Title: Aufz
1Aufzüge I Technik undFunktion
2Geschichtliches
- Der Aufzug kennt keinen direkten Erfinder. Seine
grundlegende Ausführung als Hebezeug mit
Seilwinde geht weit ins Altertum zurück. - Aristoteles beschreibt in seinen "mechanischen
Problemen" bereits Kurbel, Rolle und einen
Flaschenzug. (384-322 v. Chr.) - Archimedes dem so viele frühe technische
Erfindungen zugeschrieben werden, entdeckte auf
rechnerischer Weise das Hebelgesetz. Da er sich
auch mit Seilrolle und Seilwinde beschäftigt hat,
wird ihm die Erfindung des Aufzuges
zugeschrieben. (287-212 v. Chr.) - Das wichtigste Ereignis in der Geschichte des
Aufzugs fällt jedoch in das Jahr 1852, in dem
Elisha Graves Otis den weltweit ersten Aufzug mit
Sicherheits-Fangvorrichtung erfand.
3Gesetze und Verordnungen
- GSG - Gerätesicherheitsgesetz
- Vorschriften über das Inverkehrbringen
gefährlicher Anlagen wie Druckbehälter,
Dampfkessel, Acetylenanlagen, Getränkechankanlagen
, Aufzüge - 12. GSGV - Verordnung zum Inverkehrbringen von
Aufzügen - AufzV - Aufzugsverordnung
- Begriffsbestimmungen, Prüfintervalle, Betrieb von
Aufzügen - 95/16/EG - EG-Richtlinie zur Angleichung der
Rechtsvorschriften über Aufzüge - TRA - Technische Richtlininen Aufzüge
- LBO - Landesbauordnungen, z.B. BauO NW, 39
Aufzüge
4Begriffsbestimmungen (TRA 200)
- Personenaufzüge Personen oder PersonenGüter
- Lastenaufzüge Güter oder Personen die beim
Aufzugbetreiber angestellt sind, bzw. Fahrkorb
mit Aufzugführer oder Fahrkorbtüren - Güteraufzüge Ausschließlich Güter
- Feuerwehraufzüge Personen oder Lastenaufzüge,
die nach Bauordnung des Landes im Brandfall für
den Feuerwehreinsatz zur Verfügung stehen
5BauO NW, 39 Aufzüge
- (2) Aufzüge im Innern von Gebäuden müssen eigene
Fahrschächte haben. In einem Fahrschacht dürfen
bis zu drei Aufzüge liegen. Die Wände der
Fahrschächte sind in der Feuerwiderstandsklasse F
90 und in den wesentlichen Teilen aus
nichtbrennbaren Baustoffen (F 90-AB)
herzustellen. Aufzüge ohne eigene Fahrschächte
sind - innerhalb eines Raumes und
- innerhalb eines Treppenraumes nach 37 in
Gebäuden mit nicht mehr als fünf Geschossen über
der Geländeoberfläche - zulässig die Aufzüge müssen sicher
umkleidet sein. - (6) In Gebäuden mit mehr als fünf Geschossen über
der Geländeoberfläche müssen Aufzüge in
ausreichender Zahl eingebaut werden, von denen
einer auch zur Aufnahme von Kinderwagen,
Rollstühle, Krankentragen und Lasten geeignet
sein muß (...)
6Antriebsarten von Aufzügen
- Aufzüge werden angetrieben durch
Spindel, Zahnstange, Kettenrad
Seiltrommel
Treibscheibe
Hydraulik
Direkt
Indirekt
7Treibscheibenantrieb
- Die am meisten anzutreffende Antriebsart ist der
Treib- scheibenantrieb. Fahrkorb
und Gegengewicht sind hierbei über ein Drahtseil
verbunden. Der Antriebsmotor treibt direkt oder
über ein Getriebe die Treibscheibe an, welche die
Seile und damit Fahrkorb und Gegengewicht auf-
und abbewegt. Dank des Gegengewichtes muß der
Antriebsmotor nicht die Massen von Fahrkorb und
Gegengewicht, sondernnur die halbe Nutzlast
bewegen.
Gegengewicht Fahrkorb ½ Nutzlast
8Treibscheibenantrieb
- Beim Treibscheibenantrieb wird das Drahtseil in
einer Rille gehalten. - Halbrundrille (a), bietet von allen Möglichkeiten
die schlechteste Kraftübertragung. - Am gebräuchlichsten ist die Sitzrille (b) mit
Unterschnitt. - Die Keilrille (c) bietet die größte
Treibfähigkeit, beansprucht aber auch das
verwendete Seil am meisten.
