Analyse und Interpretation von Schriften der Questione della lingua - PowerPoint PPT Presentation

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Analyse und Interpretation von Schriften der Questione della lingua

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Jahrhundert umanesimo latino vs. umanesimo volgare Ausgangspunkt der questione della lingua: Dantes De vulgari eloquentia (1304, bzw. 1529) 15. Jh.: – PowerPoint PPT presentation

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Title: Analyse und Interpretation von Schriften der Questione della lingua


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Analyse und Interpretation von Schriften der
Questione della lingua
  • 1. Sitzung am 15.10.2009

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Programmübersicht
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Die Vorläufer der Questione della lingua
  • Die Diskussionen im 15. Jahrhundert

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Die Situation im 15. Jahrhundert
  • Rückwendung zur Antike
  • Wiederentdeckung von antiken Quellen und
    klassischen Schriften in Bibliotheken
  • z.B. entdeckte Poggio Bracciolini in St. Gallen
    Quintilians Ausbildung des Redners

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1. Die Situation im 15. Jahrhundert
  • Humanisten meist als Philologen, Lehrer oder
    Gründer von neuen Schulen aktiv
  • Ausrichtung gegen Scholastik, Logik und Theologie
  • Ideal der humanae litterae studia humanitatis
    als Mittel zur Bildung
  • Verbreitung der klassischen Literatur durch
    Neuerung des Buchdrucks in Italien
  • ? Erstes gedrucktes Buch war Quintilian (1470)

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Die Situation im 15. Jahrhundert
  • Schärfung des historischen Denkens
  • Neue philologische Mentalität Anwendung der
    Geschichtsforschung auf die Philologie und
    objektive Untersuchungen
  • Mittelalterliche Philologie vs. humanistische
    Philologie
  • klassisch-lateinische Sprachstufe vs. aufkommende
    Volkssprachlichkeit

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1. Die Situation im 15. Jahrhundert
  • erste volkssprachliche Grammatiken in Anlehnung
    an Lateingrammatiken
  • eher inhaltsbezogener als formaler Charakter
  • 1. italienische Grammatik Leon Battista Albertis
    Grammatichetta vaticana (1435)

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Die Situation im 15. Jahrhundertumanesimo latino
vs. umanesimo volgare
  • Ausgangspunkt der questione della lingua
  • Dantes De vulgari eloquentia (1304, bzw. 1529)
  • 15. Jh. Debatte umanesimo latino vs. umanesimo
    volgare
  • ? Auslöser der Romanität in Europa?
  • ? Entstehung des Italienischen?
  • ? Gleichwertigkeit des Italienischen mit dem
    Lateinischen?
  • ? Eignung als Kultur- und Wissenschaftssprache?

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1. Die Situation im 15. Jahrhundert1.4 umanesimo
latino vs. umanesimo volgare
  • Latein als Privileg,
  • elegante Sprache einer besseren, gelehrten
    Gesellschaftsschicht
  • Volkssprache Italienisch galt als minderwertig

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2. Der metasprachliche Diskurs des 400
2.1Biondo Flavio
  • 1435 Streitgespräch um Sprachzustände im antiken
    Rom im Vorzimmer des Papstes Eugen IV. in Florenz
    zwischen Biondo Flavio und Leonardo Bruni,
  • anschließend in Briefwechsel (De locutione
    romana Epistole) wiedergegeben

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Der metasprachliche Diskurs des 400
  • Streitfrage
  • Wurde in der Antike eine ähnliche Volkssprache
    (volgare) gesprochen, wie im 15. Jahrhundert?

