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Einf hrung in das wissenschaftliche Arbeiten-*-Prof. Dr. Rainer Maurer * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 * 2 ... – PowerPoint PPT presentation

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Title: Einf


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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • 1. Was ist Wissenschaft?
  • 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
    t
  • 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
  • 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
    unterscheiden?
  • 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
    Fortschritt geben?
  • 2. Wissenschaftliches Arbeiten
  • 2.1. Grundsätze
  • 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
  • 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
  • 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
    der Fakultät
  • 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
    Arbeiten

Vorlesungunterlage Skript www.rainer-maurer.de
Passwort für Skript zur Vorlesung AdamSmith
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1. Was ist Wissenschaft?
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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • Die beiden Bilder sind Ausschnitte eines
    Wandfreskos von Raphael Die Schule von
    Athen(1511, Vatikan). Es zeigt links, den mit
    seiner Hand auf den Himmel der reinen Ideen
    deutenden, Philosophen Platon und rechts, den mit
    seiner Hand auf die Welt der Erfahrung
    deutenden Philosophen Aristoteles. Bis ins späte
    Mittelalter hinein war die Entwicklung der
    abendländischen Wissenschaft von der auf Platon
    zurückgehenden Vorstellung geprägt, dass zum
    Verständnis der Welt das Studium der reinen
    Ideen (im heutigen Sinn Theorien) allein
    notwendig sei. Nach seiner Ansicht war die
    erfahrbare Welt nur ein Schatten der wahren
    Welt der reinen Theorien.
  • Diese Vorstellung und ihre anfängliche
    Einbettung in die christliche Lehre durch die
    katholische Kirche führte zu einem weitgehenden
    Stillstand des wissenschaftlichen Fortschritts.
    Im Vergleich zum naturwissenschaftlichen
    Kenntnisstand in der römischen Spätantike gab es
    bis zum Ende des Mittelalters kaum Wissenszuwachs.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • Dies begann sich erst zu ändern, als mit der im
    11. Jahrhundert einsetzenden Rückeroberung
    Spaniens von den Arabern bis dahin unbekannte
    naturwissenschaftliche Werke Aristoteles, die von
    den Arabern nach Spanien mitgebracht worden
    waren, entdeckt wurden. Der darin von Aristoteles
    vertretene Standpunkt, dass nicht die Welt der
    Ideen sondern die Welt der Erfahrung die
    Quelle wissenschaftlicher Erkenntnis bildet,
    hatte dann sehr starken Einfluss auf die
    Entwicklung von Philosophie, Kunst und
    Wissenschaft in Europa.
  • Sie bildeten das philosophische Rückgrat der dann
    einsetzenden Renaissance-Bewegung. Künstler wie
    Brunelleschi, Botticelli, da Vinci, Michelangelo
    oder Dürer begannen sich in ihren Werken mit der
    Darstellung der erfahrbaren Realität auseinander
    zusetzen Naturwissenschaftler wie Brahe,
    Kopernikus, Gallilei Vesalius, begannen ihre
    theoretischen Überlegungen durch Beobachtungen
    der Realität und Experimente zu überprüfen. Die
    Erfolge, die mit dieser neuen Methode erzielt
    wurden, bilden den Grundstock für den
    wissenschaftlichen Fortschritt, der in die
    Moderne mündete.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • 1. Was ist Wissenschaft?
  • 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
    t
  • 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
  • 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
    unterscheiden?
  • 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
    Fortschritt geben?
  • 2. Wissenschaftliches Arbeiten
  • 2.1. Grundsätze
  • 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
  • 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
  • 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
    der Fakultät
  • 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
    Arbeiten

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1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft
Wissenschaften
Idealwissen-schaften
Erfahrungs-wissenschaften
Kulturwissen-schaften
Naturwissen-schaften
Logik
Mathe-matik
Geisteswissen-schaften
Sozialwissen-schaften
Wirtschafts-wissenschaften
Politologie
Soziologie
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1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft
  • Diese Einteilung der Wissenschaften ist nur eine
    von vielen möglichen. Als Einteilungskriterium
    wurde hier der Unterschied zwischen Ideal- und
    Erfahrungswissenschaften gelegt. Andere
    Einteilungen sind auch möglich und nützlich eine
    einzig wahre Einteilung gibt es nicht.
  • Unter den Idealwissenschaften fasst man all jene
    Wissenschaften zusammen, bei denen die Gültigkeit
    der Aussagen ohne Rückgriff auf die erfahrbare
    Realität bestimmt werden kann. Das ist z.B. in
    der Mathematik der Fall. Mathematische Theorien
    werden aus Annahmen (Axiomen) hergeleitet. Ändert
    man die Axiome resultieren andere Mathematiken.
    So beruht z.B. die in der Schulmathematik
    gelehrte Geometrie auf der Annahme, dass sich
    zwei Parallelen auch in der Unendlichkeit nicht
    schneiden. Diese Annahme wurde von dem
    griechischen Mathematiker Euklid (365-300 v.
    Chr.) eingeführt. Die daraus resultierende
    Geometrie nennt man deshalb Euklidsche
    Geometrie. Ändert man die Ausgangsannahme
    resultiert eine andere Mathematik. Beide Arten
    von Mathematik sind gültig, wenn man jeweils die
    Ausgangsannahmen voraussetzt.

