Title: Infektionen/Impfungen bei chronisch kranken Kindern Wolfgang Emminger
1 Infektionen/Impfungen bei chronisch kranken
Kindern Wolfgang Emminger
- Abteilung für Pädiatrische Nephrologie und
Gastroenterologie - Kinderrheumaambulanz
2Infektionen und Autoimmunerkrankungen
- Rheumatisches Fieber
- Lyme disease
- Guillain-Barré Syndrom
- Diabetes mellitus
- Multiple Sklerose
- Thyr. Hashimoto, M.Crohn, Pemphigus vulgaris,
Antiphospholipid Syndrom, Vaskulitiden - SLE, RA, Pemphigus vulgaris, Riesenzellarteriitis,
Wegener Gran., PAN, MS, Sjögrens S.,
Polymyositis - Chronische Arthritiden
- ß häm. Streptokokken A
- Borrelia burgdorferi
- Campylobacter jejuni
- Virale Infektionen
- Chlamydia pneumoniae und Epstein Barr Virus
- Hepatitis C
- EBV
- Röteln und FSME
3Impfungen und Autoimmunerkrankungen
- Kein Beweis SLE
- RA, Opticusneuritis, SLE, Alopezie, MS,
Vaskulitis - GBS etwas weniger als 1/100.000. Impfung
aufgelassen - GBSKein Zusammenhang
- GBS kein Zusammenhang
- GBS nicht bewiesen, aber Fälle
- Hepatitis B
- Hepatitis B oder Adjuvantien
- Swine flu H1N1 1976/77
- Influenza Impfung
- Meningokokkenimpfung
- Papillomavirusimpfung
4Impfungen und Myopathien
- Sporadisch
- HBV
- Bacillus Calmette-Guérin
- Tetanus
- Influenza
- Pocken
- Poliomyelitis
- Diphtherie
- Keine Zunahme von Polymyositis und
Dermatomyositis trotz Massenimpfprogrammen
weltweit
5Impfungen und Vaskulitis
- Hepatitis B und PAN
- Hepatitis B und klein-, mittel- und große Gefäße
mit Vaskulitis (Hepatitis Bs Antigen im Blut)
6Impfungen und RA
- Impfung innerhalb von 5 Wochen vor Symptombeginn
bei 5,3 mit früher Polyarthritis - Hepatitis B und Eigenschaft HLA DR4, HLA class II
Gene, jedoch Nutzen überwiegt - Papillomavirusimpfung und AI kein Unterschied zu
Normalpopulation
7Vorgehen Impfungen bei Autoimmunerkrankungen
8Impfungen bei Erwachsenen mit Autoimmunerkrankunge
n und/oder Medikamenteninduzierter
ImmundefizienzP.Duchet-Niedziolka et al. Vaccine
2009271523-9
- Delphi survey
- Keine Furcht vor Risiko eines Schubs der
Autoimmunerkrankung klinisch - Lebendimpfungen solange nicht immunsupprimiert
- Kein Monitoring des Anstiegs nach Impfung nötig
- Vor Impfungen Antikörperbestimmung
- Lebendimpfung möglich wenn Prednison lt 14 Tage
und Dauerdosis lt 10 mg Prednison/Tag - Impfungen ins Interesse stellen!!
9Impfungen Erwachsene und RA - Influenzaimpfung
- Impfung notwendig und sicher,
Nebenwirkungen wie bei Normalbevölkerung. -
Chalmers A. J Rheumatol
199421(7)1203-6 - Niedrigere jedoch schützende Antwort
- Fomin I et al Ann Rheum Dis 200665(2)191-4
- MTX bessere Anstiege als MTX und TNF Blocker
oder MTX und TNF Blocker und DMARDs. - Kapetanovic MC et al. Rheumatology
200746(4)608-11 -
- Adalimumab Influenza und Pneumokokkenimpfung
protektive Titer - Kaine JL. J Rheumatol 200734(2)272-9
-
- MTX und Etanercept bessere Anstiege als unter MTX
und Adalimumab. - Brezinschek HP et al. Curr Opin Rheumatol
200820(3)295-9 - Sicher unter TNF Blocker.
- Salemi S et al. Clin Immunol 2010134(2)113-20
- Antwort schlechter unter B-Zell Antikörper,
jedoch AK Anstiege.
10Pneumokokkenimpfung
- Bei RA und SLE
- Sicher und immunogen
- Elkayam O et al.
Clin Infect Dis 200234(2)147-53 - RA
- MTX reduzierte Antwort, TNF Blocker keinen
zusätzlichen mindernden Einfluß - Kapetanovic MC et al. Rheumatology (Oxford)
200645(1)106-11. - RA
- MTX ähnlich gute Anstiege wie bei MTX und
Infliximab. Visvanathan S et al. J Rheumatol 2007
11Impfungen bei Patienten mit SLE
- Hepatitis B Impfantwort gut, etwas weniger gut
als Normalbevölkerung. Ioannou Y.