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2. Der metasprachliche Diskurs des 400
2.1Biondo Flavio
  • Thesen
  • (1) Die Volkssprache zu seiner Zeit
    unterscheidet sich vom Lateinischen.
  • (2) Das gesamte Volk sprach in der Antike
    Latein, allerdings mit hoher und niederer
    Sprachvarietät.
  • (3) Das Italienische ging durch die Invasion der
    Barbaren aus dem Lateinischen
    hervor.
  • (4) Terminologie latina lingua und latine loqui

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2. Der metasprachliche Diskurs des 400 2.2
Leonardo Bruni
  • Thesen
  • (1) Das Volgare der Römer ist dem des 400 sehr
    ähnlich.
  • (2) In der Antike existierten 2 Sprachen
  • die litterata lingua der Gelehrten und die
    vulgaris lingua des Volkes
  • (3) Das volgare besitzt keinerlei Grammatik.
  • (4) Latein für gelehrte Themen, Italienisch für
    cose volgari
  • (5) Terminologie
  • sermo vulgi vs. sermo litteratorum
  • atine litterateque vs. latine ac litterate

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Der metasprachliche Diskurs des 400
  • Biondo
    Bruni

Monolinguismus in der Antike Diglossie in der Antike
Herausbildung des Italienischen aus dem Lateinischen durch Invasion der Barbaren Latein und Italienisch als zwei verschiedene Sprachen mit linearer Entwicklung
Latina lingua Latine litterateque loqui
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Die Questione della lingua
  • Die Hauptströmungen im 16. Jahrhundert

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Die Questione della lingua
  • La centralità della questione della lingua non
    provocò subito un dibattito capace di coinvolgere
    la totalità degli uomini di lettere. Solo nel
    Cinquecento le discussioni assunsero la dominanza
    ....
  • (Marazzini 1999, 19)

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Die Questione della lingua
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Die Questione della lingua
  • Die Hauptvertreter der wichtigsten Strömungen

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Latein vs. Italienisch
  • Im 16. Jahrhundert

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Die Questione della lingua
  • Die Anhänger und Gegner des Lateinischen
  • Zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatte sich, wie
    bereits erwähnt, die Einstellung gegenüber der
    Volkssprache grundlegend gewandelt.
  • Die Anhänger des Lateinischen befanden sich auf
    einem Rückzugsgefecht.

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Die Questione della lingua
  • Die Anhänger des Lateinischen ( Gegner des
    Italienischen)
  • Romolo Amaseo (1489-1552) vertrat seine Kritik am
    schriftlichen Gebrauch der Volkssprache auf
    Kosten des Lateinischen in dem Traktat De linguae
    usu retinendo (1529).

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Die Questione della lingua
  • Die Anhänger des Lateinischen
  • Moderatere Auffassungen gegenüber dem volgare
    vertraten hingegen Carlo Sigomio (1520-1584) in
    De Latinae linguae usu retinendo (1566) und
    Umberto Foglietta (1518-1581) in De linguae
    Latinae usu et praesentia (1574).

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Die Questione della lingua
  • Die Anhänger des Lateinischen
  • Gleiches taten Francesco Florido (1511-1547) in
    der Schrift Apologia (1537) und Celio Calcagnini
    (1479-1541) in der Abhandlung De institutione
    Commentatio (1544) wandte.

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Die Questione della lingua
  • Die Anhänger des Italienischen
  • Gegen die Polemiken von Ameseo und Florido hatte
    Alessandro Citolini bereits 1540 seine Lettere in
    difesa de la lingua volgare verfasst, in der er
    sich sowohl gegen das Lateinische als auch gegen
    eine zu enge Bindung an das Trecento-Florentinisch
    e

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Die Questione della lingua
  • Die Anhänger des Lateinischen
  • Die Gedanken Citolinis griff Valerio Marcellino
    in seiner Lettera, over Discorso intorno alla
    lingua volgare (1564) wieder auf.

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Die Questione della lingua
  • Die Anhänger des Florentinischen
  • Die größte und einflussreichste Gruppe der
    Anhänger des volgare orientierte sich am
    Florentinischen.
  • Dieses Sprachmodell wurde in zahlreichen
    Grammatiken, Wörterbüchern und theoretischen
    Traktaten vertreten, wobei sich die Anhänger
    dieser Varietät in drei Hauptgruppen einteilen
    lassen.

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Die Questione della lingua
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Die Anhänger des Trecento-Florentinischen
  • Die Questione della lingua

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Die Questione della lingua
  • Pietro Bembo (Kardinal)
  • Die Vertreter des Trecento-Florentinischen
  • Pietro Bembo war zweifelsohne die große
    Galionsfigur der Befürworter des
    Trecento-Florentinischen auf der Grundlage eines
    Musterkanons.

