Title: PowerPoint-Pr
1Neue Medien in der Beratung
Medien neu und alt
Lebenswelten
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Bedürfnislage
Gemeinschaften
Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V.
Postmoderne
Was kann Erziehungsberatung von der
Onlineberatung lernen?
Fazit
Literatur
2Neue Medien alte Medien?
- Onlineberatung für Eltern und Jugendliche gibt es
in Deutschland seit über zehn Jahren. - Für Jugendliche und junge Eltern (digital
natives) besitzen internetgestützte
Beratungsangebote keinen Neuigkeitswert (mehr). - Für Beratungsfachkräfte dagegen hat
Onlineberatung durchaus (noch) den Charakter des
Neuen. - Und Neues verunsichert
- bezüglich der Anforderungen an die eigene
Qualifikation und eigene Interessen, - bezüglich der persönlichen Belastung,
- bezüglich der Wirksamkeit der neuen Methoden,
- bezüglich der Integration in den ambulanten
Arbeitsalltag.
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Fazit
Literatur
3Virtuelle und physische Lebenswelten Gegensätze
oder Parallelwelten?
Das Leben vieler Menschen spielt sich innerhalb
der begrifflichen Gegensätze online und
offline ab. On- und Offline sind keine
lebensweltlichen Gegensätze im Sinne von
virtuell versus real Onlinekontakte sind in
gleicher Weise real wie Kontakte im kopräsenten
Setting. Gleiches gilt für die Wirkungen der
Kommunikation über das Internet die Auswirkungen
dieser Kommunikation sind ebenso real in den
Wirkungen wie die Auswirkungen der kopräsenten
Kommunikation. Beide Welten (on- und offline)
sind miteinander verwoben und bestimmen das Leben
inbesondere der digitalen Generation, zu der
erstmals auch junge Eltern gehören.
Überlegungen zur digitalen Spaltung (digital
gap) gehören spätestens mit der nächsten
Generation der Vergangenheit an (zumindest die
Medienkompetenz betreffend).
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Fazit
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4Ambulante Erziehungsberatung und die neuen
Lebenswelten
- Veränderungen in der Kommunikation verändern auch
die Klientel, mit der es die ambulante
Erziehungsberatung künftig zu tun hat. - Wenn Beratungsfachkräfte die Lebenswelten und
Lebensgefühle insbesondere der nachwachsenden
Generation nicht richtig einschätzen können (weil
sich diese Lebenswelten zu stark von den eigenen
unterscheiden), besteht die Gefahr, dass sich
Erziehungsberatung von der Lebensrealität der
künftigen Klientel entfremdet. - Bedingt wird dieses Problem
- durch die berufstypische Sozialisation der
deutschen Sozialarbeit und - durch die Kluft zwischen digitalen Eingeborenen
(Klientel) und digitalen Zuwanderern (Fachkräfte).
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5Wir sind online wo seid ihr?
Aus der Mischung beider Welten (on- und offline)
entstehen (neue) Probleme, die nur dann richtig
verstanden werden können, wenn Beratungsfachkräfte
eigene Erfahrungen mit dem Medium und der
Kommunikation innerhalb der digitalen Medien
haben. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die
Erziehungsberatung auf diesem Auge blind bleibt
und ein nur unzureichendes Verständnis der
Bedürfnisse, Sehnsüchte und Habits der digitalen
Generation entwickelt. Die digitale Generation
wird andere Vorstellungen von Beratungsleistungen
entwickeln wie die bislang beratene Klientel.
Und sie wird andere Vorstellungen zu den
Örtlichkeiten der Beratung innerhalb einer
digitalisierten Welt haben.
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6Andere Bedürfnisse andere Verhaltensweisen der
Klientel
Worin unterscheidet sich die virtuelle von der
Beratung vor Ort? - virtuelle Beratung findet
auf Augenhöhe statt. Ratsuchende treten in einen
kritischen Diskurs mit der Fachkraft / den
Fachkräften und stellen die erbrachte
Beratungsleistung immer wieder kritisch in Frage
(Empowerment der Ratsuchenden), - virtuelle
Beratung wird zum Aushandlungsprozess, bei der
die Fachkraft andere Mittel benötig, um eine
Up-Position einzunehmen bzw. Compliance
herzustellen, - virtuelle Beratung wird von den
(nicht immer vorhersagbaren) Verhaltensweisen der
Klienten dominiert. Sie bestimmen einseitig
Beginn und Ende sowie Intensität der Beratung.