Lupus 19998(7)497-501 - Pneumokokken klinisch sicher, kein
Autoantikörperschub. Elkayam O et al.
Autoimmunity 200538(7)493-6 - Influenza Sicher und effektiv.
- Wallin L. Acta Rheumatol Port 200934(3)498-502
- SLE in ruhigem Stadium kein Flare impfbedingt
bekannt. - Abu-Shakra M. Lupus 200918(13)1205-8
12Hepatitis A und B Impfung bei Autoimmunhepatitis
- Gute Impfantwort
- Beran J et al Cent Eur J Publ Health
200513(1)20-3
13Erfahrungen bei Kindern
14Impfungen bei juveniler idiopathischer Arthritis
- Influenza. 34 Patienten. Sicher.
- aber 3x häufiger Schub im ersten Monat
nach Impfung als in den 4 Monaten vor Impfung. - Malleson PN et al. J Rheumatol 1993201769-73
- Hepatitis B. 39 Patienten mit JIA 5-16 Jahre.
Sicher. Kein Schub oder klinische
Verschlechterung.
Kasapcopur O et al. Ann Rheum Dis
2004631128-30 - Meningokokken C
- 86 Patienten mit JIA. Keine Erhöhung der
Krankheitsaktivität. - Ronaghy A et al. 2003. Clin Exp Rheumatol
21(Suppl)S535 - 234 Patienten (1-19 Jahre) gute Anstiege der
Antikörper, kein Schub der JIA. - Zonneveld-Hujissoon E et al. Arthritis Rheum
200756(2)639-46. - MMR Wiederimpfung unter MTX /- Etanercept 15
Kinder mit JIA vs. 22 gesunde Kinder. Gute T-Zell
Antwort, kein Schub der JIA innerhalb von 6
Monaten. - Bei MTX Etanercept Trend zu weniger MMR Virus
spez. IFNy produzierenden T memory Zellen. - Zonneveld-Hujisssoon E et al. Arthritis Rheum
200756(2)639-46 - MMR Wiederimpfung. Retrospektiv. 207 Patienten
mit Impfung. 9 mit Schub. - Schübe bei Geimpften nicht unterschiedlich zu
Nicht-geimpften.
15Impfungen bei rheumatischen Erkrankungen des
Kindes- und Jugendalters. K. Minden et al. Z
Rheumatol 200766111-120
- Immunisierungsraten für DiTet bei 7-11 J JIA
schlechter als Referenzkollektiv - Noch deutlicher schlechter bei 12-17 Jährigen
- MMR genau so schlecht wie Normalbevölkerung
- Schwer betroffene Patienten (Polyarthritis,
soJIA) noch schlechter immunisiert - Jeder 3. JIA Patient unzureichend immunisiert
(79 durch ärztliches Abraten, 11 verpasst, 10
Ablehnung durch Eltern)
16- Auch bei rheumakranken Kindern ist von einem
Vorteil auszugehen geimpft zu werden als die
Erkrankung zuzulassen. - Keine Lebendimpfungen unter hohen Cortisondosen,
Etanercept oder anderen Biologika,
Mycophenolatmofetil, Cyclophosphamid, Cyclosporin
A und Leflunomid (?)
17Impfungen bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen
- Alle Totimpfungen nach Impfplan
- Lebendimpfungen nicht während immunsuppressiver
Therapie - Erlaubt bei lt2mg/kg Prednison oder gt 10 kg KG und
lt 20 mg Prednison - Erlaubt bei gt2mg/kg Prednison (gt20 mg/Tag bei gt10
kg KG) - und lt 14 Tage Therapiedauer,
- wenn gt 14 Tage Impfung nach 1 Monat nach
Beendigung der Therapie - Absolut verboten VZV-Impfung und MMR (?)
- Umgebungsprophylaxe!
- Indiziert jährlich Influenzaimpfung
- Robert Koch Institut, STIKO
18Impfungen bei Haushaltskontaktpersonen von
Patienten mit Immundefizienz immunologisches
Schutzschild
- Alle Totimpfungen, jährlich Influenzaimpfung für
alle älter als 6 Monate - VZV Impfung indiziert für Familienmitglieder
ohne VZV Anamnese, nur ansteckend bei Entwicklung
eines Exanthems nach Impfung, dann Acyclovir für
Immunsupprimierten ab Tag 8 für 5 Tage - MMR keine Übertragung bewiesen, frühzeitig
indiziert - Orale Poliomyelitisimpfung verboten
- Red Book, Center of Disease Control
19Impfungen vor massiver Immunsuppression
- Patient alles gemäß Impfplan
- MMR x1-2
- VZV x 2
- HBV x3
- DiTet
- Pneumokokken
- Haemophilus influenzae Typ B
- Meningokokkenimpfung
- Pertussis
- IPV, FSME
- Haushaltsangehörige
- MMR, VZV, IPV, Pneumokokken, jährlich Influenza