Title: Lernen
1Lernen
2Themenübersicht
- Einleitendes
- Def. Lernen
- Lernformen
- Gehirngerechtes Lernen
- Lerntyp Einteilungen
- Lernbegriff n. Belz
- Bsp. Lernregeln
- Feldenkrais-Methode
- Bedeutung des Gedächtnisses für den Lernprozess
- Einfluss der Emotionen auf den Lernprozess
- Ressourcen für erfolgreiches Lernen
- Lernkompass
31. Einleitendes
- Je stärker die Komplexität moderner
Gesellschaften steigt, je stärker innovatives
Lernen gefordert ist, desto stärker muss Bildung
als Differenzerfahrung angelegt sein (...).
(Marotzki 1988) - Folge der Komplexitätssteigerung Forderung nach
Lebenslangem Lernen - Kleinkinder als Experten des Lernens, weil wir
noch keine Gelegenheit hatten es ihnen
abzugewöhnen - Lernen ist wie Sex
41. Einleitendes
- Jedes Kind verfügt über einen Schatz des sog.
Kapiertriebs, der uns Lust empfinden lässt,
Einzelheiten zu einem Ganzen zu fügen und neue
Verknüpfungen zu erkennen... - Pädagogen müssen diesen Schatz pflegen!!!!
52. Def. Lernen
- Allg. Lernen meint das speichern von
individuellen und selektiv erworbenen
Informationen aus der Umwelt im Gedächtnis in
abrufbarer Form zeigt sich in einem mehr oder
weniger lange anhaltenden, verändertem Verhalten
abhängig von früheren Erfahrungen (Lex.
Neurowiss.)
62. Def. Lernen
- Psychologie Lernen sei auch Lernen von Angst
und Sicherheit, Erwerb von Vorlieben und
Abneigungen, Ausbildung von Gewohnheiten und
Befähigung zu planvollem und problemlösenden
Denken
72. Def. Lernen
- Aus strukturpsychologischer Sicht Lernen wird
umschrieben als Aufbau oder ein Verändern von
kognitiven Strukturen, z.B. als Aufbau interner
Abbilder von externen Sachverhalten
8Exkurs Kognition
Zusammenfassung der unterschiedlichen disziplinärbedingten Verständnisse von Kognition Zusammenfassung der unterschiedlichen disziplinärbedingten Verständnisse von Kognition Zusammenfassung der unterschiedlichen disziplinärbedingten Verständnisse von Kognition Zusammenfassung der unterschiedlichen disziplinärbedingten Verständnisse von Kognition Zusammenfassung der unterschiedlichen disziplinärbedingten Verständnisse von Kognition Zusammenfassung der unterschiedlichen disziplinärbedingten Verständnisse von Kognition
1.alltagspsych. Verständnis 2. Antwort auf Behaviorismus 3. kognitive Psychologie 4. Kognitions-wissenschaft 5. kognitive Neurowiss. 6. Biologie/ Neurobiologie
höherer geistiger Prozess, z.B. Denken, Problemlösen Als Klasse von Vermittlnugspro-zessen zw. senso-rischem Input und motorischem Output. Bezieht sich auf psychische Leis-tungen der Wahr-nehmung, Ge-dächtnis, Sprache, Denken, usw. Informatiosverarbeitung wird im Sinne des All-zweckdigitalrech-ners verstanden Informationsverar-beitungsprozess verpflichtet Theorie vom auto-poietischen selbst-referentiellen le-benden System Mensch.
Abgrenzung zu Bereichen der Sensorik und Be- wegungssteuerung Als Klasse von Vermittlnugspro-zessen zw. senso-rischem Input und motorischem Output. Betrachtet als Informationsver-arbeitungsprozess Vertreter z.B. Pasemann, Edel-man Neurokognition beinhaltet auch Emotion, Moti-vation und Mo-torik Für ein lebendes System bedeutet Leben daher Kognition.
