Title: Kein Folientitel
1Portfolioverlustverteilung Modellierung von
Abhängigkeiten bei den Ausfällen kontinuierliche
Bonitätsvariablen
- Neben den gemeinsamen Ausfallwahrscheinlichkeiten
lassen sich mit Hilfe der bivariaten
standardisierten Normalverteilung auch gemeinsame
Übergangswahrscheinlichkeiten in beliebige
Ratingklassen berechnen. - Die Integrationsgrenzen über die bivariate
Verteilungsfunktion ergeben sich bei einem
Initialrating von BBB für Schuldner 1 und A für
Schuldner 2 bei Zugrundelegung der
Übergangswahrscheinlichkeiten aus dem vorletzten
Beispiel aus folgendem Schema -
Aktienrendite Schuldner 1
AAA
AA
1,98
Schuldner 1 bleibt in BBB und Schuldner 2 in A
A
Aktienrendite Schuldner 2
-1,51
BBB
BB
B
CCC
D
BBB
BB
B
CCC
D
A
AA
AAA
2Risikomaße Allgemeines
- Ein Risikomaß ist eine Kennzahl, die
aus der Verlustverteilung eines Portfolios
abgeleitet wird und das Risiko des Portfolios
beschreiben soll. - Es existieren viele verschiedene Risikomaße.
- Die wichtigsten sind
- Erwartungswert (erwarteter Verlust)
- Varianz bzw. Standardabweichung (unerwarteter
Verlust ULP) - Value-at-Risk (sowie unerwarteter Verlust bezogen
auf Konfidenzniveau, UL(a)) - Expected Shortfall
- Der Value-at-Risk sowie der Expected Shortfall
sind Maße für das sog. tail risk, d.h. sie
beschreiben unter Berücksichtigung eines
Konfidenzniveaus extreme Verlustereignisse im
Ausläufer der Verlustverteilung, der hohen
Verlustbeträgen entspricht.
3Risikomaße Erwartungswert und Standardabweichung
- Der erwartete Verlust ist formal definiert als
- Der unerwartete Verlust auf Portfolioebene ist
definiert über die Varianz der Portfolioverlustver
teilung - Kritik Die Varianz bzw. Standardabweichung
erfasst Abweichungen nach oben und nach unten gt
Widerspruch zum Begriff des Risikos schlecht
bei asymmetrischen Verteilungen
Erwarteter
Verlust
sPULP
Verlust
4Risikomaße Risikomaße für das Tail Risk
Value-at-Risk
- Implizite Definition
- Sei ein Konfidenzniveau a (0 lt a lt 1) fixiert.
- Dann ist der Value-at-Risk einer
Verlustverteilung implizit definiert als - Der Value-at-Risk ist gerade das a.100-Quantil
der Verteilung der Verlustvariablen . - Explizite Definition
- Sei ein Konfidenzniveau a (0 lt a lt 1) fixiert.
- Dann ist der Value-at-Risk einer
Verlustverteilung explizit definiert als - Bei einer Normalverteilung besteht eine
11-Beziehung zwischen ULP und VaR So gilt z.B.
für a 95 1,65 s VaR(95)
5Risikomaße Risikomaße für das Tail Risk
Value-at-Risk
- Bestimmung VaR(a) für diskrete Verteilungen
- Konstruktion der kumulierten Wahrscheinlichkeiten
der Portfolioverlustverteilung (Verluste seien
positiv) - Bestimmung des kleinsten Verlustbetrags, zu dem
die kumulierte Wahrscheinlichkeit größer oder
gleich a ist. Dieser Verlustbetrag ist der
gesuchte VaR(a). - Beispiel Ein Portfolio besteht aus zwei Krediten
an zwei Schuldner A und B in Höhe von jeweils 1
Mio EUR. Die PD der Schuldner betrage jeweils 3,
der LGD jeweils 100 und die Ausfallkorrelation
50. Berechnen Sie den VaR des Portfolios zum
Konfidenzniveau 98. - Lösung
- Zur Bestimmung der Portfolioverlustverteilung
sind folgende Ereignisse zu betrachten - Fall 1 Schuldner A und Schuldner B fallen aus
- Berechnung der Wahrscheinlichkeit für dieses
