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Minorit

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Title: Was ist Intergruppenverhalten? Author: Universit t Jena Last modified by: Thomas Kessler Created Date: 4/6/2005 12:49:26 PM Document presentation format – PowerPoint PPT presentation

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Title: Minorit


1
Minoritätseinfluss
  • Vorlesung
  • Sommer 2011
  • Thomas Kessler

2
Überblick
  • Grenzen der Konformität
  • Moscovicis Konversionstheorie
  • Nemeths Unterscheidung zwischen divergentem und
    konvergentem Denken
  • Social Impact Theorie
  • Minderheits- und Mehrheitseinfluss Ein oder zwei
    Prozesse?

3
Leitfragen
  • Wie können Minoritäten Einfluss gewinnen?
  • Welche Arten von Einfluss können Minoritäten
    haben?
  • Wodurch unterscheidet sich der Einfluss von
    Minderheiten und Mehrheiten?

4
Konformität
  • Majoritäten erzeugen einen Konformitätsdruck
    durch informativen und normativen Einfluss.
  • Beispiel Pluralistische Ignoranz

5
Konformität
  • Nochmal Aschs Linien Experiment

C
A
B
Standardlinie Vergleichslinien
Wird in Aschs Untersuchung Mehrheitseinfluss
untersucht?
Unklar! Es könnte auch Minoritäteneinfluss sein!
6
Konversionstheorie
  • Moscovici (1976, 1980)
  • Konsistenter Verhaltensstil der Minderheit
  • synchron Einigkeit der Minderheitsmitglieder
  • diachron Konsistenz über Zeitpunkte und
    Gelegenheiten

7
Konversionstheorie
  • Folgen eines konsistenten Verhaltensstils
  • Konflikt und damit Voraussetzung für Veränderung
    wird geschaffen
  • Attribution von Sicherheit und Überzeugtheit

8
Konversionstheorie
  • Die Frage Was ist richtig? und damit der
    inhaltliche Konflikt treten in den Vordergrund
  • Folge Ausführliches Nachdenken über die Position
    der Minderheit

9
Konversionstheorie
  • In Reaktion auf ausführliches Nachdenken erfolgt
    Konversion, also eine Einstellungsänderung.
  • Konversion hat folgende Charakteristika
  • privat (nicht öffentlich)
  • indirekt (bei verwandten Themen)
  • generalisierend (auf Themenkomplexe)
  • zeitstabil und situationsunabhängig
  • zeitverzögert

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Mehrheitseinfluss (Moscovici)
  • Die Frage Wer hat Recht? (Nicht Was ist
    richtig) und damit der soziale Konflikt (und
    nicht der inhaltliche) treten in den Vordergrund
  • Folge Kein inhaltliches Nachdenken sondern
    Nachgeben (Compliance)
  • Compliance ist keine wirkliche Konversion
  • nur öffentlich (nicht privat)
  • direkt beim fokalen Thema
  • nicht generalisierend
  • instabil und situationsabhängig

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Empirische Belege
  • Das klassische Experiment von Moscovici, Lage und
    Naffrechoux (1969)
  • Experimentalbedingung Vier echte
    Versuchspersonen, zwei Konfidenten des
    Versuchsleiters Kontrollbedingung Sechs echte
    Versuchspersonen
  • Aufgabe Farbe von Dias benennen (alle Dias waren
    blau)
  • 36 Durchgänge, Konfidenten antworten entweder
    immer mit Grün (konsistente Minorität) oder 12
    mal mit Blau und 24 mal mit Grün
    (inkonsistente Minorität).

