Title: Das Wei
1Das Weißbuch Europäisches RegierenGründe,
Reaktionen und Umsetzung
Präsentation im Rahmen des ForschungsseminarsRegi
eren und Verwalten in der Europäischen Union von
Univ.Doz. Dr. Gernot StimmerSommersemester 2006
9603285 Maria Duftner0547706 Cem
Ertay9424183 Tobias Gamper0504626 Elene
Maisuradze0005794 Georg Schmid
2Einleitung
-
- Werbekampagne für die Europäische Union in
Österreich (NZZ, 15.05.2006) -
- Österreich hat von der EU-Erweiterung
profitiert wie kein anderer Mitgliedstaat.
Dennoch nimmt die Skepsis gegenüber der EU zu,
und das ausgerechnet im Halbjahr der
österreichischen Ratspräsidentschaft. Mit einer
Werbekampagne will die Regierung gegensteuern - Brüssel will das Vertrauen der Bürger in die EU
stärken (NZZ, 11.05.2006) - Über den weiteren Umgang mit dem
Verfassungsvertrag gibt es in der EU noch keinen
Konsens. Deshalb schlägt die Kommission vor,
Schritt für Schritt vorzugehen und zunächst mit
konkreten politischen Initiativen das Vertrauen
der Bürger zu stärken
3Einleitung
-
- Spiegelbildliche Situation um die
Jahrtausendwende - niedrigere Eurobarometer-Werte / stagnierende
EP-Wahlbeteiligung - 1999 Affäre um die Santer-Kommission
- Dezember 2000 (unbefriedigender) Vertrag von
Nizza später Post-Nizza-Prozess - Juni 2001 irisches Nein
- Bereits damals Anstrengungen der Kommission die
Probleme zu adressieren - 1999 Arbeitsgruppen in der Santer-Kommission um
mögliche interne Reformen zu diskutieren - 2000 Prodi mit neuem Denken ? to radically
rethink the way we do Europe. To re-shape Europe - governance team beauftragt mit der Ausarbeitung
des Weißbuchs, rund 80 Beamte von
unterschiedlichen Generaldirektionen - auch nach Veröffentlichung des Weißbuchs im Juli
2001 ist die Kommission entschlossen die
angestoßene Diskussion weiter voranzutreiben
4Einleitung
- Festellungen im Weißbuch
- paradoxe Situation für europäische Politiker
- Menschen halten die Union für unfähig, dort zu
handeln, wo gehandelt werden muss - Zweck des Weißbuchs
- auf die Enttäuschung vieler Unionsbürger
reagieren - Vorschläge zur Reform des europäischen Regierens
mit dem Ziel, die Politikgestaltung in der EU zu
öffnen, damit die Menschen stärker einbezogen
werden und die Verantwortlichkeiten klarer
erkennbar sind - die Fähigkeit zu gewinnen, um für einen Wandel
auf internationaler Ebene einzutreten - Grundsätze des guten Regierens
- Offenheit
- Partizipation
- Verantwortlichkeit
- Effektivität
- Kohärenz
5Einleitung
- Vorgeschlagene Maßnahmen im Weißbuch
- bessere Einbeziehung von Akteuren wie etwa der
Unionsbürger, regionaler Ebenen und der
Zivilgesellschaft - ? transnationaler Raum schaffen für Diskurse
bezüglich Europa - ? bessere Umsetzung der europäischen Politik vor
Ort ermöglichen - ? die Bürger aktiver an der Verwirklichung der
Unionsziele beteiligen und ihnen strukturierte
Kanäle für Feedback, Kritik und Protest anbieten - eine bessere Politik, bessere Regeln und bessere
Ergebnisse durch die Einbindung von Experten,
den kombinierten Einsatz von Politikinstrumenten,
Vereinfachung des Gemeinschaftsrechts, bessere
Anwendung - ? Expertenwissen besser bündeln und in den
Dienst aller EU-Bürger stellen - ? Qualität Effizienz der Regulierungsmaßnahmen
verbessern und diese einfach verständlich
verfassen - Neuausrichtung der Politikfelder und der
Institutionen durch die klare Erfassung
langfristiger Ziele und Wiederbelebung der
Gemeinschaftsmethode - ? deutlichere Erkennung dessen, wer für die
Umsetzung einer Politik zuständig ist
6Einleitung
- 1. Demokratiedefizit in der EU? - Cem Ertay
- 2. Reaktionen auf das Weißbuch - Elene Maisuradze
- 3. Implikation des Weißbuchs EP- und
Ratsprogramm Bürger/innen für Europa - Tobias
Gamper - 4. Bessere Einbindung der Akteure - Maria Duftner
- 5. Vergleich des Weißbuchs mit dem
Verfassungsvertragsentwurf - Georg Schmid - 6. Conclusio
7Demokratiedefizit in der EU?