Ereignis über den Erwartungswert - E(1A 1B) rAB sA sB PDA PDB rAB ( PDA
(1-PDA) PDB (1-PDB) )0,5 PDA PDB - 50 x (3 x 97 x 3 x 97)0,5 3 x 3
1,545 -
6Risikomaße Risikomaße für das Tail Risk
Value-at-Risk
Fall 2 Schuldner A fällt aus und Schuldner B
fällt nicht aus Berechnung der
Wahrscheinlichkeit für dieses Ereignis über den
Erwartungswert E(1A (1-1B)) E(1A) E(1A 1B)
3 - 1,545 1,455 Fall 3 Schuldner A fällt
nicht aus und Schuldner B fällt aus Berechnung
der Wahrscheinlichkeit für dieses Ereignis über
den Erwartungswert E((1-1A) 1B) E(1B) E(1A
1B) 3 - 1,545 1,455 Fall 4 Schuldner A
fällt nicht aus und Schuldner B fällt nicht
aus Berechnung der Wahrscheinlichkeit für
dieses Ereignis über den Erwartungswert
E((1-1A) (1-1B)) 1 - E(1A) - E(1B) E(1A
1B) 1 3 - 3 1,545 95,545 Portfoliover
lustverteilung
VaR(98) kleinster Verlustbetrag mit
kumulierter Eintrittswahrscheinlichkeit größer
gleich 98
7Risikomaße Risikomaße für das Tail Risk
Value-at-Risk und seine Zerlegung
- Der Value-at-Risk wird für Zwecke des
Risikomanagements häufig zerlegt in den
erwarteten und unerwarteten Verlust. - Der in Zusammenhang mit dem Value-at-Risk
definierte unerwartete Verlust hängt vom
Konfidenzniveau ab und ist wie folgt definiert - Achtung In Literatur und Praxis wird der Begriff
des unerwarteten Verlusts für verschiedene
Sachverhalte verwendet - ULi unerwarteter Verlust für den Einzelschuldner
- ULP unerwarteter Verlust auf Portfolioebene
(definiert über Varianz) - UL(a) unerwarteter Verlust als Teil des VaR zum
Konfidenzniveau a
Unerwarteter
Erwarteter
Verlust
Verlust zum Konfidenzniveau 99
Tail risk
sPULP
Verlust
VaR
(99)
8Risikomaße Value-at-Risk in der
Unternehmenssteuerung
- Wahl des Konfidenzniveaus
- Höheres Konfidenzniveau ? höherer Value-at-Risk
- Höheres Konfidenzniveau impliziert insbesondere
bei Simulationsmodellen weniger Beobachtungen und
damit größere Fehler bei der Quantifizierung - Höheres Konfidenzniveau impliziert größere
Unsicherheiten beim Backtesting. - Die Wahl des Konfidenzniveaus hängt von der mit
der VaR-Betrachtung verfolgten Zielsetzung ab.
Dabei können verschiedene Zielsetzungen im
Unternehmen verfolgt werden, die zu einer
Verwendung des VaR bei verschiedenen
Konfidenzniveaus führen. - Häufig Verwendung als Vergleich (Benchmark)
innerhalb des Unternehmens im Rahmen der
operativen Steuerung gt Konsistenz zwischen
Bereichen ist wichtig, typischerweise eher
moderate Konfidenzniveaus, z.B. 90 - Bestimmung des benötigten ökonomischen Kapitals,
um den Konkurs zu vermeiden gt Abhängigkeit vom
eigenen Zielrating, strategische Steuerung,
typischerweise sehr hohe Konfidenzniveaus
9Risikomaße Value-at-Risk in der
Unternehmenssteuerung
Erwarteter
Verlust
Beispielhaft Verwendung der 1-Jahres-PDs von SP
sPULP
Verlust
AA VaR(99,99)
A VaR(99,95)
BBB VaR(99,63)
10Risikomaße Value-at-Risk Kritik
- Verhalten der Verlustverteilung oberhalb des VaR
wird nicht berücksichtigt - Extremszenarien fehlen
- Beispiel VaR(99)
- Welche Verluste können bei Überschreitung des
Value-at-Risk auftreten? - Verschiedene Verteilungen geben verschiedene
Antworten - Die für die Bank gefährlichen Extremszenarien
werden mit dem VaR nicht ausreichend
quantifiziert - VaR ist durch Stress-Tests zu ergänzen!
