Title: Vereinbarkeit von Berufst
1Vereinbarkeit von Berufstätigkeit undPrivatleben
- Fachtagung Psychische Belastungen und Gesundheit
im Beruf, - Bad Münstereifel
2Privatleben
Flexibilität
Information
Arbeitsmenge
Familie
Arbeitszeit
Selbstver-wirklichung
Arbeitszeit
Entgrenzung
Hobbies
Erreichbarkeit
Selbst-organisation
Ehrenamt
Arbeit
3Verhältnis der Lebensbereiche
4Frauenerwerbstätigkeit in Deutschland
Quelle Statistisches Bundesamt
? Anstieg vor allem in Altersgruppe 25-49 Jahre
Teilzeitanteil 45,6 (EU 30,7) Hauptgrund
familiäre Verpflichtungen (51,3)
5Verhältnis der Lebensbereiche
Die rund um die Uhr und kontinuierlich ein
ganzes Leben lang geforderte allseitige Mobilität
und Einsatzfähigkeit verträgt sich nicht mit
einer verlässlichen Sorge für Andere. (Jurczyk,
2004)
6geringe Work-Life-Balance
- Badura Vetter (2004)
- Konflikt zwischen den verschiedenen Rollen einer
Person, bei dem der Erwartungsdruck aus dem
einen Lebensbereich unvereinbar mit dem des
anderen ist
7Work-Life-Balance Ein passender Begriff?
Arbeit
Leben
- ABER
- Es geht um Vereinbarkeit, weniger um das Abwägen
einzelner Lebensbereiche gegeneinander - Leben als Restkategorie
Daher Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
8Richtung des Konflikts Beruf ? Privatleben
9Richtung des Konflikts Privatleben ? Beruf
10Folgen von Konflikten zw. Beruf und Privatleben
- Einfluss der beruflichen Tätigkeit auf das
Privatleben erweist sich in Studien als stärker,
Privatleben hat aber auch Einfluss auf Beruf - Privatleben wird stärker an Arbeit angepasst, als
Arbeit an Privatleben (EuroFound, 2009)
11Langfristige Folgen (ODriscoll, Brough und
Kalliath 2006)
- erhöhte Fehlzeiten
- verringerte Arbeitszufriedenheit
- Abnahme psychischen Wohlbefindens
- gesundheitliche Einschränkungen
- Ambitionen für Jobwechsel
12Ansatzpunkte zur besseren Vereinbarkeit
Mitarbeiter
Unternehmen
Gesellschaft
Drei-Ebenenmodell (Windemuth, Jung Petermann,
2010)
13Ansatzpunkte im Unternehmen
- Flexible Arbeitszeiten
- Flexibler Arbeitsort (Teleheimarbeit)
- Regelmäßige Betreuungsangebote oder zumindest
Notfallbetreuung für Kinder - Beratung, Information
- Betriebliche Interessengruppen
- Informationen zur Vermeidung individueller
Gesundheitsrisiken - Optimierung der Arbeitsbelastungen
Fokus Familien-freundlich-keit
14Vorteile für Unternehmen
- Engagement für Mitarbeiter wird deutlich
- Argument für Gewinnung von qualifiziertem
Nachwuchs - Image bei Kunden
- Gesundheitsförderung
- Zufriedenheit
Zielgruppe vor allem hochqualifizierte AN
15Beispiele
- Audit Beruf und Familie (Hertie-Stiftung)
- Vermittelt Potenziale und bietet spezifische
Lösungen zur Vereinbarkeit von Beruf und
familiären Verpflichtungen für Unternehmen - Als Marke für Familienfreundlichkeit am weitesten
in Deutschland verbreitet, europaweite Anerkennung
Handlungsfelder Arbeitszeit, Arbeitsorganisation,
Arbeitsort, Information und Kommunikation,
Führung, Personalentwicklung, Entgeltbestandteile
und geldwerte Leistungen, Service für Familien
16Beispiele
- Führung in reduzierter Vollzeit (HUK-Coburg)
- ? Lebensphasenorientierte Übergangslösung
- ? Trennung von tatsächlichen Führungsaufgaben
(Personalführung und -entwicklung, Information/
Kommunikation, zentrale Planungs- und
Steuerungsaufgaben) und Aufgaben, die auch
Sachbearbeiter erledigen können - Aufgaben werden delegiert
- Untergrenze 25h/Woche
- Team bekommt die Stunden gut geschrieben
17Beispiele
- Familienteilzeit (B.Braun)
- Bei neugeborgenen Kindern oder zu pflegenden
Angehörigen ist eine Reduktion der Arbeitszeit
auf 50 möglich - Es erfolgt eine Lohnaufstockung um 15
- Laufzeit in der Regel max. 3 Jahre
- Workshops zu Entlastungsstrategien für Väter
(Airbus) - Training zum verantwortungsvollen Umgang mit
eigenen Ressourcen - Umfasst individuelle Situationsanalyse, Ableitung
von Handlungsbedarf und Vermittlung von
Handlungsstrategien (Zeit- und Stressmanagement,
persönliche Organisation)
18Rolle der Unternehmenskultur
Akzeptanz für individuelle Arbeitszeitregelungen
und sonstige Unterstützung ganz explizit auch
bei Inanspruchnahme durch Männer (23,4 Anteil
bei Anträgen auf Elterngeld 2011) Kriterien für
individuelle Regelungen müssen klar formuliert
und für jeden Mitarbeiter/Kollegen
nachvollziehbar sein Grenzen individueller
Regelungen müssen deutlich sein
19Gesellschaftliche Initiativen
- Allianz für die Familie (BMFSFJ, Bertelsmann-
stiftung, Spitzenverbände der
Wirtschaft) - seit Mitte 2003 mittelfristig angelegte
Initiativen für eine bessere Balance von Familie
und Beruf - Konsens der Allianz
- - Deutschland braucht eine höhere Geburtenrate,
- - die Wirtschaft ist auf qualifizierte
Arbeitskräfte und eine höhere
Erwerbstätigkeit von Frauen angewiesen, - - Kinder benötigen eine frühe Förderung,
Erziehung und Bildung. - ? Lokale Bündnisse auf kommunaler Ebene
20Gesellschaftliche Fragestellungen
Ist das Modell lebenslanger Vollzeiterwerbstätigke
it überholt? Kann externe Betreuung solche
Erwerbsmodelle für Männer und Frauen
ermöglichen? Welche Formen flexibler
Beschäftigung fördern die Vereinbarkeit? Welche
Anerkennung erfolgt für nicht bezahlte, aber
gesellschaftlich bedeutsame Arbeit?
21Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!