Fall 1 - PowerPoint PPT Presentation

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Fall 1

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OPHTHALMOLOGIE- QUIZ FALL 46: Nach 2 Wochen wird die Nickhautsch rze gel st. Man kann eine deutliche Gef einsprossung erkennen, loses Epithel liegt nicht vor. – PowerPoint PPT presentation

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Transcript and Presenter's Notes

Title: Fall 1


1
OPHTHALMOLOGIE- QUIZ
2
Die im Text dick unterlegten Wörter sind zu
kurzen Erläuterungen verlinkt. Diese
Erläuterungen dienen jedoch nur zu einer kurzen
Begriffsklärung, ersetzen nicht die Recherche in
gängiger Literatur und erheben keinen Anspruch
auf Vollständigkeit. Diesem Quiz werden im Laufe
der Zeit immer wieder neue Fälle hinzugefügt. Die
Erstellung dieses Quiz wurde durch
Studiengebühren gefördert. Bei Fragen zu den hier
vorgestellten Fällen, Unklarheiten, Anregungen
oder für Verbesserungsvorschläge wenden Sie sich
bitte an folgende e-mail- Adresse fragen-ophthq
uiz_at_web.de
3
FALL 1
  • Welche Diagnose stellen Sie bei diesem
    Meerschweinchen?

4
FALL 1
  • Dieses Meerschweinchen hat ein korneales Dermoid.
  • Therapie?

5
Dermoid Entwicklungsfehlbildung durch
Abschnürung von äußerer Haut, Fett und
Bindegewebe während der Ausbildung des Binde- und
Hornhautepithels sowie des Lidrandes. Es tritt
meist als solider, behaarter Hauttumor am
temporalen Limbus und häufig in Verbindung mit
einem Bindehautdermoid auf.
6
FALL 1
  • Therapie Das Dermoid wird durch eine
    oberflächliche Keratektomie entfernt, wobei die
    Läsion gewöhnlicherweise nach einigen Tagen
    abheilt.

7
Oberflächliche Keratektomie Nach kornealer
Inzision wird die Kornea im Stroma mit einer
Schere stumpf unterminiert und somit das Dermoid
entfernt.
8
FALL 2
  • Diese Katze wird Ihnen mit folgendem Befund
    vorgestellt Sie bekam eine intraokuläre Blutung,
    während sie im Wartezimmer mit fremden Hunden war.
  • Was erkennen Sie auf der Retina?
  • Wie würden Sie dies erklären?
  • Welche therapeutischen Schritte würden Sie
    einleiten?

9
FALL 2
  • Der Stress verursachte bei der Katze einen so
    hohen Blutdruck, dass es zu einer spontanen
    Blutung kam.
  • Ohne Therapie würden die vielen partiellen
    retinalen Ablösungen zu einer kompletten
    Netzhautablösung führen und die Katze würde
    irreversibel erblinden.
  • Die Behandlung mit Amlodipin senkt den Blutdruck
    und wirkt präventiv und damit auch vorsorglich
    gegen den Visusverlust.

10
FALL 2
  • Interessant ist, dass obwohl meistens ein
    chronisches Nierenversagen ursächlich in Frage
    kommt, die Blutkonzentration von Harnstoff und
    Kreatinin nicht signifikant erhöht waren.
    Wahrscheinlich hatte die Katze ausreichend
    getrunken, so dass es nicht zur Akkumulation von
    Harnstoff und Kreatinin kam, d.h. es handelte
    sich um eine kompensierte Niereninsuffizienz.

11
Intermarginalnaht
12
FALL 3
  • Dieser Akita Inu weist flächige Hautveränderungen
    um Augen und Nase auf. Außerdem wurde eine
    Uveitis anterior festgestellt. Bei der
    Spaltlampen-untersuchung konnte keine Miosis,
    jedoch eine schlammig aussehende Iris und ein
    Augeninnendruck von weniger als 10mmHg gemessen.
  • Wie lautet Ihre Diagnose?
  • Wie würden Sie therapieren?

13
FALL 3
  • Vermutlich liegt hier ein Vogt- Koyanagi- Harada-
    ähnliches Syndrom ("uveodermatologisches
    Syndrom") vor (häufig bei nordischen Rassen wie
    dem Akita Inu).
  • Typisch für diese perioculäre Krankheit sind
    meist eine Poliosis (gr. polios grau, Ergrauen)
    und Vitiligo ( Leucopathia acquisita oder auch
    Weißfleckenkrankheit) und eine Uveitis posterior
    mit einer Entzündung der Chorioidea und
    Netzhautablösung.
  • In dem hier vorgestellten Fall sind deutliche
    Erosionen rund um das Auge und eine Uveitis
    anterior mit Keratitis erkennbar.

14
Vogt- Koyanagi- Harada- ähnliches Syndrom (Hum.
Med.) Uveodermatologisches Syndrom Autoimmunerkra
nkung, bei der primär eine humorale und zelluläre
Immundestruktion uvealer und dermaler Melanozyten
erfolgt. Betroffen sind meist junge Hunde, wobei
die Veränderungen der Augen meist vor denen der
Haut auftreten (näheres s. Literatur). Prädisponie
rt für diese Erkrankung sind alle nordischen
Hunderassen und der Deutsche Schäferhund.
15
FALL 4
  • Diese junge Siamkatze weist einen deutlichen
    Strabismus auf.
  • Während der Untersuchung mit dem Ophthalmoskop
    trat ein horizontaler Nystagmus auf.
  • Was kommt ursächlich in Frage?

16
Strabismus Schielen jede Abweichung vom
normalen Stand der Sehachsen. Strabismus
convergens (Esotropie) Schielen nach
innen Strabismus divergens (Exotropie) Schielen
nach außen
17
Nystagmus Unwillkürliche, rhythmische
Augenbewegung horizontal, vertikal oder
rotierend. Mit einer schnellen Phase hin und
einer langsamen zurück. Die Richtung wird nach
der schnellen Phase benannt.
18
FALL 4
  • Die Antwort liegt in der seltsamen Projektion der
    retinalen Ganglionzellaxone bei diesem
    subalbinotischen Tier.
  • Die lateral gelegenen Anteile der Retina kreuzen
    ihre Fasern anstatt dass sie, wie bei gesunden
    Tieren, ipsilateral verbleiben.
  • Durch den überkreuzten Blick ist das Sehen
    beeinträchtigt und die Katze versucht die
    Benutzung der lateralen Anteile der Retina zu
    vermeiden.
  • Der Nystagmus wird durch die Retina verursacht,
    da nicht mehr klar ist, welche Anteile genutzt
    werden sollen um das Sehen zu verbessern.

19
FALL 5
  • Diese 8 Jahre alte Siamkatze hat seit einiger
    Zeit unterschiedlich große Pupillen.
  • Da die Katze vom Allgemein-befinden ungestört
    und ihr Sehvermögen laut Besitzer nicht
    beeinträchtigt war, wird sie erst jetzt
    vorgestellt.
  • Welche Differentialdiagnosen stellen Sie?
  • Welche diagnostischen Methoden würden Sie
    anwenden?

20
FALL 5
  • Das linke Auge der Katze mit der sich in
    Mydriasis befindenden Pupille scheint
    adspektorisch das erkrankte Auge zu sein.
  • Der Pupillarreflex wird geprüft. Weder der
    direkte noch der indirekte Pupillarreflex ist
    vorhanden.
  • Das rechte Auge reagiert jedoch mit prompter
    Miosis beim Testen des direkten Pupillarreflexes.
  • Verdachtsdiagnose?
  • Weiteres Vorgehen?

21
FALL 5
  • Verdachtsdiagnose Glaukom
  • Weiteres Vorgehen Messung des intraokulären
    Druckes. Die IOD- Messung ergab folgende Werte
    OS 85mmHg, OD 35mmHg
  • Weiteres Vorgehen/ Therapie?

