konstruktion widerspr.
Welt(en) - Ambiguität unvollständige und unpräzise
Beschreibung einer aktuellen Situation ,
Unmöglichkeit Situationen authentisch zu erfassen
(Ethnozentrismus, Logozentrismus Universalismus
vs. Polyvalenz)
62Organisatorisches Lernen
- Anpassung an sich verändernde Situationen in
kleinen Schritten (Lindblom) - trial and error Verfahren
- Anpassung
- Variabilität
- Selektion
- Retention
- Welche Ansprüche kristallisieren sich heraus
- Wie ist ein Konses (herbeizuführen) zu erreichen
63Organisation und Umwelt
64Organisation und Umwelt
- Wie ist die Organisation zur Bewältigung
komplexer Umweltbeziehungen zu gestalten? - Organisationelle Grenzen
- durch Handeln hergestellt und aufrechterhalten
- Personen
- welche Personen gehören zur Organisation und
welche nicht - funktionale Grenzziehungen
- wo werden Beiträge geleistet und Anreize erhalten
Job design (Hackman/Oldman) zu Organizational
Design
65Grenzziehung und Selbstreferenz
- Wo endet der Einfluss der Organisation auf das
- Verhalten seiner Mitglieder
- Die Herausbildung eines Kontextes von
Verhaltenserwartungen definiert organisationelle - Systeme (welche Handlungen werden als relevant
und welche als irrelevant aufgefaßt) - Grenzziehungen durch die Herstellung von
Differenzschaffen durch Selbstreferenz ihre
Grenzen selbst - Konstitution einer speziellen Umwelt
66Differenzbildung
- Systeme nehmen Umwelt selektiv wahr ... ein hoher
Grad an Selektivität bringt mehr oder weniger - Spielraum
- Risiko (was wird als irrelevant markiert)
- Ist abhängig vom Beobachter
O
Umwelt ist letztlich unüberschaubar
67Komplexitität- Dymamik - Umweltdruck
Elemente
Lieferanten
Wettbewerber
Kunden
Relation
Grad der Formalisierung beschränkt den Grad der
SELEKTION
68Umweltdynamik
- Kenntnis zukünftiger Ereignisse und Entwicklungen
- Kenntnis der Auswirkungen von Umweltereignissen
und Veränderungen auf die Unternehmung - Kenntnis von adäquaten Maßnahmen zur Bewältigung
von Umweltereignissen und -veränderungen - Weick - subjektiver Prozess der Wahrnehmung
Sensemaking in Organizations 1995
69Umweltdruck (Illiberalität)
- Grad des Anpassungsdrucks
- Wettbewerbsintensität
- Knappheit von Ressourcen
- Intensität des Umwelteinflusses
70Relevanz der organisatorischen Umwelt
Umweltdruck
71Aufgaben definieren die Umwelt
72Interessengruppen als Umweltfaktoren
Pressure groups
Interessengruppen
Unternehmung
Verbände
Kommunale Gruppen
Art und Umfang der Interaktion (Shell AG, HM,
CA, Lewis, Toy Industrie)
73Deterministische Ansätze
MikroökonomischeAnsätze
Evolutions-theoretische Ansätze
Kontingenz-theoretischeAnsätze
74Elemente der Gleichgewichtstheorie
- Homogenes Produkt
- vollständige Information (vollst.
Markttransparenz) - PGK
- Produzenten (Gewinnmaximierer)
- Konsumenten (Nutzenmaximierer)
75Evolutionstheoretische Ansätze
- Variation (Gestaltung in der Organisation)
- Neugründung, Modifikation, Imitation,
- Prozesse generieren, Handlungen, Strukturen,
Ziele - blinde Variationen (K. Weick und Quinn)
- Selektion
- wie wird selektiert aus einer Vielzahl von
Variationen - was sind bestandskritische Ressourcen (Bewährung
d. Variation) - unterschiedliche Selektionsdruck (Hannan/Freeman)
- Retention
- Sicherung / Festschreibung Mobilisierung von
Stabilisierungskräften (Reproduktion von Erfolg)
76-
Ökologischen Wandel
Retention
Gestaltung
Selektion
-
Ökologischer Wandel ist in einem
abweichungs-ausweitenden Zirkel kausal verbunden,
2. Gestaltung ist mit Selektion direkt kausal
verbunden, d.h. Ausmaß der Gestaltung ist direkt
mit dem Ausmaß der Selektion verbunden 3.
Ähnlich die Selektion mit der Retention
verbunden, d.h. Ausmaß der Selektivität mit dem
Ausmaß der Retentionstätigkeit verbunden 4.
Retention beeinflußt sowohl Selektion als auch
Gestaltung und diese Auswirkungen können sowohl
direkt als auch invers sein, je nachdem ob die
Person sich dafür entscheidet ihrer Erfahrung zu
vertrauen () oder ihrer Erfahrung zu mistrauen.
