Antike Utopien und Staatsentw - PowerPoint PPT Presentation

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Antike Utopien und Staatsentw

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Antike Utopien und Staatsentw rfe Semesterplan 1. Einf hrung 2. Homer, Hesiod und die soziologischen Hin ter gr nde der archaischen Welt 3. Hippodamos, Phaleas ... – PowerPoint PPT presentation

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Title: Antike Utopien und Staatsentw


1
Antike Utopien und Staatsentwürfe
  • Semesterplan
  • 1. Einführung
  • 2. Homer, Hesiod und die soziologischen
    Hintergründe der archaischen Welt
  • 3. Hippodamos, Phaleas und die griechische
    Poliswirklichkeit
  • 4. Spartanischer Kosmos und Große Rhetra
  • 5. Die Fundamentaldemokratie Athens
  • 6. Die politischen Ideen der Sophisten
  • 7. Politisches und Utopisches bei Herodot
  • 8. Die utopischen Elemente der Alten Komödie
  • 9. Platons utopische Konzeption (Staat
    Atlantis-Mythos Gesetze)
  • 10. Aristoteles politische Vorstellungen
  • 11. Die Staatskonzeptionen des Xenophon und des
    Isokrates

2
Antike Utopien und Staatsentwürfe
  • Semesterplan (II)
  • 12. Die gesellschaftlichen Vorstellungen der
    Kyniker
  • 13. Die politischen Anschauungen der Stoiker und
    Epikureer
  • 14. Staatliche und utopische Vorstellungen in
    hellenistischer Zeit (Euhemeros und Iambulos)
  • 15. Verfassung und Verfassungswirklichkeit der
    römischen Republik
  • (16. Ciceros Staatskonzeption)
  • 17. Die Grundlagen des römischen Principats
  • 18. Die so genannte stoische Opposition
  • 19. Staat und Kirche unter Konstantin
  • (20. Der Gottesstaat des Augustinus)
  • 21. Die Strukturen der spätantiken Gesellschaft
    und die Gründe für den Untergang des Römischen
    Reiches

3
Antike Utopien und Staatsentwürfe
  • Semesterplan (III)
  • 22. Zusammenfassung und Ausblick
  • (Die in Klammern stehenden Themen sind optional
    oder entfallen möglicherweise aus Zeitmangel.
    Beachten Sie hierzu die aktuellen Ankündigungen)

4
Einführung
  • Definitionen
  • Utopie
  • Eine Utopie ist eine literarische Denkform, in
    der Aufbau und Funktionieren idealer
    Gesellschaften und Staatsverfassungen eines
    räumlich und/oder zeitlich entrückten Ortes, oft
    in Form fiktiver Reiseberichte, konstruiert
    werden.
  •  
  • Staatsentwurf
  • Ein Staatsentwurf ist die systematische
    Beschreibung des Aufbaus und des Interagierens
    einer staatlichen Gesellschaft in deskriptiver
    Form.

5
  • Drei Unterschiede zwischen Utopien und
    StaatsentwürfenUtopien sind meist in
    belletristischer (Roman), Staatsentwürfe in
    wissenschaftlicher Form (Traktat) verfasst
  • kontrafaktischer Ansatz der Utopien
  • Grad der Realisierbarkeit

6
Literaturhinweise
  • Allgemein
  • Peter Weber-Schäfer Einführung in die antike
    politische Theorie. 2 Bde. Darmstadt
    Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1976.
  • Alexander Demandt Der Idealstaat Die
    politischen Theorien der Antike. 3. durchges.
    Aufl. Köln Böhlau, 2000.
  • Alexander Demandt Antike Staatsformen Eine
    vergleichende Verfassungsgeschichte der Alten
    Welt. Berlin Akademie-Verlag, 1995.
  • Reinhold Bichler Von der Insel der Seligen zu
    Platons Staat Geschichte der antiken Utopie.
    Teil 1. Wien Köln Weimar Böhlau, 1995.
  • Wilfried Nippel Mischverfassungstheorie und
    Verfassungsrealität in Antike und früher Neuzeit.
    Stuttgart Klett-Cotta, 1980.
  • John Ferguson Utopias of the Classical World.
    London Thames and Hudson, 1975.
  • Frank Kolb Die Stadt im Altertum. Düsseldorf
    Patmos, 2005.
  • (Auctores varii) Cambridge History of Greek and
    Roman Political Thought. Cambridge Cambridge
    University Press, 2000.

7
Literaturhinweise (II)
  • Griechenland
  • Max Pohlenz Staatsgedanke und Staatslehre der
    Griechen. Leipzig Quelle und Meyer, 1923.
  • Fritz Gschnitzer (Hrsg.) Zur griechischen
    Staatskunde. Darmstadt Wissenschaftliche
    Buchgesellschaft 1969 (Wege der Forschung 96).
  • Victor Ehrenberg Der Staat der Griechen. 2.,
    erw. Aufl. Zürich Stuttgart Artemis, 1965
    (reiche Literaturangaben).
  • Hans-Joachim Gehrke Der siegreiche König
    Überlegungen zur Hellenistischen Monarchie. In
    Archiv für Kulturgeschichte 64 (1982). S. 24777
    (zum soziologischen und charismatischen
    Charakter der Monarchie).
  • Ulrich Kahrstedt Griechisches Staatsrecht. Bd.
    1 Sparta und seine Symmachie. Göttingen 1922
    (juristisch).
  • Karl-Wilhelm Welwei Die griechische Polis
    Verfassung und Gesellschaft in archaischer und
    klassischer Zeit. 2. Aufl. Stuttgart Franz
    Steiner, 1998.

8
Literaturhinweise (III)
  • Rom
  • Géza Alföldy Römische Sozialgeschichte. 3. Aufl.
    Wiesbaden Franz Steiner, 1984.
  • Jochen Bleicken Die Verfassung der römischen
    Republik Grundlagen und Entwicklung. 7. Aufl.
    Paderborn München Schöningh, 1995 (moderner
    Klassiker).
  • Joachim Marquardt Römische Staatsverwaltung, 3
    Bde., 2. Aufl. Leipzig Hirzel, 18815 (mehrere
    Nachdrucke als Ganzes immer noch nicht ersetzt).
  • Ernst Meyer Römischer Staat und Staatsgedanke.
    4. Aufl. Zürich Artemis, 1975.
  • Theodor Mommsen Römisches Staatsrecht, I u. II.
    3. Aufl. Leipzig Hirzel 1887 III, 1888 (mehrere
    Nachdrucke klassisches Standardwerk).

9
1. Einführung
  • Thomas Morus (More) Utopia lt U-topos
  • Libellus vere aureus nec minus salutaris quam
    festivus de optimo reipublicae statu deque nova
    insula Utopia (Wahrhaft goldenes und nicht
    weniger nutzbringendes als heiteres Büchlein über
    die beste Staatsverfassung und über die neue
    Insel Utopia)
  • udemia Eu-topos
  • Utopia priscis dicta, ob infrequentiam,Nunc
    civitatis aemula Platonicae,Fortasse victrix,
    (nam quod illa literisDeliniavit, hoc ego una
    praestiti,Viris et opibus optimisque
    legibus)Eutopia merito sum vocanda nomine.
  • Von den Alten Utopia (Nirgendwoland) genannt
    wegen meiner Isolation, bin ich jetzt eine
    Rivalin der Politeia Platons, vielleicht sogar
    ihre Bezwingerin. (Denn was sie nur in Worten
    skizzierte, das habe ich als einzige realisiert
    mit Männern, Mitteln und hervorragenden
    Gesetzen.) Verdientermaßen sollte ich mit dem
    Namen Eutopia (Glücksland) bezeichnet werden.
  • Scheria Phäaken
  • Hesiod

10
2. Homer, Hesiod und die soziologischen
Hintergründe der archaischen Welt
  • 0. Literaturhinweise
  • Joachim Latacz Homer Der erste Dichter des
    Abendlandes. 4. Aufl. Düsseldorf Zürich Artemis
    und Winkler, 2003.
  • Eduard Meyer Geschichte des Altertums. Bd. 5
    Der Ausgang der altorientalischen Geschichte und
    der Aufstieg des Abendlandes bis zu den
    Perserkriegen. 9. Aufl. hrsg. v. Hans Erich
    Stier. Berlin Cotta, 19528 (auch Darmstadt
    Wissenschaftliche Buchgesellschaft).
  • Hermann Strasburger Der soziologische Aspekt der
    homerischen Epen. In Gymnasium 60 (1953). S.
    97114.