22
FALL 5
  • Des weiteren wurde eine Gonioskopie durchgeführt
    beidseits ist der Kammerwinkel verschlossen.
  • Oft wird ein Glaukom bei der Katze durch eine
    Uveitis verursacht, jedoch gab es in diesem Fall
    keine Anzeichen einer Uveitis.
  • Bei Siamesen kann eine Prädisposition zum
    Glaukom vererbt werden.
  • Im Allgemeinen handelt es sich dabei um ein
    Offenwinkelglaukom, wobei in diesem Fall
    beidseits ein Engwinkelglaukom vorlag.
  • Das Sehvermögen des linken Auges ist nicht
    wiederherstellbar. Um das Sehvermögen des anderen
    Auges zu erhalten, wurde eine Behandlung mit
    Trusopt, einem topischen Carboanhydrasehemmer
    initiiert. Latanoprost ist die beste
    Glaukommedikation für Hunde, bei Katzen
    funktioniert dies jedoch nicht, weil sie keine
    Prostaglandinrezeptoren haben.
  • -gt Glaukomtherapie Carboanhydrasehemmer!!!


23
FALL 6
  • Dieses junges Fohlen wird Ihnen mit okulärer
    Irritation vorgestellt.
  • Welche Ursache liegt dieser Irritation zugrunde
    und was sollten Sie dem Besitzer raten?

24
FALL 6
  • Die Ursache für diese Irritationen ist eine
    Trichiasis.
  • Die langen Wimpern irritieren die Kornea und
    können diese somit verletzen.
  • Therapie?

25
Trichiasis Haare, die sich in physiologischer
Position, aber abweichender Richtung befinden und
die Hornhaut/ Konjunktiva irritieren. Unterschiede
n werden Karunkeltrichiasis, Nasenfaltentrichiasi
s, Wimperntrichiasis und Trichomegalie.
26
FALL 6
  • Therapie
  • Entropium - OP

27
Entropium (Roll- Lid)- OP Die Standardmethode
ist die Operation nach Hotz- Celsus, bei der die
Exzision eines Hautstreifens 2-3 mm parallel zum
Lidrand vorgenommen wird und danach die
Wundränder mit Einzelknopfheften adaptiert
werden.
28
FALL 7
  • Dieser junge Dackel hat im temporalen Augenwinkel
    eine Zubildung auf der Hornhaut die mit Haaren
    versehen ist.
  • Worum handelt es sich hier?
  • Ist diese Struktur infektiös oder erblich?
  • Was sollte unternommen werden?

29
FALL 7
  • Es handelt sich bei diesem Hund um ein korneales
    Dermoid. Hierbei besteht die Kornea in dem
    veränderten Bereich aus Haut.
  • Obwohl beim Dackel eine gewisse
    Rasseprädisposition vorliegt, konnte konnte die
    Erblichkeit bislang nicht nachgewiesen werden.
  • Therapie?

30
FALL 7
  • Das Dermoid wird durch eine oberflächliche
    Keratektomie entfernt, wobei die Läsion
    gewöhnlicherweise nach einigen Tagen abheilt. Bis
    zur Heilung wird eine Ulkus- Therapie
    durchgeführt.

31
FALL 8
  • Nachdem diese junge Katze aus einem dichten
    Gebüsch wieder hervorkam, fielen dem Besitzer
    ungleich große Pupillen auf.
  • Mit diesem Vorbericht wird sie Ihnen vorgestellt.
  • Wie nennt man dieses Erscheinungbild?
  • Was ist der Grund für dieses Symptom?
  • Wie kann die Diagnose gestellt werden?

32
FALL 8
  • Diese Veränderung bezeichnet man als Anisokorie.
    Vermutlich ist sie durch eine traumatische milde
    Uveitis hervorgerufen.
  • Zur Bestätigung dieses Verdachts sollte der
    intraokuläre Druck (IOD) gemessen werden, der in
    diesem Fall erniedrigt sein müsste.
  • -gtTonometrie OS 11 mmHg, OD 16 mmHg
  • Die Hypotonie kann die Folge erhöhter
    Prostaglandinsekretion sein, die wiederum den
    Abfluss des Kammerwassers durch den Kammerwinkel
    erhöht.
  • Um Synechien zu vermeiden wird ein Mydriatikum
    (Atropin) verabreicht.
  • Bei einer stärkeren Entzündung wäre die lokalen
    Verabreichung von Kortikosteroiden indiziert.

33
FALL 9
  • Dieser 2 Jahre alte Chihuahua wurde mit einem
    hervortretenden linken Auge und gleichzeitigem
    Strabismus divergens vorgestellt. Das Auge lässt
    sich manuell in die physiologische Position
    zurückdrängen und der Kiefer ist nicht
    schmerzhaft.
  • Wie lautet Ihre Diagnose?
  • Welche diagnostischen Mittel sollten zur
    Bestätigung der Verdachtsdiagnose eingesetzt
    werden?

34
FALL 9
  • Es handelt sich um eine orbitale raumfordernde
    Läsion. Da der Hund keine Schmerzäußerungen
    zeigt, könnte es sich z.B. um eine Neoplasie
    handeln.
  • Der Besitzer berichtete weiterhin, dass diese
    Veränderung vor einiger Zeit schon einmal auf dem
    rechten Auge aufgetreten sei.
  • Auf dem Ultraschallbild erkennt man eine
    heterogene Schallzone, die eher auf eine
    Entzündung, als auf einen Tumor schließen lässt.
  • Therapie?

35
FALL 9
  • Therapie Da der Hund keine Beschwerden zeigt,
    wurde auf eine unter sonographischer Kontrolle
    durchgeführte Feinnadelaspiration (FNA)
    verzichtet und lediglich systemisch NSAIDs
    verabreicht.
  • Wichtig Zahnstatus erheben, insbesondere
    Oberkiefer P4!

36
FALL 10
  • Diese Katze wird vorgestellt, da sich ihr rechtes
    Auge von blau- grün zu gelb- braun verfärbt hat.
  • Was könnte die Ursache für diese Veränderung sein?

37
FALL 10
  • Diese degenerative Veränderung kann durch eine
    Uveitis, eine benigne pigmentierte Läsion oder
    ein Melanom hervorgerufen werden.
  • Das Bild zeigt zum einen kleine blaue Zonen, zum
    anderen graue Pigmentierungen.
  • Der IOD betrug beidseits 14 mmHg, obwohl man im
    rechten Auge einen erniedrigten Druck aufgrund
    der Entzündung erwartet hätte.
  • Es wäre in diesem Fall sinnvoll eine Paracentese
    vorzunehmen, jedoch könnte diese die Entzündung
    verstärken.
  • Um diese Komplikation zu vermeiden wurde
    zunächst abgewartet und ein Termin zur
    Nachkontrolle vereinbart.

38
Paracentese Punktion der vorderen Augenkammer
zur Gewinnung von Kammerwasser
39
FALL 11
  • Dieses Pferd wurde mit einem seit einigen Monaten
    bestehenden, roten Auge vorgestellt.
  • Worum kann es sich hier handeln?
  • Welche therapeutischen Maßnahmen schlagen Sie vor?

40
FALL 11
  • Hier handelt es sich um ein squamöses Karzinom.
  • Die chirurgische Entfernung und eine
    zytostatische Therapie sind hier indiziert.
    Allerdings ist die Langzeitprognose für die
    Erkrankung in diesem fortgeschrittenen Stadium
    ungünstig.

41
Squamöses Karzinom Hochdifferenziertes (meist
verhornendes) Plattenepithelkarzinom
42
FALL 12
  • Um welche Tierart handelt es sich auf diesem
    Bild?
  • Welche Veränderung am Auge kann festgestellt
    werden?
  • Welche therapeutische Maßnahme wäre hier sinnvoll?

43
FALL 12
  • Bei dieser Katze sieht man einen eindeutigen
    Nickhautdrüsenvorfall, das sogenannte cherry
    eye.
  • Man beobachtet dieses Phänomen sehr viel seltener
    bei Katzen als bei Hunden.
  • Therapie?

