Title: Futtermittelkunde
1Futtermittelkunde
- Univ.Doz. DI Dr. Herbert Würzner
- ALVA-Herbstsitzung
- 11. Nov. 2008
2Gliederung
- Futtermitteleinsatz in Österreich
- Einteilung der Futtermittel
- Aufbau von Mischfuttermitteln- Zusammensetzung
- Grünfutter Raufutter
- Hackfrüchte
- Getreide und Nebenerzeugnisse
- Ölsaaten und Nebenerzeugnisse
- Öle und Fette
3Gliederung
- 10. Körnerleguminosen
- 11. Nebenprodukte des Gärungsgewerbes
- 12. Futtermittel tierischer Herkunft
- Deutsche Positivliste
- http//www.dlg.org/de/landwirtschaft/futtermitteln
et/positivliste/index.html
4Futtermitteleinsatz in Österreich Gesamt ca.
20 Mill. t
- Mischfutter Gesamt ca. 4 Mill. t
- Hofeigene Mischungen ca. 3 Mill t
- Futtermittelwirtschaft ca. 1 Mill. t
- Geflügel Gesamt ca. 500.000 t
Hofeigene
Mischungen 100.000 Futtermittelwirtschaft
400.000 t - Rinder Gesamt 1,0-1,5 Mill. t
Hofeigene Mischungen
0,7-1.2 Mill. Futtermittelwirtsch. 300.000 t - Schwein Gesamt ca. 2 Mill. t
Hofeigene Mischungen 1,8
Mill. Futtermittelwirtsch. 200.000 t
5Herkunft der Rohstoffebei der Erzeugung von
Mischfutter
Landwirtschaft Futtergetreide Körnerleguminosen
Ölsaaten Luzernegrünmehl
Ölmühlen Eiweißschrote, -kuchen (Soja, Raps,
Sonnenblumen)
Getreidemühlen Kleie Futtermehle
Zuckerindustrie Melasse Trockenschnitzel
Milchindustrie Magermilchpulver Molkepulver
Stärkeindustrie Maiskleberfutter, -kraftfutter
Kartoffeleiweiß
Fruchtsaftindustrie Trester
Brau- und Malzindustrie Malzkeime Hefe
Sonstiges Viehsalz phosphor- und kohlensaurer
Kalk sonstige Mineralstoffe Aminosäuren
Vitamine Spurenelemente sonstige Zusatzstoffe
6Einteilung der Futtermittel
- Zahl der Komponenten
-
Einzelfuttermittel (FM-Ausgangserzeugnisse)
- Mischfuttermittel - Verwendungszweck
-
Alleinfuttermittel
-
Ergänzungsfuttermittel - Mineralergänzungsfu
ttermittel (mind. 40 Rohasche) - Botanische Merkmale, Herkunft und Erzeugung,
z.B. - Wurzel und Knollen (Rüben,
Kartoffel,..)
- Körner und Samen
(Getreide, Raps, Sonnenblumen,)
- Nebenprodukte, z.B. der Alkohol- (Schlempen),
Stärke- und Zuckererzeugung, Mühlen,
7Einteilung der Futtermittel
- Konsistenz
-
Raufutter (Heu und Stroh)
- Saftfutter
(Grünfutter, Silagen, Wurzel, Knollen) - Bearbeitungsform
- vermahlen,
geschrotet
- pelletiert
- extrudiert bzw.
expandiert - Betriebswirtschaftlich/Marktwirtschaftlich
- wirtschaftseigene Futtermittel z.B.
Raufutter, Getreide,
Körnerleguminosen (landw. Betrieb)
- Zukaufsfuttermittel (Handelsfutter) z.B.
