Title: Einf
1Einführung in die Ressourcenökonomie
- Umreissen des Themengebietes
- Im Zentrum stehen natürliche Ressourcen
(erneuerbare / nicht erneuerbare). - Die Nutzung der Ressource hängt von deren
Verfügbarkeit ab. - Der heutige Konsum hängt vom gestrigen Verzehr
ab. - Wie sieht der optimale Verzehrpfad aus?
- Wann sind die Quellen erschöpft?
- Welches sind die Optimalitätsbedingungen für das
Ressourcenmanagement des Waldes?
2Einführung in die Ressourcenökonomie
- Lernziele
- Kenntnisse über die Bedingungen für den optimalen
Ressourcenverzehr - Monetarisierung von Waldleistungen und Bewertung
von Kuppelprodukten - Korrekturmöglichkeiten bei suboptimaler Nutzung
3Abgrenzung Umwelt-/Ressourcenökonomie
Thema Verteilungstyp
Umweltökonomie Ökonomie der externen Effekte Internalisierung der externen Effekte Statische Allokationsanalyse (Nutzungskonkurrenz heute)
Ressourcenökonomie Optimieren der Verzehr- und Abbaupfade Dynamische und intertemporale Ressourcenallokation (Verteilung zwischen Generationen)
4Abgrenzung CE - EE
CE EE
Basic World View Mechanistic, static, atomistic Individual tastes and preferences are taken as given. The resource base viewed as essentially limitless due to technical progress Dynamic systems, evolutionary Human preferences, co-evolve to reflect broad ecological opportunities and constraints
Time Frame Short Multi-scale
Space Frame Local to international Local to global
Species Frame Humans only Whole ecosystem inducing humans
Goal Growth of National Economy Ecological Economic system Sustainability
Assumptions about technical progress Very optimistic Prudently sceptical
Academic Stance Disciplinary Transdisciplinary
5Begriff der Ressource
- Elemente der Ressourcendefinition
- natürliche und vom Menschen gestaltete
Komponenten von Natur - für Menschen von Bedeutung
- Abhängig von sozioökonomischen und -kulturellen
Verhältnissen - Stock (oder Vorrat) und Früchte (oder Erntemenge)
- unterschiedliche Güter und Dienstleistungen
- direkter Nutzen, indirekter Nutzen oder
immaterieller Nutzen
6Begriff der Ressource
- Elemente der Ressourcendefinition
- Zeitraum der Erneuerung erneuerbar oder nicht
erneuerbar - Ressourcennutzungssituation je nach Anzahl
Nutzniessergruppen und Nutzungen - Konkurrenz heterogener Nutzniessergruppen um
rivalisierende Nutzungen - Owner, appropriator und final consumer
- Eigentums- und Nutzungsrechte können privat- und
öffentlichrechtlich unterschiedlich geregelt sein
7Klassifizierung natürlicher Ressourcen
8Gliederung nach Ressourcentypen
- Gliederung der Ressourcen nach
- der natürlichen Bereitstellung und Nutzung
- Wiederverwertbarkeit
- Anwendungsmöglichkeiten des Ausschlussprinzips
- Verwendung
- Unterscheidung des Zeitpunkts der Erneuerung
- Ökonomische und geologische Ressourcen
(verschiedene Vorratstypen)
9Natürlichen Bereitstellung und Nutzung
Bestandesabbau Direkte Nutzung
Bestandesressource Kupfer (recyklierbar) Öl (nicht recyklierbar) Boden
Stromressource Zwischenspeicher in Biomasse (Bäume, Fische) Sonneneinstrahlung Erdwärme
10Zeitpunkt der Erneuerung
Zeitpunkt der Erneuerung Zeitpunkt der Nutzung Beispiele Theoretische Konzeptionen
Unter einem Jahr Nach Reifung sofort Früchte / Getreide Mikroökonomik (mit Zeithorizont von Ernte zu Ernte)
1-150 Jahre Nach Optimierungskalkül Fische / Bäume Theorie regenerierbarer natürlicher Ressourcen
100-1000 Jahre ? Lufthülle (CO2-Problem) / Genetische Artenvielfalt -
Über 1000 Jahre Nach Optimierungskalkül Kupferlager / Mineralöl / Kohle Theorie von Bestandesressourcen
11Verschiedene Reservetypen
entdeckt unentdeckt unentdeckt
Ökonomisch Effektive Reserven Hypothetische und spekulative Reserven Zufällig zu findende Reserven
Subökonomisch Potentielle Reserven Hypothetische und spekulative Reserven Zufällig zu findende Reserven
Nicht ökonomisch In absehbarer Zeit zu findende Reserven In absehbarer Zeit zu findende Reserven In absehbarer Zeit zu findende Reserven
Mit heutiger Technik nicht abbaubare Reserven Mit heutiger Technik nicht abbaubare Reserven Mit heutiger Technik nicht abbaubare Reserven
Horizontaler Pfeil Grad an Gewissheit, dass die
Ressource vorkommt Vertikaler Pfeil Grad der
Wirtschaftlichkeit
12Erweiterung des Ressourcenbegriffes
- Die klassische Produktionsfunktion
- Q f( Labour, Capital, Land, Energy)
- Erweiterung der Nutzungsformen
- Absorption und Aufnahme von Schadstoffen
- Direkter Konsum von Umwelt z.B. in der Form von
Reinluft - Relevanz der Ressource/Ressourcenleistungen für
die Erhaltung der Ökosysteme z.B.
Bodenfruchtbarkeit, klimatische Bedingungen - Umwelt als Lebensraum
13Charakteristika der Ressource Holz
Eigenschaften des Waldes Folgen für das Ressourcenmanagement
14Spannungsfeld Ökonomie - Ökologie
15Spannungsfeld Ökonomie - Ökologie
16Spannungsfeld Ökonomie - Ökologie
- Ausdifferenzierung der Ökonomie und Ökologie mit
entsprechender Modellbildung - Ökologische Modelle
- Materialflussmodelle
- Input-Outputmodelle
- Etc.