9Hydraulikantrieb
- Hydraulische Aufzüge können für Anwendungen bis
20m Förderhöhe eingesetzt werden. Der Fahrkorb
kann direkt vom Hydraulikzylinder oder indirekt
über Seile/Ketten, die vom Zylinder angetrieben
werden, bewegt werden.
10Hydraulikantrieb indirekt
11Fangeinrichtungen
- Fangvorrichtungen und Absturzsicherungen werden
bei mindestens 10iger Überschreitung der
Betriebsgeschwindigkeit aktiviert. - Fällt der Strom aus, der den Antriebsmotor
versorgt, bremsen Trommel- oder Scheibenbremsen
an der Treibscheibe den Fahrkorb sanft ab. - Reißen die Tragseile, werden der Fahrkorb und
evtl. das Gegengewicht von separaten
Fangeinrichtungen angehalten.
Bei Hydraulikaufzügen beugt eine
Rohrbruchsicherung dem unbeabsichtigten Abstürzen
vor. Sobald, beispielsweise durch ein plötzliches
Leck in der Druckleitung, Öl aus dem Zylinder
entweicht, schließt ein automatisches Ventil am
Zylinderausgang den Ölstrom, und der Fahrkorb
kommt sicher zum stehen.
12(No Transcript)
13Triebwerksraum
- In der Regel sind alle Antriebe, Steuerungen und
Teile der Sicherheitseinrichtung im Maschinenraum
untergebracht. Er wird als Elektrischer
Betriebsraum definiert und ist somit nur einem
eingeschränkten Personenkreis zugänglich. - Der Maschinenraum ist nicht für andere Zwecke zu
verwenden. - Der Maschinenraum liegt bei Treibscheibenantrieb
am günstigsten über dem Fahrschacht (1) aber auch
andere Positionen sind möglich. - Bei hydraulischen Aufzügen kann er auch getrennt
vom Fahrschacht vorhanden sein (8).
14Fahrkorb, -türen
- Automatische Fahrkorbtüren
- Fahrkorb mit Zwischenwand (aufklappbar um Tragen
zu transportieren) - Technische Angaben Hersteller, Baujahr,
Fabriknummer - Alarmvorrichtung Flurklingel bis
Wechselsprechanlage - Steuerungsvorrichtung
15Fahrschacht
- Entsprechend der Landesbauordnung, 1 Schacht für
höchstens 3 Aufzüge, Feuerwehraufzüge haben extra
Fahrschacht. - Fahrschachttüren als Flügeltür, Falttür,
Schiebetür wird beim schließen der Fahrkorbtür
verriegelt. - Wird erst beim Stillstand des Fahrkorbes auf
Ausstiegshöhe entriegelt - Müssen von außen notentriegelt werden
16Maßnahmen beim Feuerwehreinsatz
- Jeder Aufzug hat einen Aufzugswärter (meist
Hausmeister, Haustechniker) der sofort
verständigt werden sollte. - Aufzug im Triebwerksraum stromlos schalten!
(Lastschalter, Hauptschalter) Nicht mit
ausgeschaltet werden Beleuchtungen und
Notrufeinrichtung. Zur Sicherheit Sicherungen für
das Triebwerk ausschalten/-drehen. - Erkundung Wo steht der Aufzug, Wieviele Personen
sind betroffen
17Öffnen von Fahrschachttüren
- Fahrschachttüren lassen sich alle von Hand
entriegeln.Bei älteren Anlagen ist dies nicht
immer von außen möglich. - Türen sind mittels Dreikant oder speziellem
Werkzeug (im Triebwerksraum) zu öffnen. Öffnungen
sind im oberen Bereich der Tür / des Rahmens zu
finden. - Nach der Öffnung evtl. noch Fahrkorb auf passende
Höhe fahren. - ACHTUNG!!! Absturzgefahr wenn Fahrkorb nicht
hinter der Tür ist. - Tür sichern/absperren
18Bewegung des Fahrkorbes
- Hydraulische Aufzüge Durch Hinweisschild und
besonderen Farbanstrich gekennzeichnete
Notablaßvorrichtung, die von Hand betätigt werden
kann. - Treibscheibenantrieb
- Bremse am Motor lösen (1 FM), Schwungmasse oder
Handrad am Motor drehen (1 FM), auf Richtung
achten! Korb weniger als halb voll nach oben
drehen, sonst nach unten. - Immer nur bis zum nächsten Stockwerk.
19Maßnahmen zum Abschluß des Einsatzes
- Aufzug bleibt außer Betrieb!
- Entriegelte Fahrschachttüren absperren!
- Schilder Außer Betrieb anbringen.
- Über Ordnungsamt das Amt für Arbeitssicherheit
(Gewerbeaufsichtsamt) verständigen lassen.