Title: Grundlagen Mikrofone
1Grundlagen Mikrofone
SHURE Europe GmbHHeadquarter Europe, Middle East
and Africa Applications Group Wannenäckerstr.
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2Übersicht
- Elektroakustische Wandler
- Dynamische Mikrofone
- Kondensatormikrofone
- Elektret-Kondensatormikrofone
- Allgemeine Begriffe
- Richtcharakteristiken, Nahbesprechungseffekt
- Frequenzgänge
- Interferenz- und Grenzflächenmikrofone
- Stereoaufnahmeverfahren, Mikrofonspezifikationen
3Elektroakustische Wandler
- Elektroakustische Wandler können akustische
Energie in elektrische, und auch elektrische in
akustische Energie umwandeln. - Elektroakustische Wandler sind
- Lautsprecher
- Dynamische Mikrofone
4Akustische Geber
- Kohlestaubmikrofone, Körperschallmikrofone,
Beschleunigungsmesser - Körperschallmikrofone setzen mechanische Energie
in elektrische Energie um.
5Elektroakustische Wandler
- Funktionsprinzip eines elektroakustischen
Wandlers - akustisches Signal ?
elektrisches Signal
V
t
6Schnitt durch ein dynamisches Mikrofon
- Hauptsächliche Bestandteile
- Membran, Tauchspule und Magnet
7Schnitt durch ein dynamisches Mikrofon
- Hauptsächliche Bestandteile
- Membran, Tauchspule und Magnet
8Dynamisches Mikrofon
- Funktionsprinzip
- Schall versetzt Membran in Schwingungen.
- Die Tauchspule, welche direkt mit der Membran
verbunden ist, bewegt sich im Magnetfeld mit
einer bestimmten Geschwindigkeit v. - Eine Wechselspannung u(t) wird in der Tauchspule
induziert - B magnetischer Fluß l Länge des
Leiters v Geschwindigkeit
9Bestandteile eines dynamischen Mikrofons
Mikrofonkorb
Handgriff
Mikrofonelement
10Bestandteile einer dynamischen Kapsel
- Explosivzeichnung einer Kapsel
Membran
Widerstandsscheibe
Wider- standsring
Wind- schirm
Tauch- spule
Schock- absorber
Schaum- gummi- unterleg- scheibe
Magnet
Brumm- kompensations- spule
11Bändchen-Mikrofone
- Früher Typ eines dynamischen Mikrofons(zum
Beispiel SHURE SM33) - Zwischen den Polstücken eines Permanentmagneten
wird ein dünnes Metallbändchen positioniert. - Elektrischer Leiter und Bändchen (Membran)
stellen ein Bauteil dar.
12Kondensatormikrofone
- Die elektrisch geladene Anordnung aus Membran und
Gegenelektrode bildet einen schallempfindlichen
Kondensator. - Die Schallwellen setzen eine sehr dünne
vergoldete Kunststoffmembran in Schwingungen.Die
Membran ist direkt vor der Gegenelektrode
befestigt.
13Membran
- Besteht aus Mylar (PET)
- PET Polyethylenterephthalat
- Bei PET handelt es sich um die häufigste
Thermoplast-Sorte PET wird oft einfach Polyester
genannt.
14Membran
- PET/Mylar ist hart, steif, fest und
formbeständig. - Diese Mylar-Film Arten finden Verwendung bei
Kondensatoren, Graphiken, Tonträgern und
Videobändern. PET wird häufig auch als Faser in
der Industrie, bzw. Textilindustrie eingesetzt.
(Dacron, Trevira, Terrylen) Auch für
Plastikflaschen und Elektroteile wird dieses
Polymer verwendet.
