Title: Flexible Arbeitszeiten und Lebensf
1Flexible Arbeitszeiten und Lebensführung
- Referat von
- Silke Bruns
- Veronika Lammers
- Ilka Schröder
- 12.01.2004
2Gliederung
- 1. Einführung
- 2. Psychosoziale Auswirkungen
- 2.1. Familienleben
- 2.2. Soziale Zeiten
- 2.3. Geschlechtsspezifische Unterschiede
- 2.3. Schlafprobleme
- 2.4. Störungen der Ess-Gewohnheiten
- 3. Diskussion
3Definition Lebensführung
- Ein auf Routinen beruhendes Handlungssystem, mit
dem die Handlung einer Person in verschiedenen
Sozialzusammenhängen koordiniert werden.Die
unterschiedlichen Tätigkeiten des alltäglichen
Lebens müssen im Hinblick auf die Organisation
des Alltags zueinander koordiniert, vermittelt
und in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht
werden.
4Folgewirkungen von Arbeitszeitflexibilisierung
- Verhältnis von Erwerbsarbeit und anderen Formen
von Arbeit - Zeitmanagement des Alltags
- Trennung von Arbeit und Freizeit
5Interdependenzen zwischen Arbeit und Freizeit
- Erlebens- und Verhaltensweisen in Arbeit und
Freizeit hängen nicht miteinander zusammen - Erlebens- und Verhaltensweisen in der
Arbeitstätigkeit beeinflussen Erleben und
Verhalten in der Freizeit oder umgekehrt. - Erlebens- und Verhaltensweisen in der
Arbeitstätigkeit beeinflussen Erleben und
Verhalten in der Freizeit und umgekehrt. - Erlebens- und Verhaltensweisen in der Arbeit und
Freizeit weisen zwar Ãœbereinstimmungen auf, diese
sind aber auf Drittvariable zurückzuführen.
6Zitat von Ulich (2001)
- Wenn die Möglichkeit der Wahl von
Handlungsalternativen durch die räumlichen,
zeitlichen und funktionalen Zwänge von
Arbeitsprozessen eingeschränkt oder unterdrückt
wird, so wird damit gleichzeitig die Fähigkeit
oder Bereitschaft reduziert, Anforderungen
solcher Freizeitaktivitäten zu erfüllen, die
Handlungskompetenz erfordern.
7Von welchen Faktoren hängen die Folgewirkungen
ab?
- Art des Schichtsystems
- Schichtarbeitern
- - Alter,Geschlecht, Persönlichkeit
- Familie
- - Anzahl der Kinder, Alter der
Kinder
8Flexible Arbeitszeit und Lebensführung
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben
- Der Einfluss von flexiblen Arbeitszeitmodellen
auf das Familien- und Sozialleben
9Ãœbersicht
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben -
Ãœbersicht
- Allgemeines
- Auswirkungen der flexiblen Arbeitszeit auf das
Familienleben - Auswirkungen der flexiblen Arbeitszeit auf das
Sozialleben - Geschlechtsspezifische Unterschiede
10Allgemeines
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben -
Allgemeines
- Flexible Arbeitszeitmodelle haben negative und
positive Aspekte - Ermöglichen bessere Vereinbarung von Sozialzeiten
und Beruf durch Gleitzeit, freie Tage und
Blockfreizeiten - Problematisch, wenn Entscheidungsbefugnis beim
Arbeitgeber liegt - Folgewirkungen verändern sich nach Lebensphase
und Familienzyklus
11Zwei Entwicklungspfade
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben -
Allgemeines
- Modelle, die eine günstige Verknüpfung erlauben.
- Dazu gehören Teleheimarbeit und Normalarbeitszeit
mit Gleitzeit
- Modelle, die dem Beschäftigten flexibel
auszunutzende Spielräume bieten.
12Auswirkungen der flexiblen Arbeitszeit auf das
Familienleben
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben -
Familie
- Partner und Kinder müssen sich an den Rhythmus
der Schichtarbeit anpassen - Besondere Leistungen der Schichtarbeiterfrauen
erforderlich - Hausarbeit wird auf Schichtarbeit abgestimmt.
- Negativer Einfluss auf Vater-Kind-Beziehung ist
möglich
13Auswirkungen auf das Familienleben
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben -
Familie
- Nur begrenzte gemeinsame Zeit mit den Kindern
- Besonders Problem bei Schichtarbeiterinnen, durch
notwendige Kinderbetreuung
14Fazit
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben -
Familie
- Flexible Arbeitszeiten der Schichtarbeit führen
nicht zur Flexibilisierung der Lebensführung,
sondern erfordern besondere, gegengelagerte
Stabilität im Alltag. Das heißt Die Familie muss
sich anpassen.