44
cherry eye Kirschartige reaktive Vergrößerung
der Nickhautdrüse bei meist jungen Hunden
brachycephaler und großwüchsiger Rassen, bei
denen man eine Schwäche der bindegewebigen
Verbindung der Drüse mit der Periorbita vermutet.
45
FALL 12
  • Die Therapie ist immer dieselbe Re-position und
    Fixation der prolabierten Drü-se, u.a. mit der
    sogenannten Schleimhaut-Taschen- Technik, wie
    hier dargestellt.
  • Alternativ kann auch die Technik nach Kaswan
    angewendet werden.

46
Schleimhaut- Taschen- Technik Versenkung der
Nickhautdrüse in einer Konjunktivatasche (genauere
s siehe z.B. Slatter S. 1364)
47
FALL 13
  • Diese Katze wurde vorgestellt, weil ein
    Farbunterschied zwischen der rechten und linken
    Iris vorlag. Das hier dargestellte linke Auge ist
    nicht einheitlich blau gefärbt.
  • Der IOD beider Augen liegt mit 15mmHg im
    Referenzbereich.
  • Was ist der Grund für den farblichen Unterschied?

48
FALL 13
  • Dieses Bild zeigt das gleiche Auge noch vor einem
    Monat.

49
FALL 13
  • Die Neovaskularisation, der Grund für die
    Farbveränderung, ist hier noch nicht so weit
    fortgeschritten.
  • Eine Möglichkeit für die Gefäßeinsprossung kann
    eine Veränderung der Iris oder der Retina sein.
  • Auch ein neoplastischer Prozess in der Iris oder
    dem Ziliarkörper ist denkbar.
  • Die sonographische Untersu-chung zeigte eine
    geringgradig verdickte Iris (Iritis!).

50
FALL 14
  • Diese Katze hat einen vergrößerten Bulbus und
    zeigt eine leichte Störung des Allgemeinbefindens.
  • Welche weiteren Veränderungen fallen Ihnen am
    Auge dieser Katze auf?
  • Was könnte der Grund für diese Symptome sein?

51
FALL 14
  • Die Hornhaut des rechten Auges ist getrübt.
    Außerdem kann man kleine schwarze Punkte im
    unteren nasalen Teil des Auges erkennen.
  • Es handelt sich um Entzündungszellen, die sich
    auf der Rückseite der Kornea (Endothel) befinden
    und auf eine Uveitis hinweisen. Zusätzlich ist
    die Iris dilatiert und verwaschen.
  • Es sollte an FeLV, FIV, FIP oder Toxoplasmen
    gedacht werden.
  • Therapie?

52
FALL 14
  • Therapie topische Verabreichung von
    antiinflammatorischen Medikamenten.

53
FALL 15
  • Warum ist das rechte Auge dieser Katze
    vergrö-ßert?
  • Wie lautet Ihre Verdachtsdiagnose?
  • Welche diagnostischen Methoden wenden Sie an?

54
FALL 15
  • Der IOD betrug 29 mmHg. Ist das überraschend?

55
FALL 15
  • Die beste Erklärung ist, dass sich
    Entzündungsprodukte in dem drainierenden
    Augenkammerwinkel abgelagert haben. Das im
    Ziliarköper produzierte Kammerwasser kann somit
    nicht resorbiert werden und der IOD steigt stetig
    an.
  • Andererseits können auch vergrößerte
    Lymphfollikel den Kammerwinkel blockieren und ein
    Glaukom forcieren. Um welche Erkrankung es sich
    handelt kann erst nach Enukleation festgestellt
    werden.
  • Da die Katze aber nicht in ihrem
    Allgemeinbefinden gestört ist, wird zunächst eine
    Glaukomtherapie begonnen.

56
FALL 16
  • Was ist mit dem rechten Auge dieses Chinchillas
    geschehen?
  • Was sind die Konsequenzen?

57
FALL 16
  • Bei dem Chinchilla handelt es sich um eine
    Linsenluxation. Ein ähnliches Bild ist hier bei
    diesem Kaninchen zu sehen, allerdings handelt es
    sich in diesem Fall um eine Uveitis,
    hervorgerufen durch eine Infektion mit
    Encephalitozoon cuniculi.
  • Die Luxatio lentis anterior kann durch die
    Blockade des Kammerwinkels zu einem sekundären
    Glaukom führen. Hier ist die Linse allerdings
    nach hinten luxiert und somit bedarf es lediglich
    einer Dokumentation sofern kein Glaukom entsteht.

58
Luxatio lentis Verlagerung der Linse entweder
nach vorne in die vordere Augenkammer bzw.
verklemmt in der Pupille (Luxatio lentis
anterior) oder nach hinten in den Glaskörperraum
(Luxatio lentis posterior).
59
FALL 17
  • Diese 4 Jahre alte Katze wird mit plötzlicher
    Erblindung, dilatierten Pupillen und einer
    orangen Masse im vorderen Anteil der Augen
    vorgestellt.
  • Was ist passiert?
  • Welche diagnostischen Maß-nahmen sollten
    durchgeführt werden?

60
FALL 17
  • Die Katze hat starkes Fieber und die Tonometrie
    ergab einen Wert von 100 mmHg. Durch diesen
    extrem hohen Druck im Augeninneren ist die
    Netzhaut derart beeinträchtigt, dass sich hiermit
    die Erblindung erklären lässt.
  • Der Augenfundus lässt sich aufgrund der braunen
    Ablagerungen nicht einsehen. Hierbei handelt es
    sich wahrscheinlich um Fibrinausschwitzungen, die
    durch die Hypertension der Irisgefäße bedingt
    sind. Bei einer Uveitis sollte allerdings eine
    Miosis und nicht eine Mydriasis zu sehen sein.
  • Therapeutisch sollte die Hypertension gelindert
    und die Auflösung der fibrinösen Ablagerungen
    angestrebt werden.

61
FALL 18
  • Das rechte Auge dieses Hundes ist stark
    beeinträchtigt.
  • Was kann hier die Ursache sein?

62
FALL 18
  • Der Schirmer-Tränen-Test bei diesem Auge ergab
    einen Wert von 5 mm.
  • Somit lautet die Diagnose Keratokonjunktivitis
    sicca.
  • Das Hornhautödem wird vermutlich durch die
    verminderte Benetzung des Auges durch den
    Tränenfilm verursacht.
  • Therapie Tränenersatz, Antibiotika,
    Kortikosteroide

63
Keratokonjunktivitis sicca Vorliegen eines
verminderten präokulären Tränenfilms aufgrund
mangelnder oder fehlender Produktion von
Tränenflüssigkeit. Klinische Erscheinungen treten
bei Werten des STT unter 10 mm auf. Die KCS geht
u.a. mit Blepharospasmus, Reiben des Lidbereichs,
schleimig eitrigem Augenausfluss, Rötung und
Schwellung der Konjunktiven einher.
64
FALL 19
  • Dieser 9 Monate alte, fast ganz weiße
    Harlekin-Doggenwelpe ist taub und einseitig
    blind.
  • Was ist hier passiert und warum?

65
FALL 19
  • Auf den ersten Blick scheint es, als würde das
    linke Auge dieses Hundes fehlen (Anoph-thalmus).
    Weitere Unter-suchungen zeigten jedoch einen
    microphthalmischen Bulbus unter dem dritten
    Augenlid.
  • Durch eine Resektion des dritten Augenlides
    könnte dieses Auge wieder eingeschränkte
    Sehfähigkeit erlangen.
  • Tatsächlich verursachen das Harlekin Gen und das
    Merle Gen sehr viele Probleme.

66
FALL 20
  • Ein 5 Monate alter Mastino napolitano wird Ihnen
    mit dieser Veränderung der Nickhaut vorgestellt.
  • Welche Erkrankung liegt hier vor?
  • Wie lautet Ihr Therapie-vorschlag?