Getreide, Trockenschnitzel, Mischfuttermittel
8Aufbau von Mischfuttermitteln
Alleinfuttermittel Alleinfuttermittel Alleinfuttermittel Alleinfuttermittel Alleinfuttermittel
Energieträger (Getreide, Öle u. Fette,) Energieträger (Getreide, Öle u. Fette,) Eiweißkonzentrat (Ergänzungsfuttermittel) Eiweißkonzentrat (Ergänzungsfuttermittel) Eiweißkonzentrat (Ergänzungsfuttermittel)
Energieträger Eiweißträger (Soja, Raps,) Eiweißträger (Soja, Raps,) Mineral- und Wirkstoffmischung (Kalk, Vitamine,) Mineral- und Wirkstoffmischung (Kalk, Vitamine,)
Energieträger Eiweißkonzentrat (Ergänzungsfuttermittel) Eiweißkonzentrat (Ergänzungsfuttermittel) Eiweißkonzentrat (Ergänzungsfuttermittel) Spezialprodukte (Vit E-Selen, Eisen)
9Energie
Bruttoenergie GE gross energy Gesamtenergiegehalt
Verdauliche Energie DE digestibel energy minus Energie im Kot
Umsetzbare Energie ME metabolizable energy minus Energie im Harn
Nettoenergie NEL Netto-Energie Laktation minus thermische Energie
10Rohprotein
- Der Rohproteingehalt wird über den analysierten
Stickstoff der untersuchten Substanz berechnet. - N-Gehalt x 6,25Rohproteingehalt
- Tiere haben nicht XP-Bedarf sondern Bedarf an
Aminosäuren. - essentielle Aminosäuren Lysin,
Methionin, Threonin und Tryptophan - Für Wiederkäuer nicht relevant! Geflügel,
Schwein!
11Zusammensetzung Futtermittel
- Gesamt Wasser Trockenmasse
- Trockenmasse Organ. Substanz anorgan. Subst.
(Rohasche) - Organische Substanz Rohprotein Rohfett
Kohlenhydrate - Kohlenhydrate Stickstoff-freie Extraktstoffe
(NfE) Rohfaser - NfE Hemicellulosen Pektine Stärke Zucker
- Rohfaser Lignin Cellulose
- Weender Analyse 100 - WasserXPXLXAXF NfE
12Mengenelemente
- Calcium und Phosphor verwendet für den
Skelettaufbau, auch Eierschale P ist auch für
die Fruchtbarkeit von Bedeutung - Natrium Bedeutung für Fruchtbarkeit und
Zellaufbau - Magnesium Bedeutung für Knochenaufbau und
Eierschale, für enzymatische Reaktionen, sowie
für Erregungsübertragung zwischen Nerv und Muskel - Kalium in pflanzlichen Futtermitteln reichlich
vorhanden - Schwefel bei genügend Eiweiß (S-haltige
Aminosäuren) kein Mangel enthalten in Haaren,
Federn und Hufen
13Mineralstoffträger
- Calcium kohlensaurer Futterkalk, CaCO3
(granulierte Struktur) - Phosphor Dicalciumphosphat, Monocalciumphosphat,
Monodicalciumphosphat (granulierte Struktur) - Magnesium Magnesiumoxyd (50 Mg),
Magnesiumphosphat (granulierte Struktur 1 Ca,
13,5 P, 24 Mg) - Natrium Viehsalz, NaCl (38 Na), Na-Bicarbonat
(36 Na)
14Spurenelemente
- Eisen (Fe) Farbstoff des Blutes und der Muskel
Sauerstoffübertragung - Kupfer (Cu) Bildung roter Blutkörperchen
Fruchtbarkeit - Kobalt (Co) Bestandteil des Vitamin B 12 und
vieler Enzyme Mattigkeit der Tiere bei Mangel - Mangan (Mn) Mineralisierung des Skeletts
Entwicklung und Funktion der Geschlechtsorgane,
Aktivierung von Enzymen - Zink (Zn) Bestandteil des Hormons Insulin Haut
und Fruchtbarkeit - Selen (Se) antioxydative Wirkung Fruchtbarkeit,
Immunabwehr - Jod (J) Bestandteil des Hormons Thyroxin aus der
Schilddrüse - Molybdän (Mo) Aktivierung von Enzymen,
Immunabwehr
15Spurenelement-verbindungen
- Eisen Eisen-carbonat, -chlorid, -citrat,
-sulfat, - aminosäurechelat - Kupfer Kupfer-acetat, -carbonat, -chlorid,
