Title: Arndt W
1- Arndt Wüsthoff Sven Rudolph
- Unternehmensbewertung
- Fachbereich III / Wirtschaftswissenschaften
- Studiengang Betriebswirtschaftslehre
- Finanzcontrolling
- Prof. Dr. W. Schmeisser
- WS 04 / 05
2Unternehmensbewertung
- Für die Bewertung von Unternehmungen müssen
wir angesichts der vielen schiefen
Vorstellungen......einen an sich
selbstverständlichen Grundsatz mit großem
Nachdruck betonen Es kommt bei dem Werte einer
Unternehmung nicht darauf an, was dieser
Gegenstand gekostet hat, was er geleistet hat,
oder was sonst in der Vergangenheit von ihm
bekannt ist, sondern lediglich zukünftige
Umstände sind für den Wert des Gegenstandes
bestimmend........... -
- Schmalenbach 1921
3Unternehmensbewertung
Agenda
- 1.0 Anlässe für eine Unternehmensbewertung
- 2.0 Zweck einer Unternehmensbewertung
- 3.0 Analyse des Unternehmens und seiner Umwelt
- 3.1 Vorgehensweise
- 3.2. Analysepunkte
- 3.3. Prognoseverfahren
- 3.4. Due dilligence
- 4.0 Bewertungsmethoden
- 4.1 Zukunftserfolgsmethode
- 4.1.1 Ertragswertmethode
- 4.1.2 Total Cashflow Methode
- 4.1.3 WACC Ansatz
- 4.1.4 Praxisbeispiel zur Ertragswertmethode
- 4.2. Der Substanzwert
- 4.2.1 Praxisbeispiel zum Substanzwertverfahren
- 4.3. Der Marktwert
41. Anlässe für eine Unternehmensbewertung
5Anlässe für eine Unternehmensbewertung (Schema)
Entscheidungsabhängige Anlässe Änderung der
Eigentumsverhältnisse ist beabsichtigt
Entscheidungsunabhängige Anlässe Änderung der
Eigentumsverhältnisse ist nicht beabsichtigt
6Anlässe für eine Unternehmensbewertung
(Mischformen)
Mischformen
Unternehmensbewertung dient als
Entscheidungsgrundlage, ohne dass damit eine
Änderung der Eigentumsverhältnisse verbunden ist.
Planungs-, Steuerungs- und Controllingzwecke
- Beispiele
- Vergleich verschiedener strategischer Konzepte
mit dem jetzigen Konzept - Ermittlung des Wertes der Synergieeffekte im
eigenen Unternehmen beim Kauf eines
Unternehmens - Beabsichtigte Gründung eines Joint-ventures
7Unternehmensbewertung
Agenda
- 1.0 Anlässe für eine Unternehmensbewertung
- 2.0 Zweck einer Unternehmensbewertung
- 3.0 Analyse des Unternehmens und seiner Umwelt
- 3.1 Vorgehensweise
- 3.2. Analysepunkte
- 3.3. Prognoseverfahren
- 3.4. Due dilligence
- 4.0 Bewertungsmethoden
- 4.1 Zukunftserfolgsmethode
- 4.1.1 Ertragswertmethode
- 4.1.2 Total Cashflow Methode
- 4.1.3 WACC Ansatz
- 4.1.4 Praxisbeispiel zur Ertragswertmethode
- 4.2. Der Substanzwert
- 4.2.1 Praxisbeispiel zum Substanzwertverfahren
- 4.3. Der Marktwert
82. Zweck einer Unternehmensbewertung
9- Zweck einer Unternehmensbewertung
Ermittlung des Entscheidungswertes
Unternehmerische Tätigkeit
Kapitalanlage
10A) Ermittlung eines Entscheidungswertes zum
Zwecke der Kapitalanlage
- Zweck einer Unternehmensbewertung
- Der Anteilseigner hat keinen oder nur
unbedeutenden Einfluss auf die Unternehmensführung
- Der Wert ist für alle Kapitalanleger mehr oder
weniger gleich - Der Wert wird in der Regel durch Vergleich mit
ähnlichen Unternehmen ermittelt (Marktwert)
11- Zweck einer Unternehmensbewertung
B) Entscheidungswert zum Zwecke einer
unternehmerischen Tätigkeit
- Der Anteilseigner hat einen entscheidenden
Einfluss auf die Unternehmensführung - bestimmt somit entscheidend den
Unternehmenswert, Wert höher als beim
Kapitalanleger - Preisobergrenze des pot. Käufers bzw.
