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Vorlesung 3

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Title: Folie 1 Author: marsch Last modified by: Marsch Created Date: 4/13/2006 5:11:40 AM Document presentation format: Bildschirmpr sentation Company – PowerPoint PPT presentation

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Title: Vorlesung 3


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Vorlesung 3
  • Erster Roman
  • 11. 18. 25.10.
  • Der Teufel von Mailand (2007)
  • von Martin Suter

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Zu Martin Suter
  • Aussagekräftiges Interview von persoenlich.com
    über seine Art zu schreiben
  • http//www.persoenlich.com/pdf/interviews/intervie
    ws239.pdf
  • Darin u.a. Wie gibt man einer literarischen
    Figur einen Charakter? Man muss sich eine
    solche Figur physisch vorstellen. Dazu genügen
    oftmals sehr wenige Andeutungen. Zum Beispiel,
    wie sie sich kleidet oder spricht. Als Mittel,
    sie einzuführen, benutze ich auch Rückblenden in
    die Vergangenheit. Ich verlasse mich darauf, dass
    ich die Figur allmählich gern gewinne. Das ist
    die Magie der Sprache Aus etwas so
    Abstraktem wie Buchstaben entwickelt sich mit der
    Zeit etwas Lebendiges.
  • Zum Schreiben
  • Wie läuft Ihr Schreibprozess ab? Ich kenne die
    Geschichte und ihr Ende bereits bei
    Schreibbeginn. Je genauer man das Drehbuch kennt,
    desto leichter kann man seinen Pfad verlassen,
    denn man hat immer im Hinterkopf, wohin man
    wieder zurückkehren muss.
  • Zum Plan der Erzählung
  • Wie entsteht ein Plot? Man
    sollte die Handlung eines Buches in wenigen
    Sätzen, höchstens auf einer Seite
    beschreiben können. Am Anfang steht die
    Grundfrage Was wäre wenn? Was wäre
    beispielsweise, wenn ein junger Kellner in einer
    alten Schublade ein Buchmanuskript
    entdecken und dieses als sein eigenes ausgeben
    würde? Was wäre, wenn ein alter Mann
    Alzheimer bekommen und immer mehr in die eigene
    Kindheit zurückgeworfen würde?
    Diese Frage ist der Ausgangspunkt jedes Plots.
    Und die Antwort darauf sollte mich
    als Leser manchmal bestätigen und manchmal
    überraschen.
  • 1948 in Zürich geboren, lebt und schreibt
    abwechselnd auf Ibiza und in Guatemala
  • Vielfältige Beschäftigungen Reporter, Werbe- und
    Liedtexter (Zusammenarbeit mit Stephan Eicher),
    Kolumnist (Weltwoche und NZZ Folio, Autor von
    Drehbüchern und Komödien für das Theater am
    Neumarkt, Zürich.Seit 1996 Romane,
    Kriminalromane einer besonderen Art, am Rande
    der Gattung.
  • International bekannter und auch anerkannter
    Schweizer Erzähler der Gegenwart was nicht für
    alle Schweizer Autoren gilt!

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Bisher erschienene Romane Grundthematik, wie M.
Suter sie selbst sieht Gibt es bei Ihren
Büchern einen gemeinsamen Nenner, ein Grundthema,
das Sie ausdrücken
wollen? Es geht immer um die Identität. Was
bin ich und was könnte ich auch sein? Da mir
diese Frage schon einige Male
gestellt wurde, habe ich keine improvisierte
Antwort parat. In all meinen
Büchern, Filmen wie auch Kolumnen geht es immer
um das Eine Schein und Sein.
Small World (Roman) Zürich (Diogenes), 1997
Die dunkle Seite des Mondes (Roman) Zürich
(Diogenes), 2000 Ein perfekter Freund (Roman)
Zürich (Diogenes), 2002 Lila, Lila (Roman)
Zürich (Diogenes), 2004 Der Teufel von Mailand
(Roman) Zürich (Diogenes), 2006
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Der Roman und die Ausgangslage
  • 10 Kapitel, die szenisch in Abschnitte
    gegliedert sind 290 Seiten.
  • Nicht genauer benannte Stadt zu Beginn,
    vermutlich Zürich, dort wird die Hauptfigur,
    Sonia Frey, eingeführt, die gerade einen massiven
    Trip mit LSD hinter sich hat.
  • LSD gibt mit einem Zitat seines Erfinders Dr.
    Albert Hofmann dem Roman sein Motto Jenseits
    des Erscheinungsbildes der Aussenwelt, welches
    unsere Wirklichkeit darstellt, verbirgt sich
    eine transzendentale Wirklichkeit, deren wahres
    Wesen ein Geheimnis bleibt.
  • Erzählerisches Grundprinzip Suter also wieder
    präsent die Duplizität von Mensch, Sein und
    Wirklichkeit, das Fehlen von Eindeutigkeit.
  • Der Roman baut vor Sonia Frey, der Hauptfigur
    eine Kulisse auf, hinter der sich eine zweite,
    eigentliche (?) Realität verbirgt, der gegen
    Schluss langsam sichtbar wird.
  • Ausgangslage Sonia erwacht nach ihrem Trip,
    entledigt sich der Männer, die sie zu diesem
    LSD-Rausch verführt haben und begibt sich nach
    Hause. Das Erwachen aus dem Rausch ist
    Ausgangspunkt für Erinnerungen an Vergangenes.