12
Empirische Belege
9
8
7
6
Prozent der Grün Antworten
5
4
3
2
1
Control
Inconsistent minority
Consistent minority
Prozent grün Antworten der Majoritätsmitglieder
(Moscovici, Lage, Naffrechoux, 1969)
13
Empirische Belege
Berichtete Farbe des Nachbildes als Funktion des
Einflusses durch Minorität und Majorität Versuchsp
ersonen unter Majoritätseinfluss, die
fälschlicherweise blaue Farben als grün
identifizierten änderten nicht ihr berichtetes
Nachbild. ABER, Versuchspersonen unter
Minoritätseinfluss die blaue Farben als grün
identifizierten veränderten ihr berichtetes
Nachbild. Der Effekt blieb auch einige Zeit nach
dem Einfluss bestehen (Moscovici Personnaz,
1980).
14
Empirische Belege
  • Konsistenz als entscheidende Voraussetzung für
    Einfluss nachgewiesen jedoch führt Rigidität zur
    Psychologisierung (Mugny, 1975)
  • Indirekter Einfluss gewöhnlich größer als
    direkter Einfluss (z. B. Nachbildeffekt)
  • Auch Mehrheiten mit privatem Einfluss
  • Nach Mackie (1987) wird Information von der
    Mehrheit aufwändiger verarbeitet
  • Erklärung objective consensus - Mehrheit
    vertritt die wahrscheinlich richtige Position
  • Aufwändige Verarbeitung führt nicht immer zu
    Konversion (z.B. bei schwachen Argumente)

15
Minoritätseinfluss Kreativität
  • Nemeth (1986) Einfluss wirkt nicht nur auf
    Einstellungen sondern vor allem auch auf
    Denkprozesse.

Minorität Majorität
Kein Stress Stress
Position wird in Frage gestellt Position wird übernommen
Erleichtert Infoverarbeitung Behindert Infoverarbeitung
Beachtung von Alternativen Fokus auf gegebene Info.
Divergentes Denken Konvergentes Denken
16
Minoritätseinfluss Kreativität
  • Untersuchungsmaterial

17
Minoritätseinfluss Kreativität
  • Vielfache Bestätigung des Konvergenz-Divergenz-Eff
    ekts
  • Konvergent nicht notwendig aufwändiger als
    divergent (Peterson Nemeth, 1996)
  • Konflikt als Erklärung jedoch fraglich (Erb et
    al., 1998)
  • Befriedigende Erklärung des Divergenz-Effekts
    liegt bis heute nicht vor

18
Differential Processing Model
  • De Vries, De Dreu, Gordijn Schuurmann, 1996

Konflikt mit Mehrheit Minderheit
Oberflächliche Verarbeitung (häufiger bei Min.) Zustimmung Ablehnung
Tiefere Verarbeitung (häufiger bei Maj.) Konvergentes Denken (kurzlebig, direkt) Divergentes Denken (langlebig, indirekt)
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Differential Processing Model
  • Bisher keine direkten Tests durchgeführt
  • kompatibel mit unterschiedlichen Befunden von
  • Mackie(1987) ausführlichere Verarbeitung bei
    Mehrheiten
  • Moscovici (1980) (in)direkter Einfluss bei
    Mehrheiten (Minderheiten)
  • Nemeth (1986) divergentes, aufwändiges Denken
    bei Minderheiten

20
Theorien ohne Konfliktannahme
  • beruhen auf der Idee, dass sich die Mehrheit der
    Minderheit der eigenen Gruppe gegenüber
    verpflicht fühlt
  • gemeinsame Gruppenziele
  • sozial geteilte Realität
  • Zusammengehörigkeit
  • Einfluss durch Minderheit innerhalb der
    Eigengruppe (Kategorisierung allerdings
    situationsabhängig Turner, 1991)

21
Theorien ohne Konfliktannahme
  • Beispiel Theorie der idiosynkratischen Kredite
    (Hollander, 1958,1985)
  • Minderheit zeigt sich als der Mehrheit
    verpflichtet, betont Übereinstimmung bei vielen
    (anderen) Themen und gewinnt so Einfluss bei
    einem spezifischen Thema