Preisuntergrenze des Verkäufers ist der
subjektive Wert - Der Unternehmenswert wird durch eine
Investitionsrechnung ermittelt - (Barwert der zukünftigen Nettoausschüttungen)
12Grundbegriffe
- Preis Marktpreis als Ergebnis der Verhandlungen
- Wert Subjektiv einem Unternehmen zugemessenen
- Asset Deal Vermögensgegenstandskauf
13Unternehmensbewertung
Agenda
- 1.0 Anlässe für eine Unternehmensbewertung
- 2.0 Zweck einer Unternehmensbewertung
- 3.0 Analyse des Unternehmens und seiner Umwelt
- 3.1 Vorgehensweise
- 3.2. Analysepunkte
- 3.3. Prognoseverfahren
- 3.4. Due dilligence
- 4.0 Bewertungsmethoden
- 4.1 Zukunftserfolgsmethode
- 4.1.1 Ertragswertmethode
- 4.1.2 Total Cashflow Methode
- 4.1.3 WACC Ansatz
- 4.1.4 Praxisbeispiel zur Ertragswertmethode
- 4.2. Der Substanzwert
- 4.2.1 Praxisbeispiel zum Substanzwertverfahren
- 4.3. Der Marktwert
143. Analyse des Unternehmens und seiner Umwelt
15Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
(Einleitung)
- Valuation is 95 research and analysis. The
actual calculations take about 30 - seconds on a calculator.....
- Financial Times 1990
- Einer der wichtigsten Punkte bei einer
Unternehmensbewertung ist die Analyse des
Unternehmens und seiner Umwelt.
- Nur mit den gewonnen Informationen aus dieser
Analyse ist eine korrekte Bewertung des - Unternehmens möglich.
- Die Analyse hilft einen realistischen Wertansatz
zu begründen (Wunschdenken).
16Analyse eines Unternehmens seiner Umwelt
Analyse der Stärken und Schwächen des
Unternehmens i.w.S., der Konkurrenzsituation und
der Umwelt
Zukünftiges Ergebnispotential
Wert des Unternehmens
17Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
(Überblick)
Umwelt(Analyse der Rahmenbedingungen)
Technolo-gischeRahmen-bed.
ÖkologischeRahmen- bed.
Branchenanalyse
Wirtschaft-licheRahmen-bed.
PolitischeRahmen-bed.
Abnehmer(Markt-analyse)
Lieferanten
Unternehmens-analyse
Wettbewerb(Wettbewerbs-analyse)
Gewerk-schaften
Gesell-schaftlicheRahmen-bed.
Rechtliche Rahmenbed
nach B.Sonntag
18Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
- Produkte Dienstleistungen
- Ausgewogenheit des Sortiments
- Deckungsbeitrag der Produkte
- Qualität, Innovation, Image, Zukunftspotential
der Produkte des Sortiments
19Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
- Produkte Dienstleistungen
- Produktionsweise (Einzel, Serie, Massen,
Fliessband, Werkstatt, etc) - eingesetzte Technologie
- Know how
- Alter der Produktionsanlagen
- laufende Kosten (u.a. Wartung)
- Kapazität
- Flexibilität, Umrüstungsfähigkeit
20Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
- Produkte Dienstleistungen
- Forschung und Entwicklung - Marktfähigkeitsanteil
, Know how, Lizenzen, Patente
- Vertriebsorganisation, Absatzwege, Absatzgebiet
- Abnehmer bzw der Absatzmarkt
- Marktanteil
- Potential
- Kundenstruktur
- Abhängigkeiten
21Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
- Produkte Dienstleistungen
- Forschung und Entwicklung - Marktfähigkeitsanteil
, Know how, Lizenzen, Patente
- Vertriebsorganisation, Absatzwege, Absatzgebiet
- Abnehmer bzw der Absatzmarkt
- Beschaffung / Lieferanten / Zulieferer
- Alter
- Qualifikation
- Streikbereitschaft
- Krankenstand
- Fluktuation
- Integrität, Betriebsklima
22Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
- Produkte Dienstleistungen
- Forschung und Entwicklung - Marktfähigkeitsanteil
, Know how, Lizenzen, Patente