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1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft
  • Empirische Erfahrung spielt dabei keine Rolle.
    Natürlich kann man die Frage stellen, welche Art
    von Mathematik bei der Beschreibung der
    erfahrbaren Welt den größeren Nutzen bringt. Wenn
    z.B. Physiker, Ingenieure oder Statistiker das
    tun, betreiben sie jedoch bereits
    Erfahrungswissenschaft. Die reine Mathematik
    kümmert sich nicht um solche Fragen. Die reine
    Mathematik untersucht nur Axiomensysteme und die
    daraus ableitbaren, unterschiedlichen
    mathematischen Theorien.
  • Als Erfahrungswissenschaften bezeichnet man die
    Wissenschaften, bei denen die Gültigkeit der
    Aussagen von ihrer Übereinstimmung mit
    empirischen Beobachtungen abhängt. Diese
    Wissenschaften gehen in der Regel auch
    axiomatisch vor, d.h. sie leiten ihre Theorien
    aus Axiomen ab. Wenn aber die aus den Theorien
    resultierenden Hypothesen nicht mit den
    empirischen Beobachtungen übereinstimmen, werden
    die Axiome der Theorie verworfen. Man versucht,
    dann durch eine Änderung der Axiome eine neue
    Theorie zu entwickeln, die besser mit den
    Beobachtungen übereinstimmt.
  • Die Erfahrungswissenschaften lassen sich
    einteilen in die Wissenschaften die sich

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1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft
  • mit den nicht-biologischen Aspekten des Menschen
    beschäftigen, den Kulturwissenschaften, und in
    die Wissenschaften, die sich mit der Natur
    beschäftigen, die Naturwissenschaften.
  • Die Kulturwissenschaften lassen sich einteilen,
    in die Wissenschaften, die sich mit den Produkten
    des menschlichen Geistes befassen (Sprache,
    Kunst, Musik, Brauchtum, Recht, Geschichte) und
    die Wissenschaften, die sich mit dem menschlichen
    Sozialverhalten beschäftigen, den
    Sozialwissenschaften.
  • Innerhalb der Sozialwissenschaften kann man nun
    noch einmal eine Einteilung nach dem Kontext, in
    dem das Sozialverhalten sich abspielt, machen
    Ist der Kontext der Bereich politischer Systeme,
    spricht man von Politologie, ist das
    Zusammenleben der Menschen innerhalb von
    Gesellschaften, spricht man von Soziologie, geht
    es um die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen
    Einzelnen, Gruppen oder Ländern spricht man von
    Wirtschaftswissenschaft. Die Einteilung macht
    jedoch deutlich, dass die Grenzen zwischen den
    Wissenschaften immer fließender werden, je tiefer
    man die Einteilung betreibt Soziologische
    Phänomene wirken auf den Bereich der Politologie,
    wirtschaftliche Phänomene wirken auf die
    Soziologie und umgekehrt.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • 1. Was ist Wissenschaft?
  • 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
    t
  • 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
  • 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
    unterscheiden?
  • 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
    Fortschritt geben?
  • 2. Wissenschaftliches Arbeiten
  • 2.1. Grundsätze
  • 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
  • 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
  • 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
    der Fakultät
  • 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
    Arbeiten

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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • Alle Erfahrungswissenschaften bestehen aus zwei
    Abteilungen
  • Dazu folgende Beispiele

Theoretische Abteilung
Theoretische Erklärung des Forschungsgegenstandes
Handlungswissenschaft-liche Abteilung
Verwertung der Theorien für menschliche
Handlungsziele
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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • Beispiel Physik

Theoretische Physik
Theoretische Erklärung der physikalischen Welt
Ingenieurswissenschaften
Verwertung physikalischer Theorien zum Bau von
Brücken, Kühlschränken, Computern,
Atomkraftwerken, Raumstationen usw.
Wichtig Ob Kühlschränke oder Computer gebaut
werden sollen, kann nicht logisch aus der Physik
oder der Ingenieurswissenschaft abgeleitet werden!
Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt
werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)!
Welche Ethik ist die Richtige???
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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • Beispiel Biologie

Theoretische Biologie
Theoretische Erklärung der biologischen Welt
z.B. Agrarwissenschaften
Verwertung der biologischen Theorien zur
Gewinnung von Nahrungsmitteln.
Wichtig Ob Kartoffeln oder Kaviar erzeugt werden
sollen, kann nicht logisch aus der Biologie oder
den Agrarwissen-schaften abgeleitet werden!
Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt
werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)!
Welche Ethik ist die Richtige???
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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • Beispiel Wirtschaftswissenschaft

Wirtschaftstheorie
Theoretische Erklärung der wirtschaftlichen
Realität
Wirtschaftspolitik
Verwertung der Wirtschaftstheorien zur Erzielung
eines hohen Wirtschaftswachstums, Vermeidung von
Konjunkturkrisen, gewünschter Einkommensverteilung
usw.
Wichtig Ob hohes Wirtschaftswachstum oder
gleiche Einkommensverteilung angestrebt werden
soll, kann nicht logisch aus der
Wirtschaftstheorie oder Wirtschaftspolitik
abgeleitet werden!
Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt
werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)!
Welche Ethik ist die Richtige???
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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • Die Betriebswirtschaftlehre zählt wie die
    Wirtschaftspolitik zu den Handlungswissen-schaften
    greift aber als echte Querschnittswissenschaft
    traditionell nicht nur auf die Wirt-schaftstheorie
    zu sondern auch auf Natur-, Geistes- und andere
    Sozialwissenschaften zu

Ingenieurswis-senschaften
Wirtschaftstheorie
Jura
Soziologie
Psychologie
Verwertung von Theorien zur Erzielung eines hohen
Unter-nehmensgewinns durch Opti-mierung von
Marketing, Perso-nalmanagement, Logistik usw.
Betriebswirtschaftslehre
Wichtig Ob Unternehmensgewinn, Lohnsumme oder
Ressourcen-effizienz maximiert werden soll, kann
nicht logisch aus den Theorien oder der BWL
abgeleitet werden!
Handlungsziele müssen von Menschen festgelegt
werden. Dazu braucht man Wertesysteme (Ethiken)!
Welche Ethik ist die Richtige???
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  • Welche Ethik ist die Richtige?