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Die Questione della lingua
  • Pietro Bembo (
  • als junger Mann)
  • Bereits in seinem Werk Asolani (1505) hatte er
    seine Sprachtheorie in die Praxis umgesetzt.
  • Bembo war jedoch nicht nur Anhänger des volgare,
    sondern auch ein Experte für klassische
    Philologie, der das ciceronianische Latein
    gegenüber eklektischen Varietäten verteidigte.

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Die Questione della lingua
  • Pietro Bembo (Jugendportrait)
  • Zwischen 1492 und 1494 erlernte er außerdem die
    griechische Sprache bei Lascaris in Messina.
  • Sein erstes Werk, De Aetna (1496), verfasste er
    in lateinischer Sprache, ebenso seinen Traktat De
    imitatione (1513), der an Giovan Francesco Pico
    (1469-1533) gerichtet war.

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Die Questione della lingua
  • Pietro Bembo (Kardinal)
  • Bembos Hauptwerk, die Prose della volgar lingua
    (1525), verhalfen dem Trecento-Florentinischen
    schließlich zum Durchbruch

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des Trecento-Florentinischen
  • Am Anfang der historisch ausgerichtetenen
    Grammatikographie standen Giovanni Francesco
    Fortunios Regole grammaticali della volgar lingua
    (1516), die im Zusammenhang mit der Drucklegung
    von Werken der großen Trecentisten sowie deren
    kritischer Rezeption entstanden sind.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des Trecento-Florentinischen
  • Im Bereich der Grammatikographie und
    Lexikographie sei ferner auf die in Venedig
    erschienenen Tre fontane (...) in tre libri
    divise, sopra la grammatica, et eloquenza di
    Dante, Petrarcha, et Boccaccio (1526) des aus
    Friaul stammenden Niccolò Liburnio verwiesen.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des Trecento-Florentinischen
  • Noch einige Jahre zuvor hatte Liburnio in seiner
    Schrift Le vulgari elegantie (1521) neben Dante,
    Boccaccio und Petrarca auch eine Reihe moderner
    Autoren vorgeschlagen.
  • Diese eklektische Position hat er wohl nicht
    zuletzt unter dem Einfluss von Bembos Ideen
    aufgegeben.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des Trecento-Florentinischen
  • Ein Autorenwörterbuch mit dem Lexeminventar
    Boccaccios veröffentlichte der aus Rom stammende
    Lucilio Minerbi im Jahre 1535 in Venedig unter
    dem Titel Il Decamerone di M. Giovanni Boccaccio
    col Vocabulario di M. Lucilio Minerbi.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des Trecento-Florentinischen
  • Ebenfalls in Venedig publizierte der aus Ferrara
    stammende Francesco Alunno (eigentlich Francesco
    Del Bailo) seine Schriften Osservationi sopra il
    Petrarca (11539, 21550), Ricchezze della lingua
    volgare sopra il Boccaccio (1543) und Fabrica del
    mondo (1548).
  • In letzterer werden Dante, Boccaccio und Petrarca
    als modellhafte Autoren vorgeschlagen.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des Trecento-Florentinischen
  • In Cento bei Ferrara erschien das Vocabulario,
    Grammatica, et ortographia de la lingua volgare
    (...) con isposizioni di molti luoghi di Dante,
    del Petrarca et del Boccaccio (1543) von Alberto
    Acarisio.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des Trecento-Florentinischen
  • Der Sprachtheoretiker Sperone Speroni (1500-88)
    griff Bembos Ideen im Dialogo delle lingue (ca.
    1542) wieder auf.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des Trecento-Florentinischen
  • Ein weiterer einflussreicher Anhänger dieser
    Richtung war Leonardo Salviati (1540-89), einer
    der Mitbegründer der Accademia della Crusca und
    Initiatoren des Vocabolario degli Accademici
    della Crusca (11612), das großen Einfluss auf die
    Standardisierung der italienischen Sprache auf
    alttoskanischer Grundlage genommen hatte.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des Trecento-Florentinischen
  • Das Erscheinen des Wörterbuches konnte Salviati
    zwar nicht mehr erleben, doch es zeigt deutlich
    den Einfluss seiner Sprachprogrammatik, die er
    bereits Jahre zuvor in den Avvertimenti della
    lingua sopra l Decamerone (1584-86)
    niedergeschrieben hatte.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des modernen Florentinischen
  • Im Cinquecento hat es nicht an kritischen Stimmen
    gegenüber den Auswüchsen einer rückwärtsgewandten
    Sprachpolitik gefehlt.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des modernen Florentinischen und
    sonstige Gegner Bembos
  • Zu den Verfechtern einer gesamtitalienischen
    Standardsprache auf der Grundlage des modernen
    Florentinischen zählte z.B. Niccolò Machiavelli
    (1469-1527), der seine Gedanken im Dialogo
    intorno alla nostra lingua (ca. 1515)
    niedergelegt hat.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des modernen Florentinischen und
    sonstige Gegner Bembos
  • Überhaupt kamen nicht wenige der Gegner des
    Trecento-Toskanischen aus der Toskana, z.B.
  • Claudio Tolomei, Cesano (entst. 1527-28 gedr.
    1555),
  • Giambattista Gelli, Ragionamento sopra le
    difficoltà del mettere in regola la nostra lingua
    (1551)
  • Pier Francesco Giambullari, Gello (1546) und
    Della lingua che si parla e si scrive in Firenze
    (1551).

