Title: Der Aralsee [PowerPoint-Pr
1(No Transcript)
2Einleitung Wo vor 30 Jahren noch ein Hafen war,
kann man heute nur noch rostige Schiffswracks
finden. Der ehemals blühende Fischfang, der nicht
nur der Versorgung der heimischen Bevölkerung
diente, sondern auch eine wichtige Einnahmequelle
war, ist vollständig zusammengebrochen. Der
frühere Fischreichtum des Aralsees ist durch die
großen Schadstoffbelastungen und den hohen
aktuellen Salzgehalt des Restsees fast
vollständig verschwunden. Was ist aus dem ehemals
tierreichen Gebiet um den Aralsee, der um 1960
mit einer Größe von 69000 km² der viertgrößte See
der Welt war, geworden?
3Die geographische Lage des Aralsees Kontinent
Asien Lage Zentralasien Anrainer Staaten
Usbekistan, Kasachstan An der Wasserentnahme
beteiligte Staaten Kirgisistan, Turkmenistan,
Tadschikistan, Afghanistan und der Iran
4Das Bild zeigt die geographische Lage des Aral
Meeres in den Tiefebenen von Turan im Zentralen
Asien. Es wird administrativ zwischen Kasachstan
und Karakalpakistan, eine autonome Republik
innerhalb der Republik von Usbekistan geteilt.
Die leicht grünlichen Farben zeigen die
bewässerten Gebiete entlang den Flüssen
Amu-Dar'ja (südwärts) und Syr-Dar'ja (nördlich),
die die einzigen Wasserzuflüsse zum Aral Meer.
Seit 1960 sind die zwei Flüsse für die
Bewässerung hauptsächlich der Baumwolle und des
Reises im Gebiet schwer ausgewertet worden. Die
weiße Umrißlinie um den See symbolisiert das
Gebiet des Aral Meeres um 1960. Innerhalb von
weniger als 40 Jahren hat das Aral Meer mehr als
50 seines ehemaligen Gebiets und mehr als 75
seiner Ausgabe verloren. Das NOAA-AVHRR Bild des
Augustes 1991 gibt einen vollkommenen Überblick
der geographischen Lage des Meeres.
5Zuflüsse Die Eckpfeiler des hydrologischen
Systems sind der Amu-Darja und der Syr-Darja. Der
Amu-Darja entspringt im Pamir in Afghanistan. Mit
einer Gesamtlänge von 2540km durchfließt er sein
309000km² großes Einzugsgebiet. Dabei bewegt der
Fluss beachtliche Partikelmengen (1-3,5kg/m3).
Das Wasser ist durch den ,,Kalkreichtum" sehr
hart. Durch die Einleitung von Drainage- und
städtischen Abwässern hat der Gehalt an gelösten
Salzen in den letzten Jahren stark zugenommen.
Aufgrund des Kara-Kum-Kanals, der den
Aralseezufluss Amu-Darja mit dem Kaspischen Meer
verbindet, gelangt nur noch ein Drittel des
natürlich zufließenden Wassers in den See. Der
Syr-Darja durchfließt das 219000km² große
Einzugsgebiet mit einer Gesamtlänge von 3019km.
Die Bauern aus dieser Gegend betreiben
überwiegend den sehr viel wasserverbrauchenden
Baumwollplantagen. Dem Syr-Darja wird
mittlerweile so viel Wasser entnommen, daß der
Fluss seit 1976 nicht mehr in den Aralsee mündet.
Seit 1988 wird Wasser aus der Entwässerung in den
trockenen Teil des Flusses geleitet, um so den
,,Kleinen Aralsee" mit Wasser zu versorgen.
Dieser liegt morphologisch höher als der ,,Große
See" und wurde durch das Absinken des Seespiegels
isoliert. Der Syr-Darja wird hauptsächlich von
der Landwirtschaft verschmutzt und unterliegt
starken Verdunstungsverlusten. Durch den
Wasserentzug wird der Aralsee derart
ausgetrocknet, daß er in 30 Jahren
höchstwahrscheinlich nicht mehr existieren wird.