67
FALL 20
  • Der T-förmige Knorpel der Nickhaut ist
    umgeschlagen (Blinzknorpelkippung). Dies ist
    besser in Narkose zu sehen. Der umgeschlagene
    Teil muss entfernt werden.
  • Über eine Incision an der inneren Seite der
    Nickhaut durch die Konjunktiva wird der Knorpel
    dargestellt und der abgeknickte Teil entfernt.
    Hier liegt die Konjunktiva nicht so fest dem
    Knorpel an, wodurch die Trennung erleichtert
    wird.
  • Das Risiko auf das der Besitzer hingewiesen
    werden muss, ist die Möglichkeit eines Prolapses
    der Nickhautdrüse aufgrund der nun instabilen
    Nickhaut.

68
FALL 21
  • Diese 13 Jahre alte Katze mit Nierenversagen aus
    einem Tierheim hat ein schmerzhaftes Auge.
  • Wie lautet Ihre Diagnose?
  • Welche Behandlung schlagen Sie vor?

69
FALL 21
  • Das Auge dieser Katze zeigt ein sehr tiefes
    Ulkus, das man mit einem gestielten
    Konjunktivalappen oder durch eine
    korneokonjunktivale Transposition gesunder
    Hornhautanteile behandeln sollte.

70
FALL 22
  • Welches leberassoziierte Problem liegt bei dieser
    Katze vor?

71
FALL 22
  • Man beachte die Bernsteinfarbe der Iris. Dies ist
    pathognomonisch für einen portosystemischen Shunt.

72
FALL 23
  • Dieser 7 Monate alte Labrador wurde mit dieser
    langsam wachsenden Wucherung in Verbindung mit
    einem Exophthalmus vorgestellt.
  • Wie lautet Ihre Diagnose?

73
FALL 23
  • Hier ist eines der Ultraschall-bilder der
    retrobulbären Zone abgebildet. Die Zysten im
    retro-bulbären Raum sind deutlich erkennbar.
  • Was könnte die Ursache sein?

74
FALL 23
  • Mit Flüssigkeit gefüllte Aussackungen in
    Verbindung mit dem lacrimalen oder
    naso-lacrimalen System?
  • Ein zygomatisch- lacrimales Problem?
  • Oder eine einfache, aber große Ansammlung von
    Konjunktiva-zysten?

75
FALL 24
  • Dieser Hund wird Ihnen mit einem schmerzhaften,
    stark tränenden Auge vorgestellt.
  • Was fällt Ihnen auf?
  • Welcher Test wurde hier durchgeführt?

76
FALL 24
  • Es liegt offensichtlich eine korneale Verletzung
    vor, welche durch den Fluores-zeintest und die
    vorliegende konjunktivale Hyperämie be-kräftigt
    wird.
  • Was könnte diese Verletzung verursacht haben?
  • Bei genauem Hinsehen kann man das Problem schon
    auf diesem Bild erkennen.

77
FALL 24
  • Die Vorgeschichte der Hund spielte einige Tage
    zuvor auf einer Spätsommerwiese.
  • Wenn man genau hinsieht, erkennt man Anteile
    eines Grashalmes der aus dem unteren medialen
    Binde-hautsack unter dem dritten Augenlid
    hervorragt.

78
FALL 24
  • Dieser Grashalm hatte die oberflächlichen
    Ulzerationen verursacht.
  • Nach Entfernung des Grashalmes unter
    Lokalanästhesie und einigen Tagen Ulcus-Therapie
    war der Hund wieder genesen.

79
FALL 25
  • Dieser 18 Monate alte Golden Retriever wird Ihnen
    mit diesen erschrocken erscheinenden Augen
    vorgestellt.
  • Was liegt hier für ein Problem vor?
  • Wie behandeln Sie diesen Hund?

80
FALL 25
  • Die 4 wichtigsten Punkte sind
  • 1) Obwohl beide Augen etwas hervorstehen, ist die
    Nickhaut nicht vorgefallen. Dies spricht gegen
    ein retrobulbären Prozess.
  • Die fehlende Hervorwölbung des dritten
    Augenliedes bei bestehender Protrusio bulbi
    spricht für einen Prozess der im extraokulären
    Muskelring lokalisiert sein muss.
  • 2) Es handelt sich um einen jungen Golden
    Retriever.
  • 3) Die Problematik liegt beidseits vor.
  • 4) Der Hund kann alles sehen und hat keine
    Schmerzen.

81
FALL 25
  • Es liegt eine extraokuläre Myositis vor, die fast
    nur bei dieser Rasse gesehen wird.
  • Therapie Entzündungshemmer vom Steroidtyp können
    das Problem lindern, jedoch kommt es oft zu
    Rezidiven oder Muskelkontrakturen.

82
Extraokuläre Myositis Der beiderseitige
zentrische Exophthalmus ist beim Golden Retriever
und beim Hovawart vermutlich immunvermittelter
Genese.
83
FALL 26
  • Dies ist eine 12 Jahre alte Katze, die Ihnen im
    Notdienst vorgestellt wird. Sie hat eine
    Einblutung in die vordere Augenkammer.
  • Was ist hier vermutlich passiert?
  • Wie lautet Ihr Therapievorschlag?

84
FALL 26
  • Die Ursache könnte ein Trauma oder eine Uveitis
    anterior sein. Man beachte, dass die Iris normal
    erscheint. Bei einer Katze diesen Alters sollte
    man zusätzlich noch an eine hypertensive
    Veränderung denken.
  • Sehen Sie sich das andere Auge an (nächstes Bild).

85
FALL 26
  • Man erkennt hier eine abgelöste Retina, die auf
    eine hypertensive Retinopathie hinweist.
  • Der Blutdruck dieser Katze lag bei 220/ 180 mmHg.
  • Die orale Gabe von Amlodipin 0.625 mg/ Tag
    verhinderte weitere Einblutungen ins Augeninnere
    und begünstigt somit den Erhalt einer noch
    funktionstüchtigen Retina im Partnerauge.

86
Hypertensive Retinopathie Ein vorliegender
systemischer Bluthochdruck (meist als Folge einer
chronischen Niereninsuffizienz) führt zu
multifokalen Netzhautblutungen, die häufig mit
partieller oder totaler Netzhautablösung sowie
mit Sehstörungen und Erblindung einhergehen.
87
FALL 27
  • Was für Veränderungen erkennen Sie bei diesem 13
    Jahre alten Hund?
  • Ist es ausreichend die Katarakt zu operieren?

88
FALL 27
  • Man erkennt sehr gut die vorliegende Katarakt.
    Jedoch sollte man auch die keratinen präzipitaten
    Entzündungszellen des Kammerwassers an der
    hinteren Fläche der Kornea nicht außer Acht
    lassen.
  • Es scheint eine ungewöhnliche Entzündung
    vorzuliegen, die eine erfolgreiche
    Kataraktoperation in Frage stellen würde.

89
FALL 28
  • Diese 6 Wochen alte Katze hatte vor 3 Wochen
    Anzeichen eines Katzen-schnupfens. Nun zeigt sie
    diese okulären Verände-rungen.
  • Was ist geschehen?
  • Was können Sie tun um die Veränderungen
    aufzuhalten?

90
FALL 28
  • Das Auge dieser Katze zeigt ein Symblepharon, bei
    dem die Konjunktiva mit der Kornea verwachsen
    ist.
  • Dies geschieht bei viral bedingten Nekrosen
    beider Gewebe.
  • Es kann versucht werden die Verwachsungen
    chirurgisch zu lösen. Problematisch jedoch ist,
    dass die beiden Oberflächen wieder
    zusam-menwachsen können.
  • Die tägliche Massage des Auges unter Gabe von
    antiviralem Acyclovir und Steroiden hilft die
    ungewollte Heilung zu beeinflussen.