- Vertriebsorganisation, Absatzwege, Absatzgebiet
- Abnehmer bzw der Absatzmarkt
- Beschaffung / Lieferanten / Zulieferer
- Finanzielle Situation, Finanzielle Ressourcen,
(Struktur)Bilanz, Finanzkennziffern
- Gegenwärtige aber auch zukünftige potentielle
Konkurrenten - Fähigkeiten Ressourcen der Konkurrenten
- Strategie der Konkurrenten
- Stärken - Schwächen Analyse der Konkurrenten
vergl mit eigenen Stärken-Schwächen
23Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
- Produkte Dienstleistungen
- Forschung und Entwicklung - Marktfähigkeitsanteil
, Know how, Lizenzen, Patente
- Vertriebsorganisation, Absatzwege, Absatzgebiet
- Abnehmer bzw der Absatzmarkt
- Beschaffung / Lieferanten / Zulieferer
- Finanzielle Situation, Finanzielle Ressourcen,
(Struktur)Bilanz, Finanzkennziffern
- Politische Rahmenbedingungen
- Wirtschaftliche Bed. Entwicklungen
24Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
Auswertung der Analyse
Auswertung der gewonnenen Daten Das Unternehmen
seine Umwelt
Stärken Schwächen Chancen - Risiken
Derzeitige Position
Zukünftige Entwicklung
25Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
Prognosemethoden (nach Born)
Zukünftige Entwicklung
- Ergänzung durch eine Umsatz-, Kosten- und
Investitions- - planung
26Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
Due Dilligence
- Definition Die systematische, sorgfältige und
ganzheitliche Analyse bzw. Prüfung eines
Unternehmens vor dem Kauf
- Einblick in sensible Unternehmensdaten wird für
kurze Zeit gewährt
- Erst nach einer vorläufigen Bewertung aus den
bisherigen Analysedaten durchführen (Basis)
- Die grundsätzlilche Entscheidung sollte bereits
gefällt worden sein
- Due dilligence Ergebnis bestätigt oder widerlegt
die bisherige Vorentscheidung
27Analyse eines Unternehmens und seiner Umwelt
Due Dilligence Informationen
28Unternehmensbewertung
Die Börse bewertete Anfang 2000 die
Spitzenreiter am Neuen Markt höher als
etablierte Unternehmen alter Branchen (Börsenwert
im Mrd )
Traditionelle Unternehmen
Neuer Markt
EM. TV 13,2 Mrd Intershop 10,1 Mrd
Mobilcom 7,5 Mrd
Thyssen Krupp 12,9 Mrd Degussa Hüls 4,9 Mrd
Karstadt Quelle 2,8 Mrd
Quelle Handelsblatt, Kurse 03.03.2000
29Unternehmensbewertung
Agenda
- 1.0 Anlässe für eine Unternehmensbewertung
- 2.0 Zweck einer Unternehmensbewertung
- 3.0 Analyse des Unternehmens und seiner Umwelt
- 3.1 Vorgehensweise
- 3.2. Analysepunkte
- 3.3. Prognoseverfahren
- 3.4. Due dilligence
- 4.0 Bewertungsmethoden
- 4.1 Zukunftserfolgsmethode
- 4.1.1 Ertragswertmethode
- 4.1.2 Total Cashflow Methode
- 4.1.3 WACC Ansatz
- 4.1.4 Praxisbeispiel zur Ertragswertmethode
- 4.2. Der Substanzwert
- 4.2.1 Praxisbeispiel zum Substanzwertverfahren
- 4.3. Der Marktwert
304. Bewertungsmethoden
31Bewertungsmethoden (Übersicht)
Investitionstheoretische Verfahren
Marktorientierte Verfahren
Sachwertverfahren
Zukunftserfolgsmethode
Marktwert Methode
Substanz wert
Ertragswert methode
Discounted Cash Flow
Total Cashflow Ansatz
WACC Ansatz
32Die Zukunftserfolgsmethode als Grundlageder
Ertragswert- und der DCF Methode
4.1. Bewertungsmethoden
33Die Zukunftserfolgsmethode als Grundlage
- Der Zukunftserfolgswert repräsentiert den Wert
des Unternehmens
- Dieser ergibt sich aus dem Barwert der
Nettozahlungen, die dem Eigentümer zufliessen
werden
34Die Zukunftserfolgsmethode als Grundlage
Kapitalwertformel