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter des modernen Florentinischen und
    sonstige Gegner Bembos
  • Benedetto Varchis (1503-1565) Ercolano, dialogo
    nel quale si ragiona delle lingue e in
    particolare della fiorentina e della toscana
    erschien posthum 1570.

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Die Questione della lingua
  • Vincenzo Borghini (1515-1580) schrieb einen
    Schizzo dun trattatello della lingua volgare und
    befasste sich darüber hinaus in seinen Studi
    sulla Divina Commedia und Annotationi e discorsi
    sopra alcuni luoghi del Decameron mit Dante und
    Boccaccio.
  • Er sprach sich zwar für einen literarischen Kanon
    der Werke des Trecento aus, betrachtete Bembos
    Modell jedoch als zu eng.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter der höfischen Koine und andere
    Gegner des Primats des Florentinischen
  • Neben den Anhängern des mittelalterlichen und
    modernen Florentinischen bildeten die Vertreter
    einer höfischen Koine die dritte bedeutende
    Gruppe derer, die das volgare gegenüber dem
    Lateinischen bevorzugten.
  • Ihre sprachtheoretischen Ideen haben sie
    allerdings nur selten in systematischen Schriften
    hinterlassen.
  • So dienen vor allem die Traktate ihrer Gegner dem
    Sprachhistoriker Hauptquelle.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter der höfischen Koine und andere
    Gegner des Primats des Florentinischen
  • Zu den namhaftesten Repräsentanten gehörte
    Vincenzo Colli (gest. 1508), genannt Calmeta.
  • Sein Traktat Della volgar lingua ist zwar
    verschollen, doch sind seine Gedanken indirekt
    bei Bembo und Castelvetro belegt.
  • Weitere Anhänger der Koine waren Equicola und
    Colocci.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter der höfischen Koine und andere
    Gegner des Primats des Florentinischen
  • Der bekannteste Vertreter der lingua cortigiana
    war Baldassare Castiglione (1478-1529).
  • Seine Ideen zur Sprache hat er auf wenigen Seiten
    in seinem Werk Il Cortegiano (1528) dargelegt.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter der höfischen Koine und andere
    Gegner des Primats des Florentinischen
  • Auch Gian Giorgio Trìssino (1478-1550)
    propagierte in seinem Dialog Il castellano (1529)
    eine höfische Mischsprache.