Ethiken
Prinzipienethiken (Gesinnungsethik)
Die dem Handeln zu Grunde liegende Gesinnung zählt
Naturrechtsethik (Gesinnung folgt aus Natürlich-keit Platon, Aquin, kath. Kirche)
Gewissensethik (Gesinnung folgt aus Gewissen Fichte)
Tugendethik (Gesinnung folgt aus Charakter-haltungen Sokrates)
Pflichtethik (Gesinnung folgt aus kategorischem Imperativ Kant)
Vertragsethiken (Kontraktualismus) Vertragsethiken (Kontraktualismus)
Handeln orientiert sich an faktischen oder hypothetischen Verträgen Handeln orientiert sich an faktischen oder hypothetischen Verträgen
Moralische (aus hypothetischen Verträge werden ethische Regeln abgeleitet) Amoralische (Einhaltung formaler Regeln ohne ethischen Anspruch)
Diskursethik (Ethische Regeln wer-den aus idealer Kom-munikationsgemein-schaft abgeleitet Apel, Habermaß) Autoritätsethik (Eine Instanz entscheidet für alle)
Gerechtigkeits- theorie (Ethische Regeln werden aus hypo- thetisch ungewisser Ausgangsituation Abgeleitet Rawls) Interessenethik (Alle können ihre Interessen einbringen)
Ergebnisethiken (Verantwortungsethik)
Das Ergebnis des Handels zählt
Ethischer Egoismus (Ergebnis am Eigeninteresse orientiert Nietzsche, Stirner, A.Rand)
Handlungsutilitarismus (Ergebnis einer konkreten Handlung Bentham)
Regelutilitarismus (Durchschnittliches Ergebnis einer Regel zählt Brandt)
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  • Das Begründungstrilemma der Ethik (H. Albert)

Jeder Versuch Ethiken zu begründen endet
zwangsläufig
bei einer der folgenden Alternativen
Unendlicher Regress
Ethische Norm x
Zirkelschluss
Ethische Norm x
Abbruch d. Begründung
Ethische Norm x
gt
gt
gt
Argument 1
Argument 1
Argument 1
gt
gt
gt
gt
Argument 2
Argument 2
Argument 2
Argument 4
gt
gt
Argument 3
gt
Begründung unvollständig
Argument 3
gt
Argument 4
gt
usw.
Letztbegründung ethischer Normen ist nicht
möglich! gt
Jede Ethik hat Schwachstellen gt Jede Ethik ist
revidierbar. gt Ethischer
Fundamentalismus ist nicht zu rechtfertigen.
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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • Handlungsziele können also nicht wissenschaftlich
    bestimmt werden, da es kein allgemeinverbindliches
    Begründungsverfahren gibt.
  • Konsequenz PLURALISMUS
  • Moderne Gesellschaften westlicher Prägung legen
    in ihren Verfassungen nur so viele Regeln fest,
    wie zur Organisation der Gesellschaft notwendig.
  • Diese Regeln sind so gestaltet, dass sie den
    einzelnen Menschen große Entscheidungspielräume
    lassen.
  • Man findet deshalb in diesen Gesellschaften
    Menschen mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen
    davon, was richtig oder falsch ist.
  • Manche Menschen schließen sich zu
    Wertegemeinschaften zusammen, z.B. Vereine,
    Parteien, Stiftungen, Religions-gemeinschaften,
    die für ihre Weltanschauung werben.
  • Wenn es um Entscheidungen geht, die die gesamte
    Gesellschaft betreffen, können in pluralistischen
    Gesellschaften alle ihre Standpunkte und
    Argumente einbringen. Am Ende wird dann durch
    demokratische Verfahren eine Entscheidung
    getroffen, die i.d.R ein Interessenkompromiss ist.

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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • Zu welchen Handlungszwecken das von den
    Erfahrungswissen-schaften gewonnene theoretische
    Wissen verwendet werden soll, lässt sich also
    nicht allgemeinverbindlich sagen.
  • Es herrscht also eine gewisse Unbestimmtheit
    vor, die man aber auch positiv als Offenheit
    verstehen kann.
  • Man kann gewissermaßen über alles noch einmal
    reden. Es gibt keinen Platz für Fundamentalismus
    jeglicher Art.

-20-
Prof. Dr. Rainer Maurer
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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • Wozu das Wissen der Erfahrungswissenschaften
    verwendet werden soll, lässt sich also nicht
    allgemeinverbindlich festlegen.
  • Ein weiteres grundsätzliches Problem besteht nun
    darin, dass es auch kein sicheres Wissen über die
    Realität gibt.
  • Die Geschichte der Erfahrungswissenschaften
    zeigt, dass alle bisher entdeckten Theorien über
    die Beschaffenheit der Realität in der Physik,
    Biologie, Chemie irgendwann von besseren abgelöst
    worden sind.
  • Es gibt also auch in den Erfahrungswissenschaften
    kein allgemeinverbindliches, ein für alle mal
    gesichertes Wissen.
  • Warum ist das so?
  • Warum kann man nicht einfach zwischen wahren und
    falschen Theorien unterscheiden?