11
  • Homeros Ehemann? Geißel? Vgl. auch ho me
    horon
  • Rhapsode Chios
  • Homeriden Ilias
  • Odyssee Batrachomyomachie
  • Margites F. A. Wolf, Prolegomena
    ad Homerum, 1795
  • Oral Poetry Ionisch, Äolisch
  • Achill(eus) Agamemnon
  • Briseis Patroklos
  • Hektor Hephaistos
  • Ithaka Penelope
  • Telemach(os) Athene
  • Askra Boiotien
  • Werke und Tage (erga kai hemerai)
  • Pandora Theogonie
  • Aioiden Eumaios
  • Astoi (astos) Polis
  • Geronten Mykene
  • Phönizier (Phoiniker) Menelaos

12
  • Nestor Priamos
  • Ida Paris
  • Kalypso
  • Und hier war beim Mahl der Sitz der phäakischen
    Fürsten,
  • Wenn sie schmausten und zechten stets hatten sie
    alles zur Genüge.
  • Goldene Knaben standen auf schön gefertigten
    Sockeln
  • Ringsherum und hielten in Händen brennende
    Fackeln,
  • Um beim Mahl die Nächte hindurch das Haus zu
    erleuchten.
  • Fünfzig dienende Frauen sind im Palaste
    beschäftigt
  • Ein Teil mahlt auf Mühlen die goldgelben Körner
    des Feldes,
  • Ein anderer Teil sitzt da, in einer Reihe wie die
    Blätter der schlanken
  • Pappel, und webt am Stuhl und dreht den Faden der
    Spindel
  • Feuchtes Öl fließt nieder von eng gewirkten
    Leinen.
  • Denn wie die Phäaken vor allen Männern erfahren
    sind,
  • Schnelle Schiffe übers Meer zu steuern, so sind
    ihre Frauen
  • In der Kunst des Webens geübt, weil ihnen Athene
  • Talent verlieh für köstliche Werke und edle
    Gesinnung.
  • Außerhalb des Hofes liegt nahe am Tor ein
    geräumiger Garten,
  • Etwa vier Morgen groß, umhegt in der Länge und in
    der Breite.

13
  • Birne reift auf Birne, es folgt der Apfel dem
    Apfel,
  • Auch die Traube der Traube, es folgt die Feige
    der Feige.
  • ...
  • Darin sind auch zwei Quellen, die eine berieselt
    den ganzen
  • Garten, die andere indes fließt hinüber unter der
    Schwelle
  • Des Hofes zum hohen Palast. Dort pflegen die
    Bürger zu schöpfen.
  • Solche herrlichen Gaben verliehen die Götter dem
    König.
  • Alkinoos
  • Zusammenfassung
  • 1. Die Gesellschaft dieser Zeit zerfällt im
    Wesentlichen in zwei Schichten, eine Oberschicht,
    den Adel, hauptsächlich Großgrundbesitzern, und
    eine von ihm abhängigen Unterschicht, die für
    diesen Adel arbeitet. Zur letzteren gehören außer
    dem Sklaven auch der kleine Bauer, der
    Lohnarbeiter und der Handwerker.
  • 2. Die soziale Stellung eines Sklaven in der
    archaischen Zeit schwankte zwischen
    gewaltigen Extremen und hing in erster Linie
    von der Gesinnung und der wirtschaftlichen
    Potenz seines Herrn ab.

14
  • Zusammenfassung (Forts.)
  • 3. Die natürliche Beschäftigung für jeden freien
    Menschen dies gilt auch für den Adeligen war
    die Landwirtschaft. Der Bauer versuchte nach
    Möglichkeit, in seinem Gutsbetrieb alle Güter
    selbst herzustellen.
  • 4. Eine Stadt und damit eine städtische
    Gesellschaft und städtische Institutionen gibt es
    nur in Ansätzen. Eine Polis in homerischer Zeit
    ist kaum mehr als der Siedlungsmittelpunkt einer
    Sippengemeinschaft.
  • 5. In der archaischen Zeit beginnen sich einzelne
    Berufe zu entwickeln, die dazu beitragen, dass
    später eine Art von Mittelschicht entsteht. Dazu
    gehören vor allem die sich spezialisierenden
    Handwerker und die Kauffahrer, die eine gewisse
    soziale Mobilität in die Gesellschaft bringen.
  • 6. Die Epen Homer geben vor, die heroischen
    Verhältnisse der mykenischen Zeit (sagen wir
    des 13. vorchristlichen Jahrhunderts) zu
    beschreiben, bilden aber in Wesentlichen nur die
    bäuerlichen Verhältnisse ihrer eigenen Zeit, also
    der zweiten Hälfte des 8. Jh., ab.

15
  • Zusammenfassung (Forts.)
  • 7. Bei genauerer Analyse der Gedichte zeigt es
    sich, dass die Oberschicht keine
    Feudalaristokratie ist, wie wir sie
    beispielsweise aus dem Mittelalter kennen,
    sondern eine mehr oder weniger idealisierte und
    ausdifferenzierte Schicht aus Gutsbesitzern.
  • 8. Eine ritterliche Gesinnung lässt sich nur in
    Ansätzen bei den Haupthelden bei Achill, Hektor
    und Odysseus feststellen. Sie erklärt sich als
    eine Übersteigerung der eigenen bäuerlichen
    Lebensumstände hin in eine heroische Sphäre. In
    der homerischen Beschreibung dieser heroischen
    Sphäre kommt jedoch keine echte Erinnerung an die
    Verhältnisse der mykenischen Zeit auf. Sie ist
    rein dichterische Fiktion und kann damit von den
    Althistorikern nicht für Schlüsse über die
    Gesellschaft der früheren Zeiten verwendet
    werden.
  • 9. Die utopischen Vorstellungen, die wir in den
    Epen Homers vorfinden, entstammen aus der
    Vorstellungswelt des Adels und sind für den Adel
    geschrieben. Sie zielen nicht auf eine Umwertung
    von Idealen oder auf eine Veränderung der
    gesellschaftlichen Verhältnisse, sondern nur auf
    die Idealisierung der eigenen in der Regel
    bäuerlichen Lebenswirklichkeit. Es sind im
    Grunde erzkonservative Vorstellungen.

16
3. Hippodamos, Phaleas und die griechische
Poliswirklichkeit
  • 0. Literaturhinweise
  • Hans-Joachim Gehrke Bemerkungen zu Hippodamos
    von Milet. In Demokratie und Architektur
    Wolfgang Schuler u.a. (Hrsg.) Der hippodamische
    Städtebau und die Entstehung der Demokratie.
    München 1989. S. 5863.
  • Joachim Szidat Hippodamos von Milet Seine Rolle
    in Theorie und Praxis der griechischen
    Stadtplanung. In Bonner Jahrbücher 180 (1980).
    S. 3144.
  • Schütrumpf, Eckart Aristoteles Politik, Buch
    II/III. Übersetzt und erläutert. Berlin
    Akademie-Verlag, 1991. (S. 238 ff. zu Phaleas
    259 ff. zu Hippodamos.)

17
  • Volksversammlung (ekklesia comitia, contio)
  • Adels- oder Ältestenrat (gerusia senatus)
  • Beamte (Archonten magistratus)
  • Demokratie Aristokratie Monarchie
  • Solon Aristoteles
  • Hippodamisches System Ionien
  • Milet Thurioi (Thurii)
  • Pythagoras Chalkedon

18
  • Hippodamos, der Sohn des Euryphon aus Milet (der
    die Aufteilung der Städte erfand und den Piräus
    einteilte und aus Ehrgeiz auch sonst im Leben
    sehr auffällig war, so dass einige fanden, er
    lebe zu extravagant mit der Masse der Haare und
    kostbarem Schmuck, außerdem mit einem einfachen,
    aber warmen Kleid, das er nicht nur im Winter,
    sondern auch im Sommer trug und der außerdem
    als kundig in der Naturphilosophie gelten
    wollte), war der erste, der, ohne Politiker zu
    sein, etwas über den besten Staat zu sagen
    versuchte. Er nahm einen Staat an, der 10.000
    Männer umfasste, und teilte ihn in drei Teile
    einen der Handwerker, einen der Bauern und einen
    dritten Teil, der kämpfte und Waffen besaß. Auch
    das Land teilte er in drei Teile, heiliges,
    öffentliches und privates. Heilig sei das Land,
    aus welchem die Kosten für den Kultus bestritten
    würden, öffentlich dasjenige, von welchem die
    Krieger leben sollen, privat das Land der Bauern.
    Ebenso meinte er, es gebe auch nur drei Arten von
    Gesetzen denn Prozesse gebe es nur über drei
    Gegenstände Beleidigung, Schädigung, Totschlag.
    Er setzte auch ein oberstes Gericht ein, vor das
    alle Prozesse gebracht werden sollten, die nicht
    richtig entschieden zu sein schienen. Dieses
    setzte er aus einzelnen ausgewählten Greisen
    zusammen ... (Forts.)