6Klima Der Turan stellt ein semiarides Ökosystem
dar. Der Aralsee als Teil dieses Systems spiegelt
die klimatischen Bedingungen recht deutlich
wieder. Es herrschen Temperaturen von etwa 30C
tagsüber, die bis auf -5C in der Nacht fallen
können. Jährlich fallen selten mehr als 150mm
Niederschlag . Bei einer Verdunstung von
durchschnittlich 1000mm/Jahr können in diesem
trockenen Gebiet aufgrund der extremen
klimatischen Bedingungen normalerweise allenfalls
Xerophythen gedeihen. Durch Bewässerungsmaßnahmen
können die extremen Temperaturschwankungen etwas
abgemildert werden. Das Aralbecken steht im
Winter unter dem Einfluss des sibirischen
Hochdruckgebietes, im Sommer trägt die
feuchtkalte Luft vom Nordatlantik und dem
europäischen Festland Feuchtigkeit in den Westen
der Region. Die mittlere Frostdauer beträgt im
Süden der Kara-Kum 140 Tage, im Norden 210
Tage. Flora und Fauna Vom Fuße der Bergketten im
Süden bis zum Aralsee und von den Oasen bis zur
Sandwüste Kara-Kum weisen Flora und Fauna eine
große Vielfalt auf. Die Pflanzenwelt ist darauf
eingestellt, daß mehrjährige Pflanzen im Winter
sehr niedrge Temperaturen ertragen müssen. Nicht
nur die großen Temperaturunterschiede bestimmen
die Vegetation, sondern auch der Bodentyp, sein
Aufbau und das Vorhandensein oder Fehlen von
Grundwasservorräten. Bestimmte Pflanzen bilden
doppelte Wurzelsysteme aus. Eines nahe an der
Oberfläche zum Auffangen der schwachen
Frühjahrsregen, ein zweites reicht weit in die
Tiefe (bis zu 70 m!) und versorgt die Pflanzen
während der Trockenperiode. Alle diese Pflanzen
haben xerophytische Eigenschaften, wie die
Neigung zu Zwergwuchs, einen hohen Anteil an
Holzgewebe sowie dicke und reduzierte Blätter,
die häufig behaart sind. Wenn jedoch genügend
Wasser, das nicht zu salzig ist, dauerhaft zur
Verfügung steht, kann sich eine üppige Vegetation
entwickeln. Dies ist vor allem in Oasen und an
Flüssen der Fall. Typischerweise sind in der
Flora vertreten Gräser, Majoran, Süßklee, und
Saxaul, aber auch Weiden,Pappeln und Binsen.
7Die Tierwelt an den Ufern des Aralsees, die sich
vor allem in den Steppenwüsten und an den Flüssen
aufhält, umfaßt ein weites Spektrum von
Säugetieren bis zu den Insekten Wolf, Schakal,
Fuchs, Gazelle, Wildesel, Kamele und Springmaus
finden sich genauso wie Steppenschildkröten,
zahlreiche Giftschlangen, Termiten und
Stechmücken. Die einzige einheimische Vogelart
ist der Sexaul-Eichelhähr, doch vielen Zugvögeln
(ca. 170 Arten) dient der Aralsee als Rastplatz.
Im Aralsee bietet sich folgendes Bild bei der
Flora und Fauna Pflanzliches und tierisches
Plankton ist nur spärlich vertreten, sowohl
mengenmäßig als auch bzgl. der Artenvielfalt,
denn das Wasser ist nährstoffarm. Unter den
Fischen (ca. 20 Arten) - Süßwasserarten, die sich
einem gewissen Salzgehalt angepaßt haben, -
dominieren Karpfen (60) und Barsche (15) vor,
dazu gibt es noch einige Hechte und Lachse, die
vom Menschen eingesetzt wurden.
8Wirtschaft Wirtschaft am Aralsee (Usbekistan)
Folgende Zahlen stammen aus Usbekistan und
spiegeln die ungefähren Verhältnisse am Aralsee
wieder Dienstleistung (in )
41,8 Industrie (in )27 Landwirtschaft (in
) 31,2 BSP/Kopf (US) 1020 Inflation (in
) 29,1 Arbeitslosigkeit (in ) 0,4
Urbanisierung (in ) 41 Bev.-Wachstum/Jahr
(in ) 1,33 Kindersterblichkeit (in ) 4,4
Einwohner pro Arzt 280
9- Ressourcen Erdgas, Kohle, Uran, Silber, Gold,
Kupfer, Blei, Zink, Wolfram, Molybdän, Baumwolle,
Getreide, Viehwirtschaft, Agrarprodukte - Wirtschaft Die Privatisierung von
Staatsbetrieben kommt nur langsam voran die
Währung ist nicht konvertierbar. - Verkehr
- - Schienennetz 7000 km
- Straßennetz 43 463 km
- Internationaler Flughafen Taschkent
- Staatliche Fluggesellschaft Uzbekistan Airways
- Amu-Darja und Syr-Darja teilweise beschiffbar
-
- Kommunikation Uzteleradio sendet Radio- und
Fernsehprogramme in mehreren Sprachen, dazu
Satelliten-TV als Joint Venture mit einem
US-Unternehmen. Auf 1000 Einwohner kommen 465
Radios, 275 Fernseher, 67 Telefone, 1,7 Handys
und 0,01 Internetzugänge. Es erscheinen 3
Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von etwa
75 000 Exemplaren.