-sulfat, Aminosäure- Kupferchelat - Kobalt Kobalt-acetat, -carbonat, -chlorid,
-sulfat - Mangan Mangan-carbonat, -chlorid, -sulfat,-
oxid, Aminosäure- Manganchelat - Zink Zinkacetat, -carbonat, -chlorid, -sulfat,-
oxid, Aminosäure-Zinkchelat - Selen Natriumselenit, -selenat
- Jod Calciumjodat, Natriumjodid, Kaliumjodid
- Molybdän (Mo) Ammoniummolybdat, Natriummolybdat
16Fettlösliche Vitamine
- Vitamin A Sehvermögen, Knochenwachstum,
Epithelschutz, Fruchtbarkeit, Stoffwechsel
Vorstufe ist das Carotin (wirksamste Form
ß-Carotin) - Vitamin D Einbau von Ca und P in die Knochen
Resorption von Ca aus dem Darm Rückresorption
von P aus der Niere Vorstufen sind das
pflanzliche Vit. D2 (Ergosterin) und das
tierische Vit. D3, - Vitamin E antioxydative Wirkung stärkt
Kreislauf und Muskulatur fruchtbarkeitsfördernd - Vitamin K Blutgerinnung für den Stoffwechsel
von Mikroorganismen
17Wasserlösliche Vitamine
- Aufgaben Bestandteil von Enzymen und allg.
wichtig für die Stoffwechseltätigkeit - Vitamin B1 (Aneurin, Thiamin), Vitamin B2
(Riboflavin), Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B4
(Cholin), Vitamin B5 (Pantothensäure), Vitamin B6
(Pyridoxin), Vitamin B12 (Cobalamin) - Folsäure beim Geflügel sind Zusätze notwendig,
Wiederkäuer und Schweine decken ihren Bedarf
selbst - Biotin (Vitamin H) wichtig für Klauen und Hufe
- Vitamin C (Ascorbinsäure) steigert die
Abwehrkraft
18Einzelfuttermittel
- Grünfutter/ Raufutter/Stroh
- Hackfrüchte (Knollen und Wurzeln)
- Getreide und Nebenerzeugnisse
- Ölsaaten/Ölfrüchte und Nebenerzeugnisse
- Öle und Fette
- Körnerleguminosen
- Nebenprodukte des Gärungsgewerbes
- Futtermittel tierischer Herkunft
- Mineralstoffe
19Grünfutter
- Oberirdische Teile von Futterpflanzen, die ihr
Wachstum noch nicht abgeschlossen haben
Grünfutter ist sehr heterogen - innerhalb der Pflanze (Vegetationsstadium,
Anteil Stängel, Blätter, Samen) - zwischen Pflanzen (Anteil Gräser, Kräuter,
Leguminosen) - Dauergrünland (Wiesen und Weiden) Gräser
(60-70), Leguminosen (20-30), Kräuter (ca. 10
) - Ackerfutterbau Hauptfrüchte, Zwischen- und
Zweitfrüchte Leguminosen, Grüngetreide, Raps,
Klee-Gras-Mischungen - Koppelprodukte z.B. Zuckerrübenblatt, Grünmehl
20Grünfutter
- Gräser Wiesenrispe, Knaulgras, Wiesenschwingel,
Lieschgras, Wiesenfuchsschwanz, Weidelgras, - Leguminosen (Wiesen/Weiden) Rotklee, Gelbklee,
Hornklee, Weißklee, Schwedenklee, Esparsette, - Leguminosen (Ackerbau) Luzerne, Ackerbohne,
Saatwicke, Blaue Lupine, Erbsen, - Kräuter Löwenzahn, Wegericharten, Ampfer,
Schafgarbe,
21Futterwert von Grünfutter
- Rohprotein Junges Pflanzenmaterial (Blätter) ist
reich an Rohprotein, die Qualität des
Reineiweißes ist mäßig. - Rohfett Wenig Triglyceride, viel sonstige
fettlösliche Stoffe (Tocopherole, ß-Carotin und
Carotinoide, Vitamin D2, Chlorophyll, Wachse) - Rohfaser Viel CelluloseHemicellulosen, mit
fortschreitendem Vegetationsstadium vermehrt
Lignin gtgt Beeinträchtigung der Verdaulichkeit von
XP, XL, NfE liefert strukturierte Rohfaser für
WK. - Rohasche hohe Mineralstoffgehalte, stark
schwankend, generell viel K - NfE In jungem Material v. a. Zucker, Stärke
(Körner), generell viele NSP (Nicht-Stärke-Polysac
charide) Verwertung durch Mikroorganismen v.a.