19
  • Er entwarf auch ein Gesetz über jene, die
    etwas für den Staat Förderliches ausgedacht
    hätten, damit sie zu ihrer Ehre kämen ebenso
    sollten die Kinder der im Krieg Gefallenen auf
    Staatskosten aufgezogen werden, was damals noch
    nirgendwo sonst festgesetzt worden war.
    Inzwischen gibt es dieses Gesetz in Athen wie
    auch in anderen Staaten. Die Beamten sollen alle
    vom Volk gewählt werden. Als Volk bezeichnete er
    die drei genannten Abteilungen die Gewählten
    sollten sich um die öffentlichen Dinge kümmern,
    um die Fremden und die Waisen.Damit ist das
    Wichtigste und am meisten Erwähnenswerte aus der
    Ordnung des Hippodamos gesagt. (Arist. Pol. II
    18)
  • Einige Verfassungstheoretiker meinen, es sei
    das Wichtigste, wenn die Vermögensverhältnisse
    gut geordnet sind. Denn nach ihrer Meinung drehen
    sich alle Revolutionen darum.Als erster hat
    Phaleas von Chalkedon solche Erwägungen
    angestellt. Er fordert, dass der Besitz der
    Bürger gleich sein solle. Dies hielt er nicht für
    schwer, wenn es gleich bei der Gründung von
    Staaten angeordnet würde bei schon bestehenden
    Staaten sei es mühsamer da würde der Ausgleich
    am raschesten geschehen, wenn die Reichen
    Mitgiften gäben, aber nicht nähmen, die Armen
    dagegen sie nähmen, aber nicht gäben ... (Forts.)

20
  • Phaleas meint nämlich, dass in den Staaten in
    zwei Dingen Gleichheit bestehen solle, in Besitz
    und Erziehung ...Es zeigt sich ferner an seiner
    Gesetzgebung, dass er nur einen kleinen Staat
    einrichtet, wenn nämlich alle Handwerker
    Staatssklaven sein sollen und nicht im Staate mit
    umfasst werden. Denn wenn es schon Staatssklaven
    geben soll, so sollen es jene sein, die für die
    Öffentlichkeit arbeiten, so wie es in Epidamnos
    ist ... (Aristoteles, Politik, II 7)
  • Dorisch Epidamnos/Dyrrhachion
  • Zusammenfassung
  • 1. Die Polis, der Stadtstaat, ist die Form der
    politischen Organisation, die für von Griechen
    bewohnten Gegenden seit der archaischen Zeit
    typisch wurde. Zu den Merkmalen gehört, dass die
    Bürgerschaft der Politen nur aus dem männlichen,
    dem erwachsenen und dem über ein Mindestvermögen
    verfügende Bevölkerungsteil besteht. Die Mehrheit
    der Siedler innerhalb einer Polis gehörte also
    nicht zu den Bürgern. Frauen, Sklaven,
    ortsansässige Ausländer besaßen keine oder keine
    vollständigen Bürgerrechte.

21
  • 2. Nur der Bürger hatte an den politischen
    Rechten (und den Pflichten) Anteil und konnte
    damit über sein Leben frei verfügen. Der Polite
    konnte in drei Institutionen tätig werden der
    Ekklesia (Volksver-sammlung), der Bule (Adels-
    bzw. Ältestenrat) und als Beamter (Archont).
  • 3. Nach einem Bericht des Aristoteles im 2. Buch
    seiner Politik war Hippodamos aus Milet (um 480
    v. Chr.) der erste Theoretiker, der sich mit der
    Frage des besten Gemeinwesens beschäftigt hat.
  • 4. Die Dreizahl spielte im System des Hippodamos
    eine entscheidende Rolle ein Drittel des Bodens
    sollte Privateigentum sein, ein weiteres Drittel
    Tempelland und das letzte Drittel Staatsland.
    Auch wird die freie Bürgerschaft in drei Stände
    Soldaten, Bauern und Handwerker eingeteilt.
  • 5. Phaleas von Chalkedon (um 400 v. Chr.?) sah
    die Ursache für alle Bürgerkriege und sozialen
    Unruhen in der ungerechten Verteilung des
    Besitzes, die wiederum ungleiche Erziehungs- und
    Bildungschancen nach sich ziehe.
  • 6. In bereits bestehenden Städten könne man nach
    seiner Meinung die Gleichheit dadurch
    herbeiführen, dass man die Kinder von armen
    Leuten mit den Kindern von reichen Leuten
    verheiratet. Die reichen Kinder hätten die volle
    Mitgift in die Ehe mitzubringen und dürften
    selbst keine Mitgift annehmen.

22
4. Spartanischer Kosmos und Große Rhetra
  • 0. Literaturhinweise
  • E. N. Tigerstedt The Legend of Sparta in
    Classical Antiquity. 2 Bde. Stockholm Göteborg
    Uppsala 1965.
  • Klaus Bringmann Die soziale und politische
    Verfassung Spartas ein Sonderfall der
    griechischen Verfassungsgeschichte? In Gymnasium
    87 (1980). S. 46584.
  • Stephan Schmal Sparta als politische Utopie. In
    Bernd Funk (Hrsg.) Hellenismus Beiträge zur
    Erforschung von Akkulturation und politischer
    Ordnung in den Staaten des hellenistischen
    Zeitalters Akten des Internationalen
    Hellenismus-Kolloquiums 9.14. März 1994 in
    Berlin Tübingen 1996. S. 65470.
  • Elisabeth Herrmann-Otto Verfassung und
    Gesellschaft Spartas in der Kritik des
    Aristoteles. In Historia 47 (1998). S. 1840.

23
  • Tyrtaios Alkman
  • Herodot Xenophon
  • Polybios Cicero (De re publica)
  • Plutarch Pausanias
  • Xenelasie Große Rhetra
  • Denn solches ließ der weithin treffende Gott mit
    dem silbernen Bogen,Der goldgelockte Apollon,
    aus dem reichen Vorraum verlauten
  • Regieren sollen durch ihren Rat die
    gottgeliebten Könige,
  • Denen Sparta am Herzen liegen, die liebliche
    Polis.
  • Regieren sollen die Ältesten, die Geronten, dann
    auch die Männer des Volkes,
  • Jeweils gehorchend geraden Gesetzen.
  • Reden sollen sie Gutes und vollbringen alles
    Gerechte,
  • Und nicht Krummes raten dieser Polis
  • Der Menge des Volkes sollen daraus Sieg und
    Stärke erwachen.
  • Phoibos Apollon hat so der Polis darüber
    solchermaßen Aufschluss gegeben.

24
  • Gerusia (Geronten) Phylen
  • Obai/Oben Ephoren
  • Nachdem man ein Heiligtum des Zeus Syllanios und
    der Athena Syllania errichtet hat, Phylen und
    Oben eingeteilt hat und dreißig Männer
    einschließlich der Anführer als Rat der Alten
    eingesetzt hat, soll man von Zeit zu Zeit
    Versammlungen zwischen Babyka und Knakion
    abhalten und so Anträge stellen und (die
    Versammlung) wieder auflösen.
  • Wenn aber das Volk krumme Willensäußerungen tut,
    sollen die Alten und die Anführer es abtreten
    lassen.
  • Agiaden Eurypontiden
  • Basileis Areopag
  • probuleutisch Apella
  • Demos / Damos Ephorenliste
  • Heloten Periöken
  • Plataiai Pausanias
  • Agoge Eiren
  • Syssitien lakonisch

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  • Zusammenfassung
  • 1. Trotz des großen Interesses der antiken und
    modernen Schriftsteller an Sparta ist gerade die
    Frühzeit dieser Polis schwer rekonstruierbar und
    mit zahlreichen Legenden überwuchert.
  • 2. Spartas Verfassung auch Große Rhetra oder
    Lykurgische Ordnung genannt weist eine Reihe
    von Besonderheiten auf, die sich so in keiner
    anderen griechischen Polis finden. Dazu gehören
    u. a. das Doppelkönigtum, das Fehlen einer
    Adelsschicht und das Amt der Ephoren.
  • 3. Die Macht der Könige war in klassischer Zeit
    vielfach begrenzt und ermöglichte nur in
    Ausnahmefällen charismatischen Persönlichkeiten
    die spartanische Politik zu dominieren. Im
    Wesentlichen legten Ephoren und Geronten die
    politischen Leitlinien fest.
  • 4. Die geringe Bevölkerungszahl Sparta führte zu
    einer Ausrichtung des Lebens auf das Militärische
    und zu ständigem Misstrauen gegenüber den
    Staatssklaven, Umwohnern und Ausländern.
  • 5. Die Rolle der Frau in Sparta ist gegenüber der
    Rolle der Frauen in anderen Poleis aufgewertet,
    aber von einer völligen Gleichberechtigung noch
    weit entfernt.
  • 6. Eine Faszination für Sparta ist gerade in
    konservativen Kreisen zu beobachten, die die
    totalitären und imperialistischen Züge Spartas
    gerne verbrämen.

26
5. Die Fundamentaldemokratie Athens
  • 0. Literaturhinweise
  • Jochen Bleicken Die attische Demokratie. 2.
    Aufl. Paderborn 1994 (auch als Taschenbuch).
  • Hans-Joachim Gehrke Zwischen Freundschaft und
    Programm Politische Parteiungen im Athen des 5.
    Jh. In Historische Zeitschrift 239 (1984). S.
    52965.
  • Russell Meiggs The Athenian Empire. Oxford 1972.
  • Meier, Christian Die Entstehung des Politischen
    bei den Griechen. 2. Aufl. Frankfurt am Main
    1989.
  • Kurt Raaflaub Beute, Vergeltung, Freiheit? Zur
    Zielsetzung des delisch-attischen Seebundes. In
    Chiron 9 (1979). S. 122.