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • 1. Was ist Wissenschaft?
  • 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
    t
  • 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
  • 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
    unterscheiden?
  • 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
    Fortschritt geben?
  • 2. Wissenschaftliches Arbeiten
  • 2.1. Grundsätze
  • 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
  • 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
  • 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
    der Fakultät
  • 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
    Arbeiten

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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden?
  • Auf den ersten Blick erscheint es einfach
  • Wahre Theorien stimmen mit empirischen
    Beobachtungen überein.
  • Falsche Theorien widersprechen empirischen
    Beobachtungen.
  • Also können wir mit Hilfe von empirischen
    Beobachtungen die wahren Theorien von den
    falschen unterscheiden.
  • Das war auch lange Zeit die in der Philosophie
    vorherrschende Meinung, bis der englische
    Philosoph David Hume (1711-76) darauf aufmerksam
    machte, dass die Wahrheit einer Theorie niemals
    durch empirische Beobachtungen festgestellt
    werden kann. Sein Grundargument lautet
  • Egal wie oft eine Theorie mit einer Beobachtung
    übereinstimmt, es kann nie ausgeschlossen werden,
    dass irgendwann, irgendwo einmal eine Beobachtung
    gemacht wird, die der Theorie widerspricht.

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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden?
  • Dazu einige bekannte Beispiele
  • Lange Zeit zogen die Biologen aus der
    Beobachtung, dass alle beo-bachtbaren Schwäne
    weiß sind, die Schlussfolgerung, dass Schwäne
    tatsächlich immer weiß sind. Nach der Entdeckung
    Australiens 1860 stellten sie dann fest, dass es
    dort auch schwarze Schwäne gibt. Die Theorie
    Alle Schwäne sind immer weiß war also falsch,
    obwohl man bis 1860 beobachtet hatte, dass
    Schwäne immer weiß sind.
  • Lange Zeit sahen die Physiker in der Beobachtung,
    dass die Sonne morgens im Osten aufgeht, dann in
    einer kreisförmigen Bahn um die Erde läuft und
    abends im Westen wieder untergeht, den Beleg
    dafür, dass sich die Sonne um die Erde dreht.
    Kopernikus legte dann 1543 eine neue Theorie vor,
    die zeigte, dass diese Schlussfolgerung falsch
    ist.
  • Lange Zeit glaubte man, dass die Existenz von
    Millionen unter-schiedlicher Tiere und Pflanzen
    notwendigerweise die Existenz eines Schöpfers
    voraussetzt. Seit Darwin 1859 seine
    Evolutionstheorie veröffentlicht hat, weiß man,
    dass die beobachtbare Artenvielfalt auch durch
    einen natürlichen Prozess von Mutation und
    Selektion erklärt werden kann.

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1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaft
  • Das Humesche Argument, das auch Humesches
    Induktionsproblem genannt wird, basiert
    wesentlich auf der Annahme eines unendlichen
    Universums. In einem unendlichen Universum, kann
    z.B. die Wahrheit einer Theorie, die die
    Hypothese beinhaltet Es existiert kein schwarzer
    Schwan niemals als wahr bezeichnet werden.
    Egal wie oft die Beobachtung gemacht wird, dass
    tatsächlich an einer bestimmten Raum-Koordinate
    des Universums kein schwarzer Schwan existiert,
    kann aufgrund der Unendlichkeit des Universums
    niemals ausgeschlossen werden, dass es irgendwo
    in der Unendlichkeit eine Raum-Koordinate gibt an
    der tatsächlich eine schwarzer Schwan existiert.
    In einem endlichen Universum, wäre es zumindest
    theoretisch (falls genügend schnelle Raumschiffe
    existierten) möglich alle Raum-Zeit-Koordinaten
    abzusuchen und auf die Existenz eines schwarzen
    Schwanes zu überprüfen. Solange wir aber nicht
    mit Sicherheit wissen können, ob das Universum
    endlich ist, könne wir also auch die Wahrheit von
    Theorien nicht beweisen. Außerdem kann
    Unendlichkeit nicht nur im Makrokosmos und bei
    Makroobjekten auftreten sondern auch im
    Mikrokosmos. Dazu kommt die Möglichkeit der
    Existenz eines Universums mit mehr als 4
    Dimensionen

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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden?
  • Wir können also nie wissen, ob eine Theorie im
    empirischen Sinne wahr ist!
  • Auf welche Theorien, können wir dann aber unsere
    Handlungen stützen?
  • Die Frage blieb lange Zeit unbeantwortet, bis der
    österreichische Philosoph Karl Popper
    (1902-1994), darauf hinwies, dass es sehr viel
    leichter ist, die empirische Falschheit einer
    Theorie nachzuweisen
  • Auch in einem unendlichen Universum genügt im
    Prinzip bereits eine empirische Beobachtung, die
    einer Theorie widerspricht, um die Falschheit
    einer Theorie zu beweisen.
  • Konkret Eine Theorie, aus der hervorgeht, dass
    es keinen schwarzen Schwan gibt, wäre natürlich
    falsch, wenn man irgendwo tatsächlich einen
    schwarzen Schwan fände.
  • Ein einziger schwarzer Schwan genügt also, um die
    Falschheit einer Theorie zu beweisen.