beim Wiederkäuer, Pferd (Blinddarm), Sauen
(Dickdarm)
22Futterwert von Grünfutter
- Gräser a) Weidetypen Untergräser (z.B.
Rispenarten) niedrige Wuchshöhe, feine
Stängel, relativ mehr Blätter und Protein
und Energie - b) Mähtypen Obergräser (z.B. Knaulgras)
grobe Stängel, relativ mehr Rohfaser,
weniger Energie - Leguminosen, Kräuter höherer
Blattanteil als Gräser ? mehr Rohprotein, mehr
Energie, mehr Mikronährstoffe. Die generative
Entwicklungsphase verändert die
Zusammensetzung nicht so stark wie bei Gräsern
? in klee- und kräuterreichen Beständen
erfolgt der Rückgang der Futterwerte weniger
rasch.
23Antinutritive Faktoren, toxische Stoffe
- Glucosinolate und Erucasäure Vorkommen bei Raps
und Rübsen Wirkung auf Schilddrüse und Geschmack
(Milch, Eier) - Sterole Goldhafer Calcinose
- Saponine Luzerne, Klee Tympanie
- Oxalsäure Rübenblatt Durchfall
- Nitrat (Nitrit) im jungen Grünfutter
Nitritvergiftung - Mycotoxine Stoppelreste, abgestorbene
Pflanzenteile diverse Toxizität
24Beispiele für Giftpflanzen
- Gefleckter Schierling Vorkommen in Gräben,
Teichrändern Krämpfe, Hämolyse - Blauer Eisenhut auf Bergwiesen Zellgift
(Colchicin) - Ackerschachtelhalm auf feuchten Standorten
Durchfall, Taumelkrankheit - Adlerfarn auf Waldwiesen, Waldrand Ataxie,
Hämathurie - Jakobskreuzkraut Trockene Standorte Durchfall,
Leberschäden - Herbstzeitlose Bergwiesen Zellgift (Colchicin)
25Hackfrüchte
- Hackfrüchte sind nährstoffreiche Wurzelorgane
(z.B. Rüben) oder Sprossknollen (z.B. Kartoffeln)
von Pflanzen. Gelegentlich werden auch die
fleischigen Früchte (Kürbis, Obst) zu den
Hackfrüchten gezählt. Der Name Hackfrüchte
rührt aus der Anbautechnik und Bearbeitung. - Die wichtigsten einheimischen Hackfrüchte sind
Kartoffeln und Beta-Rüben (Zuckerrüben,
Futterrüben) und teilweise auch Brassica-Rüben
(Kohlrüben, Wasserrüben). - Seltenere Hackfrüchte sind Topinambur, Zichorien
und Mohrrüben. - In tropischen Gegenden hat der Anbau von Kassava
(Tapioka oder Maniok) eine große Bedeutung (in
den Handel kommt es als stärkereiches
Maniokmehl nicht in Österreich).
