Title: Ergotherapie in der Rehabilitation
1Ergotherapie in der Rehabilitation
- Dorothéa Hemmer
- Joëlle Kieffer
2Behandlung der Folgen eines Schlaganfalls in der
Ergotherapie
3Schlaganfall
- Neurologische Erkrankung
- Durchblutung einer bestimmten Region im Gehirn
unterbrochen - (Blutgerinsel, Einblutungen in das Hirngewebe)
4Folgen
- Körperlich
- Lähmungen einer Körperseite (schlaff oder
spastisch) - Gleichgewichtsprobleme
- Sehstörungen
- Schwierigkeiten beim Gehen
5- Geistig
- Orientierungsprobleme
- Reduzierte psychische Belastbarkeit
- Schwierigkeiten bei der Planung des Tagesablaufs
- Einschränkungen der Aufmerksamkeit, Gedächtnis-
u. Konzentrationsleistungen. - Veränderung der Steuerungen von Emotionen z. B.
unkontrolliertes Weinen, Schroffheit, Ungeduld - Kommunikations-/Sprachprobleme
6- Probleme im Alltag
- Probleme bei der Selbstversorgung
- Einschränkungen in der Haushaltsführung
- Schwierigkeiten bei Freizeitaktivitäten
7- Probleme im Berufsleben
- Probleme im Umgang mit dem Stift und PC
- Bedienung von Maschinen
8Wozu Ergotherapie
- Verlorengegangene Fähigkeiten wieder zu Erlangen
- Selbstständigkeit erhöhen
- Lebensqualität erhöhen
9Ziele in der Ergotherapie
- Motorisches Ziel
- Bewegungssteuerung und Verwendung der ganz oder
teilweise gelähmten Körperseite/ Armes - Verstärkter Einsatz der gesunden Körperseite
- Berufliche Wiedereingliederung
- Bedienung von Werkzeugen und Maschinen
Möglichkeiten vor Ort den Arbeitsplatz auf die
Behinderung zu adaptieren?
10- Freizeitgestaltung
- Interessen des Patienten listen
- Möglichkeiten abwägen
- Sich informieren durch Selbsthilfegruppen
Angehörigen-Workshops
11- Ganzheitliche Behandlung
- d. h. auf den Menschen und seinen Beziehungen
zur Umwelt, - das soziale Umfeld (Angehörige, Freunde, Beruf,
Wohnsituation) - Maßnahmen und Ziele werden gemeinsam mit dem
Patienten an seine individuellen Einschränkungen
und Schwierigkeiten angepasst.
12- Die Zielsetzung sowie die Therapie orientieren
sich am Alltag des Betroffenen. - Wesentliches Ziel
- Den Anforderungen des Lebens so weit wie möglich
gerecht zu werden. Davon profitieren auch die
Angehörigen - HILFE ES SELBST ZU TUN. SOVIEL UNTERSTÜTZUNG
WIE NÖTIG SO WENIG HILFE WIE MÖGLICH
13Im Alltag
- Alltägliche Situation Einkaufen
- Patient hat Schwierigkeiten sich zu
konzentrieren, ist verunsichert und überfordert - Unter ergotherapeutischer Anleitung werden
folgende Fragen geklärt und in die Tat umgesetzt. - Wie plane ich eine solche Unternehmung?
- Woran habe ich zu denken?
- Kenne ich den Weg zum Supermarkt?
- Wie bzw. wo kann ich mir fehlende Informationen
verschaffen?
14Therapie/Konzepte
- Vielfältige Materialien die für das funktionelle
und kognitive Training verwendet werden - Am effektivsten sind alltagsgängige Medien, die
dem Betroffenen bekannt sind. - Funktionellen Therapie in der Neurologie
Bobath-Konzept die am häufigsten angewandte
Behandlungsmethode.
15Vorteile des Bobath-Konzeptes
- hohe Alltagsrelevanz
- rehabilitativer Ansatz in Therapie und Pflege
- wird von Ergotherapeuten, Physiotherapeuten,
Logopäden und Pflegekräften angewendet - Angehörige werden im Umgang mit den Betroffenen
nach diesem Konzept beraten und angewiesen.
16- Das Konzept beruht auf der Annahme der
Umorganisierungsfähigkeit (Plastizität) des
Gehirns. - Gesunde Hirnregionen, die zuvor von den
erkrankten Regionen ausgeführten Aufgaben neu
lernen und übernehmen können. - Hauptprinzip
- Integration der betroffenen Körperseite in
Alltagsbewegungen und Handlungen. - Anstreben eines Lernprozesses, um die Kontrolle
über Muskelspannung (Muskeltonus) und
Bewegungsfunktionen wieder zu erarbeiten.