22
Theorien ohne Konfliktannahme
  • Beispiel Leniency-Contract-Model (Crano
    Chen, 1998)
  • Mehrheit lässt gegenüber Minderheit Milde
    walten
  • Minderheit verzichtet im Gegenzug auf direkten
    Einfluss
  • Resultat indirekter Einfluss auf verwandten
    Themen (Veränderungen in der Einstellung zum
    Waffentragen verändert indirekt die Einstellung
    zu Homosexuellen in der Armee)

23
Social Impact Theory
  • Social Impact Theory (Latané Wolf, 1981)
  • Einfluss als eine multiplikative Funktion von
  • Kraft (Status, Macht)
  • Nähe (räumlich, zeitlich)
  • Größe der Einflussgruppe
  • Für Gruppengröße ergibt sich eine negativ
    beschleunigte Funktion der Anzahl der
    Einflussquellen

24
Social Impact Theory
  • Zusammenhang zwischen Größe der Einflussquelle
    und sozialem Einfluss

25
Social Impact Theory
  • Minderheitsstatus lässt sich mit erhöhter Kraft
    und größerer Nähe ausgleichen
  • Minderheits- und Mehrheitseinfluss durch ein und
    denselben Prozess erklärbar
  • Befunde Meta-Analysen über eine Vielzahl von
    Studien (bis Mitte 80er Jahre)
  • Kritik Zugrunde liegende psychische Mechanismen
    werden vernachlässigt  

26
Ein oder zwei Prozesse?
  • Minderheits- und Mehrheitseinfluss Ein oder zwei
    Prozesse?
  • Probleme
  • sehr unterschiedliche Operationalisierungen
    zwischen Studien
  • Gruppensituation oder abstrakte Information
  • Eigengruppe, Fremdgruppe, reale Gruppen,
    irrelevante Gruppen
  • unterschiedliche Definitionen der Minderheit, z.
    B. numerisch vs. Macht
  • Minderheits- oder Mehrheitseinfluss vs.
    Minderheits- und Mehrheitseinfluss
  • direkter vs. indirekter Einfluss, private vs.
    öffentliche Urteile
  • kognitive Prozesse (Mediatoren)

27
Ein oder zwei Prozesse?
  • Integration von Faktoren, die Einfluss verändern,
    z. B.
  • Attributionen (Sicherheit, Überzeugtheit)
  • double minorities (Eigeninteresse)
  • Zeitgeist
  • Identifikation (Grundlage für normativen Einfluss
    der Mehrheit)
  • etc.
  • Kruglanski Mackie (1990)
  • Sind solche Variablen notwendigerweise mit dem
    Status der Einflussquelle als Minderheit oder
    Mehrheit verknüpft?

28
Ein oder zwei Prozesse?
  • Antwort bei Kruglanski Mackie (1990)
  • Nein!!!
  • positive Attributionen fördern Einfluss
    beliebiger Quellen (z. B. Distinktheitseffekt).
  • wahrgenommenes Eigeninteresse behindert Einfluss
    generell.
  • positiv bewertete Minderheiten können Ziel von
    Identifikation sein (vgl. Graue Masse).
  • Einfluss von Mehrheiten auch privat, überdauernd,
    generalisierend (Wood et al., 1994).
  • hoher und niedriger kognitiver Aufwand sowohl bei
    Minderheiten als auch bei Mehrheiten.

29
Zusammenfassung
  • Der Verhaltensstil der Minorität bestimmt, ob sie
    Einfluss auf eine Mehrheit haben kann.
  • Minderheitseinfluss ist indirekt, zeitverzögert
    und führt eher zur Berücksichtigung von
    Alternativen (Kreativität).
  • Minderheit hat eher informativen Einfluss,
    Mehrheiten dagegen können sowohl informativen als
    auch normativen Einfluss haben.

30
Literatur
  • Stroebe, W., Jonas, K., Hewstone, M. (2001).
    Sozialpsychologie. Eine Einführung. Kapitel 13.
  • Erb, H.-P. Bohner, G. (2002). Sozialer Einfluss
    durch Mehrheiten und Minderheiten. In D. Frey
    M. Irle (Eds.), Theorien der Sozialpsychologie.
    Huber.
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