15Kondensatormikrofon
16Bestandteile eines Kondensatormikrofons
Ausgangs- transformator
Platine mit Vorverstärker
Gummi- Schock- absorber
Abschirmungsröhre
Kapsel
Membran
17Kondensatormikrofon
- Beschaltung einer Kondensatorkapsel
- Versorgungsspannung an der Kapsel aus
Phantomspannung
18Auslenkung der Membran
- Abstand Membran-Gegenelektrode
19Kapazität einer Kondensatorkapsel
- Kapazität C(t) eines Kondensatormikrofons
- A effektive Kondensatorfläche
dielektrische Konstante
20Ausgangsspannung der Kapsel
- Spannung zwischen Kondensatorplatten
-
- Q0 Ladung auf Kondensatorplatten
- U0 konstante Spannungsquelle (z.B. Batterie
oder Phantomspeisung, oder hervorgerufen durch
Elektrete auf einer Kondensatorplatte)
21Kondensatormikrofone
- Kondensatorelemente benötigen zusätzlich einen
internen Vorverstärker, um das Ausgangssignal den
nachfolgenden Stufen elektrisch anzupassen. - Der interne Vorverstärker hat zwei Funktionen
- Impedanzwandlung von ca. 1 M? auf ca. 150 ?
- Ausgangssignal auf Mikrofonpegel verstärken
22Dauerpolarisierte Kondensator Mikrofone
- Auch Elektret-Kondensator-Mikrofon genannt
- SHURE stellt derzeit fast nur diesen Typus her
(Ausnahme KSM44 KSM27). - Beruht auf dem gleichen physikalischen Prinzip
wie ein normales Kondensatormikrofon
23Dauerpolarisierte Kondensator Mikrofone
- Elektrete speichern elektrische Ladungen und
versorgt die Kondensatorkapsel mit elektrischer
Spannung - Von außen zugeführte Gleichspannung wird
lediglich für den Impedanzwandler benötigt. - Von außen zugeführte Gleichspannung wird nicht
dazu benötigt, die Kondensatorkapsel elektrisch
zu laden.
24Herstellung von Elektreten
- Ein spezielles synthetisches Material wird in
einem starken elektrischen Feld zum Schmelzen
gebracht. - Die sog. elektrischen Dipole werden in der
Richtung des elektrischen Feldes ausgerichtet. - Unter Einfluß des elektrischen Feldes wird das
Maerial abgekühlt. Die Ausrichtung der
elektrischen Dipole wird auf diese Weise
eingefroren.Hierdurch wird ein permanentes
elektrisches Feld erzielt. - Das Elektretmaterial wird auf der rückwärtigen
Platte (Gegenelektrode) der Kondensatorkapsel
aufgebracht.
25Versorgung von Kondensatormikrofone
- Zur Speisung des Vorverstärkers werden benötigt
- Batterien oder Phantomspannung
- Die Vorspannung an der Kondensatorkapsel kann nur
aus der Phantomspannung gezogen werden. - Bei Mikrofonen die mit einer Batterie betrieben
werden können handelt es sich immer um
Elektret-Kondensatormikrofone
26Phantomspeisung und Bias-Vorspannung
- Die Phantomspannung wird über einen XLR-Stecker
vom Mischpult geliefert - Versorgt die Vorspannung an der Kapsel eines
reinen Kondensatormikrofons und den Vorverstärker - Ein externer Vorverstärker bzw. ein Taschensender
liefert die BIAS-Vorspannung - Taucht beispielsweise bei Ansteckmikrofonen und
Headsets auf. Versorgt einen Transistor
27Phantomspeisung
- Phantomspeisung
- Spannungsversorgung (11-52 V) für den
Vorverstärker und Kapsel eines Kondensatormikrofon
- Phantomspeisung erfolgt normalerweise durch
professionelles Mischpult oder spezielle
Speisegeräte. - Symmetrischer Anschluss wird benötig
28Phantomspeisung
- Mixer mit Phantomspeisung haben interne
Widerstände zur Strombegrenzung -
- Bei falscher Kontaktierung des Mikrofons oder des
Mikrofonkabels - Widerstände begrenzen den Stromfluß zum Mikrofon
- Schutz für das Mischpult
29Phantomspeisung
- Betrieb eines dynamischen symmetrischen Mikrofons
mit Phantomspeisung - ? keine Beeinflussung
- Betrieb eines unsymmetrischen Mikrofons mit
Phantomspeisung - ? wahrscheinlich keine Beschädigung, jedoch
Funktionsstörungen möglich
30Bias-Spannung
- Gleichspannung (1.5 - 9V typisch) zur
Spannungsversorgung eines Junction Field Effect
Transistors (JFET), welcher mit dem Ausgang des
Kondensatorelements verbunden ist - JFET arbeitet als Impedanzwandler/Vorverstärker
- Bias-Spannung wird im Gegensatz zur
Phantomspannung über einen einzelnen Leiter
übertragen ? keine symmetrischen
Eingangsschaltungen nötig
31Bias-Spannung
- Ein Kondensatorelement hat eine hohe
Ausgangsimpedanz (gt1,000,000 Ohm). - Der JFET-Eingang belastet den Ausgang des
Kondensatorelements mit einer noch höheren
Impedanz (gt10,000,000 Ohm), um Verluste des
Signalpegels zu minimieren. - Der JFET-Ausgang stellt eine niederohmige
Quellimpedanz (lt1,000 Ohms) dar, welche zur
Speisung von Mikrofonvorverstärkern benötigt wird.