Ökonomische Modelle Umwelt-Impact-Modelle
Wirtschaftssystem Umwelt als Assimilationsmedium
Natürliche Ressourcen Ökosystem
Ressourcenmodelle Ökologische Modelle
17Erweiterung des ökon. Approaches
- Tendenz zu einem holistischeren Ansatz
- Keine Einigkeit zum Verhältnis von Wachstum und
Ressourcenverbrauch/ Substitution/
Erschöpfbarkeit/ Irreversibilität - Marktversagen bei der Allokation von natürlichen
Ressourcen als Ausgangspunkt - Bedeutung der Ökosystemleistungen
- Paradigma der Nachhaltigkeit
18Nachhaltige Entwicklung und Nachhaltigkeit
19Nachhaltige Entwicklung und Nachhaltigkeit
- A sustainable state is one
- in which utility is non-declining through time
- in which consumption is not declining through
time - in which resources are managed so as to maintain
production opportunities for the future - in which the natural capital stock is
non-declining through time - in which resources are managed so as to maintain
a sustainable yield of resource services
20Nachhaltige Entwicklung und Nachhaltigkeit
- Strong sustainability
- A non-declining natural capital stock
- Annahme Substitution nicht möglich und
natürliche Ressourcen Voraussetzung für die
Produktion - Weak sustainability
- maintaining the total stock of aggregate capital
intact - Kapital Summe aus Humankapital, physischem
Kapital, natürlichem Kapital und intellektuellem
Kapital (Wissen)
21Funktionen/Nutzungsmöglichkeiten einer Ressource
- Absorption und Aufnahme von Schadstoffen
- Psychische Befriedigung von Bedürfnissen, z.B.
Schönheit von Landschaften, Ruhe etc. - Relevanz der Ressource / Ressourcenleistungen für
die Erhaltung von Ökosystemen - Produktion / Bereitstellung von Gütern, z.B.
Rohstoffen wie Holz, Öl etc.
22Zentrale Elemente des ressourcenökonomischen
Grundmodells
- Wesentliche Fragestellung
- Wie sieht aus ökonomischer Sicht ein effizienter
Ressourcenabbau über die Zeit aus? - Lernziele
- Kennenlernen der Funktionsweise eines
ressourcenökonomischen Modells - Kennenlernen der zentralen Grundelemente
(intertemporale Verwendungskonkurrenz und
Nutzungskosten, Gegenwartswert und Diskontierung) - Demonstration der optimalen Abbaurate am
einfachen Grundmodell - Eigenschaften und Modifikationen des Grundmodells.
23Ecological Economics und Conventional Economics
from / to Economic sectors Ecological sectors
Economic sectors Conventional Economics Environmental Economics
Ecological sectors Resource Economics Conventional Ecology
24Intertemporale Verwendungskonkurrenz
- Cake-Eating-Problem
- Astronaut
- Beispiel Wald Verteilung der Holznutzung auf
Gegenwart und Zukunft - Bestimmung des Optimums
- Nutzenindifferenzkurve
- Intertemporale Budgetrestriktion
25Intertemporale Verwendungskonkurrenz
Variante 1 Variante 1 Variante 2 Variante 2
1. Jahr 2. Jahr 1. Jahr 2. Jahr
Palisaden 15 fm Hausbau 15 fm Feuerholz 10 fm Reparaturen 5 fm Feuerholz 10 fm Palisaden 15 fm Hausbau 5 fm Feuerholz 10 fm Reparaturen 3 fm Feuerholz 10 fm Hausvergr. 10 fm
Total 40 fm Total 15 fm Total 30 fm Total 23 fm
26Intertemporale Verwendungskonkurrenz
27Nutzungsgrenzkosten
28Diskontierung und Gegenwartswert
- Maximierung des Gegenwartswertes (GW) aller
Perioden - Berechnung des Gegenwartswertes (GWU0)
- Firma Gewinnmaximierer
- Kapitalmarkt als vergleichende Alternative
- Betrachten nur 2 Perioden
-
29Kalkül eines Ressourcenanbieters
- Wachstumsrate des Ressourcenpreises Zins des
angelegten Kapitals - Ergebnis
- Der Ressourcenpreis muss bei gleichbleibenden
Kosten mit der Diskontrate steigen - Gegenwartswert des Ressourcenpreises für alle
Perioden gleich
30Intertemporale Nutzenoptimierung
- Maximierung der sozialen Wohlfahrtsfunktion
- Annahmen
- Nutzenfunktion in Abhängigkeit des Konsums über
alle Generationen gleich - U (Ct) mit U'(C) gt 0, U''(C) lt 0
- D.h. es wird mehr konsumiert, auch wenn der
Grenznutzen des Konsums abnimmt (Gesetz des
abnehmenden Grenznutzens)
31Intertemporale Nutzenoptimierung
- Die allgemeine soziale Wohlfahrtsfunktion sei
- Diskontierung berücksichtigen
32Intertemporale Nutzenoptimierung
- Wohlfahrtsfunktion ? diskontierte
Nutzeneinheiten - U Nettonutzen
- Problematische Annahmen
- Individuelle ? gesellschaftliche Präferenzen
- Gefahr der Überschätzung des Diskontsatzes
(Generationenegoismus) - Additive Verknüpfung von intertemporalen
Nutzenfunktionen
33Intertemporale Nutzenoptimierung
- Beispiel 1 Robinson auf der Insel
- Keine Kosten bei der Gewinnung der Ressource
- Vorrat 1000 Stück Zwieback
- Nutzen in jeder Periode ist gleich, Grenznutzen
const. - Gesamtnutzen ? Periodennutzen
- 20 Jahre auf der Insel
- ? absolute Gleichverteilung
- 1000/20 50
34Intertemporale Nutzenoptimierung
- Beispiel 2 Einbezug der Diskontierung
