PIRO- Konzept der Sepsis - PowerPoint PPT Presentation

1 / 24
About This Presentation
Title:

PIRO- Konzept der Sepsis

Description:

PIRO- Konzept der Sepsis Pr disposition: genetisch, Vorkrankheiten aktuelle Grundkrankheit permanente oder transiente Flora Infektion: externe Mikroorganismen – PowerPoint PPT presentation

Number of Views:160
Avg rating:3.0/5.0
Slides: 25
Provided by: stra146
Category:

less

Transcript and Presenter's Notes

Title: PIRO- Konzept der Sepsis


1
PIRO- Konzept der Sepsis
  • Prädisposition
  • genetisch, Vorkrankheiten
  • aktuelle Grundkrankheit
  • permanente oder transiente Flora
  • Infektion
  • externe Mikroorganismen
  • interne Flora
  • Reaktion
  • Systemische Inflammation durch massive
    Zytokin-Expression
  • Fehlregulation von Abwehrprozessen
  • Organversagen
  • beginnt meist mit Ödemen
  • Gerinnungsstörungen
  • Septische Enzephalopathie
  • u.a.m.

Die Ärzte in ihrem Heimatstaat Espírito Santo
diagnostizierten zunächst Nierensteine. Später
wurde dann ein Harnwegsinfekt festgestellt. Die
Bakterien breiteten sich rasch aus.
Weil nicht mehr genug Sauerstoff in die
Extremitäten transportiert wurde, sahen sich die
Ärzte gezwungen, zunächst die Füße und wenige
Tage später auch noch die Hände zu amputieren,
um ihr Leben zu retten.
Am 3. Januar wurde das Model wegen eines
septischen Schocks ins Krankenhaus eingeliefert.
Mariana Bridi starb an einer Urosepsis durch
Pseudomomas aerugionosa Der Erreger erwies sich
gegen die eingesetzten Antibiotika resistent.
Spiegel-online 26. Jan. 2009
2
Systemische Entzündungsreaktion
  • Fieber 38C oder Hypothermie 36C
    (rectal gemessen!)
  • Tachykardie 90/min.
  • Tachypnoe 20/min oder Hyperventilation
  • Leukozytose oder Leukopenie oder mehr als 10
    unreife neutrophile Granulozyten.
  • Systemische Entzündungsreaktion kann auch nicht
    infektiöse Ursache haben, z. B. Trauma,
    Verbrennung.

3
Ursachen des Fiebers
  • Exogene Pyrogene ( 25 )Mikroorganismen
    (Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten)Mikrobielle
    Produkte (LPS, Peptidoglycan, DNA, Pilzantigene,
    Exotoxine)
  • Endogene PyrogeneWirtsprodukte
    (Antigen-Antikörper-Komplexe, Komplementfaktoren)
    Zytokine (IL1, TNFa, Interferone, IL6,
    Prostaglandine)
  • Malignome ( 10-15 )
  • Nichtinfektiöse Vaskulitiden und Kollagenosen ?
  • Rheumatologische Erkrankungen ? ( 40 )
  • Granulomatosen und Autoimmunerkrankungen ?
  • Endokrine und metabolische Störungen
  • Primär neurologische Erkrankungen
  • Medikamente
  • Andere Ursachen ( 20-30 )

4
Sepsis
  • Nachweis einer mikrobiellen Infektion durch
    Blutkulturen oder andere Verfahren des direkten
    Erregernachweises
  • zwei Kriterien der systemischen
    Entzündungsreaktion
  • Ist die Diagnose einer Infektion nur klinisch,
    nicht aber mikrobiologisch möglich, sind alle
    vier Kriterien der systemischen
    Entzündungsreaktion für die Definition der Sepsis
    erforderlich.
  • Die klinische Diagnose kann durch Laborparameter
    wie CRP, PCT u. a. gestützt werden.