1
1
1
11Risikomaße Value-at-Risk Kritik
- Der Value-at-Risk ist kein subadditives
Risikomaß. - Ein Risikomaß r ist dann subadditiv, wenn für
zwei Portfolien P1 und P2 gilt - Intuitiv spiegeln sich in der Subadditivität
Diversifikationseffekte wider. - Beispiel für das nicht subadditive Verhalten des
Risikomaßes VaR - Zwei Kreditpositionen, die unabhängig
voneinander ausfallen können - Kreditposition 1 EUR 1 Mio, LGD
100 Kreditposition 2 EUR 1 Mio, LGD 100 - Ausfallwahrscheinlichkeit 3 Ausfallwahrscheinl
ichkeit 3 - gt VaR(95) 0 gt VaR(95) 0
Portfolio aus den Kreditpositionen 1 und 2
kein Ausfall Wahrscheinlichkeit
94,1 Mindestens ein Ausfall
Wahrscheinlichkeit 5,9 gt VaR(95) EUR 1 Mio
gt 0 gt keine Subadditivität
- Wie wäre die Situation bei vollständiger
Abhängigkeit (z.B. identische Schuldner)?
12Risikomaße Expected Shortfall (Tail Conditional
Expectation)
- Der Expected Shortfall ES(a) zu einem gegebenen
Konfidenzniveau ist der Erwartungswert, der unter
der Bedingung gebildet wird, dass der
Value-at-Risk bei diesem Konfidenzniveau
überschritten ist.
Im diskreten Fall enthält der Nenner die Summe
der Eintrittswahrscheinlichkeiten für Verluste,
die größer als der VaR sind.
Erwarteter
Unerwarteter
Verlust
Verlust
Der Expected Shortfall ist ein subadditives
Risikomaß.
VaR
ES
Verlust
(99)
(99)
13Risikomaße Expected Shortfall (Tail Conditional
Expectation)
- Nachweis der Subadditivität für das Beispiel
- Schuldner 1
- ES(95) (3 x 1 ) Mio Euro / (3) 1 Mio
Euro. - Schuldner 2
- ES(95) 1 Mio Euro
- Der Expected Shortfall für das Portfolio aus
beiden Exposures beträgt - (0,0009 x 2) Mio EUR / (0,0009) 2 Mio EUR lt
(1 1) Mio ÉUR gt Subadditivität ist erfüllt
ES(95) für Schuldner 1
ES(95) für Schuldner 2
14Risikomaße Beispielhafte Berechnung aus der
Verlustverteilung
- In einem Portfolio befinden sich zwei Exposures
gegenüber Schuldnern, die unabhängig voneinander
ausfallen. - Exposure von Schuldner 1 EUR 10.500
- Ausfallwahrscheinlichkeit 2,5
- Der LGD beträgt mit einer Wahrscheinlichkeit von
40 einen Wert von 75 und mit einer
Wahrscheinlichkeit von 60 einen Wert von 30. - Exposure von Schuldner 2 EUR 10.000
- Ausfallwahrscheinlichkeit 2,0
- Der LGD beträgt mit einer Wahrscheinlichkeit von
40 einen Wert von 80 und mit einer
Wahrscheinlichkeit von 60 einen Wert von 31,5. - Berechnen Sie die Portfolioverlustverteilung,
den erwarteten Verlust des Portfolios sowie
Value-at-Risk, unerwarteten Verlust und Expected
Shortfall für die Konfidenzniveaus 99,0 und
99,95.
15Risikomaße Beispielhafte Berechnung aus der
Verlustverteilung
16Risikomaße Beispielhafte Berechnung aus der
Verlustverteilung
- Der erwartete Verlust des Portfolios beträgt
227,8 Euro. - Unerwarteter Portfolioverlust
- Schuldner 1 Der mittlere LGD beträgt
- 0,40 x 0,75 0,60 x 0,30 48
- Die Varianz des LGD beträgt
- sL2 40 x 0,272 60 x 0,182 0,0486
- Der unerwartete Verlust beträgt damit
-
- Schuldner 2 Der mittlere LGD beträgt
- 0,40 x 0,80 0,60 x 0,315 50,9
- Die Varianz des LGD beträgt
- sL2 40 x 0,2912 60 x 0,1942 0,056454
- Der unerwartete Verlust beträgt damit
17Risikomaße Beispielhafte Berechnung aus der
Verlustverteilung
- VaR(99) 7875 Euro.
- UL(99) (7875 227,8) Euro 7647,8 Euro.
- ES (99) (62,4 1,32 1,34 1,27) /
(0,780,0120,0120,008) Euro 8168,7 Euro - VaR(99,95) 8000 Euro.
- UL(99,95) (8000 227,8) Euro 7772,2 Euro.
- ES(99,95) (1,32 1,34 1,27)
/(0,0120,0120,008) Euro 12281,25 Euro
18Kreditrisikomodelle Kausalmodell oder
statistisches Modell?
- Modellieren die ökonomische Ursache des
Kreditausfalls über den Firmenwert (vgl. Kap.