- Wahrscheinlichkeit ? gt 0, dass Robinson in den
nächsten 20 Jahren gefunden wird - Erwartungswert seines Nutzens aus dem Konsum in
der Gegenwart steigt an - D.h. Robinson nimmt eine Diskontierung vor
35Intertemporale Nutzenoptimierung
36Intertemporale Nutzenoptimierung
- Beispiel 3 unendlicher Zeithorizont
- Gegebener Ressourcenbestand
- Gleichverteilung auf alle Generationen nur
möglich, wenn C 0 ist - D.h. keine Generation darf die Ressource nutzen
- Falls Erwartungswertbildung möglich, ergibt sich
eine Lösung im mathematischen Sinne - Maximierung des Erwartungswertes und Optimierung
bei unendlichem Zeithorizont und Unsicherheit
37Erste Schlussfolgerungen
- Optimale Allokation ? Nutzen in jeder Periode
gleich, d.h. Grenznutzen const. - Hoher Zinssatz ? geringe Gewichtung des
zukünftigen Nutzens - Hohe Abdiskontierung ? sinkender Gegenwartswert,
d.h. Opportunitätskosten für die heutige Nutzung
geringer - Marktallokation hohe Diskontrate ? heutige
Erlöse werden aufgewertet, d.h. Unternehmer baut
Lager ab
38Nicht erneuerbare Ressourcen
- Die gesellschaftlich optimale Abbaurate
39Sozial optimale Abbaurate
40Sozial optimale Abbaurate
- Zwei-Perioden-Modell
- Mehr-Perioden-Modell
41Sozial optimale Abbaurate
- Resultat Hotelling-Regel
- in der einfachsten Form
- Hotelling-Regel Auf dem gleichgewichtigen
Zeitpfad des Ressourcenabbaus wächst der
Grenzgewinn mit einer dem Zinssatz gleichen Rate
42Ökonomische Modelle
- Ziel Verteilung der Extraktion über die Zeit
- Annahmen
- Cake-Eating-Problem
- Ressource erschöpft, wenn Nachfrage 0
- Konsum Abbau
- vollkommene Konkurrenz, Preise sind exogen
gegeben - Es existieren alternative Anlagemöglichkeiten
- Nachfrage ist zeitinvariant
43Das Zwei-Perioden-Modell
44Zwei-Perioden-Modell grafische Lösung
45Zwei-Perioden-Modell grafische Lösung
46Zwei-Perioden-Modell grafische Lösung
- Ausgangslage
- zukünftige Grössen müssen abdiskontiert werden.
- R Gesamtvorrat, wobei der linke Teil Periode 0
zufällt und der rechte Teil Periode 1 - Nutzungskonkurrenz ergibt sich erst ab RS
- jede über RS hinausgehende in t0 abgebaute
Einheit bringt Nutzungseinbussen in Zukunft ?
Bestandteil des Kostenkalküls in Periode Null - Ausweitung der Nutzung, bis R erreicht wird
47Zwei-Perioden-Modell grafische Lösung
48Gleichgewichtsabbaurate eines Anbieters
- Problem Abbau der Ressource über die Zeit
- Anbieter Gewinnmaximierer
- Berücksichtigung von Nutzungskosten
- Gewinne anlegen am Kapitalmarkt
- Trade-off - gegenwärtiger Gewinn hat mehr
Wert - Gewinn aus 1 Einheit in Zukunft höher - Gewinnoptimierung Ausgleich der beiden Tendenzen
49Gleichgewichtsabbaurate eines Anbieters
- Zeitpfad des Ressourcenabbaus maximiert den
Barwert - d.h. abdiskontierter Grenzgewinn für alle
Perioden gleich - ( Pt - AGKt )e-zt const.
- Also Grenzgewinn des Abbaus einer marginalen
Einheit Verzicht auf zukünftigen Gewinn durch
diesen Abbau - Grenzgewinn Nutzungsgrenzkosten
- Grenzgewinn steigt mit Kehrwert des
Diskontierungsfaktors
50Vergleich sozial optimale Abbaurate -
konkurrenzwirtsch. Gleichgewichtspfad
- Gesellschaftlich
- Nettogrenznutzen aus der Ressource wächst mit
soz. Diskontrate - Privat
- Grenzgewinn steigt mit Marktzinssatz
- Bedingungen für Übereinstimmung
- P Grenznutzen
- private Abbau-GK soz. Opportunitäts-GK
- Marktzinssatz soz. Diskontrate
51Modifikationen des Grundmodells
- Verschärfung der Knappheit
52Modifikationen des Grundmodells
- Mögliche Komplikationen
- Neuerschliessung von Reserven
- Unterschiedlich hohe Abbaukosten
- Technologische Fortschritte in der
Abbautechnologie führen zu geringeren Abbaukosten - Back-Stop-Technologien vollkommene oder
teilweise Substituierung der erschöpfbaren
Ressourcen durch nicht erschöpfbare - Unsicherheit bezüglich zukünftiger
Knappheitssituationen
53Zusammenfassung
- Hotelling
- Bei der optimalen Allokation der Ressource ist
der Grenznutzen in den einzelnen Perioden
identisch, bzw. der Gegenwartswert aller Perioden
ist gleich hoch. Dies ist erfüllt, wenn der
Grenzgewinn mit einer dem Zinssatz gleichen Rate
wächst. Es handelt sich dabei um den Hauptsatz
der Ökonomie erschöpflicher Ressourcen.
54Zusammenfassung
55Zusammenfassung
- Im Gleichgewicht ist der Anbieter indifferent
- Nutzungsgrenzkosten wie hoch ist der
Gegenwartswert des zukünftigen Gewinns, auf den
der Anbieter verzichtet, wenn eine zusätzliche
Rohstoffeinheit heute statt in der Zukunft
genutzt wird? - Der private Grenzgewinn wächst gemäss dem
Kehrwert des privaten Abzinsungsfaktors. - Höhere Zinsrate ? höherer Verbrauch in der
Gegenwart - Höhere Abbaukosten ? Verzögerung des Abbaus
56Erneuerbare Ressourcen
- Wesentliche Fragestellung
- Wie sieht die optimale Abbaurate für erneuerbare
Ressourcen aus?