Zur Errechnung des Grenzpreises ergibt sich somit
35Die Zukunftserfolgsmethode als Grundlage
Die Stufe- bzw. Phasenmethode
36Die Zukunftserfolgsmethode als Grundlage
Die Stufe- bzw. Phasenmethode
Die Zukunftserfolgswertberechnung dient als
Grundlage für die Ertragswert- und die Discounted
Cash flow Methode
37Bewertungsmethoden (Übersicht)
Investitionstheoretische Verfahren
Marktorientierte Verfahren
Sachwertverfahren
Zukunftserfolgsmethode
Marktwert Methode
Substanz wert
Ertragswert methode
Discounted Cash Flow
Total Cashflow Ansatz
WACC Ansatz
38Bewertungsmethoden (Übersicht)
Investitionstheoretische Verfahren
Zukunftserfolgsmethode
Ertragswert methode
Discounted Cash Flow
Total Cashflow Ansatz
WACC Ansatz
394.1.1. Bewertungsmethoden
Die Ertragswertmethode
40Ertragswertmethode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
41Ertragswertmethode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
42Ertragswertmethode
- Berücksichtigung der Steuer
- Nach persönlicher Ertragssteuer
- Die Ertragssteuerzahlungen auf der Ebene der
Eigentümer vermindert die voraussichtlich
zukünftig zufließenden finanziellen Überschüsse
- Geringerer Betrag für Reinvestition bzw. Konsum
Berücksichtigung der persönlichen Ertragssteuer
bei der Ermittlung des Unternehmenswertes
- Körperschaftssteuer (nur Kapitalgesellschaften)
43Ertragswertmethode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
44Ertragswertmethode
- Berechnung des Unternehmenswertes
45Ertragswertmethode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
46Ertragswertmethode
- Individualistischer Ansatz
- Erhöhung des Kapitalisierungszinssatz
(Basiszinssatz) um einen Zinssatz, der - der individuellen Risikoeinstellung des
potentiellen Käufers entspricht.
47Ertragswertmethode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
48Ertragswertmethode
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
- Modifizierte Ertragsüberschussrechnung
- Rechnungswesen Unternehmen Aufwand Erträge,
Erfolgsebene
- Zukunftserfolge sind finanzielle Überschüsse
Zahlungsebene
Modifikation der Werte, u.a. da Aufwendungen
Auszahlungen sowie Erträge und Einzahlungen
zeitlich auseinanderfallen
49Die Ertragswertmethode
i Kapitalisierungszins
NBV Wert des nicht betriebsnotwendigen Vermögens
ZE Zukunftserfolge
504.1.2 Bewertungsmethoden
Discounted Cashflow Methoden Total Cashflow
Methode
51Total Cashflow Methode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
52Total Cashflow Methode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
53Total Cashflow Methode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
- Verwendung des Free Cashflows als Messgrösse für
die Zukunftserfolge
- Handelsrechtlicher Jahresüberschuss
- Abschreibungen
- /- Veränderungen der langfristigen
Rückstellungen - Brutto Cashflow
- Investitionen
- /- Veränderungen des Netto Umlaufvermögens
- Free Cashflow
54Total Cashflow Methode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
55Total Cashflow Methode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
56Total Cashflow Methode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Berücksichtigung der Steuer
- Vor persönlicher Ertragssteuer
- Keine Berücksichtigung der persönliche
Ertragssteuer
57Total Cashflow Methode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
58Total Cashflow Methode
- Berechnung des Unternehmenswertes
- Brutto Methodik (indirekte, zweistufige