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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
unterscheiden?
  • Popper empfiehlt deshalb, Handlungsempfehlungen
    immer auf diejenige von allen Theorien zu
    stützen, die am wenigsten falsch ist
  • Die am wenigsten falsche Theorie bezeichnet
    Popper als die Theorie mit dem höchsten
    empirischen Bewährungsgrad.
  • Dabei legt Popper großen Wert auf den Unterschied
    zwischen Bewährung und Bewahrheitung legt.
    Letztere ist aufgrund des Humeschen
    Induktionsproblems nicht möglich.
  • Es gibt also auch in den Erfahrungswissenschaften
    kein allgemeinverbindliches, ein für alle mal
    gesichertes Wissen.
  • Alles Wissen über die Realität ist
    Vermutungswissen.
  • Es kann immer sein, dass sich eine Theorie
    irgendwann als falsch herausstellt.
  • Es gibt auch hier keinen Grund für
    Fundamentalismus.
  • Man sollte also immer offen sein, für neue
    Theorien, für neue Problemlösungsvorschläge, für
    Kritik

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • 1. Was ist Wissenschaft?
  • 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
    t
  • 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
  • 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
    unterscheiden?
  • 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
    Fortschritt geben?
  • 2. Wissenschaftliches Arbeiten
  • 2.1. Grundsätze
  • 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
  • 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
  • 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
    der Fakultät
  • 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
    Arbeiten

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1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
1.2.3. Kann es wissenschaftlichen Fortschritt
geben?
  • Wenn wir aufgrund des Humeschen
    Induktionsproblems niemals sicher sein können, ob
    eine Theorie wahr ist, kann es dann überhaupt
    wissenschaftlichen Fortschritt geben?
  • Antwort Man darf das Anspruchsniveau nicht zu
    hoch schrauben
  • Wir können niemals sicher sein, die wahre
    Theorie zu kennen.
  • Wir können aber immer von allen bekannten
    Theorien, diejenige aussuchen, die am wenigsten
    den empirischen Beobachtungen widerspricht.
  • Wenn es gelingt, diese Theorie an den Stellen, wo
    sie Beobachtungen widerspricht, zu verbessern und
    daraus eine neue Theorie zu machen, besteht Grund
    zu der Hoffnung, dass wir in der Erkenntnis der
    realen Welt voranschreiten auch wenn wir
    niemals sicher sein können, dass die dabei
    gewonnene neue Theorien wahr ist.
  • In diesem Sinn ist also wissenschaftlicher
    Fortschritt möglich.

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • 1. Was ist Wissenschaft?
  • 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
    t
  • 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
  • 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
    unterscheiden?
  • 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
    Fortschritt geben?
  • 2. Wissenschaftliches Arbeiten
  • 2.1. Grundsätze
  • 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
  • 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
  • 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
    der Fakultät
  • 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
    Arbeiten

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2. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze
  • Aus der Erkenntnistheorie ergeben sich eine Reihe
    von Grundsätzen für das wissenschaftliche
    Arbeiten
  • Wenn der wissenschaftliche Fortschritt vor allem
    im Nachweis der Falschheit von Theorien besteht,
    dann müssen wissenschaftliche Theorien so
    formuliert und präsentiert werden, dass es
    möglichst einfach ist, sie zu kritisieren und
    gegebenenfalls ihre Falschheit zu erkennen.
  • Daraus leiten sich sowohl inhaltliche als auch
    formale Grundsätze für das wissenschaftliche
    Arbeiten ab

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2. Wissenschaftliches Arbeiten 2.1. Grundsätze
  • Inhaltliche Grundsätze
  • Nachvollziehbare Argumentation
  • Sorgfältige und selbstkritische Begründung von
    Ergebnissen
  • Vollständige und kritische Sichtung der
    relevanten Literatur
  • Gründliche Diskussion unterschiedlicher
    Meinungen.
  • Vollständige Dokumentation theoretischer und
    empirischer Resultate
  • Offenheit für Kritik
  • Formale Grundsätze
  • Verständlichkeit des Ausdrucks
  • Klarheit der Struktur und des Formats
  • Leserfreundlichkeit der Darstellung
  • Verständliche Definition der verwendeten Begriffe
  • Orientierung an der üblichen Fachsprache und
    Konventionen, um Fachkundigen eine schnelle
    Überprüfung zu gewährleisten
  • Vollständigkeit und Korrektheit der Quellenangaben

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Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • 1. Was ist Wissenschaft?
  • 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
    t
  • 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
  • 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
    unterscheiden?
  • 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
    Fortschritt geben?
  • 2. Wissenschaftliches Arbeiten
  • 2.1. Grundsätze
  • 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
  • 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
  • 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
    der Fakultät
  • 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
    Arbeiten

34
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1.
Literatursuche und Auswertung
  • Eine wissenschaftliche Hausarbeit oder
    Abschlussarbeit behandelt i.d.R. immer ein
    Problem zu dem Lösungsvorschläge gemacht werden
    sollen.
  • Bevor man jedoch eigene Lösungsvorschläge macht,
    müssen zunächst einmal die schon existierenden
    Lösungsvorschläge diskutiert werden. Deshalb
    steht am Anfang steht immer die vollständige
    Sichtung der schon existierenden Literatur.
    Wichtig ist dabei, dass auf dem aktuellen Stand
    der Literatur aufgesetzt wird.
  • Man geht in drei Schritten vor
  • Literatursichtung (Was ist derzeit zu einem
    bestimmten Thema verfügbar?)
  • Literaturauswahl (Was ist für meine Fragestellung
    relevant)
  • Literaturbeschaffung (Wie und wo komme ich am
    einfachsten an die für mich relevante Literatur
    ran?)

35
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1.
Literatursuche und Auswertung
  • Literatursichtung
  • Empfehlenswert ist zunächst die Suche mit der
    Metasuchmaschine der Virtuellen Fachbibliothek
    der Wirtschaftswissenschaften
  • http//www.econbiz.de
  • Mit dieser Suchmaschine suchen Sie im Bestand
    aller großen deutschsprachigen wirtschaftswissensc
    haftlichen Bibliotheken (ECONIS Deutsche
    Zentralbibliothek der Wirtschaftswissen-schaften
    Kiel, USB-Katalog BWL-Sondersammlung der
    Universi-tätsbibliothek Köln, Online-Katalog der
    Wirtschaftsuniversität Wien, EconBiz ca. 18.500
    wirtschaftswissenschaftlich relevante
    Internetquellen, sowie 5 weitere Datenbanken).
  • Nutzen Sie intensiv die verschiedenen
    Möglichkeiten der Stichwortsuche
  • Erstellen Sie eine Liste der für Ihr Thema
    relevanten Stichworte.
  • Ergänzen Sie diese Liste, wenn Sie eine
    Publikation finden, die Ihr Thema genau trifft,
    mit Stichworten, unter denen diese Publikation
    gelistet ist.