57Erneuerbare Ressourcen
- Lernziele
- Was versteht man unter dem Maximum Sustained
Yield und biologisch gleichgewichtigen
Abbaumengen? - Verstehen, wie die Regeneration von Ressourcen in
einem ökonomisch-theoretischen Modell impliziert
werden kann - Den Unterschied verstehen zwischen der
gesamtwirtschaftlich optimalen und der biologisch
optimalen Erntemenge
58Biologische Bestandesaufnahme
59Biologische Bestandesaufnahme
- Entwicklung des Bestandes
- Maximum Sustained Yield (MSY)
60Biologische Bestandesaufnahme
61Biologische Bestandesaufnahme
- Biologisches Optimum bei Bäumen
- bei MSY
62Biologische Bestandesaufnahme
- Biologisch optimale Erntemenge
63Biologische Bestandesaufnahme
- Wertzuwachs und Ertragsfähigkeit
64Biologische Bestandesaufnahme
65Biologisches / ökonomisches Optimum
- Warum ist das biologische Gleichgewicht für den
Ökonomen kein Optimum? - Erntenutzen und Erntekosten nicht berücksichtigt
- Die Grösse MSY sagt überhaupt nichts über
mögliche Anpassungspfade aus - Ökonomische Sicht Grenzkosten Grenzertrag
- rentablere Anlagemöglichkeiten nicht
berücksichtigt - keine Diskontierung
- Fazit möglicherweise ? zwischen biologisch und
ökonomisch optimaler Erntemenge
66Gesamtwirtschaftlich optimale Erntemenge
- Was heisst ökonomisch optimal?
- Berücksichtigung der Diskontierung
- Nebenbedingungen
67Gesamtwirtschaftlich optimale Erntemenge
- Die folgende Wohlfahrtsfunktion wird maximiert
- Nettonutzen zukünftiger Perioden wird immer
kleiner
68Gesamtwirtschaftlich optimale Erntemenge
69Unterschiede zu den nicht erneuerbaren Ressourcen
- Nettogrenznutzen in Periode 1 steigt nicht mit
der sozialen Diskontrate wegen marginalem
Regenerationseffekt ? Mehrkonsum - Wenn dw/dX1 grösser als die Diskontrate ist ?
Verschiebung einer Einheit von Periode 0 in
Periode 1 lohnt sich - Dieser Fall tritt dann ein, wenn der Bestand in
Periode 1 kleiner als MSY ist - Falls Bestände über XMSY ? früherer Fang wird
belohnt (vorgezogener Fang stärkt die
Regenerationskraft der Natur)
70Zusammenfassung
- Zusammenfallen von ökonomischem Optimum und
biologischem Gleichgewicht, wenn - Konstante Periodenerntemengen
- Konstante Ernte- oder Abbaugrenzkosten und
konstante undiskontierte Nutzengrenzkosten - bzw.
- Die Fangmengen müssen dem Periodenwachstum
gleichen - Ein Gleichgewicht bei MSY setzt voraus, dass r0
ist
71Was wollen Ökologen schon wieder?
- (ewig) konstante Periodenerntemengen
- Fang-/Erntemengen müssen dem natürlichen
Periodenwachstum gleichen
72Was wollen Ökonomen schon wieder?
- Erntemengen beeinflussen sich gegenseitig?
- im Gleichgewicht müssen die diskontierten
Nettogrenznutzen über alle Perioden gleich
sein?
dw/dX1 marginaler Regenerationseffekt
73Ökologen versus Ökonomen
- Frage Gibt es eine ökologisch optimale Lösung,
der auch die Ökonomen zustimmen können? - Antwort JA!
- Gewisse Bedingungen müssen aber erfüllt sein
-
- Erntemenge entspricht einem Punkt auf der
Regenerationsfunktion
74Der Steady-State
A
- im Steady-State gilt
- const. Erntemengen
- const. Regenerationsbeitrag
- const. Bestand
A
75Diskussion Steady-State
- Variation des Zinssatzes r
- r steigt ? Verschiebung des Steady-State nach
links - Intuition hohes r bedeutet Überbetonung der
gegenwartsnahen Ernten - also sinnvoll, hohe Bestände durch anfängliches
Überfischen herunterzufahren - Wann ist XMSY ökonomisch gerechtfertigt?
-
76Diskussion Steady-State
- Ist ökologisch-ökonomische Optimalität überhaupt
wünschenswert? - YMSY kann ökonomisch attraktiv sein, auch bei
positiver Diskontrate - zeitweilige Fangeinschränkung aber notwendig
- bei hinreichend grossen Diskontraten auch
Ausrottung ein Optimum - auch ewig andauernde Folge von Ungleichgewichtszus
tänden kann optimal sein (z.B. bei
Regenerationszyklen)
77Gleichgewichtserntepfad eines einzelnen Anbieters
- Frage Stimmt privates und soziales Optimum
überein? - Ja, wenn
- vollständige Zukunftsmärkte
- Internalisierung aller Kosten
- Identität zwischen privater und sozialer
Diskontrate - Ernteprofil derart, dass diskontierter
Gesamtgewinn maximal ist - Erntepfad kann auch biologisch ungleichgewichtig
sein
78Wald als erneuerbare Ressource
- Wald mit zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten
- Im Zentrum kommerzielle Holznutzung
- Zentrale Frage Wann erfolgt der Einschlag?
79Fische und Bäume
- Biomasse-Problem ? Problem des opt. Umtriebs
- Wachstum der Biomasse unabhängig vom Zeitverlauf
- Spezifitäten (Geburt, Reife, Tod) werden in w(X)
subsumiert - Speziell an Bäumen
- individuell, getrennt
- jeder Baum, jede Kohorte, jeder Bestand kann
beobachtet werden - Heranwachsen folgt einem exakten Ablauf
- Besitzesverhältnisse und Kontrolle sind sicherer
80Ökonomischer Lebenszyklus eines Baumes
- ? der Wert des Baumes hängt explizit von seinem
Alter ab
P(t)
P(t)
P(t) Nettowert kein Waldbau
t
Tmax
T
81Grundstruktur des Modells
- T bestimmt die Rotationsperiode für Einzelbaum,
Kohorte oder gleichaltrigen Bestand - ? Bäume, so dass Ertrag nachhaltig
- Frage des Försters T, so dass MSY
- Bsp. n80 Bäume, T180 J., T240 J.