27
  • Dorische Wanderung Phylen
  • Phratrien Heros
  • Demen Archonten
  • Areopag Solon
  • Aisymnetes Seisachtheia
  • Horoi Timokratie
  • Pentekosiamedimnoi Zeugiten
  • Theten Medimnos (Scheffel)
  • Peisistratos Periander
  • Was nun die Jüngeren den Athener nachsagen, dass
    sie die negativen Seiten der Dinge mit positiven
    und angenehmen Worten verkleiden und auf
    großstädtische Weise beschönigen, indem sie die
    Huren Hetären, die Tribute Beiträge, die
    Besatzungstruppen der Städte Wachen und das
    Gefängnis Wohnung nennen, dies war, wie es
    scheint, ein Kunstgriff, den zuerst Solon
    angewendet hat, als er die Aufhebung der
    Schulden Lastenabschüttelung nannte. (Forts.)

28
  • ... Denn dies tat er als erste politische
    Amtsmaßnahme, dass er verfügte, dass einerseits
    die bestehenden Schulden aufgehoben werden, dass
    andererseits keiner in Zukunft mehr Darlehen auf
    seinen Leib aufnehmen dürfe. Manche freilich,
    unter ihnen Androtion, haben geschrieben, dass
    die Armen nicht durch die Aufhebung ihrer
    Schulden, sondern durch die Ermäßigung der Zinsen
    Erleichterung erhielten und damit zufrieden
    waren, und sie hätten diese menschenfreundliche
    Maßnahme und die gleichzeitig mit ihr erfolgte
    Heraufsetzung der Maße und des Geldwertes als
    Lastenabschüttelung bezeichnet. Denn er Solon
    setzte die Mine 436g Silber, die vorher 73
    Drachmen wert war, zu 100 Drachmen fest, so dass
    die einen, da sie zahlenmäßig das Gleiche
    erstatteten, in Wirklichkeit aber weniger
    zurückzahlten, bei der Abzahlung einen großen
    Vorteil hatten, die Gläubiger (Empfänger) aber
    keinen Schaden erlitten. Die meisten aber sagen,
    dass die Lastenabschüttelung eine Aufhebung der
    gesamten Schuldenforderungen gewesen ist, und
    damit stimmen seine Gedichte besser überein.
    (Plutarch, Solon, 15)
  • Polykrates Hieron
  • Kleisthenes Isonomia
  • Isegoria Perikles
  • Kleruchien Drachme (4,36g)

29
  • Trierarchie Choregie
  • Leiturgie Eisphora
  • Delisch-attischer Seebund Metöken
  • Laureion Gymnasien
  • Symposien Hetären
  • Rat der 500 Isonomia
  • Themistokles Salamis
  • Aristeides Kimon
  • Ephialtes Demagogen
  • Ekklesia Pnyx
  • Buleuterion (Bule) Prytanie
  • Prytanen Probuleuma
  • Tamiai Strategen
  • Heliasten Heliaia
  • Dikasterien Polypragmones
  • Pseudo-Xenophon Vom Staat der Athener
  • Hetairien Kaloikagathoi
  • Timé Areté

30
  • Miltiades Homonoia
  • Phoroi Oligoi
  • Ostrakismos
  • ... nur dem Namen nach eine Demokratie, in
    Wirklichkeit aber die Herrschaft des ersten
    Mannes (Thukydides, II 65)
  • Zusammenfassung
  • 1. Die heute gut bekannte athenische
    Fundamentaldemokratie wurde nicht an einem Tag
    erschaffen. Die wichtigsten verfassungsmäßigen
    Reformen fanden in der Zeit des Solon,
    Kleisthenes und des Perikles statt.
  • 2. Zu Beginn des 6. Jh. v. Chr. vermittelte Solon
    zwischen verschuldeten Kleinbauern und adeligen
    Großgrundbesitzern. Durch die so genannte
    Lastenabschüttelung (Seisachtheia), die Reform
    der Münze, Maße und Gewichte, die Kodifizierung
    des athenischen Rechts sowie die Einführung eines
    timokratischen Prinzips stellte er den
    athenischen Staat auf eine neue Grundlage.
  • 3. Kurz nach 510 führten erneute Streitigkeiten
    zwischen Adel und Kleinbauern zur Errichtung der
    Demokratie. Kleisthenes beseitigte die Vorrechte
    des Adels und machte die Volksversammlung zur
    entscheidenden Institution der athenischen
    Verfassung.

31
  • 4. Die freien Athener waren je nach ihrem
    Vermögen in Theten, Zeugiten, Ritter und
    Pentekosiamedimnoi eingeteilt. In der Gruppe der
    letzteren konzentrierte sich der alte Adel.
    Demokratischen Führern, insbesondere Perikles,
    gelang es, dessen Prestigedenken von
    individuellen Zielen auf staatliche Ziele
    umzudirigieren und für das Gemeinwohl nutzbar
    einzusetzen.
  • 5. Die zum Teil sehr kostspieligen Aufwendungen
    für öffentliche Aufgaben wurden in Athen von
    privater Hand getragen. Die Leiturgien waren eine
    der wenigen verbliebenen Möglichkeiten für den
    Adel, individuelles Ansehen (Time) zu erlangen.
  • 6. Parallel zu den gesellschaftlichen
    Veränderungen erlebten Athen und der Piräus einen
    rasanten wirtschaftlichen Aufschwung, der viele
    Handwerker und Künstler nach Athen lockte. Es
    entstand ein einmaliges kulturelles Klima, das
    als die klassische Zeit in die Geschichte
    einging.
  • 7. Athen wurde im 5. Jh. v. Chr. zu einer
    Großstadt mit ca. 250.000 Einwohnern, darunter
    etwa 50.000 Bürgern und 100.000 Sklavinnen und
    Sklaven. Der Rest waren Nichtbürger, insbesondere
    ortsansässige Metöken. Die Frauen spielten im
    Stadtbild Athens eine untergeordnete Rolle.
    Allerdings ist die lange tradierte Vorstellung
    von einer Beschränkung der Frau auf das Haus eine
    Übertreibung.

32
  • 7. Athen wurde im 5. Jh. v. Chr. zu einer
    Großstadt mit ca. 250.000 Einwohnern, darunter
    etwa 50.000 Bürgern und 100.000 Sklavinnen und
    Sklaven. Der Rest waren Nichtbürger, insbesondere
    ortsansässige Metöken. Die Frauen spielten im
    Stadtbild Athens eine untergeordnete Rolle.
    Allerdings ist die lange tradierte Vorstellung
    von einer Beschränkung der Frau auf das Haus eine
    Übertreibung.
  • 8. Die wichtigste demokratische Institution in
    Athen war die Ekklesia, die Volksversammlung, an
    der alle athenischen Vollbürger teilnehmen
    durften. Sie fällte nach probuleutischen
    Entschlüssen der Bule, des Rates alle wichtigen
    innen- und außenpolitischen Entscheidungen.
  • 9. Mit Ausnahme der Strategen und Tamiai wurden
    alle Ämter in Athen verlost. Dadurch verbreitete
    sich ein Leistungsoptimismus vor allem in den
    unteren Bevölkerungsschichten. Durch Zahlung von
    Diäten wurden im 5. Jh. jedem Bürger die
    Übernahme politischer Aufgaben und damit die
    aktive Teilnahme am politischen
    Willensbildungsprozess ermöglicht.
  • 10. Zwischen den adeligen und den unteren
    Schichten herrschte ein Spannungspotenzial, das
    aber nie zu größeren sozialen Unruhen führte. Die
    außenpolitischen Ziele beider Gruppen waren
    weitgehend identisch, weshalb Athen im 5. Jh.
    seine größten außenpolitischen Erfolge feierte.

33
6. Die politischen Ideen der Sophisten
  • 0. Literaturhinweise
  • Klaus Döring Platons Darstellung der politischen
    Theorien des Thrasymachos und des Protagoras. In
    Der altsprachliche Unterricht 36 (1993). S.
    1326.
  • George B. Kerferd The Sophistic Movement.
    Cambridge Cambridge University Press, 1981.
  • George B. Kerferd Hellmut Flashar Die
    Sophistik. In Hellmut Flashar (Hrsg.) Die
    Philosophie der Antike. Bd. 2/1 Sophistik,
    Sokrates, Sokratik, Mathematik, Medizin. Basel
    Schwabe, 1998. S. 1137.

