Title: Anti-M
1Anti-Müller-Hormon(Mullerian inhibiting
substance)
2sry-Gen
- bestimmend für die Ausbildung männlicher
Geschlechtsorgane ? sry-Gen (sex determining
region) auf dem Y-Chromosom. - wird aktiv gegen Ende des dritten
Schwangerschaftsmonats (Mensch) - lenkt die Entwicklung rigoros in Richtung
Maskulinisierung --gt läßt Hoden entstehen - in den Ur-Keimdrüsen regt das sry-Gen-Produkt die
Bildung der Sertoli-Zellen an, die später die
Spermien stützen und ernähren
3CAVE auch andere Gene von Bedeutung, die nicht
auf X oder Y sitzen, z. B.
- sox-9 (auf Chromosom 17)
- aktiviert durch von sry-Gen produziertem Protein
- Produktion eines weiteren Proteins --gt zunächst
in männl. und weibl. Geschlechtsanlagen
nachweisbar - bei?Ausschüttung in großen Mengen durch Vorläufer
der männl. Geschlechtsdrüsen - zus. mit weiteren Regelfaktoren Aktivierung des
Gens zur Bildung des AMH in den Sertoli-Zellen
4Wolffsche Gänge
- Ausführungsgang der Urniere (Mesonephros)
- bereits vorhanden bevor sich die Gonaden bilden
Nach der Geschlechtsdifferenzierung m.
innerer Genitaltrakt w. degeneriert großteils
5Müllersche Gänge
- treten etwas später als die Wolffschen Gänge auf
- wachsen zunächst in cranio-caudale Richtung an
diesen entlang - es kann zum Zellaustausch zwischen beiden
Ganganlagen kommen
Anlage für w. Genitaltrakt beide Gänge
verschmelzen dorso-cranial des Sinus
urogenitalis m. degeneriert großteils
6- entscheidend für Differenzierung der Anlagen
- Interaktion zwischen Mesenchym, Epithel und
Hormon (wenn vorhanden). - Mesenchym ist wahrscheinlich Ziel für Hormon.
7Differenzierung des weibl. Geschlechtstrakts I
? Aus Müllerschen Gängen entstehen Eileiter,
Uterus und der cran. Teil der Scheide
Dies geschieht autonom! --gt Es bedarf keines
Stimulus z.B. durch Gonadotropine
8Differenzierung des weibl. Geschlechtstrakts II
- Experiment von Jost
- Übertagung fötaler Hoden auf weibl. Föten
- Untergang der Müllerschen Gänge.
- 2. implantierte testosteronhaltige Kristalle
- keinen Effekt normale Entwicklung des weibl.
Geschlechtstrakts
9Differenzierung des weibl. Geschlechtstrakts III
? Die Wolffschen Gänge gehen zu Grunde. Für
ihre Ausbildung sind Androgene obligat!
10Differenzierung des männl. Geschlechtstrakts I
? Aus den Wolffschen Gängen entstehen Nebenhoden,
Vas deferens und Samenblase
Testosteron obligat!
11Differenzierung des männl. Geschlechtstrakts II
? Die Müllerschen Gänge gehen zu Grunde
- Fötale Sertolizellen sezernieren AMH/MIS
- dimeres Glycoprotein
- ca. 144 kD
- speziesübergreifend wirksam
- der Effekt ist irreversibel und permanent
12Differenzierung des männl. Geschlechtstrakts III
Gewebe nur bestimmte Zeit sensitiv auf AMH!
- Bei einigen Spezies wird AMH verlängert
produziert - Spekulationen
- Initiation des Hodenabstiegs
- Meiosehemmung
13Wie funktioniert AMH?
Es kommt zu Dephosphorylierungsvorgängen an
Membranproteinen.
- Bei männl. Föten findet man außerdem
Nucleotidpyrophosphatase an die Membran gebunden - --gt Hydrolytische Wirkung
- Zufuhr synthetischer Östrogene
- --gt Müllersche Gänge bleiben erhalten
14Freemartinismus / Zwicken
Häufig Rd., seltener kl. Wdk. (durch Verwachsung
der Fruchtsäcke und Ausbildung von Anastomosen).
Tritt auf wenn ein weibl. Fötus im Uterus männl.
Blut ausgesetzt wird.
- Rückbildung der Müllerschen Gänge
- Unterentwicklung von Eileiter, Uterus und Vagina
? Auftreten von Sertolizellen im Ovar
Weibl. Tiere sind infertil!
15Hemaphroditismus verus
- echtes Zwittertum
- rel. selten
- Keimdrüsen/-teile von beiden Geschlechtern
- verschiedene Unterformen (je nach Verteilung)
- Hermaphroditismus bilateralis
- Hermaphroditismus unilateralis
- Hermaphroditismus alternans
16Hemaphroditismus spurius
- falsches ZwittertumScheinzwittertum
- zwei Formen
- Pseudohemaphroditismus masculinus (chromosomales
und gonadales Geschlecht männl., Phänotyp männl.
hypoplastisch, intersexuell bis vollständig
weiblich) --gt häufigste Zwitterform bei Hsgt.!! - Pseudohemaphroditismus femininus (chromosomales
und gonadales Geschlecht weiblich, Phänotyp
intersexuell bis vollständig männlich)
17Klinische Bedeutung
- Kryptorchismus Früherkennung
- Isoliertes AMH proliferationshemmend bei best.
Karzinomen und Melanomen - Früherkennung für Granulosazelltumore
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