- Maximierungsproblem
82Einmaliger / mehrmaliger Umtrieb
- Ziel gesamtwirtschaftlich optimale Erntemenge
- Bedingungen
- ökologisches Gleichgewicht
- Diskontierung
- Summe der Gegenwartswerte der Bäume wird
maximiert - bzw. Optimierung der Rotationsperiode
83Einmaliger Umtrieb
- Kritik am MSY alternative Investitionen werden
nicht berücksichtigt - Vermutung r muss Umtriebszeit beeinflussen
- Annahmen
- 1 Waldbesitzer besitzt gleichaltrigen Bestand
- keine waldbaulichen Massnahmen
- keine alternativen Nutzungen des Waldbodens
- keine Wiederherstellung nach Einschlag
84Einmaliger Umtrieb
- Problem T, so dass Wert des Waldes maximal
- Erträge des Waldes fallen in Zukunft an,
Investitionsentscheidung aber heute - Barwertberechnung wird eingeführt
- q(0) soll maximiert werden ( NB q(T) ? P(T) )
85Einmaliger Umtrieb
86Einmaliger Umtrieb eines Reinbestandes
- Maximierung der net benefits
87Mehrmaliger Umtrieb
- Lösung aus einmaligem Umtrieb schön und gut
- ABER keine alternative Verwendung des Landes
- Jetzt nachhaltige Nutzung im Zentrum
- Vermutung Rotationsperiode wird kürzer, da
Opportunitätskosten auftreten, wenn alte
langsamwüchsige Bäume stehen gelassen werden
88Mehrmaliger Umtrieb eines Reinbestandes
89Mehrmaliger Umtrieb
- Problem ähnlich, nur wird über eine unendliche
Reihe von Barwerten maximiert - ?
- ?
90Mehrmaliger Umtrieb
- Die Ableitung von Q(0) nach T liefert uns
wiederum die Bedingung für das T - ?
- Vgl. mit einmaligem Umtrieb
- ?
- T somit kleiner als T
91Vergleich einmalig - mehrmalig
- Wald steht auf Boden, der selber eine Rente
abwirft - Rente muss dem Baumvermögen angelastet werden
- Bäume müssen deshalb besser rentieren, um mit
anderen Investitionen in der Wirtschaft
konkurrenzieren zu können - D.h. Bäume müssen schneller wachsen
- ? kürzere Umtriebszeit!
92Die Rolle der Bodenrente
- Wir haben hergeleitet
- Durch Umrechnen erhält man
- oder
93Die Rolle der Bodenrente
94Schlussergebnis mehrmaliger Umtrieb
- Interpretation
- Der Profit aus dem Wald muss die
Opportunitätskosten (Stehenlassen der Bäume)
abdecken -
- die Rente, die der Boden bei mehrmaliger Nutzung
abwirft
95Anwendungsbeispiel
96Arten der Optimierung
- Ernte dort, wo für die nichtdiskontierten
Nettoerträge eine Ertragsrate ausgewiesen wird,
die dem Zinsfuss oder dem gewünschten Diskontsatz
entspricht - Der Bestand soll dann genutzt werden, wenn der
Grenzertrag der diskontierten Nettoerträge bei
Null liegt. An dieser Stelle ist auch der
Gegenwartswert der Nettoerträge optimiert
97Arten der Optimierung
98Arten der Optimierung
99Bedingungen für Optimum bei erneuerbarer
Ressourcen
100Zusammenfassung
- Die Erträge bestimmen den Wert der
Naturressourcen - Ihr Schutz konkurriert mit alternativen
Investitionen - Der Schutzumfang wird durch die Rentabilität
anderer Investitionen bestimmt - Eine Voraussetzung sind klar geregelte
Nutzungsrechte - Unter sehr restriktiven Bedingungen ist eine
marktliche Allokation optimal
101 Fragen
- Diskontrate Wird über eine Diskontierung der
zukünftige Nutzen nicht in einer unzulässigen
Form abgewertet? - Kann der Wert von Ressourcen nur durch geldwerte
Beträge bestimmt werden? - Verstärkt die Ausbeutung nicht die
wirtschaftlichen Marktprozesse?
102Ökologie versus Ökonomie
- Geschafft! Die Bergetappen sind hinter uns!
- Was bringt das ganze Ökonomie-Geschwätz
schlussendlich? - Ökonomische Überlegungen bestimmen zu einem
grossen Teil das Handeln der Menschen - aus den Abweichungen der Realität vom
gesellschaftlich optimalen Abbau- bzw. Erntepfad
ergeben sich Erklärungsansätze für das
menschliche Handeln und evtl. auch Lösungsansätze
für Gegensteuerungsmassnahmen
103Ökologie versus Ökonomie
- Aus der Optimierung heraus ergeben sich bei den
nicht erneuerbaren und erneuerbaren Ressourcen
Gesetzmässigkeiten - Diese berücksichtigen Grenznutzen und
Grenzkosten, die unterschiedlichen Bewertung der
Zeit und die Möglichkeit alternativer
Investitionen - Bei den erneuerbaren Ressourcen kristallisiert
sich heraus, dass das biologische und ökonomische
Optimum differieren können - Die Bestimmung der optimalen Umtriebszeit stellt
ein konkretes Anwendungsbeispiel dar.
104Der Wald und seine Güter
- Bisher
- Das Gut Holz stand im Mittelpunkt
- Holz hat einen Preis, es existiert ein Markt
- Die nachgefragte Menge ist ein Indiz für MZB
- ? Nachfragekurve
- Jetzt
- Wald produziert noch viele andere Güter
- Viele Güter und Dienstleistungen mit öffentlichem
Charakter - d.h. kein Preis, kein Markt, keine Nachfragekurve
105Der Wald und seine Güter
- Das Problem bleibt dasselbe
- Wie erreiche ich eine optimale Bereitstellung der
Güter für die gesamte Gesellschaft - Ct Konsum von Gütern und DL des Waldes
- Nutzen Differenz ZB und Kosten
- Kosten ok, aber Zahlungsbereitschaft?
106Der Wald und seine Güter
- Ausweg aus dem Dilemma
- Entwicklung von Methoden, um den wirklichen Wert
der öffentlichen Güter (zumindest approximativ)
festzustellen - ?Monetarisierung
107Monetäre Bewertungen der Güter und
Dienstleistungen des Waldes und der Natur
- Wesentliche Fragestellungen
- Welche Gütertypen kennen wir im Wald?