34
  • Protagoras Abdera
  • Gorgias Leontinoi
  • Hippias Elis
  • homo-mensura-Satz
  • ... dass man im Stande ist, mit Worten zu
    überreden, vor Gericht die Richter, im Rat die
    Ratsherren, in der Volksversammlung die
    versammelten Bürger und ebenso bei jeder anderen
    Zusammenkunft, wo immer es eine politische
    Versammlung geben mag.
  • Wenn ich ihn im Ringkampf zu Boden werfe,
    bestreitet er Perikles es so geschickt,
    überhaupt gefallen zu sein, dass ihm schließlich
    sogar jene glauben, die ihn gerade erst mit
    eigenen Augen haben fallen sehen (Thukydides)
  • Nomos Theaitetos
  • Was einer jeden Polis gerecht und gut erscheine,
    das ist es auch für sie, solange sie es dafür
    hält (Protagoras)

35
  • Zusammenfassung
  • 1. Die Sophisten, unter ihnen besonders
    Protagoras und Gorgias, stellten das Individuum
    in den Mittelpunkt ihres Interesses und machten
    sich anheischig, es in allen Wissensbereichen
    durch individuelle Techniken gegen Bezahlung zu
    fördern. Dadurch veränderten sie insbesondere das
    geistige Klima in Athen.
  • 2. Protagoras stellte die erste demokratische
    Theorie auf. Er übertrug seinen homo-mensura-Satz
    (Der Mensch ist das Maß aller Dinge) vom
    Individuum auf das Kollektiv und forderte einen
    für alle gültigen und von allen getragenen
    Willensbildungsprozess.

36
7. Politisches und Utopisches bei Herodot
  • 0. Literaturhinweise
  • Felix Jacoby Griechische Historiker. Stuttgart
    Druckenmüller, 1954 Zusammenstellung von
    RE-Artikeln.
  • Heinz-Günther Nesselrath Herodot und die Grenzen
    der Erde. In Museum Helveticum 52 (1995). S.
    2044.

37
  • Herodot Historien
  • Europa Phönizier
  • Thurioi Hekataios von Milet
  • Hybris Kroisos (Krösus)
  • Polykrates Pindar
  • Kambyses Dareios
  • Fehling
  • Herodot, Historien, III 106116 (gekürzt)
  • Die äußersten Länder der Erde besitzen die
    kostbarsten Dinge dafür hat Griechenland das bei
    weitem gleichmäßigste Klima ...Noch wunderlicher
    ist die Art, wie Kinamomon geerntet wird. Sie
    die Araber wissen selber nicht, wo es wächst
    und welches Land es hervorbringt. Einige meinen,
    es käme aus dem Land, in dem Dionysos aufgezogen
    wurde Indien, was auch wahrscheinlich richtig
    ist. Große Vögel, heißt es, tragen die
    getrockneten Rindenstücke herbei, die bei uns mit
    phönizischem Namen Kinamomon heißen. Sie tragen
    sie in ihre Nester, die aus Lehm gebaut und an
    schroffen Felsen kleben, an denen kein Mensch
    emporklettern kann. Da haben die Araber sich nun
    das Folgende ausgedacht. (Forts.)

38
  • Tote Ochsen, Esel und andere Zugtiere hacken sie
    in möglichst große Stücke und schleppen sie
    herbei. In der Nähe der Nester lassen sie sie
    liegen und gehen dann ziemlich weit fort. Die
    Vögel tragen die Fleischstücke ins Nest das
    aber die Last nicht tragen kann und auf die Erde
    herabstürzt. Dann kommen die Leute zurück und
    sammeln das Kinamomon ein ...Das sind die
    äußersten Länder in Asien und in Libyen. Über die
    äußersten Länder in Europa, also nach Westen in,
    kann ich nichts Bestimmtes mitteilen. Ich glaube
    nicht an den Eridanos, wie die Barbaren einen
    Fluss bezeichnen sollen, der ins Nordmeer, aus
    dem der Bernstein kommen soll, fließe. Ich weiß
    auch nichts von den Zinninseln, von denen das
    Zinn her kommt. Schon der Name Eridanos erweist
    sich als griechisch, nicht barbarisch, und also
    als Erfindung eines Dichters ...Im Norden von
    Europa gibt es augenscheinlich sehr große Mengen
    Gold. Wie man es gewinnt, kann ich ebenfalls
    nicht mit Sicherheit sagen. Der Sage nach rauben
    es die einäugigen Arimaspen den Greifen. Ich
    glaube aber nicht, dass es überhaupt einäugige
    Menschen gibt, die im übrigen genau so aussehen
    wie andere Menschen.Jedenfalls sieht man, dass
    die äußersten Länder, die die übrigen rings
    umschließen, Dinge besitzen, die bei uns den
    höchsten Wert haben und sehr selten sind.

39
  • Zusammenfassung
  • 1. Herodots Verfassungsdebatte im 3. Buch seiner
    Historien stellt die Monarchie und nicht die
    Demokratie an die Spitze der Verfassungen. Doch
    ist seine übertriebene Darstellung der negativen
    Seiten der Demokratie wohl in erster Linie aus
    der Einbindung der Diskussion in die historische
    Situation am Hofe der Perser zu erklären.
  • 2. Die Kritik an der Glaubwürdigkeit von Herodot
    (vor allem an den utopisch-phantastischen
    Erzählungen im 3. und 4. Buch seiner Historien)
    sind übertrieben. Vieles lässt sich rational
    erklären oder durch Rationalisierungen auf
    glaubliche Mirabilia zurückführen.
  • 3. Da Herodot für die Ränder der Oikumene keine
    Autopsie durchführte bzw. durchführen konnte, war
    er auf zweifelhafte Berichte auf zweiter und
    dritter Hand angewiesen. Wie ein moderner
    Historiker bewertete er Quantität und Qualität
    der Quellen, doch war der von ihm angelegte
    Maßstab gezwungenermaßen sehr subjektiv.

40
8. Die utopischen Elementeder Alten Komödie
  • 0. Literaturhinweise
  • Carlo Fernando Russo Aristophanes An Author for
    Stage. London Routledge, 1994 (urspr. ital.
    1962).
  • Bernhard Zimmermann Die griechische Komödie. 2.,
    vollständig überarb. Aufl. Frankfurt am Main
    Verlag Antike, 2006.

41
  • Dionysos Komos-Lied
  • Dionysien Nea (Neue Komödie)
  • Kronien (Kronos) Saturnalien
  • Lukian von Samosata Aristophanes
  • Kydathenaion Anytos
  • Meletos Acharner
  • Dikaiopolis Lysistrate
  • Ekklesiazusen Praxagora
  • Blepyros
  • Alles wird künftig Gemeingut sein und allen wird
    alles gehören sich ernähren wird sich künftig
    jeder wie alle anderen weder wird es Reiche noch
    Arme geben. Nicht wird einer viel Tagwerk Land
    besitzen und der andere nicht einmal einen Platz
    für sein Grab haben nicht wird der eine
    massenweise Sklaven halten, der andere aber nicht
    einen einzigen Diener ... (Forts.)

42
  • Zuerst erkläre ich die Äcker für Gemeingut
    aller- auch Gold, Silber und alles, was der
    Einzelne sein Eigentum nennt. Wenn dann die Güter
    vereinigt sind, sind wir, die Frauen, es, die
    euch ernähren und pflegen. Wir verwalten, sparen
    und rechnen, darauf bedacht, nur das Beste von
    allen zu fördern. Nie mehr wird ein Mensch aus
    Mangel umkommen denn alles ist das Eigentum
    aller ... Auch die Frauen werden Gemeingut sein
    und jede wird sich zu jedem legen und sich von
    jedem, der will, schwängern lassen!
  • Peithetairos Euelpides
  • Plutos

43
  • Zusammenfassung
  • 1. Das aus dem Dionysos-Kult entstandene Drama
    artikulierte Interessen und Wünsche der unteren
    Bevölkerungsschichten. Insofern enthalten die
    Komödien nicht nur Märchenmotive, sondern auch
    echte utopische Elemente.
  • 2. Insbesondere in den Alten Komödien des
    Aristophanes finden sich Äußerungen, die die
    Verwerfungen innerhalb der athenischen
    Gesellschaft bloßlegen. Die Rezepte des
    Aristophanes berühren sich allerdings nur
    teilweise mit den Vorstellungen von
    zeitgenössischen Sozialreformern und sind eher
    als Karikatur einer Utopie denn als echte Utopie
    zu verstehen.

44
9. Platons utopische Konzeption(Staat
Atlantis-Mythos Gesetze)
  • 0. Literaturhinweise
  • Paul Friedländer Platon. Bd. III Die
    Platonischen Schriften zweite und dritte
    Periode. 2. Aufl. Berlin de Gruyter, 1960.
  • Reinhart Klemens Maurer Platons Staat und die
    Demokratie Historisch-systematische Überlegungen
    zur politischen Ethik. Berlin de Gruyter, 1970.
  • Karl Popper Die offene Gesellschaft und ihre
    Feinde. Bd. 1 Der Zauber Platons. Tübingen Mohr
    Siebeck, 1973 (orig. The Spell of Plato, 1947)
    (u. ö.).
  • Christopher Bobonich Platos Utopia Recast His
    Later Ethics and Politics. Oxford Clarendon
    Press, 2002.