36
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1.
Literatursuche und Auswertung
  • Literaturauswahl
  • Welche Literatur kommt in Frage?
  • Grundsätzlich kommen für wissenschaftliche
    Arbeiten folgende Arten von Publikationen in
    Frage
  • Lehr- und Fachbücher,
  • Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften,
  • Arbeits- und Diskussionspapiere
    wissenschaftlicher Institutionen,
  • amtliche Statistik, auch Brancheninformationsdiens
    te.
  • Für Arbeiten mit juristischem Bezug Gesetze,
    Urteile, Materialien
  • Bei der weiteren Auswahl nutzen Sie die
    Stichwortangaben, Inhaltsverzeichnisse oder
    Abstracts, der Online Kataloge.
  • Wenn Sie sich nicht sicher sind, googeln sie mit
    dem Titel und Autorennamen Dabei finden Sie
    häufig die Verlagsseite mit einer genaueren
    Beschreibung des Buchinhaltes oder Sie finden die
    Veröffentlichung häufig sogar in PDF-Form auf der
    Internetseite des Autors usw.

37
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte2.2.1.
Literatursuche und Auswertung
  • Literaturbeschaffung
  • Wenn die Literatur nicht online verfügbar ist,
    suchen Sie die Publikation zunächst im Katalog
    unserer Hochschulbibliothek.
  • HS-Bestand (evtl. Beschaffungsvorschlag)
  • E-Books
  • Elektronische Zeitschriftenbibliothek
  • Datenbanken (u.a. Econlit)
  • Wenn die Publikation dort nicht verfügbar ist,
    müssen Sie eine Fernleihe machen. Dazu können Sie
    folgende Fernleihebestellmaske unserer Bibliothek
    nutzen
  • http//zfl.bsz-bw.de/cgi-bin/zfl_us
    erfrm.pl
  • Wenn Sie in Zeitverzug sind, können Sie auch
    kostenpflichtige private Kopierdienste wie
    www.Subito-doc.de etc. nutzen.
  • Beginnen Sie rechtzeitig mit der Literatursuche
    (mind. 6 Wochen vor dem Schreibbeginn!), da der
    Bezug über die Fernleihe 2-3 Wochen dauern kann!

38
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • 1. Was ist Wissenschaft?
  • 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
    t
  • 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
  • 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
    unterscheiden?
  • 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
    Fortschritt geben?
  • 2. Wissenschaftliches Arbeiten
  • 2.1. Grundsätze
  • 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
  • 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
  • 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
    der Fakultät
  • 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
    Arbeiten

39
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
  • Die Richtlinien der Fakultät gelten
    obligatorisch, es sei denn Ihr Prüfer weicht
    ausdrücklich davon ab.
  • Die folgenden Erläuterungen zur Textgestaltung
    sind nur ein grober Ausschnitt der Richtlinien,
    bitte lesen Sie vor dem Verfassen einer
    Hausarbeit oder Abschlussarbeit die vollständigen
    Richtlinien sorgfältig durch und halten Sie sich
    an die Vorgaben.
  • Um diese Aspekte der Textgestaltung geht es im
    Folgenden
  • Gliederung
  • Textumfang und -gestaltung
  • Schaubilder, Tabellen, Übersichten
  • Zitierordnung
  • Quellenverzeichnis
  • Anhang

40
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
  • Gliederung
  • Idealerweise der lässt sich Inhalt und
    Gedankengang einer Arbeit bereits anhand der
    Gliederung erfassen.
  • In der Einleitung wird die Fragestellung
    erläutert am Ende der Einleitung wird
    Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit beschrieben.
  • Der Hauptteil bietet dann die sachliche
    Bearbeitung der eigentlichen Fragestellung
  • Er beginnt mit der Beschreibung und Diskussion
    des bisherigen Forschungsstandes auf Grundlage
    der Literatur und enthält dann den eigenen
    Forschungsbeitrag.
  • Bei reinen Literaturarbeiten, entfällt der eigene
    Forschungsbeitrag. Stattdessen findet eine
    ausführlichere Diskussion des Forschungs-standes
    statt, die normalerweise in einer eigenen
    Bewertung mündet.
  • Der Hauptteil enthält mehrere Unterpunkte, die
    den logischen Zusammenhang der Arbeit
    widerspiegeln.
  • Im Schlussteil werden die Ergebnisse der Arbeit
    zusammengefasst, offen gebliebene Fragestellungen
    beschrieben.

41
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
  • Zur Gliederung wird das dekadische System
    verwendet, z.B.

