Title: PowerPoint-Pr
1AUTOPOIETISCHER KREIS 2005 / 9 Mittwoch 14.12.2005
19.15 21.30 Uhr UNI / HIM Pavillon B ICH
Co. Wer bin ich? Was spielt sich in mir ab? Wie
manage ich meine Denkwerkstatt? Welche Figuren
arbeiten darin? Zwei Seelen wohnen, ach in
meiner Brust oder bin ich ein ganzer
Wanderzirkus? Steht das Ego der Erleuchtung im
Weg oder ist es hilfreich? Rolf Siebenmann und
Walter Menzi verzichten auf einen Vortrag und
laden zu einer Vernissage ein. Die
ausgestellten Werke sind anstössig und sollen
Anlass zum Nachdenken, Vordenken und zur
gemeinsamen Erkundung sein. Wir werden soweit
voneinander lernen, wie wir bereit sind uns zu
öffnen und andere hinter die eigenen Kulissen
sehen zu lassen.
Walter Menzi, Dezember 2005
2Läutert Yoga das Ego? Das EGO ist eigentlich das
angeborene Empfinden des ICH BIN, und dem kann
keiner entgehen. Das Gefühl von ICH BIN ist
eine IDENTIFIZIERUNG, die beim Durchgang durch
die verschiedenen Entwicklungsstufen
unterschiedliche AUSDRUCKSFORMEN hat. Das erste
Erleben des ICH BIN erfolgt, wenn wir uns
direkt mit dem KÖRPER identifizieren, und ist mit
dem Überleben des Körpers verknüpft. Damit fängt
es an. Danach gelange ich zu der ERKENNTNIS, dass
ich einen Körper habe, aber nicht mein Körper
bin. Und dann erkenne ich, dass ich einen GEIST,
einen Intellekt habe, aber nicht mein Geist und
Intellekt bin. Ich habe meine GEFÜHLE, bin diese
Gefühle aber nicht. Ich habe meine Konzepte über
mich, bin aber nicht mit diesen Konzepten,
Vorstellungen und Gedanken über mich identisch.
Ich habe meine Meinungen, bin aber meine
Meinungen nicht. Das Ganze ist ein
Entwicklungsprozess, ein Weg, auf dem sich das
EGO entwickelt. Das EGO ist die WAHRNEHMUNG des
ICH BIN als individuelles Wesen, und die kann
niemand bei sich leugnen. Das EGO ist nicht etwas
Nutzloses oder etwas, das wir loswerden sollten.
Es muss geläutert oder gereinigt werden, indem
wir klar erkennen, wer wir wirklich sind.
Walter Menzi, Dezember 2005
Zitiert von der Yoga Meisterin AMRIT DESAI aus
WAS IST ERLEUCHTUNG? Herbst / Winter 2000
3Wie geht diese Läuterung auf dem Weg des
Yoga? Im Ashtanga Yoga, dem achtgliedrigen Yoga,
gibt es die Praxis, bestimmte moralische und
ethische Verhaltensregeln zu befolgen, ferner die
Körperhaltungen, die Atemkontrolle und einen
geeigneten, ausgeglichenen, einfachen, dieser
Praxis förderlichen Lebensstil. Das schafft dann
die geeigneten Bedingungen dafür, dass die
innerer Umgebung geläutert werden kann und die
eigenen Schwingungen so auf ganz natürliche Weise
immer feiner werden. Das bewirkt dann auch, dass
ganz bestimmte Schichten des Lebens für uns
erreichbar werden Schichten, die sich auf einer
viel subtileren, für uns weder mit dem Intellekt
noch von der Biologie her erfassbaren Ebene
befinden. Es ist die Läuterung von Körper, Geist
und Herz. Dieser Zustand ist nicht die
Vernichtung des ICH BIN, sondern die
Vernichtung der falschen Identifikation, mit dem
Selbstbild, mit Vorstellungen, die man von sich
hat, mit Glaubenssystemen, persönlichen
Vorurteilen, Ängsten und Anhaftungen. Es ist
ein Loslassen dessen, was ich nicht bin. Es ist
ein Entdeckungsprozess, ein Prozess des
Loslassens, kein Prozess, durch den wir uns
irgendwie was aneignen.
Zitiert von der Yoga Meisterin AMRIT DESAI aus
WAS IST ERLEUCHTUNG? Herbst / Winter 2000
Walter Menzi, Dezember 2005
4 BEWUSSTSEIN ist wie ein Leuchtturm mit einem
Scheinwerfer, der auf etwas gerichtet ist. Es
sieht nur das, was angeleuchtet ist. Das was im
Dunkeln ist, sieht es nicht. Dies hat es vom
SICHDREHEN erfahren. Das Bewusstsein hat die
Fähigkeit zu erkunden. Das Bewusstsein hat die
Fähigkeit in alle Richtungen zu erkunden. Das
Bewusstsein hat die Fähigkeit an etwas haften zu
bleiben. Wenn es sich wiederholt immer mit der
gleichen Sache befasst, verliert der
Scheinwerfer die Fähigkeit, neugierig und
absichtslos, die Welt zu betrachten. Das
Bewusstsein beginnt sich mit dem, was es
erkundet, zu identifizieren. Diese Anhaftung kann
so weit gehen, dass das Bewusstsein sich in
dieser Sache verliert. Das Bewusstsein ist in die
Faszinationsfalle geraten. Der Leuchtturm hat
vergessen, was er eigentlich ist. Das
Bewusstsein hat seine ureigenen Fähigkeit
verloren.