Ratings) - Ausfallkorrelationen werden durch das
mikroökonomische Modell bestimmt - Generell anfälliger auf unplausible
Modellannahmen - Beispiele
- CreditMetrics (JP Morgan)
- RiskFrontier (Moodys KMV)
- Modellieren den Ausfall statistisch (ggfs. unter
Anknüpfung an die Makroökonomie) - Ausfallkorrelationen kommen über gemeinsame
(makroökonomische oder latente) Einflussfaktoren
zustande - Generell anfälliger auf schlechte Inputdaten
- Beispiele
- CreditRisk (Credit Suisse)
- CreditPortfolioView (McKinsey)
Strukturelle Modelle
Reduzierte Modelle
19Kreditrisikomodelle Welche Ereignisse
berücksichtigt das Kreditrisikomodell
- Risiko des Ausfalls der Gegenpartei
- Betrachtetes Verlustereignis Realisierter
Verlust - Verlustereignis ist immer relevant
- Immer Modellieren die ökonomische Ursache des
Kreditausfalls über den Firmenwert (vgl. Kap.
Ratings) - Buchverlust als tatsächlicher Verlust
- Risiko einer Bonitätsverschlechterung
(Ratingverschlechterung) der Gegenpartei - Betrachtetes Verlustereignis Buchverlust bei
Marktbewertung - Bei Marktbewertung ist Verlustereignis immer
relevant bei Verwendung des Buchwerts für die
GuV (z.B. gemäßigtes Niederstwertprinzip,
Buy-and-Hold) ist Verlustereignis nur relevant
bei Veräußerung vor Laufzeitende - Übergang in den Default als eine mögliche
Ratingverschlechterung
Default-Mode
Mark-to-Market
20Kreditrisikomodelle CreditMetrics Risiko einer
Einzelposition
PD-Rating
Rang
Credit Spread
Migrations- wahrscheinlichkeit
Recovery Rate bei Ausfall
Barwert Neubewertung
Standardabweichung des Wertes der Einzelposition
(abhängig von den Wertveränderungen aufgrund
möglicher Bonitätsverschlechterungen)
21Kreditrisikomodelle CreditMetrics historische
Übergangsmatrix als Input
22Kreditrisikomodelle CreditMetrics Mögliche
Ratingveränderungen eines Bonds
- Beispiel 5-Jahres-Kuponbond
- Kupon 6
- Rating BBB (Senior Unsecured)
- Nominalbetrag 100
- Mögliche Ratings des Bonds in einem Jahr
- AAA 0,02
- AA 0,33
- A 5,95
- BBB BBB 86,93
- BB 5,30
- B 1,17
- CCC 0,12
- Default 0,18
23Kreditrisikomodelle CreditMetrics Historische
Recovery Rates als Input
24Kreditrisikomodelle CreditMetrics Wertverteilung
einer einzigen Position nach einem Jahr
Aktuelles Rating 8 mögliche Zustände in einem
Jahr Wahrschein- Lichkeiten Bondwert (aufgrund
Forward Rate)
BBB
AAA
AA
A
BBB
BB
B
CCC
Default
0,02
0,33
5,95
86,93
5,30
1,17
0,12
0,18
109,35
109,17
108,64
107,53
102,01
98,09
83,63
51,13
E 107,09 s 2,99
25Kreditrisikomodelle CreditMetrics
Berücksichtigung von Korrelationen
- Für die Ermittlung der Ausfallkorrelationen
werden Korrelationen von Aktienrenditen
herangezogen. - Die Veränderungen des Aktienrenditen werden als
normalverteilt angenommen. - Gemeinsame Ausfallwahrscheinlichkeit zweier
Schuldner
Stochastische Aktienrendite
Z
Z
Z
Z
Z
Z
Z
A
AA
BBB
D
CCC
B
BB
-1,53
2,70
3,54
-2,91
-2,75
-2,18
-1,49
26Kreditrisikomodelle CreditMetrics
Berücksichtigung von Korrelationen
- Wirkung der Korrelation auf die gemeinsame
Ausfallwahrscheinlichkeit - r 0 0,0018 x 0,0018 0,00000324
- r 1 0,0018
- r 0,5 0,000122 0,066 x 0,18 x 99,82
0,18 x 0,18 - Ausfallkorrelation
- r 0,5 gt rAB 0,066
- r 0,915 gt rAB 0,5
27Kreditrisikomodelle CreditMetrics Modellübersicht
Ratingdaten, Aktienkurse, Indizes
Benutzerportfolio
PD
-
Rating
Rang
Credit
Spread
Migrations
-
Recovery
Rate
Barwert
Marktvolatilitäten
Modelle
wahrscheinlichkeit
bei Ausfall
Neubewertung
Standardabweichung des Wertes der Einzelposition