1. Einleitung 2. Theoretische Erklärungen des
Wirtschaftswachstums 2.1. Die neoklassische
Wachstumstheorie 2.1.1. Geschlossene
Volkswirtschaft 2.1.2. Offene
Volkswirtschaft 2.2. Die Neue
Wachstumstheorie 2.2.1. Bei
international mobilem technischem Wissen
2.2.1. Bei immobilem technischem Wissen 3. Stand
der empirischen Forschung 3.1.
Länderquerschnittsanalysen 3.2.
Zeitreihenanalysen 3.4. Ausgewählte
Fallstudien 3.4.1. Süd-Korea
3.4.2. Venezuela 4. Schlussfolgerungen
42
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
  • Textumfang und -gestaltung
  • Der Umfang von Hausarbeiten beträgt 12 -16
    Seiten.
  • Der Umfang von Abschlussarbeiten beträgt 70
    Seiten
  • Die detaillierten Angaben zur Seiten- und
    Schriftformatierung entnehmen Sie bitte den
    Richtlinien der Fakultät.
  • Dort finden Sie auch Mustervorlagen für
  • Deckblatt
  • Eidesstattliche Erklärung der Autorschaft
  • Abkürzungs-, Abbildungs- und Inhaltsverzeichnis
    (nur bei Abschlussarbeiten)
  • Quellenverzeichnis
  • Abgabe der Arbeiten erfolgt in PDF-Form und als
    Ausdruck.
  • Hausarbeiten ungebundener Ausdruck
  • Abschlussarbeiten gebundener Ausdruck
  • Bearbeitungsdauer Abhängig von jeweiliger
    Prüfungsordnung

43
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
  • Schaubilder, Tabellen, Übersichten
  • Schaubilder, Tabellen und Übersichten sind
    wichtige Hilfsmittel in wissenschaftlichen
    Texten.
  • Sie kommen zum Einsatz, wann immer sie dem Leser
    helfen komplexe Zusammenhänge schnell zu
    erfassen.
  • Schaubilder und Tabellen dienen der Darstellung
    empirischer Daten.
  • Übersichten dienen der grafischen Darstellung von
    logischen Zusammenhangen.
  • Wichtig ist die vollständige Beschriftung
  • Überschrift, Maßeinheiten, Zeitangabe, Quelle
  • Sie erscheinen immer nach der ersten Nennung im
    Text.
  • Ob sie zum Text zählen und damit der
    Seitenbegrenzung unterliegen, ist mit dem
    jeweiligen Prüfer zu klären.
  • Schaubilder und Tabellen, mit Zusatzinformationen,
    die für das Verständnis des Haupttextes nicht
    wichtig sind, erscheinen im Anhang.

44
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
  • Zitierordnung
  • Wörtliche und sinngemäße Zitate müssen mit der
    Quellenangabe explizit gekennzeichnet werden um
    die geistigen Eigentumsrechte und die
    Nachprüfbarkeit der Argumentation zu
    gewährleisten. Die Quellenangabe besteht aus dem
    Autorennamen, dem Erscheinungsjahr und der
    Seitenangabe, z.B. Romer (2004, S. 203),
    entweder im Text nach dem Zitat oder als Fußnote
    nach dem Zitat.
  • Bewusste oder unbewusste Entstellungen des
    Originalsinns sind grobe Fehler und werden auch
    so bewertet.
  • Die Übernahme fremder Inhalte ohne vollständige
    Zitierung ist Dieb-stahl geistigen Eigentums und
    wird als Plagiat gewertet, d.h. die Arbeit wird
    als nicht bestanden gewertet. Titel und
    Leistungsnachweise, die in akademischen Prüfungen
    mit Hilfe von Plagiat erlangt worden sind, werden
    nachträglich aberkannt, wenn das Plagiat entdeckt
    wird.
  • Die PDF-Version der Abschlussarbeit wird vom
    Prüfer zu einer software-gestützten
    Plagiatprüfung verwendet.

45
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
  • Quellenverzeichnis
  • Im Quellenverzeichnis sind alle im Text durch
    Fußnoten nachgewiesenen Quellen mit den üblichen
    bibliographischen Angaben aufzuführen. Arbeiten,
    die im Text nicht zitiert werden, dürfen nicht
    ins Literaturverzeichnis aufgenommen werden.
    Beispiel
  • Für weitere Beispiele und Fälle s. die Richtlinie
    der Fakultät.

46
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.2.2.
Textgestaltung gemäß den Richtlinien der Fakultät
  • Anhang
  • Im Anhang findet sich den Text inhaltlich
    stützendes, aber für die Argumentation nicht
    zwingend erforderliches, ergänzendes Material.
  • Das Instrument Anhang sollte in der Hausarbeit
    allerdings nur in begründeten Ausnahmefällen und
    keineswegs als bequemer Weg zum Unterlaufen der
    Seitenbegrenzung genutzt werden!
  • Die Bewertung der Hausarbeit stützt sich
    ausschließlich auf den Textteil.

47
Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
  • 1. Was ist Wissenschaft?
  • 1.1. Die Einordnung der Wirtschaftswissenschaf
    t
  • 1.2. Einige Grundfragen der Erkenntnistheorie
  • 1.2.1. Wozu brauchen wir Theorien?
  • 1.2.2. Kann man falsche und wahre Theorien
    unterscheiden?
  • 1.2.3. Kann es wissenschaftlichen
    Fortschritt geben?
  • 2. Wissenschaftliches Arbeiten
  • 2.1. Grundsätze
  • 2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte
  • 2.2.1. Literatursuche und Auswertung
  • 2.2.2. Textgestaltung gemäß den Richtlinien
    der Fakultät
  • 2.3. Die Präsentation wissenschaftlicher
    Arbeiten

48
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die
Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten
  • Bei Hausarbeiten erfolgt in der Regel eine
    Präsentation und Diskussion der Ergebnisse im
    Seminar.
  • Die Präsentation dient der Einübung der in
    Unternehmen üblichen Praxis.
  • Der Aufbau des Vortrags folgt dem Aufbau der
    Seminararbeit. Dabei erfolgt eine Konzentration
    der Inhalte auf das Wesentliche (die ausführliche
    Seminararbeit wird i.d.R. an die
    Seminarteilnehmer vorab per E-Mail verschickt.
  • Wo immer möglich erfolgt eine grafische
  • Darstellung der logischen Zusammenhänge
    (Kausalketten, Strukturdiagramme)
  • Aufbereitung der Daten (Tabelle, Diagramme)
  • Die Hauptinhalte werden stichwortartig
    wiedergegeben.
  • Vgl. die Präsentationsübung im Rahmen des
    SIK-Programms

49
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die
Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten
  • Folgende Bewertungskriterien werden i.d.R. für
    den mündlichen Vortrag angelegt (prüferabhängig!)