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter der höfischen Koine und andere
    Gegner des Primats des Florentinischen
  • Zuvor hatte Trìssino in seiner Epistola intorno
    alle lettere nuovamente aggiunte (1524) eine
    Orthographiereform unter Zuhilfenahme
    griechischer Buchstaben vorgeschlagen, die von
    verschiedenen Philologen heftig kritisiert wurde,

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Die Questione della lingua
  • z.B. von Ludovico Martelli (1503-31) in der
    Risposta alla epistola del Trissino delle lettere
    nuovamente aggiunte alla lingua volgare
    fiorentina (1524), von Agnolo Firenzola
    (1493-1543) im Discacciamento de le nuove lettere
    inutilmente aggiunte ne la lingua toscana (1524),
    von Claudio Tolomei im Polito, de le lettere
    nuovamente aggiunte nella volgar lingua (1525)
    sowie von Niccolò Liburnio im Dialogo sopra le
    lettere del Trissino nuovamente imaginate nelle
    cose della lingua italiana (1525).

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Die Questione della lingua
  • Die Vertreter der höfischen Koine und andere
    Gegner des Primats des Florentinischen
  • Trissino bediente sich der Autorität Dantes gegen
    das Sprachmodell Bembos.
  • Im Jahre 1529 publizierte er anonym Dantes De
    vulgari vulgari eloquentia in italienischer
    Übersetzung

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Die Questione della lingua
  • Die Hauptströmungen im 17. Jahrhundert

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Die Questione della lingua
  • Das 17. Jahrhundert
  • Im Rahmen der Sprachdiskussion können wir vier
    Hauptströmungen unterscheiden
  • 1. die Vertreter und Anhänger der Accademia della
    Crusca
  • 2. die Gegner des archaischen Sprachmodells der
    Crusca nach der Publikation des Vocabolario
    (1612)
  • 3. die Scuola senese, d.h. die Gegner des
    florentinisch dominierten Sprachmodells aus
    Siena
  • 4. die Anhänger diverser lokaler Varietäten.

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Die Questione della lingua
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Die Questione della lingua
  • Die Accademia della Crusca wurde 1583 in Florenz
    gegründet.
  • Sie ist als die älteste europäische
    Sprachgesellschaft und Vorbild der deutschen
    Fruchtbringenden Gesellschaft (1618), der
    Académie française (1634) sowie der Real Academia
    Española (1713).

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Die Questione della lingua
  • Sie war aus einem privaten Florentiner
    Literaturzirkel hervorgegangen.
  • Ab 1570 trafen sich in regelmäßigen Abständen
    einige befreundete Literaten (brigata dei
    crusconi), die sich gegen den pedantischen Ernst
    der von den regierenden Medici unterstützten
    Accademia fiorentina wandten und Gespräche über
    heitere Themen führten.

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Die Questione della lingua
  • Die Mitglieder bezeichneten sich scherzhaft als
    crusconi (Kleieflocken).
  • Als Symbol der Gesellschaft wurde eine Mehlmühle
    gewählt, wobei die Reinheit des Mehls eine
    Metapher für die Reinheit der Sprache war.
  • Jedes Mitglied der Gesellschaft hatte einen
    Beinamen und ein Motto, das etwas mit Kleie (it.
    crusca) zu tun hat und musste der Accademia sein
    Wappen in Form eines Scheffels schenken.

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Die Questione della lingua
  • Abb. Die Villa medicea, heutiger Sitz der
    Accademia della Crusca

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Die Questione della lingua
  • Das Ziel der Accademia della Crusca bestand
    darin, die italienische Sprache zu wahren und zu
    fördern.
  • Das Motto Il più bel fior ne coglie ist einem
    Gedicht Petrarcas entnommen.

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Die Questione della lingua
  • Die Rezeption des Vocabolario degli Accademici
    della Crusca
  • Bereits im Erscheinungsjahr der ersten Ausgabe
    veröffentlichte Paolo Beni sein Werk Anticrusca
    overo Il paragone dellItaliana lingua, in dem
    der Ausschluss großer Autoren des 16.
    Jahrhunderts ebenso kritisiert wird wie die
    sklavische Festlegung auf das altflorentinische
    Modell

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Die Questione della lingua
  • Zu den prominenten Gegnern des Sprachkonzepts der
    Accademia della Crusca gehörte neben Paolo Beni
    der aus Modena stammende Dichter Alessandro
    Tassoni (1565-1635).
  • In seinen Considerazioni sopra le rime del
    Petrarca (1609) beispielsweise wandte er sich
    gegen den Petrarkismus, d.h. gegen die Festlegung
    auf ein bestimmtes literarisches Modell.
  • Unter dem Namen Tassonis wurden 1698 die
    Annotazioni sopra il Vocabolario della Crusca
    veröffentlicht, deren Autor in Wirklichkeit der
    ebenfalls aus Modena stammende Giulio Ottonelli
    war.