(abhängig von
Exposure-Verteilung
Gemeinsame Verteilung
-
den Wertveränderungen aufgrund möglicher
Bonitätsverschlechterun
gen)
Value-at-Risk des Portfolios aufgrund von
Kreditrisiken
28Kreditrisikomodelle CreditMetrics Berechnung des
Credit Value-at-Risk mit Monte-Carlo-Simulation
- Simulation von N multivariat standardnormalverteil
ten Zufallsvariablen mit der richtigen
Korrelation - Für jedes der N Instrumente im Portfolio
- Ablesen des Ratings gemäß Z-Werten
- Einsetzen der Forward-Bewertung gemäß Rating
- Wenn Default Simulation der Recovery Rate gemäß
Seniority aus einer Beta-Verteilung mit dem
historischen Erwartungswert und der historischen
Standardabweichung - Wiederholung der obigen Schritte (z.B. 10000mal)
- Sortieren und Ablesen des Value-at-Risk
29Kreditrisikomodelle CreditMetrics Bemerkungen
- Annahme Korrelation der Aktienrenditen ist
gleich Korrelation der Firmenwertveränderungen
(gt Kap. Rating Firmenwertmodell) - Behandlung des Exposures
- Expected Exposure
- Angenommen als extern berechnet
- Aufwändige Berechnung
- Geeignet vor allem für gehandelte Positionen
(Bonds), weniger für Buchkredite (insbes. Retail)
30Kreditrisikomodelle CreditRisk Modellübersicht
Sektorenaufteilung Für Korrelationen
PD
-
Rating
Rang
Exposure
Volatilität der Ausfall-
Ausfall
-
Recovery
Rate
-
Nettoexposure
wahrscheinlichkeit
bei Ausfall
wahrscheinlichkeit
Erwarteter Verlust des Portfolios
Value-at-Risk des Portfolios
31Kreditrisikomodelle CreditRisk Modellannahmen
- Default-Mode Modell
- Versicherungsmathematisch (ohne mikroökonomische
Moldellierung) - Anzahl der Ausfälle Poisson(l)
- Problem der Overdispersion
- Poisson Erwartungswert Wurzel aus der Varianz
- Empirisch Erwartungswert lt Wurzel aus der
Varianz - Poisson unterschätzt deshalb den Value-at-Risk
- Erweiterung
- l ist selbst stochastisch l Gamma
- Daraus folgt Anzahl der Ausfälle Negativ
Binomial - Erwartete Recovery wird vom Exposure abgezogen
32Kreditrisikomodelle CreditRisk Berechnung des
Value-at-Risk
- Analytische Berechnung der Wahrscheinlichkeit,
keinen Verlust zu erleiden - Rekursionsbeziehung für n Verluste
(Panjer-Rekursion) - Leichte, performante Implementierung möglich
- Sektorstruktur für Modellierung systematischer
Hintergrundfaktoren - Jeder Kredit wird auf orthogonale Sektoren
aufgeteilt gemäß den wirtschaftlichen
Hintergrundfaktoren, die seine Bonität
beeinflussen - Sektoren sind systematische Hintergrundfaktoren
- 1 idiosynkratischer Sektor für das nicht
systematische Risiko - Auswirkungen der Sektorkonzentrationen auf
Value-at-Risk und Ausfallkorrelationen
33Kreditrisikomodelle CreditRisk Beispiel für
Sektoraufteilung
Kredit X
30
30
30
10
Europa
Asien
Energie
Ernährung
Idiosynkratischer Sektor
...
20
35
45
Kredit Y
34Kreditrisikomodelle CreditRisk Auswirkung der
Sektoraufteilung
- Beispiel Portfolio von 25 identischen Krediten,
3 Sektoren mit systematischem Risiko - Alle Kredite in einem Sektor
- 3 Sektoren, alle Kredite sind zu 100 in genau
einem Sektor - 3 Sektoren, alle Kredite sind in alle drei
Sektoren aufgeteilt - a) b) c)
- Erwartungswert 14,2 Mio 14,2 Mio 14,2 Mio
- VaR(99) 55,3 Mio 49,9 Mio 47,4 Mio
35Kreditrisikomodelle CreditRisk Anmerkungen
- Keine Annahmen bezüglich Ausfallursache
- Einbezug der Volatilität der Ausfallwahrscheinlich
keit - Gut skalierbar
- Effiziente analytische Berechnung auf dem
Computer - Geringe Datenanforderungen
- Modellerweiterung auf stochastische Recovery
Rates möglich