91
Symblepharon Verwachsungen des Lides mit dem
Bulbus, speziell die Lidbindehaut mit dem
Augapfels oder mit der Nickhaut. Dabei schiebt
sich eine vernarbende Bindehautduplikatur, meist
unter Einbeziehung des vorgefallenen 3.
Augenlides, lochblendenartig in den verengten und
verformten Lidspaltenbereich. Das Symblepharon
ist meist von einer pannusartigen Überwucherung
der geschädigten Hornhaut (-anteile) begleitet.
92
FALL 29
  • Welchen Krankeitsprozess stellen Sie bei dem Auge
    dieses 7 Jahre alten weißen Deutschen
    Schäferhundes fest?
  • Welche Tests führen Sie durch und welche
    Behandlung schlagen Sie vor?

93
FALL 29
  • Hier sehen Sie das Partnerauge. Man erkennt
    konjunktivale Follikel und eine depigmentierte
    Nickhaut, verursacht durch eine lymphozytäre
    plasmazelluläre Konjunktivitis.
  • Des weiteren sieht man korneale Lipidablagerungen
    in beiden Augen.
  • Dem Hund, der ein kommerzielles Diätfutter
    bekommt, wurde noch Blut für ein kleines Blutbild
    entnommen um systemische Prozesse abzuklären.
    Hier konnten keine abnormen Befunde erhoben
    werden.
  • Der Hund war mit Prednisolonacetat vorbehandelt.
    Die Therapie wurde auf Cyclosporin umgestellt.

94
Lymphozytäre plasmazelluläre Konjunktivitis Chron
ische immunvermittelte, entzündliche Erkrankung
der Konjunktiven, v.a. der Nickhaut häufig in
Verbindung mit einer chronischen oberflächlichen
Keratokonjunktivitis, v.a. beim Deutschen
Schäferhund. Therapie Cyclosporin alle 12
Stunden über 6 Wochen. Hohe Rezidivrate, daher
oft lebenslange Therapie.
95
FALL 30
  • Bei der Routineunter-suchung eines 14 Jahre alten
    Mischlingshundes wurde dieser Befund erhoben.
    Laut Besitzer hat der Hund keine
    Visus-beeinträchtigung.
  • Wie interpretieren Sie dieses Bild?

96
FALL 30
  • Die derben weißen Strukturen im Glaskörper
    bezeichnet man als asteroide Hyalose. Diese
    Zubildungen sind Hydroxyl-apatite, welche aus
    Calcium und Phosphor bestehen.
  • Bedenken Sie auch die Wichtigkeit der
    Proteo-glykane und Hyaluronidase im Kammerwasser
    im Bezug auf den Biomineralisa-tionsprozess in
    solch alten Augen.

97
Asteroide Hyalose Viele kleine (/- 1 mm),
eventuell pigmentierte Partikel (meist
Cholesterolkristalle) im Glaskörper. Sie können
sich während und nach Bulbusbewegungen bewegen,
kehren aber dann zu ihrem Ausgangspunkt zurück.
98
FALL 30
  • Kollagenartige asteroide Hyalose kommt bei 1,2
    der älteren Menschen vor, jedoch gibt es kaum
    Präventionsvorschläge für ältere Tiere.

99
FALL 31
  • Ein 7-jähriger Junge war der Meinung, dass dieser
    Hund zu lange ferngesehen hätte und das gäbe
    quadratische Augen.
  • Was ist das Problem dieser Bulldoge?

100
FALL 31
  • Zu beachten sind die konjunktivale Hyperämie und
    korneale Neovaskularisation, sowie die Lider.
  • Dieser Hund hat eine KCS STT lt5mm. Zusätzlich
    erkennt man noch eine leichtes Entropium am
    Unterlid.
  • Die Behandlung erfolgt über die lokale
    Verabreichung von Cyclosporinen und Tränen-ersatz
    sowie eine Entropium-OP.

101
Entropium Der Lidrand (oder Teile davon) rollt
sich nach innen ein.
102
FALL 32
  • Dieser 8 Wochen alte Hund hat ein wundes Auge.
  • Was ist hier passiert?

103
FALL 32
  • Ein Hervorstehen der Lidkanten, so wie es hier
    der Fall ist, lässt die Schwellung im Bereich der
    Meibomschen Drüsen vermuten.
  • Es deutet auf eine okuläre Form der juvenilen
    Cellulitis ( juvenile Pyodermie) hin. Heiße
    feuchte Kompressen und Entzün-dungshemmer können
    hel-fen, jedoch wird ein vollständiger Rückgang
    der Schwellung am besten durch eine kurze
    systemische Behandlung mit Steroiden erreicht.

104
Juvenile Pyodermie Diese Erkrankung wird auch
als Welpenpyodermie bezeichnet. Meist sind Tiere
zwischen 3 Wochen und 4 Monaten betroffen. Die
Ätiologie ist unbekannt, bakterielle Kulturen
bringen ein negatives Ergebnis hervor. Die
Erkrankung beginnt mit einer akuten Schwellung
des Gesichtes, dann kommen Pusteln und Krusten
mit tiefen fistelnden Veränderungen hinzu.
105
FALL 33
  • Bei dieser 6 Jahre alten Labradorhündin hat sich
    eine schwaze Verfärbung im temporalen Bereich der
    Iris entwickelt.
  • Ist dies beunruhigend?
  • Könnte es sich um einen Tumor handeln?
  • Wie gehen Sie vor?

106
FALL 33
  • Hier eine Detailaufnahme.

107
FALL 33
  • Eine sichere Diagnose zu stellen ist an dieser
    Stelle schwierig.
  • Wenn es eine Katze wäre, würde man ein diffuses
    Irismelanom vermuten, das mit erheblichen
    Konsequenzen verbunden wäre.
  • Da es aber ein Hund ist, kann man so nicht sicher
    sagen, ob es ein Melanom oder nur eine gutartige
    Hyperpigmentation der Iris ist.
  • Man sollte das Auge dieses Hundes regelmäßig
    nachuntersuchen (auch sonographisch), um zu
    prüfen, ob das Ausmaß der Veränderung zunimmt!

108
Irismelanom Die häufigste primäre intraokuläre
Neoplasie ist das diffuse Irismelanom, das meist
mit einer vermehrten Pigmentierung der
Irisvorderfläche an einer oder mehreren
Lokalisationen beginnt. Eine als benigne
Irismelanose auftretende Verfärbung der Iris hat
zunächst keinen proliferativen Charakter. Sie
kann aber nach mehreren Jahren dunkler werden und
Malignitätsmerkmale aufweisen. Die Enukleation
ist indiziert, wenn eine deutliche Progression
besteht und Malignitätsmerkmale (Verdickung der
Iris) auftreten die sonographisch erfasst werden
können.
109
FALL 34
  • Diese Masse am Unterlid einer 10 Jahre alten
    Dobermann- Mischlingshündin wuchs langsam
    innerhalb der letzten 4 Monate.
  • Was könnte diese Umfangsvermehrung sein?
  • Welchen chirugischen Eingriff schlagen Sie vor?

110
FALL 34
  • Die Umfangsvermehrung wird durch einen kleinen
    chirugischen Eingriff mit keilförmiger Excision
    entfernt und das Lid mit einer Intermarginalnaht
    vernäht.

111
FALL 34
  • Die Histologie ergab ein gewöhnliches,
    gutartiges, stielförmiges Melanozytom.

112
FALL 35
  • Dieser 12 Wochen alte Cavalier King Charles
    Spanielwelpe wurde mit den hier sichtbaren
    Schäden am Augenlid vorgestellt.
  • Was ist die mögliche Diagnose?
  • Welche Schritte würden Sie einleiten?
  • Welche Behandlung sollte durchgeführt werden?

113
FALL 35
  • Die unregelmäßig verdickten Augenlider sind
    typisch für pilzgranulomatöse Entzündungsherde um
    die Meibomschen Drüsen in Verbindung mit einer
    juvelinen Cellulitis oder head gland-
    Krankheit. Könnte man den ganzen Kopf dieses
    Hundes sehen (s. nächstes Bild), würden die
    klassischen dermatologischen Schäden deutlich zu
    erkennen sein.
  • Die vorliegenden Läsionen verursachen eine
    Infektion. Die Feinnadelaspirations-zytologie
    zeigte eine gemischte entzündliche Zellreaktion
    ohne Kulturen aus der Gram- Linie.