Bewusstheit als Merkmal Als Klasse von Vermittlnugspro-zessen zw. senso-rischem Input und motorischem Output. Vertreter Gruber, Mack, Ziegler, u.a. Vertreter z.B. Pasemann, Edel-man Theorie der konnektionistischen Netzwerke Vertreter Maturana
Kognition wird zum Gegenpol von Emotion Als Klasse von Vermittlnugspro-zessen zw. senso-rischem Input und motorischem Output. Vertreter Gruber, Mack, Ziegler, u.a. Vertreter z.B. Pasemann, Edel-man Vertreter Maturana
92. Def. Lernen
- Neurobiologie Lernen basiert auf einer
spezifischen Verstärkung bestimmter Nervenzellen
im Zentralnervensystem, und zwar einer
erleichterten Signalübertragung an den Synapsen
durch biochemische und strukturelle
Modifikationen (Langzeitpotenzierung synaptische
Plastizität), Lernen ist sowohl ein Prozess
(Informationsaufnahme, -verarbeitung und
speicherung) als auch ein Produkt (die
Disposition, künftiges Verhalten an den gemachten
Erfahrungen zu orientieren und evtl. zu
modifizieren oder zu unterlassen.
103. Lernformen
- Generelle Unterscheidung in explizite und
implizite Lernformen - Priming, Wahrnehmungslernen oder motorisches
Lernen sind selbst bei anterograder Amnesie
weiterhin möglich
113. Lernformen
- Neuronale Plastizität und Lernen liegen
elektrochemischen Vorgänge an den Nervenzellen,
insbesondere den Spines der Dendriten zugrunde. - Hebbsche Regel Gleichzeitige Aktivierung prä-
und postsynaptischer Elemente stellt die
Voraussetzung zur Bildung assoziativer
Verknüpfungen - D.h. Neurons that fire together, wire together
123. Lernformen
- Einteilung in
- Einfache nicht assoziative Lernformen
(Habituation und Sensitivierung) - Assoziative Lernformen (schließt klassische und
instrumentelle Konditionierung mit ein) - Höhere Formen des assoziativen Lernens
(Orientierungslernen, spielendes Lernen,
beobachtendes Lernen) - Prägungslernen
- Einsichtiges Lernen/ kognitives Lernen
zielgerichtete Neukombination von
Verhaltenselementen ohne vorherige Erfahrung
13FORMEN DES LERNENS BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEN EREIGNISSEN BEWERTUNG WAS WIRD GELERNT
Einfaches nicht assozia-tives Lernen Habituation Sensitivierung Ein Stimulus wird wiederholt Ein starker Stimulus erhöht allgemeine Reaktionsbereitschaft Der Stimulus hat keine Bedeutung als Hinweis-signal Gerichtete Aufmerksamkeit der Stimulus informiert über allgemeinen Verhaltenskontext Ein bestimmter Stimulus existiert, der bedeutungslos ist Nachwirkung wenig spezifischer Anregung in einem Verhaltenskontext
Assoziatives Lernen klassische und operante Konditionierung Ein neutraler Stimulus (CS) wird mit einem bedeutungsvollen Stimulus (US) gepaart Die eigenen Aktionen führen zu bewertenden Stimuli US ist ein Belohner oder Bestrafer Ein Stimulus S1 hat die Qualität eines Verstärkers (Belohner, Bestrafer) Assoziation zwischen CS und US Hierarchie von Asso-ziationen
Höhere Formen assoziativen Lernens Orientierungslernen, beobachtetes Lernen, spielendes Lernen Im Verlauf von Appetenz-verhalten treten neue Stimuli auf, auf die Auf-merksamkeit gerichtet wird Unbekannt (innerer Zu-stand des Beobachtens, Tuns, Übens) Assoziationen zwischen Stimuli und Appetenz-verhalten.