- Definition des Begriffs Demokratiedefizit
- Frage nach der legitimen Herrschaft
- Max Weber unterscheidet zwischen drei reinen
Typen legal, traditionell und charismatisch - ? auf welche Faktoren beruht die Chance,
Gehorsam für einen bestimmten Befehl zu finden? - ? legale Herrschaft Legitimität kraft Satzung
- Graf Kielmansegg (1996) Mit welchen guten,
zustimmungsfähigen Gründen lässt sich
rechtfertigen, dass die Europäische Union
Rechtssetzungsmacht über mehr als 360 Millionen
Bürger ausübt? - Demokratiedefizit dann, wenn die EU-Bürger den
europäischen Politikprozess nicht ausreichend
demokratisch kontrollieren können und die
Mechanismen der Rechenschaft und Verantwortung
bezüglich EU-Fragen in einem nicht befriedigenden
Maße funktionieren oder gar außer Kraft gesetzt
werden
8Demokratiedefizit in der EU?
- Debatte über die Existenz des Defizits in der EU
- Giandomenico Majone (1998) Regulatives Modell
- Demokratiedefizit bezieht sich auf Probleme, die
bei der Delegation von EG-Aufgaben an
nicht-mehrheitsdemokratische Insitutionen
aufkommen - Gemeint im weiten Sinne die Kommission, im
engeren Sinne europäische Agenturen - Grund der Delegation Verbindlichkeit und
Glaubwürdigkeit (wichtiger als die
Mehrheitsregel) - Legitimitätsquellen
- prozedural Mechanismen, die eingrenzend und
kontrollierend wirken - substantiell
- ? den Glauben, für eine bestimmte
Funktionsausübung am geeignetesten zu sein,
erzeugen und aufrechterhalten - ? funktionalistisch
- ? wichtigste Aufgabe der supranationalen
EG-Organe individuelle Rechte beschützen - alle demokratisch verfasste politsche Systeme
lösen Probleme des kollektiven Handelns durch die
Delegation von Autorität - ? wichtig klare enge Abgrenzung der
delegierten Kompetenzen und nur bei regulativer
Politik - die vorgestellten Legitimitätsquellen sind
ausreichend für die Rechtfertigung der Delegation
9Demokratiedefizit in der EU?
- b) Andrew Moravcsik (2002) Vergleich mit den
mitgliedstaatlichen Realitäten - falls angemessene Kriterien für die Bewertung des
demokratischen Regierens herangezogen werden, so
wird die verbreitete Kritik bezüglich der EU,
demokratisch illegitim zu sein, von der
existierenden empirischen Evidenz nicht
unterstützt - die EU ist kein Superstaat
- ? Einschränkungen für die Bürokratie
- ? Kernaktivitäten sind im wirtschaftlichen
Bereich - ? keine Fähigkeit für redistributive Gestaltung
- hinreichende demokratische Kontrolle durch zwei
robuste Mechanismen EP und gewählte nationale
Vertreter - Gesetzgebung ist langsam, transparent und für den
Bürger nachvollziehbar (wobei auch in den
Mitgliedern die Vorbereitungsphase relativ geheim
verläuft) - autonome Technokraten
- ? genau in jenen Bereichen, die auch in den
Mitgliedstaaten vom direkten politischen
Wettbewerb abgeschirmt sind - ? hinzu kommt eine normative Rechtfertigung
(Logik der Verpflichtung) - Falls Konsistenz mit der mitgliedstaatlichen
Praxis und auf den ersten Blick Existenz
normativer Rechtfertigung für autonome
Technokratie, dann kann nicht von einem
fundamentalen Demokratiedefizit gesprochen werden
10Demokratiedefizit in der EU?
