Title: Geschichte des Jazz
1Geschichte des Jazz
- Der Jazz entstand um 1900 in den Südstaaten der
USA. Seine Wurzeln liegen sowohl in der Musik,
die die Sklaven aus Afrika mitgebracht hatten,
ihren Feldgesängen, Gospels und Spirituals, als
auch in der europäischen Musik jeder Art, die die
Schwarzen seinerzeit zu hören bekamen. Ein Vater
des Jazz ist der Ragtime, sein Bruder der Blues.
2Dixieland 1900
Die älteste Form des Jazz ist der New Orleans
Jazz (King Oliver, Jelly Roll Morton), auch
Dixieland genannt.
3Chicago Stil 1920
- Mit dem in den 1920er Jahren aufkommenden
Chicago-Stil tritt der Solist in den Vordergrund
(Louis Armstrong).
4Swing 1930
In den 1930er Jahren verlagern sich die Zentren
des Jazz nach Kansas City und New York und der
Swing entsteht - die Zeit der großen Formationen,
der Bigbands bricht an (Benny Goodman, Count
Basie, Glenn Miller, Duke Ellington). Der Jazz in
der Form des Swing wird zur Popmusik dieser Zeit.
5Bebop 1940
Zunächst unbemerkt von der Öffentlichkeit
entsteht im Untergrund ein neuer Stil, der den
Wandel zum Modernen Jazz markiert Anfang der
1940er Jahre entwickeln Charlie Parker, Dizzy
Gillespie, Thelonious Monk und andere in New York
den Bebop. Weil harmonisch ungewohnt und
technisch schwierig, entfacht er viele
Kontroversen und regt zu Weiterentwicklungen an.
6Hardbop, Cool Jazz, Latin 1950
Zwei davon bestimmen parallel die Jazzentwicklung
der 1950er Jahre Der Eastcoast Jazz oder
Hardbop (Art Blakey, Sonny Rollins) und der
Westcoast oder Cool Jazz (Miles Davis, Gerry
Mulligan). Auch der mit dem letzteren verwandte
Latin Jazz (Antonio Carlos Jobim, Stan Getz)
entsteht um diese Zeit.
7Freejazz 1960
Die 1960er Jahre sind geprägt von Rassenunruhen
in den USA, was sich auch in der Musik
widerspiegelt Schwarze Musiker rufen den Free
Jazz aus (Ornette Coleman, Charles Mingus).
Viele europäische und amerikanische Musiker
wenden sich den anderen Kulturen der Welt zu und
bauen ethnische Elemente in ihre Stücke und
Improvisationen ein die World Music wird
geboren.
8Jazzrock oder Fusion 1970
Aus dem Blues hat sich inzwischen über Rhythm
Blues und Rock'n'Roll der Rock zur Popmusik der
1970er Jahre entwickelt. So bleibt es nicht aus,
dass Jazz und Rock im Jazzrock oder Fusion Jazz
(Herbie Hancock, Joe Zawinul) verschmelzen, Funk
und Soul entstehen.