114
FALL 35
  • Empfohlen wird die systemische Behandlung mit
    Steroiden.

115
FALL 36
  • Der Besitzer dieses jungen Bullterriers möchte
    gerne das cherry eye unter lokaler Anästhesie
    entfernt haben. So wurde es bei seinen anderen
    Welpen immer gemacht.
  • Ist dies ein akzeptables therapeutisches
    Vorgehen?
  • Wenn nicht, warum?

116
FALL 36
  • Das cherry eye ist ein Vorfall der
    Nickhautdrüse, die für 25- 30 der gesamten
    Produktion von Tränenflüssigkeit verantwortlich
    ist.
  • Die Entfernung der Drüse kann prädisponierend für
    eine Keratokonjunktivitis sicca sein. Die
    Rückverlagerung der Drüse kann durch Anwendung
    der Technik nach Kaswan am Augenrand oder durch
    die Schleimhaut- Taschen- Technik erreicht
    werden.

117
Technik nach Kaswan Fixation der Nickhautdrüse
am Orbitarand (genaueres siehe z.B. Slatter S.
1363)
118
FALL 37
  • Dieses 3 Jahre alte Zwergkaninchen wurde mit
    einer nicht schmerzhaften, aber stark
    irritierenden Veränderung am Auge vorgestellt.
  • Was ist an diesem Auge verändert?
  • Welche Möglichkeit der Behandlung gibt es um den
    Schaden zu beheben?

119
FALL 37
  • Die derbe, weiße vaskularisierte Masse auf der
    Iris ist wahrscheinlich pathogenetisch für eine
    linseninduzierte Uveitis in Verbindung mit einer
    Encephalitozoon cuniculi- Infektion.
  • Hierbei dringt der Keim in die Linse ein um dann
    eine Katarakt oder eine linsenassoziierte
    Entzündung (phakoanaphylaktische Uvei-tis)
    auszulösen.
  • Charakteristisch stellt sich dies als variable,
    durchblutete weiße Masse dar.

120
Encephalitozoon cuniculi- Infektion Die obligat
intrazellulär, parasitär lebende
Mikrosporidienart Encephalitozoon cuniculi kann
bei Kaninchen als Folge einer Ruptur der vorderen
Linsenkapsel zu einer fokalen, pyogranulomatösen
Uveitis anterior führen. Die Uveitis kann eine
fokale oder totale Katarakt, hintere Synechien
sowie ein Übergreifen pyogranulomatöser Massen
auf die Hornhaut bewirken.
121
FALL 37
  • Die Behandlung kann durch eine Phacoemulsifikation
    der Linse oder durch eine medikamentöse Therapie
    erfolgen.
  • Die medikamentöse Therapie beruht auf dem Einsatz
    von Entzündungshemmern in Form von lokalen
    steroidalen oder nicht steroidalen
    Antiphlogistika in Kombination mit
    antiparasitären systemi-schen Therapeutika, wie
    z.B. Albendazol.

122
Phacoemulsifikation Zertrümmerung des getrübten
Linsenkerns mittels Ultraschall unter
gleichzeitiger Absaugung des Linsenmaterials.
123
FALL 38
  • Ein 8 Jahre alter, kastrierter deutscher
    Schäferhund wird Ihnen mit folgenden
    Veränderungen auf der Hornhautoberfläche
    vorge-stellt.
  • Was könnte die schwarze Masse und die weiße,
    geschwungene Läsion neben dieser Masse
    darstellen?
  • Was für eine Behandlung schlagen Sie vor?
  • Wie ist Ihre Prognose?

124
FALL 38
  • Die schwarz Masse stellt ein limbales Melanom
    dar.
  • Dieses wird beim Schäferhund häufiger
    diagnostiziert, als bei anderen Hunderassen.
  • Die weiße geschwungene Linie ist eine
    bogenförmige, korneale Fetteinlagerung.
  • Der Rand des Melanoms zwingt die kornealen
    Kollagenlamellen dazu, Fett in die Kornea
    einzulagern. Oft ist dies begleitet von einem
    erhöhten Fettgehalt im Blut, jedoch nicht immer,
    wie in diesem Fall.
  • Therapie?

125
FALL 38
  • Die chirurgische Entfernung wird als Therapie
    bevorzugt.
  • Cryotherapie (Kältetherapie) an der Basis des
    kornealen Schadens wird aufgrund der besonderen
    Kältesensitivität von Melanomen ebenfalls
    empfohlen.
  • Die Schwierigkeit besteht darin, die Wundränder
    in der Tiefe der Kornea optimal zu adaptieren.
    Daher ist eine Operation in der frühen Phase des
    Schadens besser als abzuwarten.
  • Lokale Rezidive sind möglich. Da diese Melanome
    jedoch selten metastasieren besteht keine
    Lebensbedrohung.
  • Man beachte die anderen ähnlich aussehenden,
    schmaleren und weiter dorsal am Lidrand gelegenen
    Melanome.

126
FALL 39
  • Dieser 5 Jahre alte Kater hat eine korneale,
    mittlerweile vaskularisierte Läsion entwickelt.
  • Was ist die Diagnose?
  • Was ist die beste therapeutische Maßnahme?

127
FALL 39
  • Der Kater hat eine eosinophile Keratitis.
  • Eine konservative Therapie mit lokaler Gabe von
    Steroiden (3xtäglich) und parenteraler
    Applikation von Megoestrol- Azetat zeigte wenig
    Erfolg.
  • In diesem Fall wurde eine oberflächliche
    Keratektomie durchgeführt und anschließend
    steroidhaltige Augentropfen verabreicht.

128
Eosinophile Keratitis Wie die eosinophile
Konjunktivitis kann auch die eosinophile
Keratitis aus einer Herpes- Keratitis bzw. -
Keratokonjunktivitis durch autoimmune Entgleisung
hervorgehen. Sie geht mit pannusartiger
Vaskularisation der Kornea und Neigung zur
Auflagerung weißer Plaques einher. Daneben können
eine Punktkeratitis und Hornhauterosionen sowie
eine KCS vorliegen.
129
FALL 40
  • Ein 9 Jahre alter Mischlingsrüde wird Ihnen
    vorgestellt, da seiner Besitzerin ein brauner
    Fleck im linken Auge aufgefallen ist.
  • Der Hund zeigt keinen Blepharospasmus und es ist
    keine Epiphora erkennbar.
  • Wie gehen Sie vor? Welche Untersuchungen führen
    Sie durch?

130
FALL 40
  • Die Spaltlampenuntersuchung ergibt folgende
    Befunde Im temporalen Augenwinkel des linken
    Auges ist ventral eine kleine Einblutung mit
    Gefäßeinsprossung zu sehen, ansonsten ist die
    vordere Augenkammer obB. Die Konjunktiven sind
    weder geschwollen noch gerötet, der intraokuläre
    Druck beträgt 15mmHg und der Fluoreszeintest ist
    negativ.
  • Der Besitzerin wurde geraten die Veränderung zu
    beobachten und den Hund in 2 Wochen zur einer
    Kontrolluntersuchung vorzustellen.

131
FALL 40
  • Nach 2 Wochen war die dunkle Verfärbung der
    Kornea unverändert.
  • Welche Diagnose/ Differentialdiagnosen stellen
    Sie?

132
FALL 40
  • D Keratitis pigmentosa
  • DD Melanom

133
Keratitis pigmentosa Epitheliale und
subepitheliale Pigmentierung der Kornea als
Ausdruck einer chronischen Keratitis.
134
FALL 41
  • Ein 13- jähriger Siamese wird in der Klinik
    vorgestellt, da er seit dem Tage zuvor ein
    Blepharospasmus hat. Vor 3 Jahren war diese Katze
    bereits wegen eines Ulcus corneae am rechten Auge
    in Behandlung.
  • Wie gehen Sie vor?