-
- c) Kritik
- die EU besteht nicht nur aus der EG
- die Tätigkeit der EG-Organe ging und geht über
das funktionalistische Ausführen von ex ante
festgelegten Aufgaben hinaus - auf die mitgliedstaatlichen Realitäten zu
verweisen ist destruktiv
11Demokratiedefizit in der EU?
- Konventionelle Vorschläge zur Behebung des
Defizits - EP ? Ausweitung des Mitentscheidungsverfahrens
in erster Säule - ? mehr Rechte in zweiter und dritter Säule
- ? Wahl einzelner Kommissare, der EuGH Richter
oder des EZB-Rates - Kommission direkte Wahl des Präsidenten
- nationale Parlamente Einspruchsrecht einräumen
- ABER Peter Graf Kielmansegg (1996)
- die legitimitätsstiftende Wirkung von
Demokratieregeln sind an bestimmte
Voraussetzungen gebunden - ? sich selbst als solches begreifendes
kollektives Subjekt - eine politisch belastbare Identität der Europäer
als Europäer gibt es nicht - ? selbst Westeuropa ist keine Kommunikationsgemein
schaft, kaum eine Erinnerungsgemeinschaft und nur
sehr begrenzt eine Erfahrungsgemeinschaft - gesellschaftliche Infrastruktur der Demokratie
fehlt - Dilemma die EU braucht demokratische
Legitimität, aber sie sit nur in einem sehr
begrenzten Maße demokratiefähig
12Demokratiedefizit in der EU?
- Die partizipative Demokratie als
Lösungsvorschlag Grote / Gbikpi (Hrsg.) 2002 - Bedarf an alternativen Modellen von Demokratie
- Jedes angemessene Demokratisierungsmodell eines
politischen Raumes jenseits des Staates ist an
bestimmte Anforderungen gebunden, die von der
Kontexttauglichkeit abgeleitet werden können - sowohl Input-, als auch Output-orientierter
Legitimität gerecht werden - für politische Räume mit sektoralen Grenzen
geeignet sein - sollte auf nicht-hierarchische Entscheidungsmechan
ismen basieren - ? Gegebenheiten sind zuträglicher für
deliberative Kommunikationsverfahren als für
Mehrheitsabstimmungen - Hypothese partizipative Politik hilft die
Chancen eines nachhaltigen Ergebnises zu erhöhen,
in dem sie alle relevanten Akteure in den Prozess
der Entscheidungsfindung miteinbezieht - Definition des partizipativen Regierens die
reguläre und garantierte Präsenz während der
Entschließung von bindenden Entscheidungen der
Vertreter von Kollektivitäten, die von der
formulierten Politik betroffen werden - Praktische Antwort der Kommission das Weißbuch
- Die Kommission besitzt nicht die traditionellen
Instrumente der staatlichen Macht - ? gezwungen neue Formen zu erfinden
- Durch die Einbindung der Zivilgesellschaft mehr
Legitimität - Kommission ist tatsächlich auf die Expertise der
Zivilgesellschaft angewiesen - Rückbesinnung auf Gemeinschaftsmethode dient
als Wunsch Kompetenzen wieder zurückzugewinnen
13Reaktionen auf das Weißbuch
- Einleitung
- Die Akteure
- Die öffentlichen Meinungen
- Das Europäische Parlament
-
- Positive Meinungen
- Konsulationen
- Bessere Regulierung
- Ratschläge
- Durchsichtigkeit
- Der Prozess der Erweiterung
- Inter-institutionelle Arbeit
14Reaktionen auf das Weißbuch
- Die österreichischen Länder
- Ratschläge
- Rechtsmaterien und Rechtsnormen
- Die Befugnisse
- Bürgernähe und Transparenz
- Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit
- Die Mitgliedstaaten und die detalierten
Regelungen - Regionen
- Die nationalen und regionalenParlamente
- Die Zivilgesellschaft
15Reaktionen auf das Weißbuch
- Austrian Federal Economic Chamber
- Zustimmung
- das zukünftige gute Regieren
- Bemerkungen
- Die Zivilgesellschaft
- Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Komitee
- Die bessere Politik, Regulierung und Durchsetzung
- Die Deutsche Städtevereinigung
- Unterhaltung mit der örtlichen Ebene
- Zivilgesellschaft und NGOs
- Die verschlossenen Konsultationen
16Reaktionen auf das Weißbuch
- Bundesrepublik Deutschland
- Grundsatz der Subvention
- Ratschläge
- Bessere Einbindung
- Die Zivilgesellschaft und Regionen
- Bessere Politik, Regulierung und Durchsetzung
- Die europäische Aufmerksamkeit auf der globalen
Ebene - Regierung London
- Bemerkungen
- Die regionalen und lokalen Regierungen
- Der Ausschuss der Regionen
- Das nationale und europäische Netzwerk
- Ein regionaler Vertreter
- Die Zivilgesellschaft
17Reaktionen auf das Weißbuch
- Regierung Finnland
- Zustimmung
- Offenheit
- Regulierung
- Ratschläge
- Gleichheit der Mitgliedstaaten
- Die offene Abstimmung
- Die regionalen und lokalen Ebenen
- Der tripartit Vertrag
- The Community and Voluntary Pillar in Irland
- Ratschläge -
- die Sprache der EU Arbeit
- Die Zivilgesellschaft
- Kritik der transnationale Raum
18Reaktionen auf das Weißbuch
- Die dänische Regierung
- Grunsätze der Verhältnismäßigkeit und der
Subsidiarität - Das tägliche Sein
- Die regionalen Akteure
- Der Europäische Bankenverband
- Ratschläge
- Bessere Einbindung
- Die verschlossene Führung
- Die bessere Politik
- Die Aufmerksamkeit auf die Rechenschaft und
Integrität - Die regulierenden Büros
- Durchsetzung
19Reaktionen auf das Weißbuch
- Assembly of the European Regions
- Verstärkung des Regionalismus
- Die Stablität und Frieden
- The Association of the Finish Local and Regional
Authorities - Die offenen Debatten
- Eine demokratische Union
- Bessere Regulierungen
- Die regionalen und lokalen Regierungen
20Implikation des WBs Programm Bürger/innen für
Europa (2007-2013)
- Hintergrund des Programms
- zunehmende Distanz zwischen den Europäischen
BürgerInnen und den Organen der EU - Stärkung der aktiven Zivilgesellschaft ist die
Voraussetzung der BürgerInnen zur Teilnahme am
politischen Willensbildungsprozess - aktive Kommunikation mit der breiten
Öffentlichkeit über Europafragen und notwendige
stärkere Beteiligung der Basis an der Gestaltung
und Durchführung der EU-Politik - Zielgruppe des Programms
- BürgerInnen und zivilgesellschaftliche
Organisationen - Allgemeine Ziele des Programms
- Interaktion und Partizipation der BürgerInnen
- Stiftung einer europäischen Identität
- Förderung des gegenseitigen Verständnisses der
europäischen BürgerInnen
21Implikation des WBs Programm Bürger/innen für
Europa (2007-2013)
- Aktionen des Programms
- Aktion 1 Aktive Bürger/innen für Europa
- Städtepartnerschaften
- Bürgerprojekte und flankierende Maßnahmen
(transnationale und transsektorale Projekte mit
direkter Bürgerbeteiligung) - Aktion 2 Aktive Zivilgesellschaften in Europa
- Strukturförderung für Forschungseinrichtungen
(Think-Tanks) - Strukturförderung für zivilgesellschaftliche
Organisationen - Unterstützung für Initiativen zivilgesellschaftlic
her Organisationen - Aktion 3 Gemeinsam für Europa
- Veranstaltungen mit großer Öffentlichkeitswirkung
- Studien
- Informations- und Verbreitungsinstrumente
- Neu Aktion 4 Erhaltung der wichtigsten
Gedenkstätten
22Implikation des WBs Programm Bürger/innen für
Europa (2007-2013)
- Rechtliche Aspekte
- Rechtsgrundlage Artikel 151 und 308 E-GV
- Subsidiarität
- Verhältnismäßigkeit
- Vereinfachung
- Finanzielle Ausstattung des Programms
- 215 Mio.