26Futterwert Hackfrüchte
- Wenig Rohprotein, die Qualität des Reineiweißes
ist sehr variabel Kartoffel gut - Hackfrüchte enthalten so gut wie kein Fett und
damit auch keine fettlöslichen Vitamine,
essentielle Fettsäuren etc. - Hauptsächlich Kohlenhydrate, Zucker und/oder
Stärke - Wenig Rohfaser, praktisch kein Lignin, keine
Strukturwirksamkeít - In der Trockenmasse relativ viel Rohasche (hoher
Überhang an Kalium, Calcium-arm)
27Getreide - Inhaltsstoffe
- Energie Rohprotein Rohfett Rohfaser
- Mais 9,3 4,0
2,3 - Gerste 10,9 2,4
5,0 - Weizen 12,0 1,8
2,6 - Roggen 9,9 1,6
2,4 - Triticale 12,8 1,6 2,9
- Hafer -- 10,8 4,7 10,2
- Hirse 9,8 3,0
2,4 - ME 11-14 MJ 10-13 1,5 5
2,5-12
28Getreideaufbereitung
- Wassergehalt muss lt 14 sein, sonst nicht
lagerfähig! Trocknung oder Silierung sofort nach
der Ernte notwendig. - In den ersten 4 Wochen nach der Ernte tritt ein
Nachreifungsprozess ein Wasserabgabe, (Getreide
schwitzt) ? in dieser Phase nicht zur
Verfütterung geeignet (Verdauungsstörungen,
Schwein und Pferd besonders empfindlich) - Vor der Einlagerung soll auch eine Reinigung des
Getreides erfolgen. (Lagerpilze ? Ochratoxin)
29Negative Stoffe im Getreide
- Phosphor ist großteils phytatgebunden und für
Monogastriden schlecht verwertbar. Einsatz von
Zusatzstoff Phytase - Mycotoxine bei ungünstiger Witterung (gesetzl.
Richtwerte!) - Antinutritive Substanzen
- Tannine (Hirse!) reduziert die Futteraufnahme,
hemmen eiweißabbauende Enzyme ist stark
sortenabhängig - ß-Glucane (Gerste) und Pentosane (Roggen u.
Triticale) höhere Viskosität des Kotes,
Beeinträchtigung der Verdauung und Resorption,
Veränderung der Darmflora Einsatz von Enzymen
(Glucanasen, Amylasen, Xylanasen)
30Mühlennachprodukte
- In der Müllerei fallen an
- Kleie, Grießkleie, Futtermehl, Nachmehl,
Schälkleie (z.B. Hafer-), Quellmehl (Weizen und
Mais-, Stärke aufgeschlossen), Keime - sind meist die äußeren Bestandteile des
Getreidekorns, aber auch Teile des Mehlkörpers - Rohprotein 13-16
- Rohfett 3-4
- Rohfaser 3-12
- ME 8 14 MJ
- NEL 5 7 MJ
31Nebenerzeugnisse aus der Getreidestärkeproduktion
- Stärkekörner sind durch Kleber verbunden
- Kleber (Weizen, Mais) min. 62 RP 4,7 RFE 17
MJ ME-Schwein - Kleberfutter 23-35 RP 3,6 RFE 4-8 RFA 11
MJ Umsetzbare Energie - Quellstärke durch Wärmebehandlung weitgehend
aufgeschlossen ( LM)
32Ölsaaten
- Sojabohnen können an Monogastriden nur nach
einer thermischen Behandlung (zerstört die
Trypsininhibitoren ? verschlechtern die
Proteinverdaulichkeit, Vergrößerung des Pankreas)
verfüttert werden - Raps Verfütterung von 00-Sorten (erucasäure- und
glucosinolatarm) sind zu bevorzugen. Sinapin
beschränkt Einsatzmöglichkeiten für Legehennen
(kann zu fischigem Geruch der Eier führen). - Sonnenblumen Hoher Gehalt an schwer verdaulicher
Rohfaser in den Schalen reduziert die
Verdaulichkeit und den Futterwert.