15Auswirkungen der flexiblen Arbeitszeit auf
soziale Kontakte
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben
Sozialleben
- Sozialzeiten haben große Bedeutung für das
individuelle Wohlbefinden - Benachteiligung der Schichtarbeiter durch Spät-,
Nacht- und Wochenendschichten - Sozialzeiten lassen sich nicht einfach in andere
Freizeitblöcke verschieben
16Auswirkungen auf soziale Kontakte
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben
Sozialleben
- Die engen Sozialkreise müssen sich an den
Rhythmus der Schichtarbeit anpassen - Freizeit wird angepasst. Kontakt oft nur zu
Personen mit ähnlichem Lebensrhythmus. Als Folge
oft Vereinsamung und Isolierung - Beeinträchtigung ist abhängig von dem Typ des
Schichtsystems (kleiner bei schnell rotierenden
Systemen)
17Auswirkungen auf soziale Kontakte
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben -
Sozialleben
- Mehr Zeit für soziale Kontakte wird nicht
zwangsläufig genutzt. - So verbringen Schichtarbeiter genauso viel Zeit
mit Freunden, als Menschen mit Normalarbeitszeit - Es sollte für Schichtarbeiter leichter sein
Freunde zu treffen. Vor allem bei
12-Stunden-Schichten. - Feste Anlässe sind problematisch
18Fazit
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben
- Die Auswirkungen der Schichtarbeit auf die
Familie und die sozialen Kontakte sind komplex.
Sie werden von vielen Personen- und
Arbeitsfaktoren (u.a. Art des Schichtsystems)
beeinflusst.
19Geschlechtsspezifische Unterschiede
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben -
Unterschiede
- Vor allem Frauen betroffen
- Werden bei Haus- und Familienarbeit meist nicht
entlastet. Dadurch zeitlich mehr belastet - Es fehlt ihnen an freier Zeit
- Sie müssen die unterschiedlichen Zeitlogiken
synchronisieren
20Geschlechtsspezifische Unterschiede
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben -
Unterschiede
- Problem der Verfügbarkeitsanforderungen
- Ziel der Arbeitszeitverkürzung und
Flexibilisierung war es Männer stärker mit
einzubeziehen - Allerdings ist die Verkürzung der Erwerbszeit für
Männer dafür notwendig aber nicht hinreichend
21Geschlechtsspezifische Unterschiede
Einfluss auf das Sozial- und Familienleben -
Unterschiede
- Durch Familiengründung wird Erwerbszeit
unterbrochen. - Oft sind Frauen gezwungen Arbeitszeit und
Einkommen zu kürzen. - Erhebliche Nachteile bei Einkommens-,
Qualifikations-, Beschäftigungs-, und
Aufstiegschancen - Wünschenswert wäre Gleichstellung
22Schlafprobleme
- Wie viel Schlaf braucht der Mensch?
23Schlafprobleme sind sehr verbreitet bei
Schichtarbeitern
- Beschwerden über
- Schlafdauer
- Qualität des Schlafes
- Unterschiedliche Antworten je nach Population
24Studie zur Beziehung zwischen Schlafdauer
Schichtarbeitstyp (Knauth et al.,1980)
- 1230 Schichtarbeiter führten eine Woche Tagebuch
25(No Transcript)
26Wie viel Schlaf braucht der Mensch?
- Frage noch nicht geklärt!
- Horne (1985) unterteilt Schlaf in einen
obligatorischen und einen fakultativen Teil - Menschen, die wenig schlafen, passen sich besser
Schichtarbeit an ( Verhaegen et al., 1987) - Schichtarbeiter lernen, mit weniger Schlaf zu
leben (Verhaegen et al.,1987)
27Qualität des Schlafes
- EEG Untersuchungen zeigen, der Tagesschlaf hat
eine andere Struktur als der Nachtschlaf - Tagesschlaf hat eine kürzere REM Phase
- Erholungsphasen von zwei oder drei Tagen nach
einer Woche Nachtschicht sind zu kurz (Meijman,
1981)
28Störungen der Essgewohnheiten
- Schichtarbeit bringt die Essgewohnheiten
durcheinander
29- Die zeitliche Verlagerung der Mahlzeiten hat
soziale und physiologische Folgen - Gemeinsame Mahlzeiten bieten Gelegenheit, sich
mit der Familie und/oder Freunden auszutauschen - Nahrungsaufnahme beeinflusst Stoffwechsel
- Gewichtszunahme ist bei Schichtarbeitern häufig
(besonders bei denen, die schon übergewichtig
sind)
30- Bei Schichtwechsel ändern sich auch oft die
Zeiten der Nahrungsaufnahme - In den Tagesschichten wird meist eine Mahlzeit in
der Kantine eingenommen, oft in Eile - Während der Nachtschicht wird manchmal auf Schlaf
verzichtet oder unterbrochen, um an den
Mahlzeiten der Familie teilnehmen zu können
31Mahlzeiten als Zeitgeber
- Nahrung hat großen Einfluss auf Arbeitsleistung
und Wachsamkeit - Essen nach Plan
- Spezielle Diäten für Arbeitstage und freie Tage
32Literatur
- Flexible Arbeitszeiten und Lebensführung (2000).
In G.Linne (Hrsg.), Flexible arbeiten- flexible
leben? (25-35).Düsseldorf Hans Böckler Stiftung - Hielscher, V (2000), Entgrenzung von Arbeit und
Leben. Berlin Wissenschaftszentrum Berlin für
Sozialforschung GGmbH (WZB) - Staines, G.L.(1986), Work schedule flexibility
and family life. Journal of Occupational
Behaviour, Vol.7, (147-153) - Colquhoun, W.P., Costa, G., Folkard, S. Knauth,
P. (1996), Shiftwork, Problems and Solutions, - Frankfurt a.M. Peter Lang Verlag