- Welche Methoden stehen für die Aufdeckung der
Zahlungsbereitschaft der Güter und
Dienstleistungen zur Verfügung? - Vermarktungsstrategien für Waldprodukte und
Dienstleistungen
108Monetäre Bewertungen der Güter und
Dienstleistungen des Waldes und der Natur
- Lernziele
- Kennenlernen der Gütertypologie
- Ermittlung der Wertschätzung und Nutzenstiftung
der Waldgüter - Kennenlernen der gebräuchlichsten
Monetarisierungsmethoden mit ihren Vor- und
Nachteilen - Was versteht man unter dem totalen ökonomischen
Wert?
109Der Wald als Güterproduzent und Leistungslieferant
110Was versteht man unter öffentlichen Gütern?
111Unterscheidung
- Je nach Leistungsintention und Konkurrenzverhältni
s bei der Rohstoffproduktion wird unterschieden
zwischen - by-products (positive Externalitäten),
- joint-products (beabsichtigte indifferente
Kuppelprodukte) und - main products (intendierte Produkte in Konkurrenz
zur Rohstoffproduktion)
112Leistungs- und Gütertyp
113Leistungs- und Gütertyp
114Versagen des Preises als Knappheitsindikator
- Der Marktmechanismus dient als
- Präferenzaufdeckungsverfahren,
- sorgt für die Übereinstimmung von Angebot und
Nachfrage - und führt damit zu einer optimalen Allokation der
Ressource - Unkenntnis der Kosten und Nutzen von
Infrastrukturleistungen des Waldes ?ineffiziente
Allokation
115Warum Monetarisierung?
- In-Beziehung-Setzen der Umwelt mit ökonomischen
Aktivitäten. - Welcher Nutzen verbindet sich mit der Bewahrung
der Umwelt - Vor- und Nachteile verschiedener Massnahmen
können beziffert werden - Kosten einer Umweltschutzmassnahme in Beziehung
setzen zum damit verbundenen Nutzen
116Warum Monetarisierung?
- Abschätzung der Verteilungswirkungen staatlicher
Massnahmen, Inzidenz der Kosten und Nutzen in
räumlicher und personeller Hinsicht - Wohlfahrtsoptimale Ressourcenallokation für eine
multifunktionale Waldbewirtschaftung - Effiziente Ressourcenallokation für
Entscheidungen über die Flächennutzung - Schaffung von Argumentationsgrundlagen für die
Förderung der Forstwirtschaft und deren
Subventionierung.
117Der totale ökonomische Wert
- User-value
- Gebrauchswert (Endverbrauch) Jene Leistungen, in
deren Genuss die Konsumentin oder die
Waldbesucherin heute tatsächlich kommt - Non-user-value
- Optionswert Wert für den potentiellen Gebrauch
der Ressource - Existenzwert Intrinsischer Wert eines Gutes, der
sich allein schon dadurch ergibt, dass die
Ressource existiert
118Aufdeckung der Zahlungsbereitschaft
119Klassifikation von Bewertungsansätzen
120Direkte / indirekte Methoden
- Direkt
- indiv. Präferenzen möglichst direkt erfassen
- Präferenzen werden geäussert (evtl. Verzerrungen)
- Bsp. Repräsentativumfragen, Befragungen,
Abstimmungen - Indirekt
- Verhalten ? Präferenzen
- Verhalten im wirtschaftlichen und politischen
Bereich - Bsp. Aufwandmethode, Marktpreismethode,
Wanderungsanalyse, Analyse Abstimmungsverhalt
en
121Direkte Verfahren
- Einfachstes Mittel Meinungsumfrage
- einfach durchzuführen und überall anwendbar
- Repräsentativität je nach Sample
- Fragen nach gewünschter Menge und Qualität
öffentlicher Güter - oberflächliche Antworten, da Befragter
überfordert - Tendenz zu strategischem Verhalten
- Problem geringer, falls Verknüpfung mit Infos
122Zahlungsbereitschaftsanalyse
- Befragte glauben, dass Kosten f(geäusserte
ZB)? ZB wird zu tief angegeben - Befragte glauben, dass sie nicht an Finanzierung
beteiligt? ZB wird zu hoch angegeben - Willingness to pay (WTP)
- Willingness to accept (WTA)
123Andere direkte Verfahren
- Experimente
- Labor-Experiment
- Feld-Experiment
- Frage der Validität (extern/intern)
- Abstimmungen
- direkteste Methode in einer direkten Demokratie
- Entscheid für Vorlage, die grössten Nutzen
stiftet - Indiv. müssen wissen, welche Auswirkungen eine
Massnahme hat (z.B. Steuern)
124Aufwandmethode
- ZB spiegelt sich im Aufwand, der für Konsum des
öffentl. Gutes getrieben wird (z.B. Reisekosten) - auch Vermeidungskosten Aufwand(z.B. private
Kosten für Lärmschutzmassnahmen) - Probleme
- Beziehung Reisekosten - nachgefragte Menge muss
eindeutig bestimmbar sein - Reise darf nicht selber einen Nutzen stiften
- Nichtberücksichtigung von Options- und
Existenzwert
125Marktpreismethode
- Nutzen des öffentl. Gutes zeigt sich in Form von
Wertsteigerungen der privaten Güter - Bsp. Grundstückpreis f (Lage, Luftqualität,
Erschliessung, Schutz etc.) - Probleme
- nur für lokale öffentl. Güter geeignet
- Qualitätsnuancen der öffentl. Güter müssen
subjektiv wahrgenommen werden - vollständige Mobilität der Indiv. vorausgesetzt
- perfekt funktionierender Markt
- keine Erfassung des Existenzwertes
126Wanderungsanalyse
- Marktpreisanalyse Indiv. passen sich an
gegebene Situation optimal an - Wanderungsanalyse Anpassungsprozesse werden
beobachtet aufgrund von Veränderungen des
öffentl. Gutes - Wanderungsbewegungen Zustimmung oder Ablehnung
zur Kombination öffentl. Gut Steuer z.B. - Probleme
- andere Einflüsse auf Wanderungen const.