Ermittlung)
59Total Cashflow Methode
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
60Total Cashflow Methode
- Erhöhung des Kapitalisierungszinssatz
(Basiszinssatz) um einen Zinssatz, der am Markt
für Investitionen mit vergleichbarem Risiko
erzielt werden könnte (Rendite)
- Der Risikomarktwert wird dabei mit Hilfe des
Capital Asset Pricing Models (CAPM) ermittelt
61Total Cashflow Methode
EK GK
FK GK
iTCF iEK
iFK
iTCF Kapitalisierungszins i EK
Renditeforderungen der Eigenkapitalgeber
sicherer Basiszinssatz Risikozuschlag
(Wertermittlung via CAPM Methode) iFK
durchschnittliche Zinskosten
624.1.3 Bewertungsmethoden
Discounted Cashflow Methoden WACC Ansatz
63WACC Ansatz
Unterschiedlicher methodischer Ansätze in
folgenden Bereichen
- Messgrösse für die Zukunftserfolge
- Berücksichtigung der Steuer
- Berechnung des Unternehmenswertes
Entspricht den Ausführungen im Rahmen der Total
Cashflow Methode
64WACC Ansatz
EK GK
FK GK
iWACC iEK
iFK (1 s)
iWACC Kapitalisierungszins i EK
Renditeforderungen der Eigenkapitalgeber
sicherer Basiszinssatz Risikozuschlag
(Wertermittlung via CAPM Methode) iFK
durchschnittliche Zinskosten
s Ertragssteuersatz
654.1.4 Praxisbeispiel zur Ertragswertmethode
66Praxisbeispiel - Ertragswertmethode
1 n S t 2
Rt (1 i)t
Rt (1 i)t
R i(1 i)n2
E
NBV
Phase 1
Phase 2
Phase 3
Rt Periodenerfolg (Erträge Aufwendungen) /
ohne Berücksichtigung der Ertragssteuern R
Nachhaltiger Erfolg N Dauer der 2.Phase
Ermittlung der Periodenerfolge
Phase 1 (1997) -gt Grundlage bildete der
Wirtschaftsplan 1997
Phase 2 (1998 2001) -gt Grundlage bildeten die
mittelfristigen Planungen 1997 2001
Phase 3 (ab 2002) -gt Erfolgsfortschreibung auf
Grundlage des Ergebnisses 2001
67Praxisbeispiel - Ertragswertmethode
Zusammensetzung des Kapitalisierungszinsfußes
Umlaufrendite für öffentliche Anleihen 5,5
./. Abschlag für Nachhaltigkeit 0,5 ./.
Abschlag für Geldentwertung 1,5
Risikozuschlag 1,5 Ermittelter
Kapitalisierungszinsfuß 5,0
68Praxisbeispiel - Ertragswertmethode
Periodenerfolge (in T)
Periode Ergebnis Nach Verlustabzug Faktor
(AbF) Barwert 1997 8.358 8.358
0,952381 7.960 1998 -7.781 -7.781
0,907029 0 1999 3.484 -4.297
0,863838 0 2000 7.395
3.098 0,822702 2.549 2001 9.306
9.306 0,783526 7.291 ab 2002
3.588 3.588 62.491
1. Phase
2. Phase
3. Phase
NBV 7.707 0,822702 6.341
Nettoveräußerungserlös bewertet zum Jahr 1998 und
kapitalisiert zum Ende des Jahres 2001
69Praxisbeispiel - Ertragswertmethode
Ertragswert in T
Phase 1 7.960
Phase 2 9.840
Phase 3 62.491
Ertragswert 80.291
NBV 6.341
Gesamtertragswert 86.632
704.2 BewertungsmethodenSubstanzwertverfahren
71Bewertungsmethoden (Übersicht)
Marktorientierte Verfahren
Sachwertverfahren
Investitionstheoretische Verfahren
Marktwert Methode
Substanz wert
Zukunftserfolgsmethode
Ertragswert methode
Discounted Cash Flow
Total Cashflow Methode
WACC Ansatz
72Substanzwertverfahren
Was wird unter der Substanz eines Unternehmens
verstanden?
- materielle und immaterielle Vermögensgegenstände
- betriebsnotwendigen und nicht betriebsnotwendigen
Vermögensgegenstände
Was wird unter dem Substanzwert eines
Unternehmens verstanden?
- Der Substanzwert spiegelt die Idee wieder, ein
identisches Unternehmen, gleich dem des zu - bewertenden Unternehmen, nachzubauen.
bzw.
- Als Substanzwert kann der Betrag angesehen
werden, den man ausgeben müsste, um die - gleiche Substanz im gleichen Zustand zu
erhalten.