5
Schwere Sepsis
  • Sepsis und eine akute Organdysfunktion
  • akute Organdysfuktionen
  • akute Enzephalopathie, eingeschränkte Vigilanz,
    Desorientiertheit
  • relative oder absolute Thrombopenie (z.B. bei
    DIC)
  • arterielle Hypoxaemie (akut)
  • venöse Dysfunktion
  • kapilläre Dysfunktion ? Ödem
  • metabolische Azidose

6
Sepsis-Inzidenz -Vergleich mit anderen
Erkrankungen

SepNet-Studie des BMBF-Kompetenznetzwerkes
Sepsis
7
Was wird zur Primärdiagnoseder Sepsis benötigt?
  • Augen
  • Ohren
  • Anamnese
  • Uhr
  • Stethoskop
  • Verstand

8
Ursachen der Sepsis
ambulant erworben Pneumonie Harnwegsinfektion Ch
olezystitis Wundinfektion Otitis
media Meningitis Osteomyelitis Endokarditis
nosokomial Zentralvenenkatheter Langzeitbeatmung
Polytrauma Peritonitis Urethralkatheter Immunosup
pression/Neutropenie onkologische
Grundkrankheit Diabetes mellitus
Besiedelung der Nasenschleimhaut mit
Staphylococcus aureus 80-85 der Stämme aus
Blutkulturen sind klonal identisch mit denen, die
zuvor aus der Nase isoliert wurden! (C. v. Eiff
et al. New Engl. J. Med. 344 (2001) 11-16)
9
Sepsisherde bei Patienten aus der
operativen ITS ()
internistischen ITS ()
  • Peritonitis 74
  • Pneumonie 27
  • HWI 9
  • Venenkatheter 6
  • andere 7

HWI 22 Gastrointestinaltrakt
21 Venenkatheter 16 Pneumonie
12 Haut 8 Endokard 2 Knochen
1 andere 16
D-Streptokokken, Enterokokken in BK Nach
Colon-Ca suchen!
10
Ambulant erworbene Pneumonie (CAP)
Infektion wichtigste Erreger mikrob. Untersuchung
  • ambulante Bakterien (80 90 ) Mikroskopie,
    Pneumonie Kultur aus Sputum
    Streptococcus pneumoniae (Leukozyten!) BA
    L, Blutkultur! Resistenzbestimmung
  • Haemophilus influenzae s. o. (5 )
  • Staphylococcus aureus s. o. (5 ) cave
    MRSA
  • Anaerobe Mischflora Sputum ungeeignet, (Aspi
    rationspneumonie) gezielte Biopsie, anaerobe
    r Materialtransport

(Lobärpneumonie)
11
Im Krankenhaus erworbene Pneumonie (HAP)
  • Nosokomiale Pneumonie häufig im Zusammenhang mit
    künstlicher Beatmung oder Aspiration!
  • Enterobakterien (z.B. E. coli Klebsiella
    spp.) Blutkultur, Resistenztestung!
  • BAL, quantitativ!
  • Pseudomonas aeruginosa s.o.
  • Aspergillus spp. (meist A. fumigatus ) BAL,
    quantitativ
  • Galactomanan-Nachweis im Blut
  • Blutkultur
  • Candida spp. Cave!
  • Kontamination des Untersuchungsmaterials aus
    dem Respirationstrakt

12
Staphylococcus epidermidis
  • Normalflora der Haut
  • pathogen durch extrazelluläre Schleimsubstanz? Ad
    häsion an Geweben Adhäsion an polymeren
    Oberflächen Phagozytosehemmung
  • Stämme in Krankenhäusern meist multiresistent Pen
    izillin 90, Oxazillin 60

13
Medizinisch bedeutsame Biofilmproduzenten
  • z.B.
  • Staphylococcus epidermidis
  • Staphylococcus aureus
  • Streptokokken ohne Gruppenantigen
  • Enterobakterien
  • Pseudomonas aeruginosa
  • Candida albicans
  • u.a.m.

Chronischen Infektionen werden zu 65 bis 80
durch Biofilm produzierende Mikroorganismen
versursacht.
14
PEG-Blutkulturstudie 2006/07 Infektlokalisationen
in verschiedenen Altersgruppen (Fallzahl)
15
Empfehlungen für Abnahme einer Blutkultur
  • Eine Blutentnahme - ein Flaschenpaar
    (aerob/anaerob)
  • Sensitivität in nicht vorbehandelten Fällen 1
    BK 80, 2 (-3) BK 99
  • Blutentnahme vor Behandlungsbeginn oder in
    Therapiepause, Ausnahme Verdacht auf
    Fungämie
  • Blutentnahme im Fieberanstieg
  • keine Punktion entzündeter Hautareale
  • arterielles Blut bringt keine Vorteile
  • Wechsel der Kanüle bei Fehlpunktion