Die Anonymität des Umfeldes provoziert ein
größeres Maß von Selbstbestimmtheit.
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7Gesellschaft versus Gemeinschaft wem folgt die
Erziehungsberatung?
Zur Recht wird der deutschen Erziehungsberatung
nachgesagt, dass sie sich entlang der
gesellschaftlichen Wandlungen und der daraus
resultierenden Probleme entwickelt
(hat). Gesellschaft definiert sich über die
Merkmale Konventionen, Öffentlichkeit und
Politik (um die wichtigsten zu
nennen). Gesellschaft basiert auf Gemeinschaft
und geht aus dieser hervor. Merkmale von
Gemeinschaft sind Sitte, Miteinander (Eintracht)
und Religion. Beobachtbar ist, dass sich die
Verhaltensweisen innerhalb und zwischen den
Gemeinschaften (Communities) schneller ändern,
als dies in den formalisierten Beziehungen
zwischen Individuum und Gesellschaft sichtbar
würde. Beispiel sind die Etablierung von
Splittergruppen, die den Status einer Partei
erlangen (Piratenpartei) und der Widerstand gegen
gesellschaftliche Tendenzen (occupy wallstreet).
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8Digitale Welt und posttraditionelle
Gemeinschaften?
- Aus wertkonservativer Sicht erscheinen die
aktuellen Gemeinschaftsformen - flüchtig und wenig konstant auf der einen und
- erstaunlich konstant auf der anderen Seite.
- Die Wahl der Zugehörigkeit zu einer der vielen
Gemeinschaften erscheint zufällig und nicht von
tieferen Ideen / Idealen geleitet. - Die Kommunikation findet in einer Umgebung von
- Ablenkung und
- Zappeligkeit statt.
- Der Alltag der Menschen der Postmoderne scheint
hedonistisch geprägt. Es geht nicht mehr darum,
wie man sein Leben meistert, sondern wie man es
verausgabt und genießt. (Maffesoli, 1985). - Es geht nicht (mehr) um Ganzheit, sondern um
die Präsentation möglichst vieler (persönlicher)
Teilaspekte und dies alles an möglichst vielen
(virtuellen) Orten gleichzeitig.
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9Fazit
Die Entwicklung von Gesellschaft und der in ihr
sich etablierenden Gemeinschaften kann ohne
Kenntnis der medialen Welten und
Kommunikationsformen nicht hinreichend verstanden
werden. Erziehungsberatung muss sich den
Verhaltensweisen, den Bedürfnissen und
Kommunikationsgewohnheiten der neuen Zielgruppen
nähern und sich ihnen öffnen. Erziehungsberatung
muss Beratungsangebote entwickeln, die den
Verhaltensweisen der digitalen Generationen in
den (medialen) Gemeinschaften entsprechen. Erzieh
ungsberatung muss Standards und
Qualitätskriterien entwickeln, die die
mediengestützte Beratung in gleicher Weise
überprüfbar machen wie die ambulanten Methoden
und Settings. Und sie muss in radikaler Form als
psychosoziale Dienstleistung verstehen lernen.
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Fazit
Literatur
10Fazit
Originär erfahrbar werden die Verhaltensweisen
der Communities und Gemeinschaften der digitalen
Welt in der digitalen Kommunikation. Eine
Anpassung der psychosozialen Beratung an die
aktuelle soziale Entwicklung kann nicht off-line,
sondern nur on-line statt finden! Wir das
Team der virtuellen Beratungsstelle freuen uns
auf neue Fachkräfte aus Niedersachsen, die bereit
sind, die Weihen der virtuellen Beratung zu
erhalten.
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Fazit
Literatur
11Literaturempfehlungen zum Schluss
Klaus Raab (2011) Wir sind online wo seid
ihr?, München Hitzler, Honer, Pfadenhauer
(2008) Posttraditionale Gemeinschaften,
Wiesbaden Udo Thiedecke (2003) Virtuelle
Gruppen, Wiesbaden Michelis, Schildhauer (2010)
Social Media Handbuch, Baden-Baden Bke (2011)
Generation digital, Fürth (Eigenverlag)
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