Walter Menzi, Dezember 2005
5drehen oder fixieren?
DER MENSCH ist nicht an einen Ort gebunden, wie
ein Baum, ein Berg oder ein Leuchtturm. Er hat
Füsse und kann seinen Standort wechseln.
Du gleichst dem Geist, den Du begreifst. (Goethe,
Faust)
Walter Menzi, Dezember 2005
6- Das Bewusstsein, das bin ich.
- Sind das Wörter für das Gleiche aus verschiedenen
Standpunkten? - Oder ist es ganz anders?
-
- EGO
- BEWUSSTSEIN
- UNTERBEWUSSTSEIN
- ROLLE
- IDENTIFIKATION
- etc.
Walter Menzi, Dezember 2005
7 WER SIND WIR WIRKLICH? Versuche das gemeinsam
zu erkunden!
Walter Menzi, Dezember 2005
8WAS IST DIE UREIGNE FÄHIGKEIT DES BEWUSSTSEINS
? Versuche das gemeinsam zu erkunden!
Walter Menzi, Dezember 2005
9Warum geraten wir immer wieder in die Falle der
ANHAFTUNG? Versuche das gemeinsam zu
erkunden! Was habe ich gelernt zu tun,
damit ich nicht in diese Falle tappe? Versuche
das gemeinsam zu erkunden!
Walter Menzi, Dezember 2005
10 Entsteht aus der ANHAFTUNG der
Standpunkt? Versuche das gemeinsam zu erkunden!
Walter Menzi, Dezember 2005
11Das AUSGERICHTETSEIN DES BEWUSSTSEINS entscheidet
alles und macht den Menschen überwiegend mental,
vital, körperlich oder seelisch, gebunden oder
frei.
INNEREN Erkennt sich als sein inneres Wesen, als
seelisches Wesen als SELBST. und nicht als
Mental, Leben, Körper
BEWUSSTSEIN hat eine Richtung zum
AUSSEN Es lebt im äusseren Wesen und vergisst
sein inneres Mental, sein Vital und seine
innerste Seele
EGO Ist mit dem EGO identifiziert
MENTAL
Walter Menzi, Dezember 2005
Zitiert aus SRI AUROBINDO /Briefe / Band 1 /
Seite 96
12Wer bin ich? Ich komme mir vor, wie ein
kleiner Wanderzirkus. Das ICH oder EGO ist der
Zirkusdirektor. Und der sorgt für Ordnung der
Abläufe und der Theatervorstellungen. Es gibt in
diesem Zirkus verschiedenen Figuren, die auf die
Bühne treten und das Mikrophon an sich
nehmen. Es gibt in diesem Zirkus verschiedenen
Figuren im Hintergrund. Davon sind einige dem
Zirkusdirektor bekannt. Einige sind ihm nicht
bekannt. Es gibt nur ein Mikrophon für den
Lautsprecher nach Aussen. Es kann keiner aus dem
Zelt treten. Auch der Zirkusdirektor nicht. Die
Schauspieler des Zirkus sind innerhalb des
Zeltes. Durch die Zeltwand kann man schlecht
sehen. Das Publikum ist ausserhalb vom Zelt und
lauscht den Vorstellungen. Die Schauspieler des
Zirkus hören, durch das Zelt die Reaktionen des
Publikums draussen und versuchen deren Reaktionen
zu deuten. Hypothese 1 Jeder im Publikum ist
auch ein kleiner Wanderzirkus
Walter Menzi, Dezember 2005
13 ICH und EGO Zirkusdirektor
SINNE
MIKROPHON
DER STILLE DER GELASSENE DER EITLE DER SCHÖNE DER
HÄSSLICHE DER VORSICHTIGE DAS OPFER DER
RETTER DER TÄTER DER...
DER ÄNGSTLICHE DER VORWÄRTSDRÄNGER DER
KÄMPFER DER ÜBERHEBLICHE DER HARTNÄCKIGE DER
ZWEIFLER DER BESSERWISSER DER NARR DER ....
Walter Menzi, Dezember 2005
14ICH CO EIN THEATER NICHT FÜR JEDERMANN. -
EINTRITT NUR FÜR VERRÜCKTE. - KOSTET DEN
VERSTAND.