45
  • Timaios Kritias
  • Thrasymachos Nomoi
  • Aigina Kodros
  • Heraklit(eer) Kratylos
  • Sokrates Ion
  • Protagoras Politeia
  • Phaidon Dialektik
  • Sophistes Politikos
  • Akademie Agrapha Dogmata
  • Glaukon Adeimantos
  • Demiurgoi Phylakes
  • Archontes Paideia
  • Euripides Psyche
  • logistikon thymoeides
  • epithymetikon genaion pseudos (edle Täuschung)
  • Glaukon

46
  • ... die Philosophen in den Staaten Könige werden
    oder die jetzt so genannten Könige und Herrscher
    echte und tüchtige Philosophen werden und dies in
    eines zusammenfällt, politische Macht und
    Philosophie ...
  • ... gibt es kein Ende des Unglücks in den
    Staaten, ich glaube aber auch nicht für das
    menschliche Geschlecht, und auch diese
    Verfassung, die wir soeben in Gedanken entworfen
    haben, wird, soweit überhaupt möglich, nicht eher
    erstehen und das Licht der Sonne erblicken
    (473b4-e2).
  • Aber vielleicht ist er im Himmel aufgestellt als
    ein Musterbild für den, der ihn sehen will (IX,
    592a7b3)
  • Dion Dionysios I.
  • Timaios Kritias
  • Hermokrates Lokroi
  • Sais Säulen des Herakles ( Gibraltar)
  • Tyrrhenien (Etrurien) Diogenes Laertios
  • Philipp von Opus Kleinias

47
  • Megillos Knossos
  • Argos Messenien
  • Zusammenfassung
  • 1. Platon ist der wichtigste utopische
    Schriftsteller der abendländischen Kultur. Seine
    idealpolitischen Vorstellungen hat er in mehreren
    Werken, der Politeia, dem Timaios und Kritias
    sowie den Nomoi niedergelegt.
  • 2. Die Ideenlehre ist die Antwort Platons auf die
    Aporien der Dialoge der Frühzeit. Die geistige
    Schau der Ideen, insbesondere der Idee des Guten,
    erfolgt durch die Dialektik.
  • 3. Platons Hauptwerk, die Politeia, rückt die
    Frage nach der Gerechtigkeit in den Mittelpunkt.
    Individuelle Gerechtigkeit und kollektive
    Gerechtigkeit fallen im Idealstaat zusammen.
  • 4. Der in Gedanken entworfene Musterstaat ist
    ein Idealstaat aus Arbeitern, Wächtern und
    Regenten. Die musische Erziehung, an der Mann und
    Frau gleichermaßen Anteil haben, bildet das
    zentrale Moment dieses Staates.

48
  • 5. Den drei Ständen im Staat entsprechen die drei
    Seelenteile im Individuum je nach Überwiegen des
    Begehrlichen, des Muthaften oder des
    Vernünftigen wird es einem der drei Ständen
    zugeordnet.
  • 6. Zu den revolutionärsten und geschichtlich weit
    reichendsten Forderungen Platons gehören die
    Verstaatlichung des Besitzes sowie die Frauen-
    und Kindergemeinschaft.
  • 7. Platons Atlantis-Mythos hat trotz zahlreicher
    antiker und moderner Gegenbehauptungen keinen
    historischen Kern, sondern sollte zur Erläuterung
    und Erweiterung seiner Vorstellungen in der
    Politeia dienen.
  • 8. In vielen Punkten berühren sich die
    politischen Vorstellungen Platons in der Politeia
    mit denen in den Nomoi. An die Stelle der
    transzendenten Idee des Guten ist hier jedoch das
    empirisch begründete Gesetz getreten, das in
    aller Ausführlichkeit differenziert und erläutert
    wird.

49
10. Aristoteles politische Vorstellungen
  • 0. Literaturhinweise
  • Primärliteratur
  • Aristoteles Politik. Eingeleitet und übersetzt
    von Olof Gigon. Zürich Buchclub Ex Libris, 1971.
  • Aristoteles Politik. Übersetzt und erläutert von
    Eckart Schütrumpf. 2 Bde. Berlin
    Akademie-Verlag, 1991
  • Aristoteles Nikomachische Ethik. Übersetzt,
    eingeleitet und kommentiert von Franz Dirlmeier.
    Frankfurt am Main Fischer Bücherei, 1957 (später
    auch in der Reihe Aristoteles Werke in Deutscher
    Übersetzung. Darmstadt Wissenschaftliche
    Buchgesellschaft, 1991, erschienen).
  • Aristoteles Die Nikomachische Ethik. Übersetzt
    und herausgegeben von Olof Gigon. München
    Deutscher Taschenbuch Verlag, 1972 (dtv 6011)
    (u. ö.). 2005.

50
  •  
  • Sekundärliteratur
  • Ingemar Düring Aristoteles Darstellung und
    Interpretation seines Denkens. Heidelberg
    Winter, 1966 (2. unveränd. Aufl. ebd. 2005)
    klassische Darstellung.
  • Friederike Rese Praxis und Logos bei
    Aristoteles Handlung, Vernunft und Rede in
    Nikomachischer Ethik, Rhetorik und Politik.
    Tübingen Mohr, 2003.
  • Jill Frank A Democracy of Distinction Aristotle
    and the Work of Politics. Chicago The University
    of Chicago Press, 2005.

51
  • Stageira Pella
  • (Gymnasium) Lykeion Peripatos
  • Peripatetische Schule Athenaion
    politeia (Verfassung Athens)
  • Nicht schwierig ist dies, derartiges
    auszudenken, auszuführen aber sehr viel mehr
    Reden ist Sache des Wünschens, Verwirklichung ist
    Sache des Glücks.
  • eu zen Eudaimonia
  • der Mensch ist ein von Natur aus in der Polis
    lebendes Wesen (zoon politikon)
  • Entelechie Physis
  • Nikomachische Ethik Nikomachos
  • Große Ethik (Ethnika megala)
  • Eudemische Ethik (Ethika Eudemeia)
  • Eudaimonia ist ein Tätigsein der Seele des
    Menschen im Sinne vollkommener Tüchtigkeit
    (Arete).

52
  • Was dem einzelnen wesenseigen ist, das stellt
    für den einzelnen von Natur aus das Höchste und
    Lustvollste dar. Für den Menschen ist dies das
    Leben des Geistes, nachdem dieser vor allem das
    wahre Selbst des Menschen darstellt, und dieses
    Leben ist denn also auch das Glücklichste.
    (1178a).
  • Ist, mit dem Menschen verglichen, der Geist
    etwas Göttliches, so ist auch ein Leben im
    Geistigen, verglichen mit dem menschlichen Leben,
    etwas Göttliches (1177b).
  • aretai logos
  • Zusammenfassung
  • 1. Aristoteles und seine peripatetische Schule
    brachten die Wissenschaft dadurch auf einen bis
    heute gültigen Stand, dass sie durch Anwendung
    der induktiven Methode und durch intensive
    Sammeltätigkeit aus verschiedenen Beobachtungen
    allgemeine Schlüsse zogen.

53
  • 2. Die Politika des Aristoteles sind eine
    Zusammenstellung seiner staatstheoretischen
    Überlegungen in acht Büchern. In den letzten
    beiden Büchern entwirft Aristoteles ähnlich wie
    sein Lehrer Platon einen abstrakten Idealstaat.
  • 3. In der Vorstellung des Aristoteles ist die
    Polis die für den Menschen natürliche und einzige
    Form der Gemeinschaft. Ähnlich wie bei Platon ist
    der beste Staat auf dem Prinzip, gut zu leben,
    aufgebaut. Die Glückseligkeit (Eudaimonia) des
    Einzelnen ist mit der des Staates identisch.
  • 4. Der Gesellschaftsentwurf des Aristoteles teilt
    die Gesellschaft in zwei Gruppen, in Arbeiter und
    Regenten, wobei Naturanlage, Gewöhnung und
    Einsicht dem Bürger dessen jeweilige Rolle im
    Staat zuweisen.
  • 5. Die Glückseligkeit (eudaimonia) ist das
    oberste Ziel des Bürgers und wird in der
    Nikomachischen Ethik als ein Tätigsein der Seele
    des Menschen im Sinne vollkommener Tüchtigkeit
    definiert. Die Freundschaft zwischen (Forts.)

54
  • (Forts.)
  • den Bürgern und die geistige Betätigung des
    Einzelnen spielen dabei die entscheidenden Rollen
    für den Zusammenhalt der Gesellschaft und das
    Glück des Individuums.
  • 6. Das aristotelische System der verschiedenen
    Tugenden ist empirisch aus Einzelbeobachtungen
    gewonnen. Es folgt dem Grundsatz, dass alle
    Extreme in der Ethik zu vermeiden sind.
  • 7. Die in ihrer Verfasserfrage umstrittene
    Athenaion politeia (Verfassung der Athener)
    beschreibt die Geschichte und Mechanismen der
    athenischen Demokratie um das Jahr 325 v. Chr.
    Sie ist eine von 158 im Peripatos gesammelten
    Verfassungen und illustriert das demokratische
    Grundprinzip, jeden Bürger umfassend am
    Gemeinwesen zu beteiligen.