33Ölsaaten und -extraktionsschrote
- Energie Rohprotein Rohfett
Rohfaser - Sojabohne 35,0
17,9 5,5 - SES 48,0 1,5 6,0
- Rapsextrakt. 35,0 2,2
11,7 - Sonnenblumenkern 16,0 30-40
15-25 - SBES -- 34-38
2,0 14-30 - Gesamt
- Umsetzb. Energie 8-15 MJ 15-50 1,540
5,5-30
34Fettgewinnung
- Nach dem Reinigen, eventuell Schälen und
Zerkleinern, wird das Fett gewonnen. - Mechanisches Pressen ? Kuchen ? geringste
Ölausbeute und hoher Restfettgehalt - kontinuierliche Ölgewinnung mit Schneckenpressen
? Expeller - Ölgewinnung mit Pressen und Extraktion ?
Extraktionsschrot ? geringer Restfett- und
hoher Eiweißgehalt Lösungsmittel müssen durch
Erhitzung entfernt werden.
35Öle und Fette
- Öle und Fette sind die energiereichsten
Futtermittel, etwa dreimal soviel Energiegehalt
als Gerste (ca. 30 MJ ME) - Ziel des Fetteinsatzes ist eine energetische
Aufwertung der Futtermischung und damit ein
positiver Einfluss auf die Futterverwertung,
sowie die Staubbindung. - Fettsäuren bestimmen die Eigenschaften des tier.
Erzeugnisses Öle hoher Anteil an langkettigen
oder ungesättigten FS harte Fette
hoher Anteil an kurzkettigen und gesättigten FS - Je mehr C-Atome umso höher ist der Schmelzpunkt
- Je mehr Doppelbindungen eine FS mit gleicher
Anzahl von C-Atomen aufweist, umso
geringer ist der Schmelzpunkt.
36Hülsenfruchtsamen, Körnerleguminosen
- Hülsenfruchtsamen sind die Körner der
Schmetterlingsblütler (fabaceae). - Im FM-Bereich als Körnerleguminosen bezeichnet.
Dem gegenüber werden die ölhaltigen
Hülsenfruchtsamen (z.B. Soja) meist in der Gruppe
der Ölsaaten zusammengefasst. - Die wichtigsten einheimischen Körnerleguminosen
sind Ackerbohnen, Erbsen und (Süß)-lupinen. In
geringem Umfang gelangen auch Wicken,
Gartenbohnen, sowie Sojabohnen (ganzes Korn) zur
Verfütterung. - Einsatz im Mischfutter begrenzt, weil tw.
Bitterstoffe, Tannine, Alkaloide usw. enthalten.
Einheimische Alternative zu Soja.
37Futterwert Körnerleguminosen
- Relativ viel Rohprotein, im Vergleich zu Getreide
mehr Lysin, aber deutlich weniger Methionin. - Körnerleguminosen enthalten wenig Fett und damit
auch kaum essentielle Fettsäuren und fettlösliche
Vitamine. - Mäßig hoher Gehalt an NfE bestehen nur bei
Bohnen und Erbsen vorwiegend aus Stärke,
ansonsten aus NSP. - Im Vergleich zu Getreide relativ viel Rohfaser,
besonders die Lupine. Die Rohfaserfraktion ist
jedoch relativ leicht abbaubar (keine allzu
starke Depression des Energiewerts). - Rohasche - ähnlich wie Getreide, Ca-arm und
P-reich
38Körnerleguminosen Antinutritive Stoffe
Gruppe Stoff Wirkung Vorkommen
Phenole Tannine Futterverzehr ? Ackerbohne, Erbse
Proteine Lectine Proteaseinhibitoren Hämagglutination Proteinverdauung ? AB, Erbse AB, Erbse, Lupine
Glucoside Vicin, Convicin a-Galactoside Fettstoffwechsel ? Blähungen AB AB, Erbse, Lupine
Alkaloide div. Stoffe Futterverzehr ? Leber ? Lupinen
Chelatoren Phytat P-, Ca-, Zn-Verwertung ? alle Leguminosen
39Nebenprodukte Brauerei
- Energie Rohprotein Rohfett Rohfaser
Zucker - Malzkeime 27,3 1,0
13,3 13 - Nebenprodukt der Mälzerei leichtlösl.