Prägungslernen Appetenzverhalten im sozialen Kontext, sensititve Entwicklungs-phase Unbekannt (Passung zwischen Stimuli und genetisch programmierten erwarteten Stimuli) Assoziationen zwischen Stimuli und Appetenz-verhalten
Einsichtiges Lernen Konflikt in Appetenz-verhalten Unbekannt (innere Repräsentanz des angestrebten Zustandes) Räumliche oder logische Beziehung zwischen Stimuli
144. Gehirngerechtes Lernen
- Bedeutung von Erfahrungen für den Lernprozess
Erfahrungen stellen schon interpretiertes,
verarbeitetes Erleben dar und sind ein Zeichen
der Ausgewogenheit zwischen Denken und Erleben,
Denken und Gefühl.
154. Bedeutung gehirngerechtes Lernen
- ...eine durch Interesse hervorgerufene, gewollte,
zielgerichtete, thematische und zeitliche
überschaubare Aktivierung der eigenen
Möglichkeiten, Wissen zu vermehren, Handeln zu
perfektionieren und dabei das physische und
psychische Gleichgewicht zu erhalten... - ....entspricht der dem Menschen ursprünglichen
und ureigenen Lernform... - ....Lehre hat demnach die nicht primär die
Aufgabe, Wissen zu vermitteln, sondern vor allem
Lernende beim Aufbau von Wissensnetzen zu
unterstützen.... - ....kann nur durch verändertes Bewusstsein
entstehen und dadurch verändertes Bewusstsein
hervorbringen....
16 4. brain-based learning and teaching in den USA
- Renata Nummela Caine und Geoffrey Caine
- Nicht Veränderung von Lehr- und Lernstrategien ?
sondern Lernen und Unterricht aus einem ganz
anderen Blickwinkel sehen und planen - bblt beruht auf simultanen Aktivierung des
Intellekts der Fantasie, der Emotionen und der
physiologischen Zusammenhänge - Wichtigste Aufgabe des Gehirns durch das Finden
von gemeinsamen Strukturen und Beziehungen
sinnvolle Verbindungen zwischen vorherigen
Erfahrungen und neuen Informationen herzustellen. - Wirkungsweise des menschlichen Gehirns
optimieren
174. brain-based learning and teaching in den USA
- Das Gehirn ist ein lebendes System, d.h.
gleichzeitiges Arbeiten muss gefördert werden - Gehirn und Geist sind auf Sozialverhalten hin
ausgerichtet - Suche nach Sinn ist angeboren
- Suche nach Sinn durch Bildung von neuronalen
Mustern - Emotionen spielen eine entscheidende Rolle bei
dieser Musterbildung - Jedes Gehirn nimmt das Ganze und die Einzelheiten
parallel auf - Zum Lernen gehören gerichtete Aufmerksamkeit und
periphere Wahrnehmung - Am Lernvorgang sind bewusste und unbewusste
Prozesse beteiligt - Jeder Mensch besitzt min. 2 Arten
Gedächtnisinhalte zu ordnen - Lernen ist entwicklungsbedingt
- Komplexe Lernprozesse werden durch
Herausforderung gefördert und durch Angst oder
Bedrohung verhindert - Jedes Gehirn ist einzigartig Talente und
Intelligenzen (als Art und Weise die Welt zu
erfahren MM)
184. brain-based learning and teaching in den USA
- praktische Umsetzung bei CaineCaine
- Basisgruppen sollten veränderte Sichtweise und
Auffassung des Lernprozesses verbreiten - Keine Revolution sondern Evolution des
Bildungssystems - Kritische Betrachtung des gegenwärtigen Zustandes
- Bedingungen Schule muss sich selbst
organisieren Kluft zw. Individualität und
Gemeinschaft muss überwunden werden neues
Verständnis von Lernen stammt aus dem Wissen, wie
ein Gehirn mit Information umgeht.