- Häufig kein Kontinuum an Kombinationen
- Indiv. wandern nicht gleich ab bei
Verschlechterungen
127Abstimmungsverhalten
- Medianwählermodell
- gilt für direkte Demokratie, einfache Mehrheit
entscheidet - Medianwähler bestimmt das Ergebnis
- Regressionsanalyse ? Einkommens- und
Steuerpreiselastizitäten des Medianeinkommensbezi
ehers - Abstimmungsergebnisse
- Abschätzung von Einkommens- und
Preiselastizitäten für bestimmte
Ausgabenkategorien - Probleme wegen strategischem Verhalten
128Vergleich der Methoden
- Alle Verfahren können für die Erfassung von
Präferenzen verwendet werden. Für neuartige Güter
bieten sich die direkten Methoden an. - Ist das zu untersuchende Gut durch regionale
Unterschiede gekennzeichnet, können alle
Verfahren ausser dem Vermeidungskostenansatz
verwendet werden. - Der Vermeidungskostenansatz kann nur verwendet
werden, wenn ein substitutives Verhältnis
zwischen privatem und öffentlichem Gut vorhanden
ist. - Für nicht-nutzungsabhängige Wertkomponenten
sollte die kontingente Bewertungsmethode
verwendet werden.
129Vergleich der Methoden
- Verzerrungen aufgrund der Annahmen bezüglich des
Verhältnisses zwischen privatem und öffentlichem
Gut (indirekte Methoden) Unter- und
Überschätzung. - Strategische Verzerrungen sind vor allem bei
direkten Ansätzen zu finden. Die Verzerrungen
können durch geeignete Massnahmen in Grenzen
gehalten werden. - Der finanzielle Aufwand ist bei jenen Verfahren
am geringsten, bei denen mit aggregierten Daten
gearbeitet werden kann (Median/Referendum/
Wanderung). Bereits mehr Aufwand ist mit den
indirekten Verfahren verbunden. Hohe Kosten
fallen bei den direkten Verfahren an.
130Wildpark Langenberg
- Situation
- Gemeinden Langnau a. A. und Adliswil
- Besitzerin Stadt Zürich ? öffentl. Gut
- Park beherbergt auf 80 ha 12 Wildarten, 200-300
Tiere - weitläufiges Wegnetz
- 2 grosse Parkplätze
- auch zu Fuss und per Bahn (SZU) erreichbar
- Eintritt frei
- ca. 10 Vollzeitstellen
- Besucherzahlen 300000 - 400000 pro Jahr
131Studie Wildpark Langenberg
- Fragestellung
- Wie gross ist der monetäre Erholungswert des
Wildparks? - Methode
- Transportkostenansatz ? Reisekosten als
Preissurrogat für die Bewertung der
Freizeiteinrichtung
132Vorgehen
- Autokennziffern ? Herkunft ermittelt
- Personen pro Wagen
- Bildung von 7 Zonen (5km Entfernung)
- Anreisevariante
- Einwohnerzahl ? Bewohner / Entfernungszone
- Zählungen an 7 Tagen
- Ganzjahresbesucherzahl Vgl. mit Zoo Zürich
- Fahrkosten / km
- Betriebskosten des Fahrzeugs
- Zeitkosten (Opportunitätskosten)
- ? Geschwindigkeit 50km/h
133Annahmen
- Besucher reagieren auf Eintrittspreis gleich wie
auf Reisekosten - Gleiche soziodemographische Zusammensetzung in
verschiedenen Zonen - Fahrt selber erbringt keinen zusätzlichen Nutzen
- in allen Zonen existieren gleiche
Freizeitalternativen
134Resultate
- Besucherstatistik
- Autos
- Erwachsene und Kinder
- Gesamtbesucherzahl 225245
- Verteilung der Besucher auf die Zonen
- Besucher pro 1000 Einwohner einer Zone
- inverser Zusammenhang zwischen Besucherhäufigkeit
und Entfernung ? Reisekosten spielen im
Freizeitsektor eine wichtige Rolle
135Resultate
- Zusammenhang Kosten - Besucherraten
- sukzessive Erhöhung der Kosten (z.B.
hypothetischer Eintrittspreis) - Annahme Reaktion auf Kostenerhöhung in
verschiedenen Zonen gleich - ? Nachfragekurve
- Bsp. Kostenerhöhung von 4.- Besucher der 1.
Zone verhalten sich gleich wie Besucher der 2.
Zone vorher - Fläche unter der Kurve Konsumentenrente(
1591522 Fr.)
136Resultate
- Kapitalisiert mit 2 ? 100 Fr. / m2
- abzüglich Unterhaltskosten 43 Fr. / m2
- Vergleich
- Bauzone in der Umgebung 400 - 600 Fr. / m2
- Landwirtschaftl. Boden 20 - 50 Fr. / m2
- Waldboden 1 - 6 Fr. / m2
- Erholungsgebiete werden massiv unterschätzt
- Hypothetische Jahreseinnahmen ca. 600000 Fr.
- Kosten der Stadt Zürich 1 Mio.
Fr.Konsumentenrente der Stadtbevölkerung
722536 Fr.? positiver externer Effekt
137Kritik
- Erhebung an nur 7 Tagen
- nur Leute erfasst, die mit dem Auto kommen
- Randzeiten nicht gezählt
- Lohn als Opportunitätskosten setzt voraus, dass
Substitutionsmöglichkeit besteht zwischen Arbeit
und Freizeit
138Effizientes Ressourcenmanagement
- Lernziele
- Kennenlernen der Voraussetzungen für ein
effizientes Ressourcenmanagement - Kenntnis der Ursachen und Quellen eines
ineffizienten Managements - Was sind die Korrekturmöglichkeiten (Instrumente)?
139Einleitung
- Marktpreis muss volle soziale Kosten wiedergeben
- soziale Opportunitätskosten umfassen
- direkte Kosten
- Nutzenkosten
- externe Kosten
- Bewertung aller Kosten und Nutzen
- totaler ökonomischer Wert entscheidend
- Optimalitätsbedingungen für Abbaupfad
- Berücksichtigung von Knappheiten
- diskontierter Grenznutzen in allen Perioden
gleich (Hotelling) - Multiple use management
- Optimierung über alle Güter und Leistungen
140Marktversagen und staatliches Steuerungsversagen
- Zwei Quellen für Preisverzerrung
- Marktversagen
- staatliches Steuerungsversagen
- Marktversagen
- pareto-optimale Lösung und externe Effekte
- optimale Lösung aus Sicht der Gesellschaft im
Schnittpunkt von Nachfrage- und Angebotskurve
141Marktversagen und staatliches Steuerungsversagen
142Marktversagen und staatliches Steuerungsversagen
143Gründe für Marktversagen
- Unvollständige Märkte und Monopole
- Öffentliche Güter
- Unvollständige Information und Unsicherheit
- Verteilung
144Staatliches Steuerungsversagen
- Warum?