135
FALL 41
  • Bei der Spaltlampenuntersuchung stellt man auf
    dem linken Auge eine Ulzeration im dorsolateralen
    Bereich der Kornea fest, die sich mit Fluoreszein
    anfärben lässt.
  • Welches Vorgehen raten Sie dem Besitzer?

136
FALL 41
  • Unter dem Mikroskop wird sichtbar, dass im
    Bereich des Defektes das Epithel abgehoben ist.
    Es wird eine Punktkeratektomie vorgenommen und
    für mindestens 12 Tage eine Nickhautschürze
    angelegt. Dem Besitzer wurde empfohlen das Auge
    4xtäglich mit Floxal Augentropfen zu
    therapieren.
  • Im weiteren Behandlungsverlauf wird die
    Nickhautschürze nach 12 Tagen entfernt und nach
    vollständiger Regeneration der Kornea die
    Therapie auf Prednisolon Augentropfen umgestellt.

137
Punktkeratektomie Punktförmige Koagulation der
oberflächlichen Schichten der Kornea mit einem
Elektrocauter damit ggf. gelöstes Epithel an das
Stroma fixiert wird.
138
FALL 41
  • 1 Monat post OP

139
FALL 41
  • Bei der Nachuntersuchung nach einem Monat hatte
    die Katze keinen Augenausfluss und keinen
    Blepharospasmus. Im Bereich der
    Punkt-keratektomie hat eine deutliche
    Narbenbildung mit Vaskularisation stattgefunden.
    Der Besitzer kann nun das Prednisolon
    ausschleichen eine weitere Kontrolle erfolgt
    nach Bedarf.

140
FALL 42
  • Ein 2,5 Jahre alter Bengal- Kater wird
    vorgestellt, da den Besitzern eine Veränderung am
    linken Auge Ihres Katers aufgefallen war. Der
    Kater ist erst seit kurzer Zeit in ihrem Besitz
    und soll zur Zucht eingesetzt werden.

141
FALL 42
  • Welche Untersuchung(en) führen Sie durch?
  • Welche Diagnose stellen Sie?

142
FALL 42
143
FALL 42
  • Mit der Spaltlampe wird die Diagnose einer
    Membrana pupillaris persistens (MPP) Iris zu
    Linse gestellt.
  • Worüber müssen Sie den Besitzer aufklären?

144
Membrana pupillaris persistens Unvollständige
Rückbildung der embryonalen Gefäßversorgung von
Iris und Linse. Die Gewebestränge können auf der
Irisvorderfläche verlaufen, frei in der
Vorderkammer flottieren, zur Hornhaut (MPP
corneae adhaerens) oder zur vorderen Linsenkapsel
(MPP lentis adhaerens) ziehen.
145
FALL 42
  • Die MPP ist eine angeborene, fehlende Rückbildung
    embryonaler Gefäßstrukturen im Bereich der
    Pupillenöffnung und kann an Nachkommen
    weitervererbt werden. Der Kater sollte daher
    nicht zur Zucht eingesetzt werden.

146
FALL 43
  • Ein 9- jähriger Mischlingsrüde wird Ihnen mit dem
    Vorbericht vorgestellt, dass er bereits seit
    längerer Zeit aufgrund einer Keratokonjunktivitis
    sicca mit Tränenersatz, Cyclosporin- und
    polyspektranhaltigen Augensalben erfolglos
    behandelt wurde, da die Besitzerin die empfohlene
    Medikation nicht konsequent verabreichen konnte.

OS
OD
  • Wie gehen Sie diagnostisch vor?

147
FALL 43
  • Der Hund hat einen mittelgradigen Blepharospasmus
    und hochgradig eitrigen Augenausfluss beidseits.
    Die Konjunktiven sind beidseits stark gerötet und
    geschwollen, der Schirmer- Tränentest ergibt für
    beide Augen einen Wert von 0mm.
  • Bei der Untersuchung mit der Spaltlampe stellt
    sich die Kornea des linken Auges getrübt dar, der
    Fluoreszeintest verläuft negativ. Die Kornea des
    rechten Auges ist stark getrübt und es sind
    zentral kraterhafte Läsionen zu erkennen, die
    sich fluoreszeinpositiv darstellen. Des weiteren
    ist beidseits eine starke oberflächliche
    Gefäßeinsprossung vorhanden.
  • Da die konsequente Therapie des Patienten zu
    Hause nicht möglich ist, wird der Hund auf Wunsch
    der Besitzerin stationär aufgenommen.

148
FALL 43
  • Nach 2 Wochen zeigt der Hund nur noch weinig
    schleimig- eitrigen Augenausfluss, keinen
    Blepharospasmus und der STT ergibt für das linke
    Auge einen Wert von 2 mm und für das rechte Auge
    einen Wert von 5mm. Die Kornea ist beidseits noch
    getrübt, die Läsionen auf dem rechten Auge sind
    nur noch ventral minimal fluoreszeinpositiv und
    die oberflächliche Gefäßeinsprossung ist als
    geringgradig einzustufen. Insgesamt ist eine
    deutliche Besserung erkennbar.
  • Worauf müssen Sie die Besitzerin hinweisen?

149
FALL 43
  • Die Keratokonjunktivitis sicca (KCS) bedarf einer
    lebenslangen konsequenten Behandlung!

150
FALL 44
  • Dieser 10 Jahre alte Perserkater leidet
    vorberichtlich an einer Hypertonie und
    chronischer Niereninsuffizienz und wird Ihnen zur
    Augenuntersuchung vorgestellt. Was können Sie
    erkennen?

151
FALL 44
152
FALL 44
  • Der Kater ist vom Allgemeinbefinden her munter
    und zeigt keinen Blepharospasmus oder
    Augenausfluss. Das linke Auge ist
    mikrophthalmisch und reizlos, das rechte Auge
    zeigt eine temporale Lidagenesie. Die Kornea des
    rechten Auges zeigt Pannusbildung und
    oberflächliche Gefäßeinsprossung, zentral
    befiindet sich ein ca. 3x2mm großer,
    fluoreszeinpositiver Defekt.
  • Therapie?

153
Lidagenesie Defekt des Lidrandes ohne Wimpern und
Drüsen oft zusammen mit multiplen kongenitalen
Augenanomalien wie Mikrophthalmus, Symblepharon
u.a. auftretend.
154
FALL 44
  • Das Ulcus wird mit Floxal Augensalbe und
    Regepithel therapiert, die weiteren
    Veränderungen sind auf die Allgemeinerkrankungen
    des Katers zurückzuführen.

155
FALL 45
  • Eine 1- jährige Rottweilerhündin wird Ihnen zur
    Augenuntersuchung vorgestellt. Der Besitzer
    berichtet, dass der Hund gelegentlich eine
    Photophobie zeigen soll.
  • Was können Sie am linken Auge dieser Hündin
    erkennen?

156
FALL 45
  • Es liegen eine Irisatrophie bei 9 Uhr und eine
    Membrana pupillaris persistens Kornea zu Kornea
    an dieser Stelle vor.
  • Worüber müssen Sie die Besitzer aufklären?

157
Irisatrophie Atrophie des Irisstromas. Die Iris
wird trans-illuminierbar und kann lochartige
Defekte im Bereich der Iriskrause aufweisen, die
jedoch die Pupillenform und funktion nicht
beein-trächtigen.
158
FALL 45
  • Es liegt hier möglicherweise ein rezessiver
    Erbfehler vor, weshalb die Hündin nicht zur Zucht
    verwendet werden sollte.