73Substanzwertverfahren
Substanzbewertung /-ermittlung
- Bei der Ermittlung / Bewertung des
Substanzwertes liegt die Konzentration auf den - betriebsnotwendigen, bilanzierungsfähigen
Vermögensgegenständen / Wirtschaftsgüter
- Die Bewertung erfolgt zum Zeitwert
(Wiederbeschaffungswert)
74Substanzwertverfahren
Unbebaute Grundstücke
- Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse der
Städte und Kreise
- Bewertung mittels eines Gutachtens
- Wesentliche Einflussfaktoren auf die Bewertung
eines Grundstücks - Lage und Verkehrsverhältnisse (Infrastruktur)
- Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten (Strom, Gas,
Wasser,) - Bodenbeschaffenheit
- Behördliche Auflagen (vorgeschriebene
Bauweise) - Nutzungsbeschränkungen durch
Grunddienstbarkeiten - (Wegerechte, Vorkaufsrechte,
Verfügungsbeschränkungen)
75Substanzwertverfahren
Bebaute Grundstücke
je nach Nutzung, nach dem
Ertragswertverfahren (Gewerbeobjekte, Wohn- und
Geschäftshäuser)
Sachwertverfahren (gewerbliche
Produktionsgebäude)
Vergleichswertverfahren
Technische Anlagen und Maschinen
- Preis- oder Schätzlisten für gebrauchte
Maschinen
- Technische Sachverständigengutachten
- Wirtschaftlichkeitsvergleich mit einer neuen
gleich leistungsfähigen Anlage
Sonstige Gegenstände des Anlagevermögens
Fuhrpark
BGA
- Gebrauchtwagenpreise (Schwacke-Liste)
76 Substanzwertverfahren
Vorräte
- Verzicht auf Bewertungskorrekturen, da
zeitnaher Einkauf und Weiterverarbeitung - (-gt geringe Bewertungsunterschiede)
- Bewertungskorrektur nur bei den folgenden
Tatbeständen - starke Rohstoffpreisschwankungen
- langfristige Fertigung
- lange Lagerdauer
- Inflation
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe / fertige und
unfertige Erzeugnisse
- Zu Tages(-beschaffungs-)preisen bzw.
Verkaufspreisen
- Anfallende Lagerkosten, anteilige Verwaltungs-
und Vertriebskosten sowie Gewinnabschläge - sind abzuziehen
77Substanzwertverfahren
Anteile an verbundenen Unternehmen
- Bei Tochterunternehmen ist eine Konsolidierung
anzustreben
- Erstellung einer eigenen Unternehmensbewertung
(wesentliche Beteiligungen)
- Kapitalisierung der Zukunftserträge, welche
aus den Vergangenheitserträgen abgeleitet werden - (unbedeutende Beteiligungen)
Wertpapiere
- Kapitalisierung der Zukunftserträge, welche aus
den Vergangenheitserträgen abgeleitet werden
- Zum Tageskurs des Bewertungsstichtages
78Substanzwertverfahren
Rückstellungen
- Herausrechnung von nicht zum Bewertungsstichtag
inanspruchgenommene Rückstellungen, da - sie keinen Schuldcharakter darstellen
- Ausnahme Pensionsrückstellungen, da sie
unabhängig von der Ertragslage des Unternehmens - zu zahlen sind
Verbindlichkeiten
- Zum Rückzahlungsbetrag (Tilgung Zins)
79Substanzwertverfahren
Immaterielle Vermögensgegenstände
- Da die Berechnung der immateriellen
Vermögensgegenstände schwierig bzw. nahezu - unmöglich ist, werden in der Regel nur die
materiellen Vermögensgegenstände in der Bilanz - erfasst.