- prozentuelle Mittelaufteilung (Vorschlag
Vorsitz) - Aktion 1 47
- Aktion 2 29
- Aktion 3 10
- Aktion 4 4
- Programmmanagement 10
23Implikation des WBs Programm Bürger/innen für
Europa (2007-2013)
- Erwartete Auswirkungen des Programms
- Stärkung des Vertrauens in die EU und ihre
Institutionen - Förderung des Zugehörigkeitsgefühls zur EU
- Verstärkte Einbindung der neuen MS in das
europäische Netzwerk - Aufbau von Solidarität und gegenseitigem
Verstehen - Verstärkte wirtschaftliche Integration der neuen
MS - Überwachung und Evaluierung des Programms
- begleitende Kontrolle
- Bewertung
- Ex-ante-Bewertung durch die Kommission mit Hilfe
eines externen Beraters (Aug 2004 Feb 2005) - Zwischenbewertung (bis Dez 2007) und
Zwischenbericht (bis Ende Dez 2010) - Ex-post-Bewertung durch die Kommission mit Hilfe
eines externen Beraters (bis Ende Dez 2015)
24Die bessere Einbindung der Akteure
good governance der Europäischen Kommission
- Offenheit
- Partizipation
- Verantwortlichkeit
- Effektivität
- Kohärenz
25Offenheit Offenere Arbeitsweise der Union
Die bessere Einbindung der Akteure
- Öffentlicher Diskurs bedingt Zugang zu
Informationen über EuropafragenAKTIONOnline-Po
rtal in allen EU-Sprachen, um Einblick in
Vorschläge und den Entscheidungsprozess zu
bekommen. ? www.europa.eu ? www.eur-lex.europa.
eu
26PartizipationEinbindung der Zivilgesellschaft
Die bessere Einbindung der Akteure
Organisierte Zivilgesellschaft nach dem WSA (99)
Gesamtheit aller Organisationsstrukturen, deren
Mitglieder über einen demokratischen Diskurs- und
Verständigungsprozess dem allgemeinen Interesse
dienen und auch als Mittler zwischen öffentlicher
Gewalt und BürgerInnen auftritt.
- Verleiht den Belangen der BürgerInnen eine Stimme
- Chance für eine aktive BürgerInnenbeteiligung an
der Verwirklichung der EU-Ziele - Zivilgesellschaft muss selbst Grundsätze des
guten Regierens beachten - AKTION? Online-Datenbank über Organisationen
der - Zivilgesellschaft
27 Effektivität Effektivere und transparentere
Konsultationen
Die bessere Einbindung der Akteure
- Partizipation auf Grundlage von frühzeitigen
Konsultationen (Grün-, Weißbücher etc.) - Konsultationen als Ergänzung zur
Entscheidungsfindung - Verstärkte Konsultations- und Dialogkultur
- AKTION
- Verzeichnis aller sektorspezifischen
Konsultationsgremien - Mindeststandards für Konsultationen
28Datenbank der zivilgesellschaftlichen
Organisationen (CONECCS)
Die bessere Einbindung der Akteure
- http//europa.eu.int/comm/civil_society/coneccs/in
dex_de.htm - Funktionen
- Verzeichnis der NPO wer ist wer, wer
vertritt welche Interessen - Verzeichnis der formellen Beratungsgremien in
denen diese NPO vertreten sind - Aufnahme
- Ausfüllen eines Anmeldeformulars - Entscheidung
der Aufnahme durch Kom. - Vorraussetzungen
- Non-Profit Organisation
- mind. 3 EU-Ländern vertreten (europaweit tätig),
- für ihre Mitglieder sprechen kann etc.
