Title: Anwalt Medizinrecht
1Urteil in Limburg 1 Million Euro Schmerzensgeld
für behindertes Kind nach Ärztepfusch
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5. August 2021
Das Landgericht Limburg hat einem heute
10-jährigen Kind ein Schmerzensgeld in Höhe von
1 Million Euro zugesprochen (1 O 45/15, Urteil v.
28.06.2021). Das Gericht sah es als erwiesen an,
dass medizinische Behandlungsfehler zur heutigen
Schwerstbehinderung des Jungen geführt
haben. Der damals 1-Jährige war im Dezember 2011
wegen einer Lungenentzündung in das Limburger
Krankenhaus eingeliefert worden. Bei der
intravenösen Gabe eines Antibiotikums habe das
Kleinkind sich an zuvor gegessenen Apfel- und
Chipsresten derart verschluckt, dass es in der
Folge zu schweren Hirnschädigungen gekommen
sei. Für die Höhe des Schmerzensgeldes seien die
fatalen Konsequenzen des Fehlverhaltens der
medizinisch Verantwortlichen ausschlaggebend. Der
Junge werde nie ein auch nur näherungsweise
normales Leben führen können und sei rund um die
Uhr auf fremde Hilfe angewiesen. Gefordert
hatten die Kläger ein Schmerzensgeld in Höhe von
mindestens 500.000 Euro. Tragische Vorkommnisse
im Krankenhaus
2Zu den tragischen Vorkommnissen kam es laut
Urteil am Nachmittag des 26. Dezember 2011. Die
diensthabende Krankenschwester sei im Zimmer des
Betroffenen erschienen, um das Antibiotikum über
einen sogenannten Portzugang zu
verabreichen. Laut Urteil habe die
Krankenschwester gewusst, dass das Kind kurz
zuvor gegessen hatte und hätte deshalb mit der
Medikamentengabe länger warten müssen, um
ein Verschlucken von Speiseresten zu
verhindern. Der Junge habe während der Injektion
zu schreien und husten begonnen und habe sich
verschluckt. Auch die anschließend eingeleiteten
Erste-Hilfe-Maßnahmen seien nicht
angemessen gewesen. Das Verhalten der Beklagten
sei rechtswidrig und schuldhaft, nämlich
fahrlässig gem. 276 Abs. 2 BGB gewesen, heißt es
in dem Urteil. Das Schmerzensgeld solle den
Kläger für das erlittene körperliche und
seelische Leid entschädigen. Das Urteil ist
noch nicht rechtskräftig. Zusätzlich materieller
Schadensersatz Neben dem reinen Schmerzensgeld
in Höhe von 1 Million Euro hat der Kläger auch
noch Anspruch auf sämtliche sogenannten
materiellen Schadensersatzpositionen. Hierzu
gehörten unter anderem die spätere
behindertengerechte Unterbringung des Kindes,
Umbaumaßnahmen im elterlichen Haus oder die
Anschaffung eines behindertengerechten
Fahrzeugs. Diese Beträge können nochmals das
hier zugesprochene Schmerzensgeld deutlich
übersteigen. Bedeutung einer Rechtsschutzversiche
rung zur Übernahme der Prozesskosten Der
Fachanwalt für Medizinrecht Dr. Haack weist im
Zusammenhang mit diesem Verfahren auf die
Bedeutung einer geeigneten Rechtsschutzversicherun
g hin. Ein Rechtsstreit in dieser Größenordnung
kostet die Kläger mehrere 100.000 , mit denen
sie bis zum Erlass des Urteils in Vorlage treten
müssen. Eine Erstattung dieser Kosten erfolgt
nur, wenn der Prozess vollumfänglich gewonnen
wird.
3Sollte der Prozess verloren werden, entstehen
nochmal erhebliche Kosten, da die Gegenseite
einen Kostenerstattungsanspruch hat. Rechtlicher
Beistand bei medizinischen Behandlungsfehlern -
Dr. Haack hilft Quellennachweise https//www.we
lt.de/vermischtes/article232152773/Limburg-Eine-Mi
llion-Euro- Schmerzensgeld-fuer-Kind.html
https//www.lto.de/recht/nachrichten/n/landgericht
-limburg-schmerzensgeld- eine-million-euro-kleink
ind-krankenhaus-hirnschaden-behinderung-verschluck
t/ https//www.fnp.de/lokales/limburg-weilburg/li
mburg-ort511172/urteil-eine- million-euro-schmerz
ensgeld-fuer-tyler-90829982.html 253 BGB
Einzelnorm (gesetze-im-internet.de)
https//www.gesetze-im-internet.de/bgb/ 276.html
https//openjur.de/u/2344732.html https//www.spi
egel.de/panorama/justiz/hirnschaeden-nach-antibiot
ikainfusion- eine-million-euro-schmerzensgeld-fue
r-kleinen-jungen-a-75a46dcd-bd9c-415e-
800f-ec6eb39749d6 https//ordentliche-gerichtsbark
eit.hessen.de/LG-Limburg