Verzicht auf die wertmäßige Ermittlung im Rahmen
des Substanzwertverfahrens
- Immaterielle Vermögensgegenstände können unter
anderem folgende sein - Technisches Know-how
- Reibungslose Organisation
- Geschultes, motiviertes Personal
- Positives Produktimage / hoher Bekanntheitsgrad
(Markenname) - Kundenstamm
- Patente
80Substanzwertverfahren
Rechenverfahren
Bruttosubstanzwert (betriebsnotwendige,
materielle Vermögensgegenstände zum
Wiederbeschaffungswert (Aktiva))
./. Fremdkapital
Nettosubstanzwert (Teilreproduktionswert)
immaterielle Vermögensgegenstände
Vollreproduktionswert (betriebsnotweniges
Vermögen)
nichtbetriebsnotweniges Vermögen
Vollreproduktionswert (gesamtes Vermögen)
81Substanzwertverfahren
Kritik
- Der Substanzwert eines Unternehmens ist eine
vergangenheitsorientierte Größe, - welche nichts über den zukünftigen Nutzen
des Unternehmens aussagt
- Durch die Schwierigkeit der Bewertung der
immateriellen Vermögensgegenstände, - kann kaum eine Aussage über die Kosten für
die Errichtung eines vergleichbaren - Unternehmens getroffen werden
Der Substanzwert ist zur Ermittlung eines
Unternehmenswertes nicht brauchbar
82Substanzwertverfahren
Funktion des Substanzwertes
- Die Höhe der materiellen Substanz gibt Auskunft
über die Beleihungsfähigkeit des Vermögens
- Orientierungsgröße wenn die Errichtung eines
vergleichbaren Unternehmens eine echte - Alternative darstellt
- Kontrollwert zum Ertragswert
SBW gt ETW -gt deutet auf nichtbetriebsnotwendiges
Vermögen bzw. einer schlechten
Strategie des Managements hin
SBW (erheblich) lt ETW -gt möglicherweise wurde ein
in der Zukunft höherer Wettbewerb nicht
angemessen berücksichtig (keine Substanz
geschaffen)
- Faktor im Rahmen von Kombinationsverfahren
83Substanzwertverfahren
Anmerkung
- Bewertet man die Substanz nicht unter dem
Gesichtspunkt der Fortführung des Unternehmens, - sondern zum voraussichtlichen Verkaufserlös,
so spricht man nicht vom Substanzwert, sondern - von dem Liquidationswert
- Der Liquidationswert stellt den Wert dar, der
sich aus dem Verkauf der einzelnen Vermögens- - gegenstände nach Abzug der Schulden und
Liquidationskosten (bspw. die Kosten des - Sozialplans) ergibt
844.2.1 Praxisbeispiel zum Substanzwertverfahren
85Praxisbeispiel - Substanzwertverfahren
Auszug aus der Handelsbilanz eines Berliner
Wohnungsunternehmens aus dem Jahr 1996
Anlagevermögen Handelsbilanz
Bewertung Sachanlagen Bebaute Grundstücke
546.288.439 1.376.803.710 Grundstücke
3.468.590 3.311.606 Technische
Anlagen und Maschinen 109.194
109.194 BGA 2.703.369
2.703.369 Finanzanlagen Anteile an
verbundenen Unternehmen 1.495.250
15.089.474 Beteiligungen
1.993.084 12.209.159 Wertpapiere
3.545.809 3.672.098
Umlaufvermögen Zum Verkauf bestimmte Grdst. Und
andere Vorräte Grundstücke 1 .260.419
1.480.667 Grdst. mit unfertigen
Bauten 72.025.296 72.025.296
Grdst. mit fertigen Bauten 3.633.865
3.633.865 Summe 850.977.753
1.764.821.946
86Praxisbeispiel - Substanzwertverfahren
Fremdkapital Handelsbilanz
Bewertung Rückstellungen Pensionsrückstellungen
20.274.469 20.274.469
Rückstellungen für Bauinstandhaltung
27.110.504 0 Sonstige
Rückstellungen 33.306.804
29.826.036 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten
geg. Kreditinstituten 397.133.567
403.135.866 Andere Verbindlichkeiten
176.131.665 176.131.665
Summe 850.977.753 1.764.821.946
87Praxisbeispiel - Substanzwertverfahren
Substanzwert (in Mio )
Vermögensposten
Bebaute Grundstücke des Sachanlagevermögens
1.376,81
Grundstücke des Sachanlagevermögens
11,71
Anteile an verbundenen Unternehmen
15,13
Übrige Beteiligungsunternehmen
12,22
Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und andere
Vorräte 135,59
Übrige Vermögenswerte 213,36
Bruttosubstanzwert 1.764,82
./. Fremdkapital (Schuldposten) 630,47
Genussrechtskapital
0,36
Rückstellungen 50,41
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 403,15
Übrige Verpflichtungen 176,55
Nettosubstanzwert 1.134,35
884.3. BewertungsmethodenDer Marktwert
89Bewertungsmethoden (Übersicht)
Marktorientierte Verfahren
Sachwertverfahren
Investitionstheoretische Verfahren
Zukunftserfolgsmethode
Marktwert Methode
Substanz wert
Ertragswert methode
Discounted Cash Flow
Total Cashflow Methode
WACC Ansatz
90Marktwertverfahren
Allgemeine Definition
Als Marktwert bezeichnet man den Wert, zu dem
ein Gut am Markt zu einem bestimmten Zeitpunkt
zwischen Kaufwilligen und Verkaufswilligen in
Kenntnis der Marktlage ohne Zwang gehandelt wird.