- Aufnahme in die Datenbank ist keine Garantie für
einen Sitz in Beratungsgremien - Mitglieder
- Sozialpartner, Vertretungsorg. von wirtsch. und
sozialen Interessen, NGOs, CBOs und
Religionsgemeinschaften.
29Datenbank der beratenden Gremien
Die bessere Einbindung der Akteure
- Förmliche beratende Ausschüsse
- Bsp. Beratender Ausschuss Agrarpolitik
- Strukturierte beratende Gremien, die von der
Kommission konsultiert werden - Bsp. Biologisch Abbaubare Abfälle
- Konsultationsstrukturen mit Vertretern der
Mitgliedstaaten - Bsp. Zuständige Behörde für Biozide
- Nicht in der Datenbank
- Wissenschaftliche Ausschüsse
- Sachverständigengruppen
- Ausschüsse, die nur aus Vertretern der
Mitgliedstaaten bestehen. - Offene Konsultationsverfahren
- Bilaterale Kontakte zwischen Organisationen der
Zivilgesellschaft und der Kommission - Ad-hoc-Konsultationen
- Konferenzen
30Die Konsultationen KOM(2002) 704endg
Die bessere Einbindung der Akteure
- ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE
- Konsultationen sind nur eine Ergänzung und kein
Ersatz für die Entscheidungsverfahren - Keine Rechtsverbindlichkeit
- Partizipation Umfassende Konsultationen bei
großen politischen Initiativen - Öffentlich und transparent von Seiten der
Kommission - Thema der Debatte
- Anhörungsmechanismen
- wer angehört wird und warum
- Wodurch die Entscheidung bei der
Politikgestaltung beeinflusst wird. - Offenheit und Verantwortlichkeit von Seiten der
Organisationen - welche Interessen werden vertreten
- wie einschließend ist die Vertretung
- Effektivität möglichst frühe Konsultation, um
noch Einfluss nehmen zu können - Kohärenz Kohärentes Handeln aller Beteiligten
31Die Konsultationen KOM(2002) 704endg
Die bessere Einbindung der Akteure
- MINDESTSTANDARDS
- Eindeutiger Inhalt der Konsultationsverfahren
- Hintergrundinformation
- Ziel der Konsultation
- Angaben zu Tagungen, Konferenzen und Anhörungen
- AnsprechpartnerInnen und Fristen
- Zielgruppen für Konsultationen
- Betroffene
- An der Umsetzung Beteiligte
- Gremien mit einem unmittelbaren Interesse
- Veröffentlichung
- Zentrale Anlaufstelle für Konsultationen im
Internet Ihre Stimme in Europa - Fristen
- Eingangsbestätigung und Feedback
32Auswirkung auf die Verfassung
- Relevanz der Verfassung
- - bereits von 15 Mitgliedsstaaten ratifiziert
(z.T. mit Volksabstimmungen z.B. Spanien) - - Verfassung zeigt zukünftige Entwicklungsrichtun
g (Elitenentwurf) - Forschungsfrage
- Inwieweit fand das Weißbuch der Kommission
Eingang in die Verfassung für Europa? In
welchen Punkten konnte die Kommission Einfluss
ausüben? - These
- Ideen der Kommission fanden keine Auswirkung auf
den Verfassungstext. - Einschränkung
- Viele Punkte, welche die Kommission fordert,
bedürfen keiner vertraglichen Umsetzung oder
einer Niederschrift in einer Verfassung.
33Auswirkung auf die Verfassung
- Theoriediskussion
- Intergouvernementalismus (IG) Denkrichtung aus
der realistischen Schule (Realism). Der IG
besagt, dass die führende Kräfte in der EU bei
den Mitgliedsstaaten liegen. Ohne den Willen der
Staaten gibt es in der EU keine Integration.
