Title: Flow-Theorie
1Flow-Theorie Freudiges Aufgehen in einer
Tätigkeit
2Was ist Flow?
- Flow wird erklärt als Stadium tiefer
Aufnahmefähigkeit, bei der die Aktivität selbst
als intrinsisch erfreulich wahrgenommen wird - Individuen im Flow können an die Grenzen ihrer
Fähigkeiten gehen
Shernoff et al. (2003)
3Was ist Flow?
- Typische Beispiele für Situationen, in denen
Personen Flow-Zustand erleben - SportlerInnen, die auf Sport konzentriert sind
- Schauspieler
- Künstler
- Computerspieler
- Flow wurde als Konstrukt ursprünglich in den
1960ern entwickelt um kreative Phasen zu verstehen
Weber et al. (2009)
4Die Flow-Theorie von M. Csikszentmihalyi
- Flow tritt nur dann auf wenn hohe Fähigkeiten und
hohe Aufgabenschwierigkeit sich in Balance
befinden - Balance ist sehr zerbrechlich
- Bei zerstören dieser Balance kann es zu Angst
oder Apathie kommen
Shernoff et al. (2003)
5Die Flow-Theorie von M. Csikszentmihalyi
- Flow wird charakterisiert durch
- Gefühl, dass die eigenen Fähigkeiten im Einklang
mit der Aufgabe befinden - Intensive Konzentration
- Abwesenheit von Egozentrik, ganzheitliches
Bewusstsein - Verzerrung der Zeit
- Aktivität wird als erfreulich empfunden
- Befriedigung durch die Aktivität ansich, ohne
Interesse für Belohnungen und eventuelle
Schwierigkeiten oder Gefahren
Weber et al. (2009)
6Probleme der Flow-Theorie
- Wie genau wird Flow am besten operationalisiert?
- Mögliche Variablen
- Intrinsische Motivation
- Interesse
- Freude
- Konzentration
- Kontrolle
Y. Lu et al. (2009)
7Mögliche Operationalisierung
Koufaris (2002)
8Student Engagement in High school classrooms
from the perspective of flow theory
- D. Shernoff, M. Csikszentmihalyi, B. Schneider
E. Shernoff in - School Psychology Quarterly, Vol. 18, No. 2,
2003, pp 158-176
9Überblick
- Studie zu Flow-Erfahrungen von US-amerikanischen
high school Schülern - Interesse, Freude an der Tätigkeit und
Konzentration werden als Engagement beschrieben - Alle 3 müssen hoch sein damit man von Flow
sprechen kann
Student Engagement In High School Classrooms
From The Perspective Of Flow Theory (Shernoff et
al., 2003)
10Fragestellungen
- Wie hängt Engagement mit Aufgabenschwierigkeit,
Fähigkeiten, Kontrolle und Relevanz zusammen? - Wie beeinflussen Aufgabenistruktionen und das
Themengebiet das Engagement?
Student Engagement In High School Classrooms
From The Perspective Of Flow Theory (Shernoff et
al., 2003)
11Methode
- Stichprobe 526 Schüler aus 3 verschiedenen
Kohorten der 90er Jahre. - High Schools verteilt über die USA
Student Engagement In High School Classrooms
From The Perspective Of Flow Theory (Shernoff et
al., 2003)
12Methode
- Erhebung über Experience Sampling Method
- Über den Tag verteilt 8 zufällige Signale auf
einem Beeper - Dann Erhebung verschiedener Variablen zur
aktuellen Aktivität - In dieser Studie nur Auswertung der Aktivitäten
im schulischen Kontext
Student Engagement In High School Classrooms
From The Perspective Of Flow Theory (Shernoff et
al., 2003)
13Erhobene Daten
- Ort, Gedanken, Aktivitäten
- Konzentration, Interesse, Freude (?Engagement)
- Aufmerksamkeit
- Quality of Experience
- Anforderungen der Aufgabe Fähigkeiten
- Aufgabenrelevanz Kontrolle
- Schulfach
Student Engagement In High School Classrooms
From The Perspective Of Flow Theory (Shernoff et
al., 2003)
14Aufgaben Fähigkeiten
Aufgabenschwierigkeit Aufgabenschwierigkeit
Hoch Niedrig
Fähigkeiten Hoch Flow Entspannung
Fähigkeiten Niedrig Ängstlichkeit Apathie
Student Engagement In High School Classrooms
From The Perspective Of Flow Theory (Shernoff et
al., 2003)
15Ergebnisse
- Sowohl hohe Aufgabenschwierigkeit als auch hohe
eigene Fähigkeit führen unabhängig voneinander zu
höherem Engagement - Höchste Werte für Engagement bei Flow-Bedingung
- Allerdings kein signifikanter Unterschied zu
Entspannungs-Bedingung
Student Engagement In High School Classrooms
From The Perspective Of Flow Theory (Shernoff et
al., 2003)
16Ergebnisse
- Ähnliche Ergebnisse für Aufmerksamkeit
- FlowgtÄngstlichkeitgtEntspannunggtApathie
- Ausserdem
- Engagement höher wenn Kontrolle bei Schüler statt
bei Lehrer - Engagement höher bei wahrgenommener größerer
Relevanz der Aufgabe
Student Engagement In High School Classrooms
From The Perspective Of Flow Theory (Shernoff et
al., 2003)
17Flow in verschiedenen Kulturen
- Flow wurde fast ausschließlich in westlich
geprägten Ländern untersucht - Daher kaum Aussagen über Flow in anderen Kulturen
möglich
G. Monetta (2004)
18The flow model of intrinsic motivation in
Chinese cultural and Personal moderators
- G. Moneta in
- Journal of Happines Studies 5 181-217, 2004.