91935 Deep Purple East of the Sun I'm In the Mood
For Love In a Sentimental Mood Lulu's Back in
Town Rosetta These Foolish Things Summertime
1938 September Song You Go To My Head Get Out
Of Town My Heart Belongs to Daddy Loved Walked
In Falling In Love 1939 Whats New All The
Things You Are I didnt Know What Time it
was Moonlight Serenade Darn That Dream
1940 Fools Rush In How High The Moon The
Nearness Of You Taking a Chance on Love You
Stepped out of a Dream
1944 Dream Polkadots and Moonbeams I should
Care Long Ago and Far Away Sentimental
Journey Swingin on a Star 1945 For Sentimental
Reasons Laura The Man I love If I love You A long
Long Time Day By Day It Might As Well Be
Spring 1946 Come Rain or Come Shine Sunday Kinda
Love Stella By Starlight Tenderly It's
Wonderful Give me 5 Minutes More
Berühmte Jazztitel der 30er und 40er Jahre
1941 Flamingo In the Mood How About You Don't
Take Your Love Fron Me I'll Remember April I've
Got it Bad and That Ain't Good Skylark 1942 Old
Black Magic You'd be so Nice to Come Home To. I'm
Old Fashioned I Remember You Don't Get Around
Much Anymore Tangerine There Will never be
Another You Serenade in Blue 1943 Do Nothing
Till You Hear From Me I Love You Speak Low All
or Nothing At all My Shining Hour You'll Never
Know What A Lovely Way to Spend an Evening
10Stilbildung im Jazz
Charakteristika sind Improvisation, Swing sowie
Tonbildung und Phrasierung. Typisch für den
Jazz ist ferner, dass er meist von individuellen
Spielweisen im Rahmen eines kollektiven Stils
geprägt wird Die Musik wird jeweils von einer
Persönlichkeit entwickelt und auch gespielt,
Komposition und Interpretation fallen zusammen.
Jeder bedeutende Jazzmusiker ist nach wenigen
Takten an seiner Spielweise und Art der
Improvisation erkennbar, auch wenn er typisch"
für eine bestimmte Stilrichtung ist.
11Improvisation im Jazz
In der Regel improvisiert der Jazzmusiker
innerhalb der Konventionen, die durch die
ausgeübte Stilrichtung vorgegeben sind. Die
Improvisation wird normalerweise durch ein sich
wiederholendes Akkordschema begleitet. Der
Instrumentalist ahmt den Gesangsstil der
schwarzen Musik nach, z. B. durch Glissandi und
absichtlich unsauber intonierte Töne,
Tonhöhenveränderungen wie den Blue notes (Töne
auf der erniedrigten 7. und 3. Stufe der
Durtonleiter und seltener auf der 5. Stufe
der Molltonleiter, die für die gesamte
Jazzmelodik und -harmonik charakteristisch sind)
und Toneffekte wie Growls (instrumentale
Nachahmungen der so genannten Dirty Tones, der
schmutzigen Töne") und Wails.
12Rhythmus im Jazz
Um ein individuelles Klanggewebe zu erzielen (ein
eigenständiges Verständnis von Rhythmus und Form
und einen individuellen Aufführungsstil), spielt
der Musiker einen Rhythmus, der durch das
typische geringfügige Vor- und Nachverlagern der
Töne, den Off Beat, gekennzeichnet ist. Er
verleiht der Musik durch den typischen Swing"
eine federnde und entspannte Qualität. Partituren
dienen nur als Richtlinien, die ein gewisses
Grundgerüst für die Improvisation durch die
Soloinstrumente vorgeben.
13Besetzung im Jazz
Die Standardbesetzung einer Jazz-Combo umfasste
anfangs, beim New-Orleans-Stil (um 1900 bis etwa
1930), Klavier, Tuba und Banjo als
Rhythmusgruppe. Später wurden die Tuba durch
einen Bass und das Banjo durch eine Gitarre
ersetzt. Um 1920 kam das Schlagzeug hinzu.
Kornett oder Trompete, Klarinette und Posaune
bildeten die Melodiegruppe. In den Big Bands des
Swing der dreißiger Jahre waren die Bläser in
folgende Gruppen unterteilt Saxophone, Posaunen
und Trompeten.
14Formen im Jazz
Die Jazzimprovisation bedient sich zahlreicher
Stücke mit höchst unterschiedlichem formalem
Aufbau. Zwei formale Muster erscheinen jedoch
besonders häufig Das erste ist die allgemeine
Liedform AABA, die in der Regel aus 32 Takten (im
Viervierteltakt) besteht, die in vier 8-taktige
Abschnitte unterteilt sind. Die zweite
vorherrschende Form, die tief in der
afrikanischen Volksmusik verwurzelt ist, ist die
12-taktige Bluesform. Im Gegensatz zur
32-taktigen AABA-Form haben Bluessongs ein
relativ feststehendes Akkordschema.
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