Ansprüche nicht erfüllt Ansprüche erfüllt Ansprüche übertroffen
Einstieg Einstieg misslingt, weil Zuhörer weder angemessen begrüßt, noch für das Thema interessiert werden. Angemessene Begrüßung, Interesse der Teilnehmer für das Thema wird durch Relevanz/Aktualität geweckt. Schwungvolle Begrüßung und sehr überzeugende Begründung der Relevanz/Aktualität des Themas
Aufbau der Präsenta-tion Aufbau ist in sich nicht schlüssig/unlogisch. Der Zuhörer kann den Ausführungen deshalb nur schwer oder kaum folgen. Aufbau ist logisch, keine fehlenden Elemente in der Argumentation. Der Zuhörer kann den Ausführungen bei Konzentration leicht folgen. Der Aufbau ist hervorragend strukturiert und besticht durch logisch zwingende Gedankenführung. Der Zuhörer kann den Ausführungen ohne Anstrengung folgen.
Inhalt Fakten und die zur Erklärung herangezogenen Theorien sind unzutreffend/ungenau/unvollständig und/oder unbelegt. Die Fakten und die zur Erklärung herangezogenen Theorien sind in der Regel überzeugend entwickelt und belegt. Die Fakten und die zur Erklärung herangezogenen Theorien sind immer überzeugend entwickelt und durch eindrucksvolle Beispiele belegt worden.
Schluss Abgang ohne angemessenes Fazit und/oder hilfreiche Anregungen für die Diskussion. Angemessenes Fazit / Dank für die Aufmerksamkeit / Hinweise zu möglichen Diskussionspunkten Inhaltlich pointierte Zusammenfassung, brillanter Abgang, vielfältige/differenzierte Anregungen zur Diskussion.
50
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die
Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten
Ansprüche nicht erfüllt Ansprüche erfüllt Ansprüche übertroffen
Zeit-rahmen Präsentation ist zu lang oder zu kurz (mehr als /- 10 Minuten). Akzeptable Differenz zur zugewiesenen Zeit. Präsentation liegt zeitlich im vorgegebenen Zeitrahmen. (/- 2 Minuten).
Nutzung von Medien Kein Medieneinsatz bzw. schlecht vorbereitet oder es werden unpassende Medien benutzt. Lesbarkeit/Übersichtlichkeit/Eindrucksstärke ist unzureichend. Medien werden in thematisch geeigneter Weise eingesetzt/variiert. Lesbarkeit/Übersichtlichkeit/Eindrucksstärke ist grundsätzlich gegeben. Medien werden in thematisch hervorragender Weise eingesetzt/variiert. Lesbarkeit/Übersichtlichkeit/Eindrucksstärke ist stets eindrucksvoll.
Rhetorik undAusdrucksweise Sprache ist in der Wortwahl zum großen Teil unangemessen, unvollständige Sätze. Aussprache schwer verständlich, kaum Sprachmodulationen oder rhetorische Pausen. Die Präsentation wird großteils vorgelesen. Sprache ist in der Wortwahl angemessen, vollständige Sätze, Aussprache gut verständlich und klar. Modulation, Tempo und Pausen sind angemessen. Notizen als Gedankenstütze stören den Auftritt nicht. Sprache ist in Satzbau, Grammatik und Rhetorik ohne Einschränkungen überzeugend. Modulation, Tempo und Pausen werden professionell eingesetzt. Die Präsentation wird ohne Rückgriff auf Notizen frei gehalten.
51
2.2. Verfassen wissenschaftlicher Texte 2.3. Die
Präsentation wissenschaftlicher Arbeiten
Ansprüche nicht erfüllt Ansprüche erfüllt Ansprüche übertroffen
Blickkontaktund GestikNervosität Blickkontakt zu den Zuhörern ist kaum gegeben. Starke Orientierung zur Projektionsfläche bzw. zu den Notizen. Körperhaltung zeigt Anspannung oder extrem Aufregung. Blickkontakt zu den Zuhörern ist in der Regel gegeben. Ausführungen werden durch angemessene Gestik in ihrer Wirkung unterstützt. Körperhaltung demonstriert Engagement. Blickkontakt zu den Zuhörern ist immer vorhanden. Gestik und Bewegungen visualisieren die Inhalte hervorragend. Körperhaltung ist entspannt, selbstsichere Ausstrahlung.
Aktivie-rung der Zuhörer Das direkte Anzusprechen der Zuhörer und ihr Einzubinden wird vermieden, keine Ermunterung zur Diskussion. Fragen der Zuhörer werden nicht/nicht befriedigend beantwortet. Die/der Vortragende schafft eine angenehme Atmosphäre und nutzt die Möglichkeit zur Interaktion mit den Zuhörern. Sie/Er ermuntert zur Diskussion. Fragen der Zuhörer werden angemessen beantwortet. Die/der Vortragende bezieht die Zuhörer aktiv in die Präsentation ein. Starke Interaktion und Ermunterung zur Diskussion. Fragen der Zuhörer werden kompetent und mit Respekt beantwortet.
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