32Bias-Spannung
- Übertragungsarten
- Bei manchen Kondensatormikrofonen wird die
BIAS-Spannung auf demselben Leiter übertragen wie
das Audiosignal - Andere Modelle nutzen zwei getrennte Leiter für
Bias und Audiosignal.
33Bias-Spannung bei drahtlosen Mikrofonen
34Bias- / Phantom Spannung
- Externer Vorverstärker
- Beispielsweise bei drahtgebundenen Headsets und
Anstecker
35Bias-Spannung
- Ein dynamisches Mikrofon sollte nicht mit einem
Eingang, der Bias-Vorspannung auf dem Audioleiter
liefert (zum Beispiel Taschensender), verbunden
werden - Beeinträchtigung des Frequenzgangs? Verzerrung
des Audiosignals - Bei Anschluß eines dynamischen Mikrofons an SHURE
Taschensender Verwendung des Adapterkabels WA310
36Kondensator ? Dynamische Mikrofone
- Hochqualitatives Kondensatormikrofon hat
komplexeren Aufbau als ein dynamisches - ? meistens teurer
- Empfindlichkeit im Hochtonbereich meist sehr gut
- Mit Kondensatormikrofonen leichter zu erzielen
als mit dynamischen - linearer Frequenzgang und große Bandbreite
- Kondensatormikrofone in sehr kleinen Dimensionen
herstellbar (Lavalier-Mikrofon)
37Impulsantwort
38Richtcharakteristik
- Richtcharakteristik ist dreidimensional
- Demonstriert die Empfindlichkeiteines Mikrofons
für Schallsignaleaus unterschiedlichen
Richtungen - Messung der Richtcharakteristik
- Drehen des Mikrofons voreinem Lautsprecher
- Aufzeichung des Ausgangssignalsim Verhältnis zum
Einfallswinkeldes Schalls
39Richtdiagramm
- Richtdiagramm ist zweidimensional.
- Richtdiagramm ist ein Schnitt durch die
dreidimensionale Richtcharakteristik. - Wird häufig in Datenblättern angegeben.
- Gibt Auskunft über die Empfindlichkeit des
Mikrofons bezogen auf den Winkel zwischen
Klangquelle und Mikrofonmembran.
40Typische Richtcharakteristiken
- Kugel
- Niere
- Superniere
- Hyperniere
- Achtcharakteristik / bidirektional ("Figure
Eight") - Keule
41Kugelcharakteristik / Druckempfänger
- Mikrofon ist gleichermaßen empfindlich für
Klangquellen aus jeder Richtung. - Druckempfänger
- Keine Vorzugsrichtung
- Kein Nahbesprecheffekt
42Richtwirkung - Druckgradientenmikrofon
- Druckgradienten-Mikrofone haben Öffnungen auf der
Rückseite des Mikrofonelements. - Durch diese Öffnungen können Schallwellen von
hinten in die Mikrofonkapsel eintreten.
43Druckgradientenmikrofon
- Erzeugung der Richtcharakteristik durch
akustische Laufzeitglieder. - Durch rückwärtige Öffnungen eintretender Schall
trifft aufgrund anderer Weglänge phasenverschoben
auf Membran.