Kohlenhydr. Rinder, diätet. Wirkung beim
Schwein - Biertreber, trocken -- 23,3 (6,1) 7,7
(2.0) 15,3 (6,1) - werden meist frisch (Gehaltswerte in Klammer) an
Rinder verfüttert - Bierhefe, trocken 46,9 1,4
2,3 - Alle
- Umsetzb. Energie 9-12 MJ 23-47 1-7
2-15 - NEL (ohne Hefe) 5-6 MJ
40Nebenprodukte Brennerei und Biospriterzeugung
- Getreide, Kartoffel, Zuckersirup? thermischer
Stärkeaufschluß ? Verzuckerung ? Gärung Maische
Hefe ? Destillation ? Spiritus, Alkohol ,
Biosprit - Rückstand ? Getreideschlempe, Kartoffelschlempe
- DDGS Dried Distillers Grain with Solubles
- DDGS, trocken, pelletiert 7,3 MJ NEL, RP 27,5
RFE6,7 RFA8,2 - Reihenfolge des Futterwerts verschiedener
Schlempen - Mais gt Weizen gt Roggen gt Kartoffel gt
Rüben/Melasse gt Obst
41Futtermittel tierischer Herkunft
- Werden aus Milch, Rückständen der Fischerei,
sowie aus der Verarbeitung von Landtieren
gewonnen. - Sie zeichnen sich durch folgende Merkmale aus
- - Zumeist sehr hoher Rohproteingehalt, mit sehr
guter Qualität. - - Die Produkte enthalten keine Kohlenhydrate
(Ausnahme Milch- zucker - Lactose). - - Die Produkte enthalten zumeist viel
hochverfügbaren P, zumeist auch Ca. - - Keine antinutritiven Inhaltsstoffe.
42Nährstoffe Milchprodukte
- Vollmilch Energie, XP, XL, XF---
- durch Zentrifugieren entsteht Magermilch ?
Trocknen ? Magermilchpulver - Magermilch Energie, XP, XL---, XF---
- durch Caseinfällung entsteht Süß- bzw. Sauermolke
- Molke Energie, XP-, XL---, XF---
- durch Trocknung entsteht Molkepulver
43 Fischmehl
- Wird aus ganzen - und/oder Fischabfällen
hergestellt hoher Futterwert, teuer, heute
geringer Einsatz im Mischfutter
Geschmacksbeinflussung! Im Wiederkäuerfutter
verboten, in andern FM mit Auflagen ! - Futterwert
- Hoher Eiweißgehalt (55 bis 75 ) mit zumeist sehr
hoher Qualität, Anteil variiert je nach Gehalt
an Leimeiweiß (Grätenprotein) - bis 12 Rohfett, hoher Anteil mehrfach
ungesättigter Fettsäuren - Rohasche sehr reich an NaCl, und u. U. Sand,
Kalk reich an Jod und Selen.
44Verarbeitung von Landtieren
- Endprodukte Tiermehl, Fleischknochenmehl,
Blutmehl, Geflügelmehl, Federmehl, - Es dürfen nur Teile von schlachttauglichen und
hygienisch unbedenklichen Tieren
(Schlachtabfälle) verwendet werden. - Es besteht ein prinzipielles Fütterungsverbot an
lebensmittelliefernde Tiere einige Ausnahmen für
Fische und Nichtwiederkäuer VO 1774/2002/EG
Tierische Nebenprodukte - Daher derzeit Verwendung nur in
Trocken-Heimtierfutter und in Düngemitteln
(ordnungsgemäße Verwendung wird kontrolliert)
45Futterwert Tiermehl
- Hoher Eiweißgehalt (55 bis 75 ) mit variabler
Qualität (je mehr Muskeleiweiß, desto besser), - Häufig hohe Fettgehalte mehrfach ungesättigte
Fettsäuren lt als in Fischmehl - Rohasche sehr reich an Ca, P, Mg (Knochen) mit
hoher Bioverfügbarkeit - NfE und Rohfaser praktisch nicht vorhanden
46Danke für die Aufmerksamkeit !