19 4. brain-based learning and teaching in den USA
- Susan Kovalik und Karen Olsen
- ITI The Model. Integrated Thematic Instructions
(1997) - Elemente Gehirnforschung, Lehrstrategien und
Lehrplanentwicklung - Grobziele des Modells Entwicklung eines
individuellen Lehrplans, Erstellung eines
Jahresthemas, unmittelbare Erfahrungsmomente
arrangieren und orchestrieren, Erfahrungsmomente
an sinnvolle Inhalte binden und Gemeindeleben
stärker einbeziehen
204. brain-based learning and teaching in den USA
- 6 Grundannahmen der Hirnforschung
- Emotionen als Türöffner für Lernprozesse
- Intelligenz als Eigenschaft von Erfahrung
- Problemlösung fordert vielfältige
Intelligenzarten - Suche des Gehirns nach Mustern und Strukturen
- Lernen Aneignung von nützlichen mentalen
Programmen - Eigene Persönlichkeit hat Einfluss auf das Lernen
- 8 gehirnmäßigen Elemente
- Angstfreiheit
- Sinnvolle Inhalte
- Wahlmöglichkeiten
- Zeit
- Anregungsreiche Umgebung
- Zusammenarbeit
- Unmittelbare Rückmeldung
- Beherrschung
21 4. brain-based learning and teaching in den USA
KERNPUNKTE DER PRAKTISCHEN UMSETZUNG VON ITI (KOVALIK OLSEN) KERNPUNKTE DER PRAKTISCHEN UMSETZUNG VON ITI (KOVALIK OLSEN)
1. ITI wird durch Gehirnforschung, Lehrstrategien und Lehrplanentwicklung grundgelegt.
2. Die Standbeine des Konzeptes sind die sechs Grundannahmen aus der Gehirnforschung (siehe S. 81) und die acht gehirnmäßigen Elemente Angstfreiheit, sinnvolle Inhalte, Wahlmöglichkeiten, angemessene zeitliche Rahmenbedingungen, anregungsreiche Umgebung, Zusammenarbeit, unmittelbare Rückmeldung und Beherrschung.
3. Das augenscheinlich Besondere ist die Entwicklung eines individuellen Lehrplans und die Erstellung eines Jahresthemas.
4. Im Zentrum des ITI stehen das Element der sinnvollen Inhalte
5. In dem Maße in dem Schulen künstlich vereinfachen, etwas logisch erscheinen lassen oder die natürliche Komplexität der Welt begrenzen, verhindern sie die natürliche Arbeitsweise des Geistes (Gehirns MM) und beschränken die Lernfähigkeit des Schülers.
6. Hauptziel der Erziehung ist der gebildete und kompetente Staatsbürger
7. Erstellung eines gehirngerechten Lehrplans.
8. Forderung Lehrer müssen über ein Denken verfügen, dass sich auf mehreren Ebenen gleichzeitig bewegt und sich durch Flexibilität, Perspektivität und Vielschichtigkeit auszeichnet.
9. Oberstes Ziel ist somit FLEXIBILTÄT in vielerlei Hinsicht.
224. brain-based learning and teaching in den USA
- Der gehirngerechte Lehrplan bei Kovalik Olsen
- Drei Entwicklungsschritte
- Schaffung eines Jahresthemas mit monatlichen und
wöchentlichen Einheiten - Finden von Schwerpunkten, die alle Schüler lernen
sollen - Untersuchungen und Aktivitäten, die es Schülern
erlauben, die Konzepte bzw. Fähigkeiten der
Schwerpunkte zu verstehen und anzuwenden - Oberstes Ziel Vorraussetzung zugleich
Flexibilität in vielerlei Hinsicht
23 4. Kritische Betrachtung Modelle
gehirngerechten Lernens
- Nicht überall wo gehirngerecht drauf steht ist
auch gehirngerecht drinnen. - Warnung vor Rezeptbüchern
- Pädagogische Markt wird in Deutschland in kürze
ebenso überschwemmt sein wie in USA - Bsp. Hans Schachl Zehn Gebote für
gehirngerechtes Lehren und Lernen - Gehirngerecht darf nicht bedeuten, eine weitere
Schublade mit Wissen zu füllen, diesmal mit
neurobiologischem Wissen, sondern fordert eine
vollkommen in seiner Struktur veränderte
Herangehensweise an Lehren und Lernen
24 4. gehirngerechtes Lernen in Deutschland
- Es gibt keine vernünftigere Erziehung, als
Vorbild zu sein, wenn es nicht anders geht, ein
abschreckendes (Albert Einstein) - Was sollten Kinder können?