44Druckgradientenmikrofon
45Druckgradientenmikrofon
46Richtwirkung / Richtcharakteristik
- Die Differenz der Schalldrücke, welche von außen
und von innen auf die Membran treffen, bestimmen
das Ausgangssignal des Mikrofons. - Je nach Richtung besitzen beide Komponenten
unterschiedliche Phasenlagen und damit einen
unterschiedlichen Antrieb der Membran.?
additive und destruktive Interferenzen
47Niere / Cardioid
- Mikrofon ist am empfindlichsten für Signale vor
der Kapsel - Am unempfindlichsten für Schall, der unter 180
zur Mikrofonachse einfällt. - Weniger empfindlich für Umgebungslärm als
Mikrofone mit Kugelcharakteristik. - Zur gezielten Abnahme von Schallquellen
- Nahbesprechungseffekt
48Superniere / Supercardioid
- Mikrofon ist am empfindlichsten für Signale vor
der Kapsel - Am unempfindlichsten für Schall, welcher unter
126 zur Mikrofonachse einfällt. - Weniger empfindlich für Umgebungslärm als
Mikrofone mit Kugelcharakteristik. - Nahbesprechungseffekt
49Superniere / Supercardioid
- Platzierung des Monitors in Anwendung von
Supernieren
50Hyperniere / Hypercardioid
- Das Mikrofon ist am empfindlichsten für
Signalevor der Kapsel (0). - Am unempfindlichsten für Schall, welcher unter
110zur Mikrofonachse einfällt. - Weniger empfindlich für Umgebungslärm als
Mikrofone mit Kugelcharakteristik. - Starker Nahbesprechungseffekt
51Achtcharakteristik / bidirektional
- Das Mikrofon ist am empfindlichsten für Signale
vor und hinter der Kapsel. - Am unempfindlichsten für Schall, welcher unter
90 zur Mikrofonachse einfällt. - Weniger empfindlich für Umgebungslärm als
Mikrofone mit Kugelcharakteristik. - Sehr starker Nahbesprechungseffekt
52Übersicht
53Distance Factor
- Kugel Niere Superniere Hyperniere
Keule und Acht
54Keulencharakteristik
- Extrem gerichtetes, sogenanntes Richtmikrophon
- Sehr empfindlich für Schallquellen vor dem
Mikrofon,extrem unempfindlich für Signalevon
der Seite oder von hinten - Häufig in Theatern und bei Fernseh- und
Kinoproduk-tionen eingesetzt - Reagiert sehr empfindlich auf Wind! ? für
Außenproduktionen Windschutzfilter unerläßlich!
55Interferenz - Mikrofone "Rifle - Mikrofon
56Interferenz-Mikrofone
- Vor der Membran des Mikrofons Kammer und
mehrere parallele Röhren - Direkt auf das Mikrofon treffende Schallwellen
erreichen die Membran in Phase. - Seitlich auf das Mikrofon treffende Schallwellen
werden durch die einzelnen Röhren vor der Membran
in Teilwellen aufgespaltetTeilwellen haben
aufgrund unterschiedlicher Rohrlängen
unterschiedliche Laufzeiten zur Membran ?
Teilwellen nicht in Phase ? gegenseitige
Auslöschung
Kammer
Einfallende Schallwellen
Membran
Parallele Röhren
57Interferenz-Mikrofone
- Anstatt mehrerer Röhren vor der Membran, ist es
auch möglich nur ein Rohr - mit mehreren Öffnungen zu verwenden (SHURE SM89)
oder - mit einem Schlitz zu verwenden (Neumann)
Druckkammer
Schlitz
Rohr
Membran
58SHURE SM89
- Schallwellen welche vor dem Mikrofon erzeugt
werden, kommen an der Membran in Phase an. - Seitlich einfallender Schall wird durch die
Löcher in Teilwellen aufgespaltet. - Verschiedene Teilwellen haben unterschiedlich
lange Wege zur Membran ? nicht in Phase
zueinander - Phasenverschiebung der Schallwellen wird bestimmt
durch den Winkel zwischen Mikrofonachse und
Schalleinfallsrichtung - Phasenverschobene Teilwellen löschen sich vor der
Membran teilweise aus.
