Title: PowerPoint-Pr
1Fallstudie Nachweis der postprandialen
Hyperglykämie mittels kontinuierlichem
Glukosemonitorings (CGM) bei Patienten nach
Myokardinfarkt
Martin Schönauer 1, Ulrike Schönauer 1, Steffi
Höppner 2, Andreas Thomas 3 , Josef Niebauer 4
1 August-Bebel-Str. 71, 04275 Leipzig, 2
Universitätsklinik Leipzig, Medizinische
Fakultät, Liebigstr. 27, 04103 Leipzig, 3
Medtronic GmbH, Emanuel-Leutze-Str. 20, 40457
Düsseldorf, 5 Privatuniversität Salzburg,
Institut für Sportmedizin, Salk-Institut,
Lindhofstr. 20, A-5020 Salzburg
- Hintergrund
- Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen
post-prandialer Hyperglykämie und makrovaskulären
Erkrankungen, was beim Typ-2-Diabetes
nachgewiesen wurde. - Ein Problem ist, dass eine gestörte postprandiale
Hyperglykämie im Alltag in der Regel nicht
nachgewiesen und folglich nicht behandelt wird.
Zweifelsfrei kann ein solcher Nachweis nur durch
kontinuierliches Glukosemonitoring geführt
werden. Die übliche Blutzuckerselbstkontrolle
vermag dies insbesondere unter Alltagsbedingungen
nicht. - Nachgewiesen werden soll diese Problematik am
Fall eines Patienten mit Typ-2-Diabetes mit guter
glykämischer Einstellung, ohne vorbekannte
diabetische Folgeerkrankungen, der trotzdem einen
Myokardinfarkt erlitt.
- Kasuistik
- Patient mit Typ-2-Diabetes und akutem
Myokard-Vorderwandinfarkt - Adipositas Grad I mit einem BMI von 30,8 kg/m2
- gut eingestellter Hypertonus 130/80 mmHg unter
Verwendung der Kombination 5 mg Bisoprolol und 10
mg Ramipril - Lipidparameter TC 4,54 mmol/l, HDL 1,1
mmol/l, LDL 1,91 mmol/l, Triglyzeride 2,31
mmol/l, eingestellt mit 20 mg Atorvastatin - Kreatinin 76 mmol/l
- antidiabetische Therapie BOT mit 2 x 850 mg
Metformin, 2 x 3,5 mg Glibenclamid und abends 24
I.E. Insulin Glargin - Nüchternblutzucker 4,5 mmol/l (81 mg/dl), HbA1c
5,7 - erweiterte Diagnostik nach Verlassen der
Intensivstation. - kontinuierliches Glukosemonitoring (CGMSGold,
Medtronic GmbH) - Ermittlung Zahl der endothelialen
Progenitorzellen (CD34/KDR) pro ml venösen
Blutes mittels Durchflusszytometrie - Echokardiographische Messung der
Ejektionsfraktion - Umstellung des Patienten auf eine supplemantäre
Insulintherapie (SIT) mit Aspart im Rahmen der
SIT-CIT-Studie (Supplementary Insulin Therapy
after Cardiologic Interventional Treatment) - Verlaufskontrolle über 6 Monate
Kontinuierliches Glukosemonitoring
Messung nach Verlassen der Intensivstation und
Normalisierung des Postinfarktstresses
- normale Nüchternglukose
- Auftreten massiver postprandialer Auslenkungen
- Umstellung der Therapie auf SIT mit Aspart,
Dosistitrierung - HbA1c-Wert 5,7
Messung nach 6 Monaten
- normale Nüchternglukose
- geglättete Glukoseprofile
- deutlich reduzierte postprandiale Auslenkungen
- HbA1c-Wert 6,0
Zeitverläufe
- Diskussion
- Die postprandiale Hyperglykämie lässt sich bei
diesem Patienten als wesentlicher
Risikoparameter für das makrovaskuläre Ereignis
nachweisen. - Dieser Nachweis ist mit kontinuierlichem
Glukosemonitoring einfach zu führen. - Die Umstellung auf eine Insulintherapie, welche
die postprandialen Spitzen verringert war
folgerichtig (SIT). - Im Verlauf kam es zu deutlich geglätteten
Glukoseprofilen bei leicht höherem HbA1c-Wert und
unter Vermeidung von Hypoglykämien. - Es trat eine deutliche Zunahme der zur
Gewebereparatur fähigen endothelialen
Progenitorzellen auf. - Die Ejaktionsfraktion verbesserte sich.
Schlussfolgerung Das repräsentative
Fallbeispiel bestätigt den Zusammenhang von
erhöhtem kardiovaskulären Risiko durch
postprandiale Glukosespitzen, welcher sich durch
kontinuierliches Glukosemonitoring einfach
nachweisen lassen. Durch die SIT lassen sich
unphysiologisch hohe postprandiale
Glukoseauslenkungen vermeiden, was das Risiko für
weitere fatale kardiovaskuläre Ereignisse
verringert.