Title: Mindestlohn
1Mindestlohn die britische Perspektive
- Lionel Fulton
- Labour Research Department
- London
2Mindestlohn - Hauptpunkte
- Stundensatz - 5.05 (7.40) ab 22
- 4.25 (6.22) 18-21
- 3.00 (4.40) 16-17 (erst seit Oktober 2004)
- Nationaler Satz
- Keine regionale oder sektorielle Unterschiede
- Neu erst 1999 eingeführt
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3Geschichte bis 1997
- Von TUC (Dachverband) 1986 beschlossen
- Aber kontrovers unter den Gewerkschaften
- Teil des Wahlprogrammes der Labour Partei 1992
- Satz 3.20 heftig angegriffen
- Teil des Wahlprogrammes der Labour Partei 1997
- Diesmal keinen festgesetzten Satz - Kommission
4Geschichte nach 1997
- Gewerkschaften starke Befürworter
- Arbeitgeber dagegen aber wußten, dass es
unvermeidbar war - Kommission
- Ein drittel Gewerkschafter
- Ein drittel Arbeitgeber
- Ein drittel Wissenschaftler
- Arbeitsweise - Empfehlungen
5Entwicklung des Mindestlohnes
- Einstimmige Empfehlung der Kommission
- Sehr vorsichtig am Anfang April 1999
- 3.60 ab 22 (3.70 ab Oktober 2000)
- 3.00 18- 21 (Empfehlung war 3.20)
- Keinen Schutz für den 16-17 jährigen
- Erst 2001 eine größere Erhöhung
- 2003 und 2004 - diese Entwicklung fortgesetzt
6Die Zahlen
April 1999 3.60 5.28
Oktober 2000 3.70 5.42 2.8
Oktober 2001 4.10 6.01 10.8
Oktober 2002 4.20 6.15 2.4
Oktober 2003 4.50 6.59 7.1
Oktober 2004 4.85 7.11 7.8
Oktober 2005 5.05 7.40 4.1
Oktober 2006 5.35 7.84 5.9
1 0.6824
7Die Auswirkungen -Einkommen
- Höhere Einkommen für bestimmte Gruppen
- Frauen - 66 der Gesamtzahl
- Teilzeit Beschäftigte
- Ethnische Minderheiten
- Aber die Anzahl der begünstigten nicht so groß
- Anfang meinte man, es wäre 1,9 Mio
- Jetzt ungefähr 1,1Mio
8Die Auswirkungen - Beschäftigung
- Überall - wachsende Beschäftigung sinkende
Arbeitslosigkeit - In den schlecht bezahlten Branchen
- Wachstum Genuß, Gaststätten (Hospitality)
Sicherheit - Arbeitsplatzverlust Textilbekleidung,
Landwirtschaft (aber andere Faktoren im Spiel)
9Auswirkungen - politisch
- Weniger kontrovers bei den Wahlen 1997 als 5
Jahre früher - Konservativen haben den Mindestlohn akzeptiert
- Spielte kaum eine Rolle bei den letzten Wahlen
10Verhältnis zu Kollektivlöhnen
- Am Anfang erheblich weniger nur die
Unorganisierten profitierten - Jetzt nach den neuesten Erhöhungen werden einige
Tarifvereinbarungen erfasst - Im Einzelhandel
- In der Textil- und Bekleidungsindustrie
- Die Mehrheit liegt nach wie vor über das Niveau
11(No Transcript)
12Verhältnis zu sozialen Leistungen
- Liegt deutlich über Arbeitslosengeld
- Jobseekers Allowance (JSA) 57.45 (84.19) pro
Woche - Mindestlohn pro Woche (35Std) 176.75 (259)
- Aber andere Leistungen für JSA Empfänger
- Daher staatliche Hilfe für Niedrigverdienende
(Kombilohn) - Mindestlohn funktioniert als Boden
13Fazit - Mindestlohn
- Der nationaler Mindestlohn ist ein großer
Erfolg. Er hat vielen niedrig bezahlten
Arbeitnehmern höhere Löhne gebracht ohne
irgendeine bedeutende negative Auswirkung auf die
Industrie oder die Schaffung von Arbeitsplätzen - Adair Turner (Vorsitzender Low Pay Commission
ehemaliger Chef des CBI 2005)
14Unterschiede zu Deutschland 1
- Tarifbindung
- GB 35 (Labour Force Survey 2005)
- 21 Privatwirtschaft
- D 62 West 43 Ost (IAB 2003
Branchentarifverträge) - Dezentralisierung der Tarifverträge
- GB überwiegende betriebliche Ebene
- D Flächentarifverträge
- Stellengwert der Tarifverträge
- GB free collective bargaining
- D - Tarifautonomie
15Unterschiede zu Deutschland 2
- Arbeitslosenunterstützung
- GB - 84 für maximal 6 Monate
- D nach dem früheren Einkommen gerichtet für
minimal 6 Monate - Politischer Wille
- GB ja
- D - ?
16Fragen und Kommentare
- Lionel Fulton
- Labour Research Department
- lfulton_at_lrd.org.uk