59Richtdiagramme eines Interferenz Mikrofons
60Mikrofone mit schaltbarer Richtcharakteristik
- Zwei Kapseln in einem Mikrofon
- Doppelmembran
- Doppel-Niere
61Resultierende Charakteristik
- Kugel AB 1
- Capsule A ?(1cos?)/2
- Capsule B ?(1-cos?)/2
62Resultierende Charakteristik
63Resultierende Charakteristik
64Resultierende Charakteristik
65Nahbesprechungseffekt
- Gerichtete Mikrofone besitzen im Gegensatz zu
ungerichteten einen sogenannten
Nahbesprechungseffekt. - Verantwortlich für diese Erscheinung bei
Druckgradientenmikrofonen ist das Nahfeld des
Schalls.
66Nah- und Fernfeld des Schalls
- Nahfeld ? Gekrümmte Wellenfronten
- Fernfeld ? parallele Wellenfronten
67Nah- und Fernfeld des Schalls
- Kugelförmige Ausbreitung des Schalls nahe bei
einer Schallquelle (im sogenannten Nahfeld) - Krümmung der Wellenfronten läßt mit zunehmendem
Abstand nach.? Ausbildung von Ebenen
Wellenfronten
68Nah- und Fernfeld des Schalls
- Die Größe des Nahfeldes hängt direkt von der
Wellenlänge des Signals ab - tiefe Frequenzen ? großes Nahfeld
- hohe Frequenzen ? kleines Nahfeld
69Ursache des Nahbesprechungseffekts
- Wenn Mikrofone sehr dicht an Schallquellen
herangeführt werden,so gewinnt die Krümmung der
Wellenfronten (Kugelwelle) im Vergleich zur
Wellenlänge an Einfluß. - Druckgradient steigt im Vergleich zum Schalldruck
überproportional an.
70Druckgradientenmikrofon
- Ebene Wellenfront (Fernfeld)
71Druckgradientenmikrofon
- Gekrümmte Wellenfront (Nahfeld)
72Ursache des Nahbesprechungseffekts
- Zu der Phasenverschiebung des rückwärtigen
Schalls addiert sich die Phasenverschiebung,
welche durch die Kugelform hervorgerufen wird. - ? erhöhter Antrieb der Mikrofonmembran ?
erhöhtes Ausgangssignal
73Mikrofon im Nahfeld
- Für hohe Frequenzen sehr kleines Nahfeld,
kleiner als der Abstand zwischen Schallquelle und
Mikrofonmembran - Ein Mikrofon befindet sich daher beim sogenannten
close talking nur für sehr tiefe Frequenzen im
Nahfeld. ? nur eine Anhebung im Baßbereich
durch den Nahbesprechungseffekt
74Auswirkung auf die Praxis
- Tiefe Frequenzen werden umso stärker
wiedergegeben, je näher das Mikrofon an die
Schallquelle herangeführt wird. - gezielt nutzbar, um Stimmen und Instrumente
voller klingen zu lassen - Bei größerer Entfernung (1 m) klingt eine Stimme
dünn, ohne Baßfundament. - Hohe Disziplin von Sängern im Umgang mit ihren
Mikrofonen nötig konstanter Abstand für
gleichbleibenden Klang
75Nahbesprechungseffekt
- Typischer Frequenzgang (Beta 58A)
- Anhebung der tiefen Frequenzen bei Nahbesprechung
76Auswirkung auf die Praxis
77Frequenzgang von Mikrofonen
- Der Frequenzgang eines Mikrofons wird bestimmt
- durch das Klangspektrum, welches es reproduzieren
kann und - durch die Schwankungen des Ausgangspegels
innerhalb des Frequenzbereiches. - Der Frequenzgang ist maßgeblich für die
Klangqualität eines Mikrofons.
78Frequenzgänge
linearer Frequenzgang
konturierter Frequenzgang
79Resonanzfrequenzen
- Jeder physikalische Körper hat seine eigene
Resonanzfrequenz (z. B. gestimmte Saite). - Erreichen des Schwingungsmaximums bei Anregung
seiner Resonanzfrequenz - Hervorrufen eines komplexen Frequenzgangsbei
Verbindung verschiedener physikalischer Körper
miteinander - Entstehung von Spitzenwerten und Einbrüchen,
welche durch unterschiedliche Resonanzen
hervorgerufen werden.