17- Wichtigste Lernangebote
- Lagerung, die die Hemmung von Spastizität und die
Anbahnung von Bewegung fördern soll - das Handling (Anbahnung von Bewegung in
alltäglichen Situationen) - Selbsthilfetraining (Anbahnung der
Selbstpflegefähigkeit)
18Für Therapie und Pflege gilt
- Frühes Einbinden der betroffenen Körperhälfte
- Alltagsorientierte Übungsauswahl
- Handlungsplan durch den Patienten entwickeln
lassen - regelmäßige Absprachen im behandelnden
multidisziplinären Team - Ziele mit dem Patienten formulieren und
regelmäßig reflektieren - Motivation des Patienten steigern
- Wiederholt trainieren und Anspruch steigern
19Weitere Behandlungskonzepte
- Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF)
- Technik Dehnen und Entspannen von Muskeln werden
eingesetzt um gezielt bestimmte Funktionen zu
trainieren wie Arm-oder Handbewegungen - Therapieansätze, die die Wahrnehmung verbessern
- Sensorische Integrationstherapie
- Übungen für Grob-Feinmotorik
- Schreibtraining
- Bewegungen werden vom Ergotherapeuten geführt
damit Koordination verbessert und das
selbständige Umsetzen der Bewegung stimuliert
wird - Beratung und Einweisung für die verschiedenen
Hilfsmittel
20Alltagshilfen
21Anti-Rutschmatten als sichere, rutschfeste
Unterlage beim Essen als Teller-, Tassen- oder
Besteckunterlage, als Küchenhilfe unter
Rührschüsseln oder Haushaltsgeräten, beim
Basteln, Puzzeln oder Spielen
22 Tellerrand Sichere Nahrungsaufnahme mit nur
einer Hand.Wird am Tellerrand befestigt.
Erleichtert Selbstständiges Essen .
23 Griffverstärkung, Griffverstärker
erleichterung im Alltag geeignet für
Bestecke, Werkzeuge, Stifte usw. geeignet bei
Greifproblemen
24 Nelson Messer, Einhand Besteck Messer und
Gabel in einem. Unterstützung für Menschen
die nur eine Hand zum Essen einsetzen können.
Die Klinge ist wie ein Wiegemesser ausgeführt
25EinhänderbrettMit diesem Brett kann mit einer
Hand Obst und Gemüse kleingeschnitten oder ein
Brot geschmiert werden.Das Brett steht sicher
und mit Hilfe von Saugnäpfen rutschfest auf der
Tischplatte. Der Gabelhalter dient zum Fixieren
der Lebensmitteln, damit sie nicht wegrutschen..
26TrinkbecherBesteht aus einem Trinkbecher und
einem stabile Becherhalter mit zwei große Griffe.
Die Griffe gewährleisten eine einfache
Handhabung.
27 Knopfhaken, für mittlere bis große
KnöpfeKnopfhaken mit verdicktem Handgriff und
großer Schlinge.Dieses Hilfsmittel eignet sich
für Personen mit verringerter Handfunktion,
eingeschränkter Koordinationsfähigkeit oder für
Personen, die nur eine Hand benutzen können.
28ReißverschlussgriffDieses Hilfsmittel eignet
sich für Personen mit verringerter Handfunktion
und eingeschränkter Koordinationsfähigkeit. Sie
können den Reißverschluss selbst öffnen und
schließen, das vereinfacht das An- und Ausziehen
wesentlich.
29 Bürste, verlängerter GriffDiese Bürste ist
geeignet für Personen mit beschränkter Bewegung
des Arms, Hand oder Schulter. Diese ergonomisch
entworfene Bürste sorgt dafür, dass man zur Ober-
und Hinterseite des Kopfes reichen kann.
30Schnürsenkel, elastisch, spiralförmig Diese
Schnürsenkel können gestrafft oder gelockert
werden, ohne jemals gebunden werden zu müssen.
Sie verfügen über keine Druckpunkte und erlauben
eine natürliche Bewegungsfreiheit.
31 Socken und StrumpfanziehhilfeAus flexiblem
Kunststoff mit einem Frottéeüberzug, damit Socken
oder Strümpfe gut anhaften. Innen mit einem
Nylonbezug, damit der Fuß besser hineingleiten
kann. Man muss den Strumpf aufrollen, Fuß
hineinstecken und an den beiden Bändern ziehen.
32Greifhilfe Durch die Benutzung eines Greifers
können Gegenstände die außerhalb der Reichweite
sind, bequem erreicht werden.Dadurch ist die
Person weniger auf Hilfe von Personen in seiner
Umgebung abhängig.
33Schere mit großem HandgriffDiese Schere aus
nichtrostendem Stahl hat einen Handgriff mit
praktischem Federmechanismus, der die Klingen
nach dem Schneidevorgang zurück in die geöffnete
Position drückt. Diese Ausführung hat auch ein
sehr großes Griffloch. Ausgestattet mit
praktischer Wandhalterung.
34Dauer der Therapie
- Ziele sollen realistisch und konkret formuliert
sein - In kleinen Schritten, vernünftiger Zeitrahmen
- Beibehalten von Einschränkungen möglich, deshalb
lernen das Leben trotz Behinderungen zu meistern - Konkrete Ratschläge in Alltagsaktivitäten helfen
die Lebensqualität zu verbessern