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Die Questione della lingua
  • Auch der bekannteste Theoretiker der barocken
    Ästhetik, der aus Turin stammende Literat
    Emanuele Tesauro (1592-1675), kritisierte in
    seinem Cannocchiale aristotelico (1654, 1670) den
    Konservativismus der Crusca.

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Die Questione della lingua
  • Der Dichter Scipione Errico (1592-1670)
    verurteilte die Archaismen des Vocabolario degli
    Accademici della Crusca und verteidigte die
    Sprache des Barockdichters Marino im Occhiale
    appanato (1629).
  • Seine bereits 1626 erschinene Komödie Le rivolte
    di Parnaso enthält ebenfalls kritische
    Anmerkungen zur Crusca.

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Die Questione della lingua
  • In Diodato Franzonis fiktivem Dialog LOracolo
    della lingua dItalia (1641) diskutieren Celso
    Cittadini (Vertreter der toskanischen Position)
    und Paolo Beni (Vertreter der Position des
    Verfassers) auf Einladung Apolls über die
    italienische Sprache.
  • Ein weiterer prominenter Crusca-Gegner war der
    Jesuit Daniello Bartoli (1608-1685).
  • Den Purismus der Akademie bekämpfte er jedoch
    ohne zu polemisieren in seiner Schrift Torto e
    diritto del non si può (1655).

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Die Questione della lingua
  • Ein wichtiger Vertreter des konservativen
    Sprachideals war Carlo Roberto Dati (1619-1676).
  • Er war Mitglied zahlreicher Akademien und hatte
    zeitweise auch das Amt des arciconsolo der
    Accademia della Crusca inne.
  • Unter seiner Präsidentschaft wurde die dritte
    Ausgabe des Wörterbuches in die Wege geleitet,
    die allerdings erst fünfzehn Jahre nach Datis Tod
    erscheinen konnte.
  • Dati ist ferner Autor des Discorso dellobbligo
    di ben parlare la propria lingua (1657), in dem
    eine puristische Position vertreten wird.

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Die Questione della lingua
  • Innerhalb der Toskana kam die stärkste Kritik am
    florentinischen Sprachmodell aus Siena, deren
    Einwohner ihren Willen nach sprachlicher
    Unabhängigkeit immer wieder zum Ausdruck
    brachten.

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Die Questione della lingua
  • Celso Cittadini (1553-1627) beispielsweise weist
    im Titel einer sprachhistorischen Abhandung
    darauf hin, dass sie auf Sienesisch abgefasst
    ist Trattato della vera origine, e del processo,
    e nome della nostra Lingua, scritto in vulgar
    Sanese (1601).
  • In seinem Traktat Deglidiomi toscani, der 1721
    posthum von Girolamo Gigli (1660-1722), einem
    erklärten Gegner der Florentiner Sprachhegemonie,
    veröffentlicht wurde, beschreibt er die
    diatopische Variation innerhalb des Toskanischen

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Die Questione della lingua
  • Die Sprachdiskussion im frühen 18. Jahrhundert
    konzentrierte sich weiterhin auf den Konflikt
    zwischen Traditionalisten und Modernisierern,
    während das Vocabolario degli Accademici della
    Crusca, das zwischen 1729 und 1738 seine vierte
    Auflage erlebte, mittlerweile auf internationaler
    Ebene rezipiert und im Rahmen der zweisprachigen
    Lexikographie nutzbar gemacht wurde.

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Die Questione della lingua
  • Die Hauptströmungen im 18. Jahrhundert

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Die Questione della lingua
  • Mit dem Aufkommen aufklärerischer Ideen gegen
    Mitte des 18. Jahrhunderts wuchs erneut die
    Kritik am archaischen Sprachmodell.
  • Die Accademia della Crusca, deren Identitätskrise
    offensichtlich war, wurde schließlich 1783 mit
    der Accademia fiorentina und der Accademia degli
    Apatisti zwangsvereinigt.