- Kinder als kognitives System?
- Frank Pasemann Kognitives System
- sollte in der Lage sein, wesentliche Aspekte
seiner Umwelt mittels der Sinnesorgane
wahrzunehmen, - sollte diese generalisieren und kategorisieren
können, - sollte von ihnen abstrahieren und Relationen
zwischen den Aspekten erkennen können, - muss fähig sein, verschiedene Arten von
Gedächtnis auszubilden, - muss Kriterien entwickeln um verhaltensrelevante
Entscheidungen fällen zu können, - muss über das motorische System die Möglichkeit
haben sich in seiner Umwelt zu bewegen und auf
sie einzuwirken
255. Lerntyp- Einteilungen
- Belz Grobdifferenzierung in auditive und
visuelle Lerntypen - Vester auditiver, visueller, verbaler,
haptischer Lerntyp - Weitverbreitete Differenzierung in auditiv,
visuell, audiovisuell, haptisch, olfaktorisch,
abstrakt-verbal, kontakt-bzw. personenorientiert,
mediumorientiert, Einsicht- bzw.
Sinnanstrebende - McCarthy Einteilung nach Rechts bzw.
Linkshirnorientierung
265. Lerntyp-Einteilung
- der innovative Lerntyp Will die Gründe kennen,
warum er einen bestimmten Stoff lernen soll
(rechthirnorientiert) - der Typ mit dem gesunden Menschenverstand
Abstrakte Ideen sind für ihn von geringer
Bedeutung. Er lernt auf Grund von Erfahrung und
die Schule soll lediglich helfen, das reale Leben
zu meistern. (rechtshirnorientiert) - der dynamische Lerntyp Er gestaltet den
Lernprozess aktiv zu einem Prozess des
Selbstentdeckens und ist flexibel was die
Veränderungen und Beziehungen zu anderen
anbelangt. (rechtshirnorientiert) - der analytische Lerntyp Er liebt Tatsachen und
empfindet große Freude bei der Entwicklung von
Modellen. Er sucht eher die tatsächlichen
Sachverhalte als die Gründe für das Erlernen des
Stoffes. (linkshirnorientiert)1 1 Vgl. Horst
Belz, Lebendiges Lernen, a.a.O., S. 128.