Walter Menzi, Dezember 2005
15Hypothese 2 DEN ZIRKUSDIREKTOR BRAUCHT ES GAR
NICHT. UND ES GIBT IHN AUCH NICHT. Seine
Direktor-Rolle entsteht aus der folgender
Situation Es kann keine Figur das System
verlassen. Es gibt nur ein Mikrophon. Jede Figur
kann ans Mikrophon, wenn es frei ist. Jede Figur
kann hören, was durch das Mikrophon gesagt
wird. Jede Figur kann hören, was durch die Sinne
von Aussen kommt. Die Figuren sind miteinander
vernetzt. Jede Figur ist ein autopoietisches
System. Keine Figur kann eine andere Figur
belehren. Jede Figur kann sich aus sich selbst
heraus entwickeln oder krank machen. DAS EGO ALS
DIREKTOR-FIGUR GIBT ES GAR NICHT.
Walter Menzi, Dezember 2005
16DAS ICH ist lediglich die Erscheinung aller
Figuren als System. DAS ICH ist die Erscheinung
des Wanderzirkus mit all seinen Figuren. DAS
gesunde ICH ist ein WANDERZIRKUS ohne
DIREKTOR. Das kranke EGO ist ein Wanderzirkus, in
dem eine Figur sich zum Direktor
erhebt. LÄUTERUNG entsteht dann, ......wenn
alle Figuren eine innere Balance zueinander
gefunden haben. ..... wenn die Wirkung nach
Aussen in Balance zum inneren Theaterstück
steht. ......wenn das innere Theaterstück von
Aussen lernt. ......wenn das innere Theaterstück
das Aussen nicht belehren will. Die Läuterung
kann nicht von einer Figur geschaffen werden. Sie
ist das Ergebnis der verschiedenen Handlungen
untereinander. Sie entsteht, wenn die Vielfalt
der Unterschiede als Ergänzung und nicht als
Bedrohung aufgefasst wird. Läuterung entsteht
nicht, wenn einige Figuren, andere Figuren
ermorden wollen, um Frieden zu gewinnen.
Jede Figur ist für sich ein autopoietisches
System. Jede Figur ist aus der Sicht der Moleküle
auch wieder nur virtuell.
Walter Menzi, Dezember 2005
17Als WALTER MENZI bin ich nur Klang. Aus vielen
Obertönen gebildet. Ich bin MUSIK. Ich bin auch
Lärm. Harmonie und Disharmonie gehören zu
mir. Ich bin das Musikinstrument. Ich bin der
Komponist. Ich bin der Musiker Ich bin der
Zuhörer. Ich bin der Klang, der auf dem Weg
ist, die grosse Musik des Lebens zu
suchen. Einige wenige Male habe ich diese Musik
ganz klar hören können. Mein Klang stand in
Resonanz mit der grossen Musik. Ich bin aus der
Stille geworden. Ich bin da. Laut ungestüm und
lebendig, so wie ich bin. Ich werde
verklingen. Ich werde wieder in die Stille zurück
kehren.
Walter Menzi, Dezember 2005
18Was ist der tiefste Ton?.... ...auf welchem alle
diese Obertöne sich einordnen? Versuche das
gemeinsam zu erkunden!
Walter Menzi, Dezember 2005
19 Fastnacht Zwei maskierte Böögen treffen
sich. Gäll känsch mich nööd? Nei.!!.............
.....................Ich känn mich au nööd!
Walter Menzi, Dezember 2005
20 ICH KANN NUR DA SEIN, WO MEINE FÜSSE SIND.
Es gibt Zeiten, das stehe ich als Folge meines
Denkens, neben meinen Schuhen. Ich bin in der
Vergangenheit. In der Zukunft. Nur nicht im
HIER und JETZT.
Walter Menzi, Dezember 2005
21Kleiner Dialog zwischen SCHWARZ und GRÜN
WER BIST DU?
ICH BIN DER ICH BIN.
KANNST DU JEMAND ANDERES SEIN?
NEIN. ICH BIN IMMER DER, DER ICH BIN.
WO BIST DU?
DORT, WO MEINE FÜSSE SIND.
Walter Menzi, Dezember 2005
22Kleiner Dialog zwischen SCHWARZ und VIOLETT
WER BIST DU?
ICH BIN EIN MÄCHTIGER MANN UND TRAGE
VERANTWORTUNG.
KANNST DU JEMAND ANDERES SEIN?
JA. ICH MÖCHTE WERDEN, WIE MEINE GROSSEN
VORBILDER. Ich brauche neue Herausforderungen.
WO BIST DU?
VIEL UNTERWEGS. VIELE SITZUNGEN. VIELE WICHTIGE
TERMINE. Die Zeit drängt. Sorry, ich muss jetzt
weiter. Schöne Grüsse noch an Deine Frau.
Tschüss und schöne Weihnachten.
Walter Menzi, Dezember 2005
23WAS ES IST Es ist Unsinn sagt die Vernunft. Es
ist was es ist sagt die Liebe. Es ist
Unglück sagt die Berechnung. Es ist
Schmerz sagt die Angst. Es ist aussichtslos sagt
die Einsicht. Es ist was es ist sagt die
Liebe. Es ist lächerlich sagt der Stolz. Es
ist leichtsinnig sagt die Vorsicht. Es ist
unmöglich sagt die Erfahrung. Es ist was es
ist sagt die Liebe.
Walter Menzi, Dezember 2005