55
11. Die Staatskonzeptionen desIsokrates und des
Xenophon
  • 0. Literaturhinweise
  • Christoph Eucken Isokrates Seine Position in
    der Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen
    Philosophen. Berlin New York de Gruyter, 1983.
  • Klaus Bringmann Studien zu den politischen Ideen
    des Isokrates. Göttingen Vandenhoeck
    Ruprecht, 1962 (Hypomnemata 14).
  • Klaus Döring Sokrates, die Sokratiker und die
    von ihnen begründeten Traditionen. In Flashar,
    Hellmut (Hrsg.) Die Philosophie der Antike. Bd.
    2/1 Sophistik, Sokrates, Sokratik, Mathematik,
    Medizin. Basel Schwabe, 1998. S. 139364 (zu
    Xenophon).
  • William E. Higgins Xenophon the Athenian. The
    Problem of the Individual and the Society of the
    Polis. Albany, NY State University of New York
    Press, 1977.

56
  • Gorgias Logograph
  • Panhellenisches Programm Demosthenes
  • Philipp II. von Makedonien
  • Das Denken ist ein Mit-sich-selbst-zu-Rate-Gehen
  • So weit hat unsere Stadt die übrigen Menschen im
    Denken und Reden hinter sich gelassen, dass der
    Name Griechen nicht mehr nur die Bezeichnung für
    ein Volk, sondern für eine Denkweise zu sein
    scheint, und dass Griechen eher diejenigen
    genannt werden, die an unserer Bildung teilhaben,
    als diejenigen, die gemeinsamer Herkunft mit uns
    sind.
  • studium generale Über den Vermögenstausch
  • Eristik Busiris
  • Hekataios v. Abdera Euhemeros von Messene
  • Kyros (d. J.) Agesilaos

57
  • Anabasis, Hellenika, Agesilaos, Apologia,
    Symposion, Memorabilien, Hipparchikos, Peri
    hippikes Kynegitikos, Athenaion politeia,
    Kyrupädie
  • Ich behaupte, dass die Perser und ihre
    Bundesgenossen heutzutage den Göttern mit weniger
    Achtung begegnen, ihren Verwandten weniger
    Respekt bekunden, anderen gegenüber weniger
    Gerechtigkeit üben und im Krieg weniger tapfer
    sind als früher (VIII 27).
  • Scipio d. Ä. Macchiavelli
  • Hugo Grotius
  • Zusammenfassung
  • 1. Aus der Identität von Denken und Sprechen
    griechisch Logos leitete Isokrates einen
    umfassenden Bildungsanspruch der Redekunst, der
    Rhetorik ab. Die Fähigkeit, gut zu sprechen,
    bilde das Charakteristikum von Kultur überhaupt.

58
  • 2. Im Busiris entwickelt Isokrates in
    Auseinandersetzung mit Platon ein monarchisches
    Idealbild, das er mit dem pharaonischen Ägypten
    identifiziert.
  • 3. Xenophon von Athen war eher Pädagoge als
    Philosoph. Seine Leitsätze, die er vor allem in
    der Kyrupädie vorlegt, bewegen sich meist in
    einem allgemeinen Rahmen, so dass sie nicht nur
    für monarchische, sondern auch für
    aristokratische und demokratische Gesellschaften
    Gültigkeit haben und für das breite Interesse an
    seinen Schriften gesorgt haben.

59
12. Die gesellschaftlichen Vorstellungen der
Kyniker
  • 0. Literaturhinweise
  • Ragnar Höistadt Cynic hero and Cynic King. Lund
    Bloms, 1948.
  • Klaus Döring Die Kyniker. Bamberg Buchner, 2006
    (Faszination Philosophie).
  • Diogenes Laertios Sinope
  • Er war gewohnt, alles in der Öffentlichkeit zu
    tun, sowohl die Dinge, die Demeter, als auch die,
    die Aphrodite betreffen (Diog. Laert. VI 69)
  • Könnte man doch so durch Reibung des Bauches
    auch seinen (sexuellen) Hunger stillen! (Diog.
    Laert. VI 46 60)

60
  • Weil ich die, die mir etwas geben, freundlich
    anwedele, die die mir nichts geben, anbelle und
    die Schurken beiße (Diog. Laert. VI 60)
  • Kyniker (hoi kynikoi die Hündischen)
  • Antisthenes Dionysios II. von Syrakus
  • Dieser begrüßte ihn und fragte, ob er eine Bitte
    an ihn habe. Daraufhin entgegnete Diogenes Geh
    mir nur ein wenig aus der Sonne! Alexander soll
    davon so sehr beeindruckt gewesen sein, dass
    er, während seine Begleiter beim Weggehen lachten
    und spotteten, sagte Wahrhaftig, wenn ich nicht
    Alexander wäre, dann möchte ich wohl Diogenes
    sein! (Plutarch)
  • Politeia Pera (Ranzen)
  • Kambyses Atossa
  • Nomoi nomismata (Münzen bzw. Bräuche)
  • Krates von Theben
  • Es gib ein Land Kreta mitten im weinfarbenen
    Meer, schön und fett, rings umflossen (Homer,
    Odyssee, 19, 12).

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  • Es gibt eine Stadt Pera mitten im weinfarbenen
    Typhos, schön und fett, rings umflossen, ohne
    jeden Besitz (Variation des Krates).
  • In ihr landet weder ein törichter Schmarotzer
    noch ein geiler Lüstling, der sich etwas auf
    seinen Hintern einbildet. Sie bringt vielmehr
    Thymian und Knoblauch hervor und Feigen und
    schlichte Brote. Deshalb bekämpft man sich dort
    nicht wegen dieser Dinge, man greift nicht zu den
    Waffen um eines Cents oder um des Ruhmes willen.
  • Auch Hipparchia, die Schwester des Metrokles,
    fühlte sich durch die Lehren dieser Schule
    angezogen. Sie stammten beide aus Maroneia. Sie
    schwärmte für die Lehren und Lebensweise des
    Krates, völlig unzugänglich für die Bewerbungen
    ihrer Freier und völlig gleichgültig gegen ihren
    Reichtum, ihre hohe Geburt, ihre Schönheit. Mit
    Leib und Seele gehörte sie nur dem Krates. Sie
    drohte sogar ihren Eltern, selbst Hand an sich zu
    legen, wenn man sie ihm nicht gäbe. (Forts.)

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  • Krates, von den Eltern aufgefordert, das
    Mädchen von ihrem Vorhaben abzubringen, gab sich
    die erdenklichste Mühe. Schließlich, als es ihm
    nicht gelang sie zu überreden, erhob er sich,
    legte alles, was er bei sich trug, vor ihren
    Füßen nieder und sagte Hier steht dein
    Bräutigam, dies ist sein Hab und Gut, fasse jetzt
    deinen Entschluss, denn er würde nicht mit ihr
    in Gemeinschaft treten, wenn sie nicht seine
    Lebensweise völlig mit ihm teile. Das Mädchen
    entschied sich sogleich, legte die gleiche
    Kleidung an wie er, zog mit ihm herum, wohnte ihm
    im Freien bei und ging mit ihm zu den
    Mahlzeiten.
  • Hipparchia Maroneis
  • Monimos Onesikritos
  • Metrokles Menippos
  • Menedemos Diatribe

63
  • Und dies waren also die Biographien der
    einzelnen Kyniker. Dazu werden wir noch die ihnen
    gemeinsamen Lehren skizzieren denn wir meinen,
    dass auch diese Philosophie (diese philosophische
    Richtung) eine Schule und nicht bloß nach
    anderen eine Lebensform (eine
    Lebenseinstellung). Von Logik und Physik wollen
    sie freilich nichts wissen ... ihr Ziel ist
    allein auf die Ethik gerichtet ... Sie verwerfen
    auch die üblichen Wissensfächer. Wer die
    Herrschaft über sich selbst gewonnen hat so
    pflegte Antisthenes zu sagen , der gibt sich
    nicht mit philologischen Künsten ab ... Auch
    verachteten sie die Mathematik und die Musik und
    alles dergleichen. So sagte Diogenes zu einem,
    der ihm eine Sonnenuhr zeigte Wahrlich eine
    nützliche Erfindung, um die Mahlzeiten nicht zu
    versäumen. ... Als Endziel stellen sie hin ein
    tugendhaftes Leben, wie Antisthenes in seinem
    Herakles sagte, ähnlich wie die Stoiker, wie denn
    überhaupt zwischen diesen beiden Schulen ein
    gewisser Zusammenhang besteht. (Diog. Laert. VI
    1035)
  • hairesis, secta agoge

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  • adiaphora Scholarch (Schulvorsteher)
  • Zusammenfassung
  • 1. Der Begriff Kyniker geht auf den Hund
    (griech. kyon) Diogenes von Sinope zurück. Dieser
    provozierte bewusst durch schamloses Auftreten in
    der Öffentlichkeit seine Zeitgenossen und
    stellte gesellschaftliche Traditionen und Normen
    in Frage.
  • 2. Das Ziel des Diogenes war es, die Münzen
    umzuprägen, womit er meinte, dass er die
    Menschen zu einem besseren Leben führen wollte.
    Gedacht ist in erster Linie daran, dass der
    Mensch sich so weit wie möglich von allen seinen
    unnötigen Bedürfnissen freimachen soll.
  • 3. Mit gewissem Recht können die Kyniker als die
    antiken Anarchisten, Grünen oder Kosmopoliten
    bezeichnet werden.