Genau genommen ist der Marktwert ein sich aus dem
Spiel von Angebot und Nachfrage ergebender
Gleichgewichtspreis.
Karl Born, Unternehmensanalyse und
Unternehmensbewertung, 2. Auflage
Im engeren Sinne
Der Marktwert eines Unternehmens sagt aus,
welchen Preis man für ein Unternehmen oder
Anteile an einem Unternehmen wahrscheinlich
erzielen kann bzw. zahlen müsste, falls es einen
Markt für Unternehmen gäbe.
Karl Born, Unternehmensanalyse und
Unternehmensbewertung, 2. Auflage
91Marktwertverfahren
Marktwert im Rahmen der Unternehmensbewertung
- Bei börsennotierten Unternehmen entspricht er
dem Börsenwert - -gt Marktwert Börsenwert
- Nicht börsennotierte Unternehmen werden mit
vergleichbaren börsennotierten Unternehmen - verglichen
Methoden
- Bildung von Verhältniskennzahlen
- Kaufpreise von kürzlichen Unternehmenswechseln /
-verkäufen
- Emissionskurs von kürzlichen / zeitnahen
Börseneinführungen
92Marktwertverfahren
Mögliche Verhältniskennzahlen (Multiplikatoren)
Kurs-/Gewinn-Verhältnis
UW
Gewinn des zu bewertenden UN
Ø Kurs-/Gewinn-Verhältnis der vergl. UN
80.000
18
1.440.000
Dividendenrendite
Dividende des zu bewertenden Unternehmens Ø
Dividendenrendite der verglichenen Unternehmen
UW
100
30.000 2,79
1.075.527
100
93Marktwertverfahren
Kritik
- Vergleichbarkeit in erster Linie über die
Geschäftstätigkeit und den wirtschaftlichen
Aussichten - -gt Keine uneingeschränkte Vergleichbarkeit
möglich
- Verlangt gute Kenntnisse über die
Geschäftstätigkeit des zu bewertenden
Unternehmens sowie - über die Branche und Wettbewerbsverhältnisse
- Martwertermittlung erfolgt quasi über die
geschätzten Cashflow-Rechnungen der Vergleichs- - unternehmen, welche nur in Form von Kursen
und Preisen bekannt sind
- Große Differenzen zwischen den Ergebnissen der
Verhältniskennzahlen
- Verhältniskennzahlen sind vergangenheits- und
substanzorientierte Kennzahlen - -gt der Aktienkurs eines Vergleichsunternehm
ens bspw. drückt Zukunftserwartungen aus
94Marktwertverfahren
Funktion des Marktwertverfahrens
- Basis eines Anhaltspunktes für die
Preisvorstellungen der Käufer bzw. Verkäufer
- Kontrollwert zum Ertragswert
- Möglicher objektiver Wertansatz bei der
Erstemission von Aktien
Rolle des Marktwertes im Rahmen der
Bewertungsverfahren
- In Deutschland untergeordnet, da die Anzahl der
AGs gemessen am BSP eher gering - (-gt kaum Vergleichsunternehmen vorhanden)
- In den USA, Großbritannien und Japan mehr
verbreitet, da dort eine Vielzahl der Unternehmen
- börsennotiert sind
- Anders als in Deutschland sind in den USA mehr
Preise über Unternehmensverkäufe außerhalb - der Börse bekannt
95Literatur
- Karl Born Unternehmensanalyse und
Unternehmensbewertung - Schäffer / Pöschel
- W.Schmeisser / Krimphove / Nathusius
Unternehmensnachfolge - Schäffer / Pöschel
- Wöhe Einführung in die Allgemeine
Betriebswirtschaftslehre - Peemöller, V. Praxishandbuch der
Unternehmensbewertung - Kern, J. Finanzierung Investition II