80Ursprung des Frequenzgangs
- M1 Masse der Membran und Schwingspule
- M2 Masse der Luft innerhalb des Magnettopfes
- M3 Masse der Luft in Spalt
- F1 Federsteifigkeit der Membran
- F2 Federsteifigkeit der Luft unterhalb der
Membranaufhängung - F3 Federsteifigkeit der Luft innerhalb
des Magnettopfes - W1 Viskoser Widerstand der
Membranaufhängung - W2 Viskoser Widerstand der Luft innerhalb
des Übertragers
81Elektromechanische Analogien
- Zwei unterschiedliche Ansätze
- Mobility Analogy definiert
- Spannung U ist analog zu Geschwindigkeit v
- Strom I ist analog zur Kraft F
- Impedance Analogy definiert
- Spannung U ist analog zur Kraft F
- Strom I ist analog zu Geschwindigkeit v
- Häufiger benützt, da leichter zu handhaben.
82Elektromechanische Analogien
- U Spannung F Kraft v Geschwindigkeit
- I Strom
- L Induktivität M mechanische Masse N
mech. Nachgiebigkeit - C Kapazität
- R el. Widerstand W mech. (viskoser)
Widerstand
83Impedance Analogy
84Mechanisches Ersatzschaltbild
- Dynamische Mikrofonkapsel
M1
N3
M2
N1
W1
W2
M3
85Elektrisches Ersatzschaltbild
- Elektrisches Ersatzschaltbild einer dynamischen
Mikrofonkapsel
L f(M3)
C f(N1)
L f(M1)
R f(W1)
L f(M2)
R f(W2)
C f(N2)
C f(N3)
86Resonanzen
- Dynamische Mikrofone nutzen oftmals Hohlräume zur
Beeinflussung des Frequenzgangs. - Solche sogenannten Resonatoren (Lochscheiben)
befinden sich häufig vor der Membran.
87Resonanzen
- Jeder Hohlraum besitzt eine spezifische
Resonanzfrequenz, welche durch die äußeren
Dimensionen bestimmt ist - Großer Durchmesser ? tiefe Resonanzfrequenz
- Kleiner Durchmesser ? hohe Resonanzfrequenz
- Langer Hohlraum ? tiefe Resonanzfrequenz
- Kurzer Hohlraum ? hohe Resonanzfrequenz
- Harmonische der Resonanzfrequenz können ebenfalls
vorkommen.
88Bestandteile einer dynamischen Kapsel
Widerstands-scheibe
Membran
Wider- standsring
obere Pol- platte
Magnet
Wind- schirm
Tauch- spule
Magnet
89Frequenzgang unter verschiedenen Winkeln
90Grenzflächenmikrofone
- Je weiter ein Mikrofon von einer Schallquelle
entfernt steht, umso "hohler" wird der
Klangeindruck. - Verfärbung des Klangbildes hervorgerufen durch
- verstärkten Raumhallanteil
- und Laufzeitunterschiede zwischen direkten und
reflektierten Schallwellen
91Grenzflächenmikrofone
- Wege der direkten und einer reflektierten
Schallwelle
92Kammfiltereffekt
- Direkter und reflektierter Schall
93Kammfiltereffekt
- Zwei Mikrofone auf Monomischer
94Kammfiltereffekt
95Kammfiltereffekt
- Werden 2 Mikrofone in 15 cm Abstand platziert und
auf einen Mono-Mischer gegeben, so werden die
Frequenzen 1 kHz, 3 kHz, 5 kHz,
.herausgefiltert ?
Kammfiltereffekt
96Grenzflächenmikrofone
- Unterschiedliche Phasenlage des reflektierten und
des direkten Signals ? Interferenzeffekte - Anhebungen oder
- Auslöschungen bestimmter Frequenzen
97Grenzflächenmikrofone
98Grenzflächenmikrofone
- Kein Wegunterschied zwischen wirklicher
Schallquelle und virtueller Schallquelle bei
Integration eines Mikrofons in eine bodenseitige
Begrenzungsfläche ? keine Interferenzen ?