10Problem Ursachen Aus dem früher viertgrößten
See der Welt ist durch anthropogene Veränderungen
ein Gewässer entstanden, daß im Begriff ist, ganz
von der Landkarte zu verschwinden. Mit den
umfassenden Bewässerungsmaßnahmen, die zu
Sowjetzeiten eingeleitet wurden um die
Anbaufläche für Baumwolle und Reis zu erhöhen,
nahmen die Probleme ihren Lauf. Die dem Amu-Darja
und Syr-Darja entzogenen Wassermengen sind so
groß, dass sie ihrer Funktion als Wasserlieferant
des Aralsees nur noch in ungenügender Art und
Weise erfüllen können. Obwohl der Aralsee keinen
Abfluss besitzt, wird die Wassermenge des Sees
ständig reduziert. Die Ursache dafür liegt in
einer hohen Verdunstungsrate, die den hohen
Temperaturen im Gebiet des Gewässers geschuldet
ist. Die Zuflüsse Amu-Darja und Syr-Darja sind im
Rahmen natürlicher Schwankungen in der Lage
gewesen, diesen Wasserverlust auszugleichen. Die
damit einhergehende Verlandung des Sees und die
Desertifikation des Umlandes sind nicht mehr
rückgängig zu machen. Mit der Verringerung der
Bewässerungsfläche und der Modernisierung der
Bewässerungssysteme ist man bestenfalls in der
Lage, den See auf seinem heutigen Größenniveau zu
halten. Neben den genannten Maßnahmen zur
Wassereinsparung wäre sicher auch eine
Veränderung der Bewässerungsmethoden eine gute
Möglichkeit, den Zuflüssen des Aralsees genügend
Wasser zu belassen, um den See zu erhalten. Gut
dafür geeignet wäre beispielsweise eine
Unterflurbewässerung. Damit wird das Wasser
direkt an die Pflanzen gebracht. Bei der
derzeitigen Überstaubewässerung wird ein großer
Teil des Wassers verdunstet, ist also nicht
pflanzenverfügbar und damit verschwendet. Das
damit einhergehende Problem der Bodenversalzung
würde auf diese Weise ebenfalls
gelöst. Übermäßige Wassernutzung, ineffiziente
Bewässerungssysteme, übermäßiger Gebrauch von
Chemikalien in der Landwirtschaft sowie häusliche
und industrielle Abwässer haben die Wassermenge
und -qualität auch in den beiden großen Zuflüssen
Amu Darya und Syr Darya stark beeinträchtigt,
ebenso das Grundwasser. Die Folgen sind riesige
Umweltschäden und ökonomische Einbussen.
11Veränderungen Die dramatische Schrumpfung des
Aralsees in den letzten 40 Jahren 1960 war der
See 70000 km² groß und enthält 1040 km³ Wasser.
Seither ist die Seefläche auf 32000 km²
geschrumpft, das Volumen auf 230 km³. Eine Fläche
von der Größe der Schweiz ist trockengefallen.
Der See droht zu einer Kloake von etwa 5000 km²
und damit zu einem Schandfleck der Menschheit zu
werden, wenn nicht Gegenmaßnahmen getroffen
werden. Der Aralsee vor 40 Jahren 1960 noch
das viertgrößte Binnenmeer der Erde, ist der
Aralsee in den letzten knapp 40 Jahren auf 40
Prozent seiner ehemaligen Fläche und 20 Prozent
seines ehemaligen Volumens geschrumpft. Der
Aralsee Heute Die Bilder von trockenliegenden
Schiffen inmitten riesiger Sand- und Salzwüsten
gingen Anfang der 90er Jahre um die ganze
Welt. Die Austrocknung des Aralsees wirkt sich
nicht nur direkt auf die Organismen im
Einzugsbereich aus, sie führt auch zu
mesoklimatischen Veränderungen in der Großregion.