159
FALL 46
  • Eine 11 Jahre alte West Highland White Terrier-
    Hündin wird Ihnen vorgestellt. Die Hündin wurde
    zuvor beim praktischen Tierarzt aufgrund einer
    Korneaverletzung gitterkeratektomiert. Die
    Behandlung zeigte nicht den gewünschten Erfolg
    und der Besitzer möchte eine zweite Meinung. Die
    Hündin weist auf dem linken Auge einen
    mittelgradigen Blepharospasmus und geringgradig
    serösen Augenausfluss auf. Des weiteren ist eine
    deutliche Tränenstraße erkennbar.
  • Wie gehen Sie vor?

160
FALL 46
  • Die Spaltlampenuntersuchung ergibt folgende
    Befunde Die Kornea ist bei 5 Uhr deutlich
    getrübt und die Keratektomiefläche ist gut zu
    erkennen. In diesem Bereich zeigt sich eine
    oberflächliche Gefäßeinsprossung und der
    Fluoreszeintest verläuft fleckig positiv.
  • Welches weitere Vorgehen raten Sie dem Besitzer?

161
FALL 46
  • Unter dem Mikroskop wird das lose Epithel
    entfernt und eine Punktkeratektomie durchgeführt.
    Danach wird zum Schutz der Keratektomiefläche
    eine Nickhautschürze angelegt. Der Besitzer muss
    das Auge viermal täglich mit Floxal Augentropfen
    behandeln die Nickhautschürze sollte ca. 12 Tage
    belassen werden.

162
FALL 46
  • Nach 2 Wochen wird die Nickhautschürze gelöst.
    Man kann eine deutliche Gefäßeinsprossung
    erkennen, loses Epithel liegt nicht vor. Im
    weiteren Behandlungsverlauf färbt sich die
    Keratektomiefläche nun nicht mehr mit Fluoreszein
    an, woraufhin für eine Woche PredniPOS 0,5
    Augentropfen verordnet werden, um die Gefäße nach
    Abheilung des Defektes wieder zurückzudrängen.
    Eine leichte Trübung im temporalen Augenwinkel
    bleibt bestehen, die den Visus des Hundes jedoch
    nicht nenneswert beeinträchtigen wird.

163
FALL 47
  • Dieser 5 Jahre alte Cocker Spaniel kann
    vorberichtlich immer schlechter sehen. Außerdem
    beobachtet der Besitzer ein zunehmend wackligeres
    Gangbild bei seinem Hund.
  • Wie interpretieren Sie die braunen Flecken auf
    der Retina?
  • Welche Differentialdiagnosen gibt es dafür?

164
FALL 47
  • Es liegen entweder eine RPED ( Retina Pigment
    Epithel Dystrophie) oder eine zentrale PRA
    (Progressive Retina Atrophie) vor. (aber beachte
    nicht generalisiert!)
  • Die braunen Flecken in der Retina bestehen aus
    Lipofuszin, da das Retinale Pigmentepithel (RPE)
    die Stoffwech-selabbauproduckte der
    Photorezeptoren nur ungenügend abtransportiert
    (braunes Abnutzungspigment). Ebenso kann man eine
    leichte Hyperreflexie des Tapetum Lucidum sehen,
    was für eine Retina-degeneration sprechen würde.
  • Gill McLellan hat publiziert, dass diese Hunde an
    einem Vitamin E- Defizit leiden, jedoch nicht
    durch eine ungenügende Aufnahme über das Futter,
    sondern aufgrund metabolischer Störungen.

165
Progressive Retina Atrophie (Progressive
Retinaatrophie) Der Begriff PRA wird
hauptsächlich in Züchterkreisen gebraucht und
beschreibt die Gruppe der bilateralen,
symmetrischen, erblichen primären Dysplasien mit
sekundärer Degeneration oder primärer
Degeneration der Photorezeptoren in der Netzhaut.
Vier Hauptgruppen werden unterschieden Pigmentepi
thel- Dystrophie (zentrale PRA), erbliche Tages-
oder Nachtblindheit und erbliche Nachtblindheit
mit nachfolgender Tagblindheit (generalisierte
PRA).
166
FALL 47
  • Die Trübung könnte durch die Lipofuscinose
    entstanden sein.
  • Die retinalen Veränderungen könnten bestenfalls
    alleine durch Gabe von Vitamin E aufgehalten
    werden, sodass die neurologischen Probleme durch
    diese Behandlung ebenso positiv beeinflusst
    werden.

167
Lipofuscinose Autosomal- rezessiv vererbte
lysosomale Speicherkrankheit Abfallstoffe des
Zellstoffwechsels werden intrazellulär
gespeichert.
168
FALL 48
  • Diese 8 Jahre alte Katze verlor sehr plötzlich
    ihr Sehvermögen. Vorberichtlich wird sie aufgrund
    einer Zystitis medikamentös therapiert.
  • Dieses Fundusbild zeigt pathologische
    Veränderungen, die bilateral symmetrisch
    aufgetreten sind. Welche Veränderungen können Sie
    erkennen?
  • Könnten diese Veränderungen mit der
    medikamentösen Behandlung in Zusammenhang stehen?

169
FALL 48
  • Der Fundus zeigt eine Hyper-reflexie des Tapetum
    lucidum und eine Rückbildung der retinalen
    Blutgefäße, d.h. Netzhautdegeneration und somit
    eine irreversible Erblindung.
  • Die Katze wurde vorberichtlich mit Enrofloxacin
    behandelt.
  • Enrofloxacin ist retinotoxisch und kann bei
    Überdosierung zur Retinadegeneration führen.

170
FALL 49
  • Diese schon ältere Katze wird mit einer
    Anisokorie vorgestellt. Das Sehvermögen ist
    jedoch nicht beeinträchtigt.
  • Bei Betrachtung des Fundus fällt vor allem eine
    gewisse Unschärfe auf.
  • Was für eine Veränderung liegt hier vor?
  • Was kann der Grund dafür sein?

171
FALL 49
  • Es handelt sich hier um eine Neuritis des
    Sehnerven, welche auch die Anisokorie erklären
    würde.
  • Als Ursache für die nervale Entzündung könnte
    zum Beispiel eine Toxoplasmose in Frage kommen,
    deswegen sollte eine serologische Untersuchung
    veranlasst werden.

172
Neuritis nervi optici Entzündung des Sehnerven
einhergehend mit einer plötzlichen Erblindung
(Neuritis optica).
173
FALL 50
  • Die Retina eines Greyhoundes.
  • Was sehen Sie?

174
FALL 50
  • Man erkennt eine gut abgegrenzte Zone mit
    Hyperreflektion direkt neben dem Zentrum des
    Nervus opticus und eine dunkel pigmentierte Zone
    dorsolateral des Discus.
  • Das Bild erscheint sehr dunkel, weil die
    Lichtstärke stark reduziert werden musste, da es
    sonst zu einer Überbelichtung durch die
    hyperreflektische Zone gekommen wäre.

175
FALL 50
  • Ein anderes Bild aus einem etwas anderen Winkel
    zeigt diese dunkle Zone reflektierend und die
    andere dunkel.
  • Diese Zonen sind Bereiche einer degenerativen
    Retinopathie die wahrscheinlich durch Infestation
    mit Toxocaris canis verursacht wurde, da dieser
    Hund als Welpe nie entwurmt wurde.
  • Diese Problematik tritt sehr oft bei nicht
    entwurmten Arbeitshunden, z.B. Hirtenhunden auf.

176
Degenerative Retinopathie Bezeichnung für nicht
entzündliche Netzhauterkrankungen, die oft mit
degenerativen Prozessen, d. h. Umbau und
Funktionsverlust von Zellen einhergehen.
177
Quellen Walde, Nell, Schäffer, Köstlin
Augenheilkunde Lehrbuch und Atlas Gellatt
K.N. Veterinary Ophthalmology Fourth
Edition Slatter Textbook of Small Animal
Surgery Stades, Neumann, Boevé, Wyman
Praktische Augenheilkunde für den
Tierarzt Herzlichen Dank an Prof. Nedim C.
Buyukmihci (Davis/ USA) und Dr. David L. Williams
(UK) sowie Fr. Dr. Noelle la Croix (New York/
USA) für die Überlassung von Bildmaterial.
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