- der Eingriff beruht auf falschen Annahmen
- die Interessengruppen werden zu stark
berücksichtigt - die Informationen sind nur unvollständig
- Ursachen
- Menge der Inputfaktoren kann absolut suboptimal
sein - Ineffiziente Produktion
- Outputkombination kann ökonomisch suboptimal sein
145Input- und Outputversagen
146Übersicht über Marktversagen
147Übersicht über Steuerungsversagen
148Instrumententypologie
149Instrumententypologie politikwissenschaftl.
150Ökonomische Instrumente
- Definition
- Einfluss nehmen auf Kosten- und Nutzenkalkül der
Akteure - Verhalten und Entscheidung derart beeinflussen,
dass ökologischer Umgang mit Natur und Umwelt
resultiert - Charakteristika
- Vorhandensein eines finanziellen Anreizes
- Freiwilliges Handeln
- Einbezug von öffentlichen Akteuren
- Absicht, Umweltqualität zu verbessern
151Vorteile der ökonomischen Instrumente
- Verminderung der volkswirtschaftlichen Kosten
(ökonomische Effizienz), Annäherung an den
Pareto-optimalen Zustand - Anreiz zum weitergehenden Umweltschutz gegeben
- Anreiz zur Entwicklung technologischer
Innovationen gegeben (dynamisches Instrument) - Erhöhung der Flexibilität
- Marktkonformes Instrument
- Finanzquelle
152Klassifikation der ökon. Instrumente
- Abgaben/Steuern
- Finanzhilfen und Subventionen
- Pfandsystem
- Schaffung von Märkten inkl. Definition von
Eigentumsrechten - Haftungsrecht
- Selbstverpflichtung
153Abgaben / Steuern (redevances)
- Emissionsabgaben
- Produktabgaben
- Differenzierte Abgaben
- Redevances pour services rendus/Entsorgungsabgabe
- Administrative Abgaben
154Unterscheidung nach verfolgtem Ziel
155Pigou-Steuer
156Pigou-Steuer
157Probleme der Pigou-Steuer
- Staat kann nicht alle Emissionen messen
- Schadenserfassung ist im Vergleich zur
Schadensbewertung relativ einfach - Falschinformationen durch Produzenten führen zu
übertriebenem Schaden ? falsche Steuersätze ?
falscher Schnittpunkt
158Ersatz für Pigou-Steuer
- Steuerung über Menge oder Preis
- Ziel ist es, das gesellschaftlich wünschenswerte
Niveau an Umweltqualität - über eine Lenkungsabgabe (Erhöhung des Preises)
oder - über handelbare Zertifikate und damit über die
maximal zulässige Emissionsmenge - festzulegen.
159Unterscheidung nach Mittelverwendung
- Umweltsteuer
- Zwangsabgabe an die öffentliche Hand
- keine spezielle Gegenleistung
- Verfassungsgrundlage notwendig
- Umweltgebühr
- Zwangsabgabe
- Zahlungspflicht entsteht bei Inanspruchnahme
einer Gegenleistung - Zahlung für individuell zurechenbare Leistung
160Unterscheidung nach Mittelverwendung
- Lenkungsabgabe
- Aufpreis auf ein Produkt
- Höhe richtet sich nach dem erstrebten Effekt
- Erträge können zurückgegeben oder zweckgebunden
weiter verwendet werden
161Steuerung über Preise und Mengen
162Subventionen und Finanzhilfen
- Subventionen und Finanzhilfen als Anreiz zur
Erstellung von positiven externen Effekten - ebenfalls Anreiz zur Vermeidung von
Umweltschädigungen - gerechtfertigt, falls Beitrag zur Verbesserung
der Ressourcenallokation (externe Effekte). - Öffentliche Güter (positive externe Effekte) ?
mangelndes Angebot - mangelndes Angebot wegen fehlendem Ausschluss und
Trittbrettfahrerproblem fehlende Offenlegung
der individuellen Präferenzen
163Subventionen und Finanzhilfen
- Zu geringe Produktion ? es braucht einen anderen
Mechanismus, um das volkswirtschaftliche Optimum
zu erreichen - z.B. Hemmnisse unternehmerischer Aktivitäten
durch schwer kalkulierbare Risiken - Wettbewerbsverzerrungen gegenüber dem Ausland
- Zentrale Zielsetzung ist die bessere
Ressourcenallokation und eine Optimierung der
gesellschaftlichen Wohlfahrt.
164Subventionen und Finanzhilfen
- Daneben existieren aber auch noch andere
Zielsetzungen - Verteilung Verbesserung der sozialen
Gerechtigkeit - Subventionen zur Beschleunigung, Verlangsamung
oder anderweitigen Flankierung des strukturellen
Wandels - Stabilisierung und Innovationsförderung während
der Rezession
165Unterschied Subventionen/ Abgaben
- Definition einer baseline level of emissions
- Auswirkung auf Profit Subventionen reduzieren
den Exit aus einem Sektor die Verschmutzung
durch den Gesamtsektor kann anwachsen - Öffentliche Ausgaben Abgaben führen zu
Einnahmen, Subventionen bedeuten Ausgaben - Subventionen sind eine Form der Protektion für
bestimmte Industriezweige
166Nebenwirkungen von Finanzhilfen / Subventionen
- Dauersubventionen
- Mitnahmeeffekt (Unterstützung von Aktivitäten,
die auch ohne Transfers zustande kämen) - Wettbewerbs- und Strukturverzerrungen
- Negative Verhaltensänderung und Schwächung der
Eigeninitiative - Belastung des Staatshaushalts
167Nebenwirkungen von Finanzhilfen / Subventionen
168Zuteilung und Übertragung von Eigentumsrechten