276. Lernbegriff (n. Belz)
KOMPONENTEN EINES NEUEN LERNBEGRIFFS KOMPONENTEN EINES NEUEN LERNBEGRIFFS KOMPONENTEN EINES NEUEN LERNBEGRIFFS KOMPONENTEN EINES NEUEN LERNBEGRIFFS
Inhaltlich-fachliches Lernen Methodisch-strategisches Lernen Sozial-kommunikatives Lernen Affektives Lernen
Wissen, Fakten, Regeln, Begriffe, Definitionen Exzerpieren Zuhören Selbstvertauen entwickeln
Verstehen, Argumente, Erklärungen Nachschlagen Begründen Spaß haben am Thema einer Methode
Verstehen, Argumente, Erklärungen Strukturieren Argumentieren Engagement entwickeln
Phänomene, Erkennen Organisieren Fragen Werthaltungen aufbauen
Phänomene, Erkennen Planen Diskutieren Werthaltungen aufbauen
Umstände, messen Entscheiden Kooperieren Werthaltungen aufbauen
Umstände, messen Gestalten Integrieren Werthaltungen aufbauen
Urteilen, beurteilen Visualisieren Gespräche leiten Werthaltungen aufbauen
Urteilen, beurteilen Ordnung halten Präsentieren Werthaltungen aufbauen
287. Bsp. Lernregeln
- Erkunde deinen Biorhythmus! Jeder hat am Tag
bestimmte Leistungsspitzen, die von
Leistungstälern abgelöst werden. Es wäre ein
Jammer, wenn man seine Leistungsspitzen mit
unsinnigen Tätigkeiten vertrödelt und dann
versucht in den Leistungstälern sein Lernpensum
zu erledigen. - Jeder Lernstoff sollte einen gefühlsmäßig
positiven Inhalt, zumindest aber eine positive
Verpackung oder ein positives Assoziationsfeld
haben. - Jedes Lernen braucht Zeit, während der der
Erregungsimpuls zwischen den Synapsen kreist und
dabei chemisch fixiert wird. Diese
Schlussfolgerung begründet, warum Wiederholungen
von Lernstoff, z.B. in Form von Hausaufgaben,
sinnvoll, ja notwendig sein können. - Denken heißt vor allen Dingen Verknüpfung von
Information zu höherwertigen intelligenteren
Informationen. Gut strukturierter Lernstoff ist
viel leichter zu behalten als unstrukturierter.
Die dazu benötigten Techniken wie Blockbildung
müssen u.a. in der Schule vorgestellt und bewusst
eingeübt werden. - An allen Lernvorgängen sollten möglichst viele
Sinnesorgane und damit Eingangskanäle beteiligt
sein! Die Eingangskanäle müssen, wenn nötig, an
die Situation angepasst werden. - Ähnliches muss mit entsprechendem Abstand gelernt
werden. Ein Lehrer darf ähnliche Stoffe nicht zur
gleichen Zeit anbieten und muss begriffliche
Verwirrung vermeiden. - Jeder Schüler sollte wissen, dass es dem
dauerhaften Lernerfolg schadet, nur schubweise,
d.h. vor Klassenarbeiten, zu lernen. Muss sehr
viel Stoff auf einmal verdaut werden, hat sich
meist so viel Material angesammelt, dass die
Gefahr von Interferenzen sehr hoch ist. - Lernen gelingt am ehesten in einer stressarmen
Atmosphäre, die gesunden Leistungsstress nicht
ausschließt. Beim Lernen sollte das Moment der
Entdeckung, das sog. Aha-Erlebnis und die
Freude im Mittelpunkt stehen. Angst ist ein
schlechter Lehrmeister.
298. Feldenkrais- Methode
- Chava Shelhav-Silberbusch 1998
- Geht von einem Bewusstseinsbegriff aus, der
Denken, Fühlen, Wahrnehmen und Bewegen in sich
vereint und versteht sich daher als Lernprozess,
der primär über Bewegung, also körperlich
ausgeübt, gespürt und erfahren wird.