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Die Questione della lingua
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Die Questione della lingua
  • Heftige Kritik am archaischen Sprachkonzept übten
    auch die Brüder Pietro (1728-97) und Alessandro
    Verri (1741-1816).

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Die Questione della lingua
  • Sie waren die Mitbegründer der aufklärerischen
    Zeitschrift Il Caffè, die zwischen 1764 und 1766
    in Mailand erschien.
  • In ihr veröffentlichte Alessandro Verri die teils
    polemischen Artikel gegen die Crusca Rinunzia
    avanti notaio degli autori del presente foglio
    periodico al Vocabolario della Crusca (IV,
    1764/65), Saggio di legislazione sul pedantismo
    (XIII-XIV, 1764/65) und Promemoria che serve a
    maggior spiegazione della rinuncia al Vocabolario
    della Crusca (XXI, 1764/65).

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Die Questione della lingua
  • Die Hauptströmungen im 19. Jahrhundert

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Die Questione della lingua
  • Anhänger und Gegner des Crusca-Modells
  • Unter der Herrschaft Napoleons über Nord- und
    Mittelitalien wurde 1811 die Autonomie der
    Accademia della Crusca wiederhergestellt.
  • Zu ihren Aufgaben gehörte die Herausgabe einer
    neuen Ausgabe des Wörterbuchs, die Reinhaltung
    der Sprache sowie ein Literaturwettbewerb.

78
Die Questione della lingua
  • Auch die Sprachdiskussion wurde erneut von
    konservativem Gedankengut bestimmt.

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Die Questione della lingua
  • Einer der wichtigsten Sprachtheoretiker des
    frühen 19. Jahrhunderts war der Veroneser
    Schriftsteller Antonio Cesari (1760-1828).

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Die Questione della lingua
  • Cesari brachte erneut das puristische
    Trecento-Modell der Accademia della Crusca auf
    die Tagesordnung.
  • Seine Thesen vertrat er in seiner zwischen 1808
    und 1809 erschienenen Dissertazione sullo stato
    presente della lingua italiana.
  • Im gleichen Zeitraum brachte er eine Bearbeitung
    des Vocabolario della Crusca (1806-1811) heraus,
    das auch als Crusca veronese bekannt ist.
  • Zwischen 1824 und 1826 veröffentlichte er die
    Bellezze della Commedia di Dante Alighieri.

81
Die Questione della lingua
  • Alessandro Manzoni (1785-1873) und das moderne
    Florentinische
  • 1827-42 Überarbeitung der Promessi Sposi
  • Commissione per l'unificazione della lingua
  • Dell'unità della lingua italiana e dei mezzi per
    diffonderla (1868)

82
Die Questione della lingua
83
Die Questione della lingua
  • Manzonis Überarbeitung seines Romans

84
Die Questione della lingua
  • Zu den prominentesten Gegnern der Ideen Manzonis
    gehörte der Dialektologe Graziadio Isaia Ascoli
    (1829-1907).
  • Er lehnte die von Alessandro Manzoni favorisierte
    neuflorentinisch geprägte italienische
    Nationalsprache ab und sprach sich für einen
    Ausgleich der Dialekte aus.

85
Die Questione della lingua
  • Die Hauptströmungen im 20. Jahrhundert

86
Die Nuova questione della lingua
  • Der Schriftsteller, Regisseur und Essayist Pier
    Paolo Pasolini (1922-1975) brachte mit seinem
    Artikel Nuove questioni linguistiche, der am 26.
    Dezember 1964 in der Zeitschrift Rinascita
    erschienen war, eine neue sprachtheoretische
    Debatte in Gang.
  • Die Kernaussage des Aufsatzes ist, dass die
    Industrie- und Konsumkultur Norditaliens zum
    ersten Mal in der Geschichte die Voraussetzungen
    für eine wirkliche italienische Nationalsprache
    geschaffen hat.
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