Warum gibt es überhaupt Integration? Weil die
Staaten ein rationelles Interesse daran haben
(z.B. wirtschaftliche oder sicherheitspolitische
Vorteile). - Neuer Institutionalismus (NI) Denkrichtung aus
dem Liberalism. Ursprüngliche Theorie für die
Erklärung der EG war der Funktionalismus, mit
seinem Konzept des Spill Over. Zuerst wird eine
Funktion geschaffen (z.B. die EGKS Funktion
um die Erzeugung der wichtigen Kriegsrohstoffe
Kohle und Stahl gemeinsam zu kontrollieren). Der
Snowball Effekt sorgt mit der Zeit für immer
mehr Supranationalismus und die Institutionen
(Institutionalismus) gewinnen an mehr und mehr
Bedeutung. Der NI ist um einiges komplizierter
und teilt sich in drei Richtungen Historisch,
Rational und Soziologisch.
34Auswirkung auf die Verfassung
- Vergleich von Verfassung und Weißbuch
- Zur Stärkung des demokratischen Lebens und des
Zivilleben Im Titel VI enthalten. Im
Wesentlichen werden die schon erworbenen Rechte
aus den bisherigen Verträgen (EEA, Maastricht,
Amsterdam, Nizza) zusammengefasst. Ein Beispiel
ist der Bürgerbeauftragte vom EP, oder die
Transparenz des ER. Dieser soll öffentlich tagen
wenn es sich um Abstimmungen von Gesetzen
handelt. Fazit Nichts Neues - Zur Kompetenzaufteilung, zügigerem Umsetzen und
flexiblere Gestaltung des Gemeinschaftsrechts
Ebenfalls im Titel VI enthalten. Prinzip der
begrenzten Einzelermächtigung der Organe wird
weiter behalten. Kommission bekommt keine neuen
Kompetenzen und die Fristen beim
Mitentscheidungsverfahrenund beim
Vermittlungsverfahren bleiben gleich. Das
Gemeinschaftsrecht würde durch die Verfassung
allerdings deutlich vereinfacht werden (nur noch
ein Vertragswerk). Vorsicht Flexibilisierung
kann auch noch mehr Opt outs bedeuten und zu
einem Kerneuropa führen.
35Auswirkung auf die Verfassung
- Ziele und Zukunft der EU Im Titel I
niedergeschrieben. Werte wie Frieden und
Wohlergehen ihrer Völker sind zu lesen. Die vier
Grundfreiheiten müssen auch in Zukunft geachtet
und gesichert werden. Über die Zukunft erfährt
man kaum etwas, oder doch Die Union achtet die
Gleichheit der Mitgliedsstaaten, insbesondere der
territorialen Unversehrtheit. Mehr
Supranationalität wird in der Verfassung
keineswegs gefordert. - Zur Außenpolitik (z.B. in Titel IV aber auch
andere) Ziel ist es mit einer Stimme zu
sprechen. Die nötigen Schritte dazu wurden in
der Verfassung allerdings nicht gesetzt.
Qualified Majority Voting (QMV) bei gemeinsamen
Aktionen gab es bereits schon vorher unter
bestimmten Voraussetzungen (z.B. keine
militärischen Aktionen). - Fazit
- Nationale Ängste des Kompetenzverlustes spiegeln
sich in der Verfassung ganz deutlich. Einem
Prozeß zu mehr Supranationalismus wird in der
Verfassung klar eine Absage erteilt. Wenn es ein
Demokratiedefizient in der EU gibt, wird es durch
die Verfassung nicht beseitigt.
36 Offene Diskussion Fragestellung
- Was ist die Zivilgesellschaft?
- Besteht eine Korrelation zwischen mehr Offenheit
und Partizipation und weniger EU-Skeptizismus? - Ist die Informationsflut der Europäischen Union
für den Bürger handhabbar? - Publikumsfragen?