308. Feldenkrais- Methode
- Moshe Feldenkrais stand in enger Verbindung mit
Hirnforscher Karl Pribram - Denkweisen, Selbstbilder, Gewohnheiten und
Theorien des Menschen beeinflussen seine
Funktions- und Lernweise
318. Feldenkrais-Methode
- Es geht im Lernprozess darum
- Eine globale komplexe Bewegung zu zergliedern,
- Durch Unterscheidung und Differenzierung
verhinderte oder verzögerte Anteile zu erkennen
und zu entwickeln und - Anschließend die Funktion dann neu zu integrieren
32 EXPLIZITES GEDÄCHTNIS EXPLIZITES GEDÄCHTNIS IMPLIZITES GEDÄCHTNIS IMPLIZITES GEDÄCHTNIS
Semantisches Episodisches prozedurales Priming
Fakten, Wortbedeutungen Ereignisse, Autobiograpisches Motorische, perzeptuelle oder kognitive Fähigkeiten Erleichertes Erinnern von ähnlich erlebten Situationen oder früher wahrgenom-menen Reizmustern
Encodierung, Konsolidierung Limbisches System, dorsolateraler Präfrontalcortex, verschiedene Cortexregionen Cingulum Limbisches System, dorsolateraler Präfrontalcortex (vorwiegend links), verschiedene Cortex-regionen Cingulum Basalganglien, Kleinhirn, supplementäres Areal Cerebraler Cortex
Langfristige Speicherung Cerebraler Cortex (vor allem Assoziationsgebiete) Cerebraler Cortex (vor allem Assoziationsgebiete) Basalganglien, Kleinhirn Cerebraler Cortex (Gebiete um die primären sensorischen Felder)
Abruf / Ekphorierung Vorwiegend links temporo-frontaler Cortex Vorwiegend rechts Temporofrontaler Cortex, Parietalcortex, anteriores Cingulum, Kleinhirn, aktive Hemmung bestimmter Regionen des temporofrontalen Cortex und posterioren Cingulums Sensorische und motorische Cortices, Basalganglien, Kleinhirn Cerebraler Cortex
Charakteristikum Oft nicht lokale, sondern verteilte Speicherung, u.a. dort, wo sensorische Verarbeitung erfolgte Oft nicht lokale, sondern verteilte Speicherung, u.a. dort, wo sensorische Verarbeitung erfolgte. Expansion der aufgabenspezifischen cortikalen Repräsentationen Aktivitätsminderung spezifischer Neuronen.
339. Gedächtnis und seine Bedeutung für den
Lernprozess
- Hippocampus (Ort des Gedächtnisses) leistet beim
Lernen von Tatsachen das, was sonst durch Üben
selbst bewerkstelligt werden müsste, d.h. er
wiederholt die vom Cortex zu speichernden Muster - Lernen und Gedächtnis untrennbar eng verbunden
3410. Einfluss der Emotionen auf Lernprozesse
- Emotionen als Folge von kognitiver Bewertung
- Emotionen als zentralnervöse Entscheidungssysteme,
die sensorische Meldungen hinsichtlich ihres
Bedeutungscharakters für das Tier in seinem
augenblicklichen Zustand bewerten
3510. Einfluss der Emotionen auf Lernprozesse
- Emotionen als Hüter des psychischen Lebens
- Emotionen als Türöffner für Lernen
- Emotionen verändern Aufmerksamkeit, Wahrnehmung
und kognitive Verarbeitungsprozesse und sind an
Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe von
Information beteiligt
3610. Einfluss der Emotionen auf Lernprozesse
- Das limbische System filtert jede ankommende
Information und ermöglicht die Herstellung
möglichst zahlreicher kognitiver Verbindungen - Sehr hohe Konzentration von Peptidrezeptoren
aller Art im Hippocampus
3710. Einfluss der Emotionen auf Lernprozesse
- Untersuchungen an Split-Brain-Patienten haben
gezeigt, dass emotionales Lernen unter Umgehung
des Neocortex stattfindet.
3811. Ressourcen für erfolgreiches Lernen
- Irritation als erstes Schritt des Lernens?!
- Lernen als Erschütterung von Geborgenheit und
Gewinn an Verstehbarkeit?! - Lernressource
- ZEIT
- Genaue Betrachtungsmöglichkeit
- Erwärmung
- Intuition und Unschärfe
- Fordernde Freizügigkeit
3912. Lernkompass
40Literatur
- Renate Girmes (sich) Aufgaben stellen.
Professionalisierung von Bildung und Unterricht,
Seelze 2004. - Michaela Meier NeuroPädagogik. Entwurf einer
neuropädagogischen Theorie aisthetischer
Erziehung und Möglichkeiten ihrer praktischen
Umsetzung auf der Grundlage interdisziplinärer
Erkenntnisse aus Pädagogik, Psychologie und
Hirnforschung, Marburg 2004.