"hohler" Klang verschwindet
99Richtdiagramm eines Grenzflächenmikrofons
100Stereophonie
- Menschliches räumliches Hören
101Stereophonie - Laufzeitunterschied
- Seitlich eintreffender Schall gelangt zuerst zu
einem Ohr und mit einer gewissen Laufzeit
erreicht der Schall erst später das andere Ohr
102Stereophonie - Intensitätsunterschied
- Durch die längere Wegstrecke zum entfernten Ohr
verliert das Schallsignal an Intensität. Aufgrund
der unterschiedlichen Wellenlänge
(Beugungsfähigkeit) ist dies frequenzabhängig.
103Stereophonische Aufnahmetechniken
- A/B Stereophonie
- X/Y- Koinzidenz Technik,Intensitäts-Stereophonie
- M/S-Stereophonie
- Kunstkopf-Stereophonie
104A/B-Laufzeit-Stereophonie
- Zwei identische Mikrofone, einige Zentimeter bis
Meter voneinander getrennt aufgestellt und auf
das gleiche Ziel ausgerichtet.
105A/B-Laufzeit-Stereophonie
- Das Schallsignal kommt früher beim rechten als
beim linken Mikrofon an.
106A/B-Laufzeit-Stereophonie
- Diese Zeitverschiebung zwischen den
Mikrofonsignalen erzeugt das Stereobild.
107A/B-Laufzeit-Stereophonie
- Liefert nur eine vage Abbildung von
Schallquellen, welche nicht in der Stereomitte
plaziert sind. - Ergibt einen weichen Hintergrund-Klang
- Gibt bei der Aufnahme einer Rock-Band auf der
Bühne den Klang wieder, wie ihn die Zuschauer
empfinden - Plazierung der Mikrofone näher an den
Lautsprecher-Türmen erhöht die Lautstärke des
Gesangs im Verhältnis zu den Instrumenten
108A/B-Laufzeit-Stereophonie
- Liefert tendenziell übertriebene Kanaltrennung,
wenn Mikrofone weiter als 1 m voneinander
entfernt sind - Jedoch verbessert sich die Abnahme eines großen
Klangkörpers (z.B. eines Orchesters), wenn die
Mikrofone ca. 3 m voneinander aufgestellt werden. - Nicht Mono-kompatibel !
109X/Y- oder Intensitäts-Stereophonie
- Zwei Mikrofone werden sehr nahe beieinander,
übereinander angeordnet, in einem Winkel von etwa
131 (X/Y) zueinander ausgerichtet (keine
Laufzeitunterschiede).
110X/Y- oder Intensitäts-Stereophonie
- Aufgrund der Nieren- Richtcharakteristik wird der
Schhall aus unterschiedlichenRichtungen mit
unterschied-licherIntensität wahr-genommen.
111X/Y- oder Intensitäts-Stereophonie
- Dieser Intensitätsunterschied führt zum Begriff
"Intensitäts-Stereophonie". - Erzeugt ein enges Stereobild.
- Gute Abbildung der Schallquellen
- Mono-kompatibel
112M/S-Stereophonie
vorne
- Zwei Wandlerelemente nötig
- Niere (für Mittensignal)
- Acht (für Seitensignal)
- M/S Mitte SeiteM rechtslinks, S
links-rechts - "Links" und "Rechts" werden nicht direkt erzeugt
- Stereosignal resultiert aus der Summe und der
Differenz der M/S-Signale.
M Niere S Acht
hinten
links MS rechts M-S
113M/S-Stereophonie
- Interne Potis zur Einstellung der Stereobasis
- Externe Potis für die Balance
- Arbeitsprinzip des Shure VP88
- Mono-kompatibel
Potis zur Einstellung der Breite des Stereobildes
intern extern
Potis für Balance zwischen links und rechts
114M/S-Stereophonie
- Resultierende Richtdiagramme
115Kunstkopf-Stereophonie
- Für realistische Abbildung des Stereobildes ist
Nachbildung des menschlichen Kopfes nötig - Mikrofone werden in den Ohrmuscheln plaziert ?
Unterschiede bezüglich Laufzeit und Intensität an
beiden Mikrofonen - Kopfhörer zur Reproduktion dieses Stereobildes
erforderlich !