So zeigt nachfolgende Abbildung die
Temperaturentwicklung ab 1960.
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13Die durch die verminderte Wassermasse reduzierte
thermische Ausgleichswirkung des Binnengewässers
resultiert in einer zunehmenden Kontinentalität
im Katastrophengebiet. Vor allem hinsichtlich der
thermischen Kontinentalität sind seit einiger
Zeit deutliche Veränderungen festzustellen. Die
täglichen und jährlichen Temperaturschwankungen
werden größer. Betroffen sind dabei vor allem die
maximalen Temperatur-Amplituden und nicht die
langjährigen Mittel. Im Mittel kann man diesen
Trend zumindest für die Wintermonate nicht
nachweisen, wie Isothermendarstellungen zeigen.
Früher hatte die hohe Verdunstung im Gebiet des
Aralsees die Winde über der zentralasiatischen
Steppe gebremst. Die Zukunft des Aralsees Eine
echte Rückführung des Gebiets um den Aralsee auf
den Zustand von 1960 halten fast alle
Wissenschaftler für ausgeschlossen. Es geht eher
darum, die weitere Verlandung zu stoppen und den
See in seinem heutigen Umfang zu erhalten. Aber
vor allem muß den Menschen in der betroffenen
Region geholfen werden, mit den Folgen der
Katastrophe fertigzuwerden. Einige der
wichtigsten Vorschläge und Maßnahmen zur
Schadensbegrenzung sollen im folgenden kurz
vorgestellt werden. Sie stellen aber nur einen
Bruchteil der Reformen dar, die notwendig sind,
um eine umfassende Verbesserung der Situation im
Katastrophengebiet herbeizuführen. Wer die Kosten
dafür tragen soll und kann ist ungeklärt. Die
betroffenen Länder sind arm. Weltbank und
Hilfsorganisationen wie das Gesellschaft für
Technische Zusammenarbeit (GTZ) allein sind mit
der Finanzierung sicherlich überfordert.
14- Rettungsversuche
- 1. Utopische Rettungsszenarien
- Nahezu seit Beginn der Nutzung der Wassermassen
von Amu-Darja und Syr-Darja war bekannt, welche
Folgen diese Maßnahmen für den Aralsee haben
würden. Erst nach und nach nahm man die Folgen
der Verlandung/Desertifikation ernst und begann
Überlegungen anzustellen, wie man die Katastrophe
in den Griff bekommen könnte. Viele der
Vorschläge zur Rettung des Aralsees sind aber
eher in die Kategorie kurios oder absurd
einzustufen und entbehren jeglicher realistischer
Grundlage. Hier eine kurze Auswahl - Auftauen
des Eises im Pamirgebirge und Ableitung des
Wassers in den Aralsee, - - Auflösung aller Wüstenstauseen
- - Umleitung der sibirischen Flüsse nach Süden in
den Aralsee - - Bau eines Kanals vom Kaspischen Meer zum
Aralsee - - Umleitung eines Teils der Wolga über den Fluß
Ural - Auspumpen des Issyk-Kul-Sees in Kirgistan (nahe
der chinesichen Grenze) zur Wiedrauffüllung des
Aralsees - Alle diese Maßnahmen erfordern einen immensen
Aufwand an Kosten und Energie (z.B. für
Pumpstationen, um das Wasser auf die notwendige
Höhe zu bringen, damit Hindernisse wie das
Urs-Urt-Plateau überwunden werden können)
und/oder schädigen Menschen und Ökosysteme in den
von der Wasserentnahme betroffenen Gebieten.
Trotzdem sind in den letzten Jahrzehnten bereits
mehrere Hundert Millionen Rubel in Vorarbeiten
(Forschungsstationen usw. für derartige Projekte
geflossen. Letzten Endes sind sie statt die Not
zu lindern regelrecht im Sand-/Salzgemisch der
Wüste versickert. Keines der Projekte wurde -
glücklicherweise - bisher wirklich realisiert.