19Überblick
- Untersuchung an Hong Kong Chinesischer und
US-Amerikanischer Stichprobe - Annahme, dass im Chinesischen System mehr Wert
auf Wissen gelegt wird
The flow model of intrinsic motivation in
Chinese cultural and Personal moderators (G.
Moneta, 2004)
20Fragestellung
- Gibt es kulturelle Unterschiede im Flow-Modell?
- Annahme, bei chinesischer Stichprobe ist der
Flow-Zustand in Richtung Fähigkeiten verschoben
The flow model of intrinsic motivation in
Chinese cultural and Personal moderators (G.
Moneta, 2004)
21Methode
- 269 undergraduate Schüler aus Hong Kong, 533 high
school Schüler aus den USA - Ebenfalls Datensammlung über ESM, 8 Signale pro
Tag über 7 Tage
The flow model of intrinsic motivation in
Chinese cultural and Personal moderators (G.
Moneta, 2004)
22Methode
- Erhebung der intrinsischen Motivation (state) als
indikator für Flow-Erleben - Ausserdem Erhebung von wahrgenommener
Aufgabenschwierigkeit und Fähigkeiten
The flow model of intrinsic motivation in
Chinese cultural and Personal moderators (G.
Moneta, 2004)
23Ergebnisse
- Bias in Richtung der Fähigkeiten sowohl bei
chinesischer als auch bei amerikanischer
Stichprobe - Sowohl höhere Schwierigkeit als auch höhere
Fähigkeiten haben einen geringeren Effekt auf
Flow-Erleben der chinesischen Stichprobe - Flow-Modell passt besser auf westliche Kulturen
The flow model of intrinsic motivation in
Chinese cultural and Personal moderators (G.
Moneta, 2004)
24Flow und die Medien
- Untersuchungen zu
- Flow und Videospiele
- Flow und E-Learning
25Flow und Videospiele
- Frage ob häufiges Flow-Empfinden bei
Computerspielen mit Suchtgefahr zusammenhängt - Flow erhoben über Fragebogen (operationalisiert
über intrinsische Motivation, Neugier, Kontrolle
und Aufmerksamkeit)
C. Wan W. Chiou (2006)
26Flow und Videospiele
- Ergebnisse
- Häufiges Flow-Empfinden zeigt negativen
Zusammenhang mit Videospielsucht - Erklärung Sucht führt zu verringerter Freude
(Craving ohne Liking)
C. Wan W. Chiou (2006)
27Flow und E-Learning
- Untersuchung ob Flow (operationalisiert über
Konzentration) während der Nutzung von E-Learning
zu erhöhter Bereitschaft führt, E-Learning zu
Nutzen - Ergebnisse
- Flow führt nur bei Medienreichen
E-Learning-Varianten zu erhöhter Bereitschaft
S.-H. Liu et al. (2009)
28Kritik
- Theorie schwer zu überprüfen, da etliche
verschiedene Operationalisierungen - Einheitliche Operationalisierung nötig
29Literaturliste
- S.-H. Liu, H.-L. Liao J. Pratt (2009). Impact
of media richness and flow on e-learning
technology acceptance. Computers Education
52599-607. - G. Moneta (2004). The Flow Model of Intrinsic
Motivation in Chinese Cultural and Personal
Moderators. Journal of Happiness Studies,
5181-217. - G. Moneta (2004). The Flow Experience Across
Cultures. Journal of Happiness Studies,
5115-121. - D. Shernoff, M. Csikszentmihalyi, B. Schneider
E. S. Shernoff (2003). Student Engagement in High
School Classrooms from the Perspective of Flow
Theory. School Psychology Quarterly, 18
(2)158-176. - C.-S. Wan W.-B. Chiou (2006). Psychological
Motives and Online Games Addiction A Test of
Flow Theory and Humanistic Needs Theory for
Taiwanese Adolescents. CyberPsychology Behavior
9 (3) 317-324. - R. Weber, R. Tamborini, A. Westcott-Baker B.
Kantor (2009). Theorizing Flow and Media
Enjoyment as Cognitive Synchronization of
Attentional and Reward Networks. Communication
Theory, 19397-422.
30- Danke für eure Aufmerksamkeit!