77Evolutionstheoretische Ansätze
- Ebene der organisatorischer Elemente(Beste-Praxis
, Know-How, Routine) - Einzelorganisation
- Populationen
- Unterschied zwischen Situationen mit starken und
schwachem Selektionsdruck
Natürliche Selektion braucht Zeit. Warum gehen
Variationen in Organisationen nicht verloren,
bevor die natürliche Auslese aus den Nutzen aus
vorteilhaften Variationen, die sie potenziell
bieten, zieht.
78System - Umweltbeziehungen
- Grad der Bestimmtheit der Information
- Gewißheit über kausale Beziehungen
- Zeitliche Ablauf von Feedback
79Kontingenztheoretische Ansätze
- Hohe Ähnlichkeit mit evolutionstheoretischen
Ansätzen - Suche nach externen Determinanten, die zu
Unterschieden in der Organisationsstruktur
führten - These Unterschiedliche Kontexte produzieren
unterschiedliche Strukturen - Umwelt als wesentlicher Faktor
- Technologie als wesentlicher Faktor
80Burns und Stalker
- Organisationsmodelle - Managementsystem
- mechanisches (bürokratisches) Organisationsmodell
- organisches Organisationsmodell
- turbulente Umwelten produzieren flexible
Strukturen - wenig dynamische Umwelten mechanische Strukturen
81(No Transcript)
82Charakterisierung der Umweltparameter
- Bestimmtheit der Informationen
- Gewißheit über kausale Beziehungen
- Zeitliche Realisierung von Rückmeldungen
(Feedback - Rückkoppelung)
83Subjektive Einstellung (Differenzierunggrad)
- Je sicherer ein Umweltparameter eingeschätzt
wird, umso höher ist der Grad der Formalisierung
in der Organisation - Mitglieder haben eine stärkere personenbezogene
Orientierung bei mittlerer Sicherheit (?) und bei
unsicherer Orientierung ein größerer Grad an
aufgabenorientierter Spezialisierung - Ziele der Mitglieder primär geprägt von ihrer
funktionalen Rolle
84Heterogenität und Systembestand (Lorsch1970)
85Kernaussage von kontingenzth. Ansätzen
Der Systembestand ist gesichert, wenn der
Differenzierungsgrad zwischen den Subsystemen
einer Organisation den Erfordernissen der Umwelt
entspricht und zwischen den Subsystemen ein
hoher Integrationsgrad besteht Schreyögg,
1998344
86Erfolg der Organisation Wer mißt was
- Rentabilität (der letzten fünf Jahre)
- Agressivität und Dynamik(Umsatzentwicklung der
letzten 5 Jahre) - Potential für die Zukunft (Prozentualer Anteil
der in den letzten fünf Jahren neu eingeführten
Produkte)
Fluktuation, Kreativität und Grad der
Befriedigung der Mitarbeiter
87Ergebnisse der empirischen Forschung
- Keinen erwiesenen Zusammenhang zwischen
dezentralen Organisationsmustern und
Systembestand - Keine Beziehung zwischen Umweltintensität und
Entscheidungsdezentralisation bei wenig
erfolgreichen Unternehmen - Dennoch hohe Entscheidungsdezentralisation bei
erfolgreichen Unternehmen in einem Umfeld mit
hoher Wettbewerbsintensität
88Technologie als spezieller Umweltparameter
- Firmen mit geringer technologischer Komplexität
der Fertigungstechnologie haben organische
Organisationsmuster - Firmen mit sehr hoher Komplexität der
Fertigungstechnologien haben organische
Organisationsmuster - Firmen mit durchschnittlicher (mittlerer)
Fertigungstechnologie haben ein mechanistisches
Organisationsmuster
89Perrows Technologie Modell
WissenSoftware
fordistisch
Wissen Hardware
90Umweltinteraktionsansätze
Umweltinteraktions-ansätze
Interorganisationale Beziehungen
Ressourendependenz
Strategischer Ansatz
91Ressourcendependenzansatz
- Jedes Unternehmen braucht Ressourcen, die es
nicht selbst produziert (extern) - Zur Leistungserbringung ist ein bestimmter
bestandkritischer Input/(Output) notwendig - A - Lieferanten, Abnehmer, Banken etc.
systemkritische Parameter gesehen (Umwelt) - Ziel - Gestaltung der Beziehungen zu A
- Input/Output Beziehungen - Abhängigkeit
92Welche Maßnahmen (Ressourcendependenz)
- Kooperation und Integration
extern
intern
Umgang mit ressourcenbedingter Unsicherheit
93Maßnahmen - Unsicherheitsvermeidung
- Absorption interne Anpassung, Flexibilisierung,Hi
erarchieabbau,Aufbau von Puffern) oder
Kompensation insb. Aufbau neuer Geschäftsfelder - Integration klass. Vertikale Integration
(Markt/Hierarchie) - Kooperation berechenbarer, Autonomie sinkt,
Steigerung der Kontrolle (Riskenverteilung)
-Transaktionskosten - Intervention ressourcenkritische externe
Organisation zu beeinflussen
Input von neoinstitutionalistischenOrganisationsa
nsätzen
94Unternehmensstrategische Ansatz
Stärken und Schwächen der Unternehmung
Strategie
Risken und Chancen der Umwelt
95Klass. Harvard Schema der Strategischen Analyse