152.Wiederaufnahme der Speisung des
Aralsees Konkreter und sinnvoller erscheint
dagegen die Wiederaufnahme der Speisung des
Aralsees. Seit 1986 wird dem See über die
Abflüsse aus der Bewässerung gezielt wieder
Wasser zugeführt. Als Wasserstraßen dafür dienen
bis zu 1500 km lange Kanäle, die beispielsweise
von Samarkand aus Wasser sammeln und in den
Aralsee transportieren. Ziel ist es, dem See auf
diese Weise im Jahr 2000 wieder 15 km³, im Jahr
2005 sogar 20 km³ Wasser zuzuführen. Werte, die
sich auf den ersten Blick gut machen. Bei einem
Vergleich zwischen Zufuhr und Verdunstung erkennt
man jedoch schnell, daß die Bilanz selbst unter
den genannten Bedingungen im Jahr 2005 für den
Aralsee noch immer ein Defizit von 10 km³ Wasser
aufweist. Die Folge der Vorgang des Austrocknens
und damit der Wüstenbildung geht weiter. Zudem
bringt das zugeführte Wasser dem Aralsee weitere
Pestizidrückstände, Salz, Entlaubungsmittel usw.
163. Maßnahmen zum Wassersparen 110 km³/Jahr
Wasser stehen im Einzugsgebiet des Aralsees zur
Verteilung an. Der überwiegende Teil wird zur
Bewässerung landwirtschaftlicher Felder
verwendet. Wie Wissenschaftler feststellten,
ließe sich der Verbrauch des dafür benötigten
Wassers einfach nur durch Wassersparen relativ
problemlos um 30 50. reduzieren. Dazu
müßten - unrentable, extensiv genutzte
landwirtschaftliche Gebiete aufgegeben, - mehr
als eine Million Hektar Reis- und
Baumwollanbaufläche stillgelegt
(Karakalpakien/Usbekistan z. B. hat eine Kürzung
der Baumwollfelder auf 40 der Ausgangsgröße
angekündigt) oder durch anspruchslosere Pflanzen
(Weizen, Sorghum, Hirse) ersetzt, - die Qualität
und Trassenführung der Bewässerungskanäle
optimiert, - neue Verfahren der Bewässerung
(unterirdisch bzw. Tröpfchenbewässerung)
eingeführt, - keine neuen, zusätzlichen
Bewässerungsprojekte mehr in Angriff genommen
werden. Auch eine Besteuerung der Wasserentnahme
erscheint in diesem Zusammenhang hilfreich, da
durch die gigantischen Bewässerungsprojekte der
Umgang mit dem kostbaren Gut in der Bevölkerung
häufig schludrig und schlampig geworden ist. Das
eingesparte Wasser könnte zumindest teilweise zur
Speisung des Sees verwendet werden.
174. Verbesserung der gesundheitlichen Situation
der Bevölkerung Eine zumindest ebenso wichtige
Aufgabe der Hilfsorganisationen ist der Kampf um
die Gesundheit der Menschen im Krisengebiet. Die
schlechte Trinkwasserqualität (Pestizide, Salz,
Entlaubungsmittel, Bakterien etc.) verursacht
viele Erkrankungen. So bemüht sich die GTZ u.a.
darum, die Trinwassersituation entlang des
unteren Amu-Darja zu verbessern. Da die
Trinkwasserleitungen nur bis Nukus reichen, sind
im weiteren Verlauf des Flusses die
Wasseraufbereitungsanlagen von besonderer
Bedeutung. Diese befinden sich seit Jahren aber
in einem derart desolaten Zustand, daß das Wasser
nach der "Aufarbeitung" nahezu den gleichen
Schadstoffgehalt wie vorher hatten. Hier versucht
die GTZ Abhilfe zu schaffen. Es bedarf aber noch
erheblicher Anstrengungen seitens aller
Beteiligten, um das komplette Trinkwasserverteilun
gsnetz zu renovieren bzw. zu vervollständigen.
Auch müßten noch zahlreiche Anlagen zur
Entsalzung und bakteriologischen Behandlung des
Wassers in das bestehende System integriert
werden. 5. Aktuelle Projekte verschiedener
Organisationen Versuchsprojekt der GTZ, bei dem
der ausgetrocknete Boden des Aralsees mit
salzresistentem Schilfgras bepflanzt wird, um den
verheerenden Sand- und Salzverwehungen zu
begegnen EU-TACIS Projekt zum Aufbau eines GIS
für die Zentralasiatischen Staaten Weltbank- IFAS
International Fund for the Aral Sea. Mehrere
kleinere Nationale Projekte. NATO land and water
managment GIS (mit Beteiligung des DLR/DFD,
Projekt ist in der Abschlußphase und ein
Nachfolgeprojekt beantragt)