16
Blutkultur - Hauptfehler
Kontamination - Entnahme aus einem
Venenkatheter (Kontaminationsrate gt 9!)
- unsterile Handschuhe - kein Mundschutz
- unzureichende Desinfektion (Haut,
Flaschenstopfen)
Falsch negatives - laufende Antibiotika-TherapieE
rgebnis - lange Zwischenlagerung (auch bei
37C) - kalte Flasche (Entnahme und Transport)
17
negative Blutkultur ?
  • Der Nachweis einer Bakteriämie oder Fungämie mit
    Hilfe der Blutkultur ist in weniger als 25 30
    der Fälle mit klinischer Sepsis erfolgreich, bei
    ICU-Patienten weniger!
  • Gründe
  • vorherige oder laufende Therapie mit Antibiotika,
  • nicht anzüchtbare Erreger,
  • Fehler bei der Abnahme oder dem Transport.
  • Unter Antibiotikatherapie werden u.U. nur
    Kontaminanten angezüchtet.
  • Neuere Methoden zum Erregernachweis beziehen sich
    auf den Nachweis mikrobieller DNA.
  • DNA-Nachweis bedeutet nicht Nachweis lebender
    Erreger

18
Nicht oder schwer anzüchtbare Sepsis-/Endokarditis
erreger
  • Bakterien unter einer Antibiotika-Therapie
  • small colony variants von Staphylococcus aureus
  • Brucella melitensis, Brucella abortus
  • Legionella pneumophila
  • Bartonella henselae, Bartonella quintana
  • Borrelia burgdorferi sensu lato
  • Leptospira interrogans
  • atypische Mykobakterien (MOTT)
  • Tropheryma whippelii
  • Coxiella burnetii
  • Ehrlichia chaffeensis
  • Chlamydia psittaci, Chlamydia pneumoniae

19
Bei der Sepsis besteht ein Zeitproblem!
Es muss innerhalb der ersten Stunde nach
klinischer Diagnose eine für den verursachenden
Erreger passende Therapie begonnen werden.
Ansonsten steigt die Sterblichkeit pro Stunde um
7.
  • Dilemma
  • Gezielte Therapie erfordert Ergebnis der
    Resistenzbestimmung des Isolates aus der
    Blutkultur Zeitbedarf der mikrobiologischen
    Blutkultur-Diagnostik etwa 4-5 Tage!
  • Kalkulierte Therapie erfordert Kenntnis der
    lokalen Resistenzsituation in der Klinik oder
    Station bei den in Frage kommenden Bakterien.
    Kein direkter Bezug zum Patienten.

20
Bei Sepsis entscheidet der Zeitpunkt des Beginns
der Antibiotikatherapie !
A. Kumar et al. Crit. Care Med. 34 (2006)
1589-1596 Retrospektive Studie an 2731 Patienten
mit septischem Schock
21
Erregernachweis bei kulturnegativer Endokarditis
universelle PCR für Eubakterien (16s rRNA-Gen)
universelle PCR für Eubakterien (5,8s rRNA-Gen,
25s rRNA-Gen)
Streptococcus sp. 3 Sraphylococcus
epidermidis 1 Staphylococcus aureus 1 Enterobacte
r sp 1 Borrelia burgdorferi 1 Tropheryma
whippelii 1 Candida sp 1 Aspergillus sp
2 negativ 2
M.Grijalva et al. Heart 89 (2003) 263-268
22
Reduktion der Letalität der Sepsis durcheine
adäquate Antibiotikatherapie
0
20
40
60
80
100
Mortalität
23
Vergleich BK - PCR
Detektionsrate
durchschnittlicher Zeitbedarf (von der
Blutabnahme bis zum Befund am Patienten)
24
Die Sensitivität der Blutkultur liegt
theroretisch bei 1-10 lebenden Bakterien pro ml
Blut.Diese Sensitivität wird durch die
klassische PCR nicht erreicht.Höhere
Sensitivitäten als die klassische PCR erreichen
isothermale DNA-Amplifikationsverfahren.Mittels
DNA-Amplifikationsverfahren lassen sich auch
nicht kultivierbare Mikroorganismen nachweisen.
Write a Comment
User Comments (0)
About PowerShow.com