116Elektrisches Ausgangssignal
- Ausgangspegel (Empfindlichkeit)
- wird gemessen in Millivolt (mV) oder Dezibel (dB)
- Impedanz
- niederohmig oder "low Z"
- hochohmig oder "high Z"
- Verkabelung
- unsymmetrisch (unbalanced)(eine geschirmte
Leitung) - symmetrisch (balanced)(zwei Leitungen mit Schirm)
117Elektrisches Ausgangssignal Pegel
- 'Mic'-Pegel
- ungefähr 2 mV oder in dB -54 dBV
- Andere Pegel bei Audiogeräten
- 'Aux'- oder 'Tape'-Pegel ungefähr 100 mV oder in
dB -20 dBV - zu finden bei TV-Geräten, Videorekordern,
Kassettenrekordern, CD-Spielern, MD-Spielern etc. - 'Line'-Pegel
- ungefähr 1 V oder 0 dBV
- auch 1,55V oder 6 dBu an 600 ?
118Elektrisches Ausgangssignal Impedanz
- Niederohmig
- 150 bis 600 ?
- gut für Kabellängen von 300 m und mehr
- Hochohmig
- 10 k? oder mehr
- gut für Kabellängen bis 6 m oder weniger
119Unsymmetrische Mikrofonleitung
Audio Signal
Rauschen
Mikrofon-Kabel
Versärker
120Symmetrische Mikrofonleitung
heißes Audio Signal
Rauschen
PIN 2
INPUT CIRCUIT
Symmetrisches Mikrofon-Kabel
PIN 3
PIN 2 - PIN 3 (Audio Rauschen) - (- Audio
Rauschen) 2 x AUDIO
kaltes Audio Signal
121Was ist Mikrofonempfindlichkeit ?
- Die Mikrofonempfindlichkeit gibt an, wie hoch die
elektrische Ausgangsspannung (in mV) ist, welche
ein Mikrofon für einen bestimmten Schalldruck (in
dB SPL Sound Pressure Level Schalldruckpegel)
erzeugt. - Wenn zwei Mikrofone dem gleichen Schalldruck
ausgesetzt werden, so ist das Mikrofon
empfindlicher, welches die höhere
Ausgangsspannung liefert. - Jedoch ist ein empfindlicheres Mikrofon nicht
automatisch auch ein besseres Mikrofon.
122Was ist Schalldruckpegel "dB SPL ?
- Schalldruckpegel L
- Zum Vergleichin 1m Abstand beträgt der
Schalldruckpegel - eines Sprechers etwa 60dB SPL
- eines Preßlufthammers etwa 120dB SPL
123Was ist Schalldruckpegel "dB SPL ?
- "dB SPL" ist eine Messung des Schalldruckpegels.
- Schalldruck am höchsten direkt vor der
Schallquelle nimmt mit wachsender Entfernung ab.
- Referenzpegel 0dB SPL leisestes Schallsignal,
das der Mensch hört. - Der Schalldruck an der Hörschwelle
- p0 2 10-5 N/m2 1N/m2 1 Pascal
- 1dB ist die kleinste Veränderung des
Schalldruckpegels, welche das menschliche Gehör
wahrnehmen kann.
124Welcher dB SPL Eingangspegel ?
- Mikrofonhersteller spezifizieren normalerweise
ein oder zwei dB SPL Eingangspegel bei ihrer
Angabe der Mikrofonempfindlichkeit - 74 dB SPL (typisch für einen Sprecher in einer
Entfernung von etwa 25 cm) - 94 dB SPL (typisch für einen Sprecher in einer
Entfernung von etwa 2,5 cm)
125Welcher dB SPL Eingangspegel ?
- Beispiele
- 94 dB SPL 1 Pascal 10 µbar 10 Dyn/cm2
- 74 dB SPL 0,1 Pascal 1 µbar 1 Dyn/cm2
- Unglücklicherweise geben unterschiedliche
Hersteller unterschiedliche SPL-Werte an. - ? bei Empfindlichkeitsvergleich Datenblätter zu
Rate ziehen und nur gleich getestete Mikrofone
vergleichen !
126Fragen ?
SHURE Europe GmbHHeadquarter Europe, Middle East
and Africa Applications Group Wannenäckerstr.
28 74078 Heilbronn Tel 49 - 7131 - 7214 -
30 Fax 49 - 7131 - 7214 - 14 eMail
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