65
  • 4. Der Schüler des Diogenes, Krates von Theben,
    setzte die Lehrtätigkeit seines Lehrers vor allem
    literarisch fort er parodierte allgemein
    bekannte Verse, um kynische Gedanken eine
    gefällige Einkleidung zu geben und Resonanz bei
    seinen Zuhörern zu erzeugen.
  • 5. Obwohl nur wenige Nachrichten über die
    kynische Philosophie überliefert sind, war sie in
    der hellenistischen und kaiserzeitlichen Epoche
    sehr populär. Und obwohl die Kyniker nur wenige
    allgemeine verbindliche Aussagen kannten, können
    sie als eine eigene philosophische Schule gelten.

66
13. Die politischen Anschauungen der Stoiker und
Epikureer
  • 0. Literaturhinweise
  • Max Pohlenz Die Stoa Geschichte einer geistigen
    Bewegung. 2 Bde. 3. Aufl. Göttingen Vandenhoeck
    Ruprecht, 1971/72.
  • Peter Scholz Der Philosoph und die Politik Die
    Ausbildung der philosophischen Lebensform und die
    Entwicklung des Verhältnisses von Philosophie und
    Politik im 4. und 3. Jh. v. Chr. Stuttgart Franz
    Steiner, 1998 (Frankfurter Althistorische
    Studien 2).
  • Epikureismus stoa poikile (bunte Halle)
  • Zenon von Kition Logos
  • Pneuma homologoumenos zen

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  • Ekpyrosis (Weltbrand) Kleanthes
  • Chrysipp Panaitios
  • Poseidonios Seneca
  • Epiktet Marc Aurel
  • Eudaimonia arete/virtus
  • Alle, die nicht der Tugend teilhaftig wären,
    erklärte er für Leute, die zueinander in einem
    Verhältnis der Gehässigkeit, der Feindschaft, der
    Knechtschaft und der Entfremdung stünden ...
    Dementsprechend stellte er in seinem Staat nur
    die wirklich Tugendhaften als solche hin, die man
    als Mitbürger, Freunde, Verwandte und Freie
    bezeichnen dürfe. (Diog. Laert. VII 323)
  • Epikuros Nausiphanes
  • Demokrit Mytilene
  • Kepos (Garten) galene (Meeresstille)
  • Lebe im Verborgenen Antipolitik (nicht
    Apolitik)

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  • Zusammenfassung
  • 1. Die Stoa sieht die Aufgabe des Menschen
    darin, seine Entscheidungen nach dem ihm
    innewohnenden Logos und der Natur zu treffen
    (homologoumenos zen). Ein naturgemäßes Leben
    ist ein Leben in Vernunft und ein Leben gemäß der
    Tugend.
  • 2. Das in allen Menschen wirkende Pneuma bedingt
    die Gleichheit aller Menschen, auch die von
    Sklaven und Barbaren.
  • 3. Die Lehre Epikurs von der Lust darf nicht als
    Streben nach jeder Art von Lustgewinn
    missverstanden werden. Ziel ist vielmehr die
    Seelenruhe (galene) und das Freisein von
    Unlustgefühlen und Ängsten.
  • 4. Epikurs Forderung Lebe im Verborgenen zielt
    nicht auf das Abschaffen der Politik ab. Vielmehr
    kommt in der antipolitischen Haltung der
    Epikureer das Bedenken zum Ausdruck, dass
    politisches Engagement von der Verwirklichung der
    individuellen Lebensziele abhält.

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14. Staatliche und utopische Vorstellungen in
hellenistischer Zeit (Euhemeros und Iambulos)
  • 0. Literaturhinweise
  • Horst Braunert Theorie, Ideologie und Utopie im
    griechisch-hellenistischen Staatsdenken 1963,
    jetzt in Braunert, Horst Politik, Recht und
    Gesellschaft in der griechisch-römischen
    Antike. Gesammelte Aufsätze und Reden. Hrsg. v.
    Kurt Telschow und Michael Zahrnt. Stuttgart
    Klett-Cotta, 1980. S. 4965.
  • Widu-Wolfgang Ehlers Mit dem Südwestmonsun nach
    Ceylon. Eine Interpretation der Iambul-Exzerpte
    Diodors. In Würzburger Jahrbücher N. F. 11
    (1985). S. 7384.
  • Klaus Geus Utopie und Geographie Zum Weltbild
    der Griechen in frühhellenistischer Zeit. In
    Orbis Terrarum. 6. Jg. (2000, ersch. 2001). S.
    5590.

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  • Nicht darf man sich über Homer wundern denn
    auch die, die jünger sind als er, wissen vieles
    nicht und erzählen Wunderdinge. So erwähnt Hesiod
    Halbhunde, Riesenköpfe und Däumlinge,
    Alkman Schirmfüßler, Aischylos Hundsköpfe,
    Brustäugige und Einäugige und vieles andere.
    Von diesen geht Apollodor zu den
    Geschichtsschreibern über, die über das
    Rhipäische Gebirge und den ogyischen Berg
    sprechen, von der Behausung der Gorgonen und
    Hesperiden, vom Meropischen Land bei Theopomp,
    der Stadt Kimmeris bei Hekataios, vom Land
    Panchaia bei Euhemeros. (Strab. VII 3, 6, C
    299). 
  • Strabon Apollodor
  • Theopomp Hekataios
  • Euhemeros Eratosthenes
  • Diodor Heilige Aufzeichnung (???? ????????)
  • Kassander Panchaier
  • Panchaia Panara
  • Zeus Triphilios Uranos

71
  • Artemis Apollon
  • Weiterhin berichtete uns Euhemeros, Uranos sei
    der erste König gewesen, ein ehrenwerter und
    wohltätiger Mann, der sich auf den Sternenlauf
    verstand. Er war auch der erste, welcher die
    himmlischen Götter durch Opfer ehrte und daher
    den Namen Uranos erhielt. Als Söhne aber gebar
    ihm seine Frau Hestia den Titan und den Kronos,
    als Töchter die Rhea und Demeter. Kronos wurde
    nach Uranos König er vermählte sich mit Rhea und
    zeugte den Zeus, die Hera und den Poseidon. Zeus
    aber, der in der Königswürde folgte, heiratete
    Hera, Demeter sowie Themis und hatte von ihnen
    Kinder und zwar von der ersten die Kureten,
    Persephone von der zweiten und von der dritten
    Athene. Nach seiner Ankunft in Babylon wurde er
    von Belos gastfreundlich aufgenommen darauf
    begab er sich zur Insel Panchaia, die im Okeanos
    liegt, und errichtete hier einen Altar des
    Uranos, seines eigenen Ahnherrn. Von dort begab
    er sich durch Syrien zu dessen damaligen
    Herrscher Kasios, von dem der Berg seinen Namen
    hat. Schließlich kam Zeus auch nach Kilikien,
    bezwang in einem Krieg den Kilix, den Fürsten
    dieser Gegend, und suchte noch sehr viele andere
    Völker auf, von denen er allesamt geehrt und
    öffentlich zum Gott erklärt wurde."

72
  • Lukian Tzetzes
  • aram. nabal hinfällig sein Nabatäer
  • Iamblichos Maurja-Dynastie (315-226 v. Chr.)
  • Ernst Bloch von Pöhlmann
  • Weinreich, Dihle, Schwarz, Oertel
  • Samosata
  • Ktesias aus Knidos, der Sohn des Ktesiochos,
    beschrieb das Land der Inder und die dortigen
    Verhältnisse. Er hatte sie weder selber gesehen
    noch von einem anderen etwas darüber erfahren.
    Auch Iambulos schrieb über viele unfassbare
    Ereignisse auf dem großen Meer er log seine
    Geschichte zusammen, wie allen klar war, führte
    aber die Handlung unterhaltsam durch. Viele
    andere haben sich das gleiche Thema gewählt und
    schrieben, wie wenn sie von eigenen Irrfahrten
    und Reisen berichteten, über riesige Tiere, wilde
    Menschen und neuartige Lebewesen. Ahnherr und
    Lehre
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