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Erster Teil des RomansKap. 1 und 2
  • Kap. 1 (7 - 30) Einführung und Aufbau der
    weiblichen Hauptfigur Sonia Frey durch Erinnern
    ihrer Vergangenheit (erste weibliche Hauptfigur
    in Suters Romanen!)
  • Nahtstelle zwischen Kap. 1 und 2 Stelleninserat
    und Begegnung mit Barbara Peters
  • Kap. 2 (31 - 66) Die Reise über Chur nach Val
    Grisch und Einleben im Hotel Einführung von
    Personen des Hotels und des kleinen Ortes

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Aufbau einer Figur durch Zuweisung einer
Vergangenheit (1. und 2. Tag)
  • Anlagen seit der Schulzeit zu starker
    Synästhesie, nun verstärkt durch den LSD-Genuss
  • Erinnerungsinseln an Frédéric verbunden mit
    Farbeindrücken (Kobaltgrün), sein Telefonanruf,
    das zugegipste Einschlagloch der Kugel in der
    Wand (S. 30)
  • Entfaltung der Ehe und ihres Scheiterns (S. 15
    16), Frédérics Ich.Kill.Dich unauffällige
    Projektion für das Kommende, eine Bedrohung der
    Hauptfigur.
  • Post vom Anwalt ihres Mannes, der wegen
    Gewalttätigkeit Sonia gegenüber inhaftiert ist,
    mit der Aufforderung an Sonia, mit einer
    Einstellung des Verfahrens einverstanden zu sein.
  • Erinnerungen an die Ehe allgemein.
  • Dann Entschluss zu verschwinden, gewissermassen
    um sich der Vergangenheit zu entziehen.
  • Zufällige Lektüre eines Stellenangebots
    Physiotherapie in einem Wellness Hotel Treffen
    mit Barbara Peters Sonia erhält die Stelle (S.
    23 Sonias vollständiger Name erscheint erstmals).
  • Treffen mit Malu, eig. Vreni, ihrer Freundin, und
    Gespräche über die zerbrochene Ehe (S. 26ff.)

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Interessante Erzählerintervention
  • Genereller Hinweis Multifokalisierendes Erzählen
    mit einer gewissen Dominanz von Sonias
    Perspektive (interne Fokalisierung)
  • Neutrale Landschaftsbeschreibung und Beschreibung
    des Hotels Gamander in Kap. 2 (Aussensicht Das
    verregnete Val Grisch und das Dorf) durch den
    Erzähler vermittelt (S. 38 Beschreibung der
    fiktiven Topografie)
  • Der Erzähler verrät andeutungsweise sein Wissen
    S. 26 Wenig hätte gefehlt, und Pavarotti hätte
    den Lauf der Dinge verändert. Barbara Peters ist
    nach einigem Zögern einverstanden, dass Sonia
    ihren Wellensittich mit ins Hotel bringt. Der
    Lauf der Dinge verweist auf die Realität hinter
    der Welt des Scheins.

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Vage Angaben zu Sonias Fahrt ins Val Grischmit
der Rhätischen Bahn, ein Übergang von
authentischen zu fiktiven Angaben
Bahnstation Storta, von dort aus gehts im
Postauto in ein Seitental nach Grisch????
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Kap. 2 Einführung von Personen
46 Ankunft des Landauers am Gamander Michelle
Kaiser
41 Igor holt Sonia mit einem Landauer an der
Postautostation ab.
45 Gian Sprecher ist trotz seiner Behinderung zu
Fuss im Dorf unterwegs.
42 Anna Bruhin unterhält ein Lädeli im Dorf und
wartet auf Kundschaft.
Vorbeifahrt des Landauers
45 Sandro winkt Curdin Josty, dem Kutscher des
Landauers zu.
43 Peder Bezzola ist Wirt und Koch des
Steinbocks.
44 Sandro Burger ist Sigrist und macht seine
Runde in der Kirche.
43 Peder sieht Luzi Bazzell zum Kartenspiel
kommen.
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Weitere Personen
  • Ihre Arbeitskollegen
  • Frau Felix, die auf dem Dorf stammt (50),
  • Manuel, schwul, der erst zwei Tage hier ist.
  • Reto Bazzel, der als Milchsammler tätig ist, und
    mit seinem Pajero zwischen Höfen unterwegs ist.
    Er beobachtet Sonia bei ihrem ersten Spaziergang
    auf einem Alpweg.
  • Sonia bei ihrem Spaziergang Richtung Steinbock
    und später den Hang hinauf Erinnerung an die
    Forster-Traditionen, mit denen sie gebrochen hat.
    Wahrnehmung einer weiteren Regenbogenfarbe nach
    dem Rot! Sie denkt über die Trugbilder nach,
    die sie verfolgen (S. 62ff).

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Zeiträume und Zeitangaben
  • Ehegeschichte und Trennungsdrama Dezember
    vergangenen Jahres (S. 22)
  • LSD-Abenteuer und Treffen mit Malu April (S. 26)
  • Val Grisch und Hotel Gamander Anna Bruhin
    denkt über Wetter und Jahreszeit nach, S. 42)
    Anfang Juni
  • Temporalität Springendes Erzählen,
    Sprungraffungen ohne präzise Zeitangaben.
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