Title: Token Ring -Bridging und Switching
1Token Ring -Bridging und Switching
2Inhalt
- Das Tutorial ist in zwei Abschnitte gegliedert.
- Abschnitt 1 gibt einen Überblick über die
Verbindung mehrerer Ringe durch Bridges,
Abschnitt 2 veranschaulicht das Token
Ring-Switching Verfahren. - Andere Tutorials behandeln die Grundlagen sowie
Frameformate, Priorisierung und Adressierung.
Bridging Token Ring Switching
3Bridge
- Eine Bridge verbindet zwei oder mehrere
physikalische Token Ringe oder Ethernet-Segmente
durch - einen Port pro Ring
- die Erstellung einer any-to-any
Kommunikations-beziehung
Bridge
LAN A
LAN B
Physikalische Sicht im Falle des Token Ring
4Bridge - logische Sicht
- Bridges verknüpfen zwei Netzwerke auf der Schicht
2 und damit auf der MAC-Ebene des
OSI-Referenzmodells, so daß sie in der Lage sind,
physikalische Adressen zu interpretieren. Eine
Bridge empfängt von dem Ring, mit denen sie wie
eine normale Station verbunden ist, die
Datenpakete nach dem Store-and-Forward-Prinzip,
d.h liest sie vollständig ein und analysiert sie
hinsichtlich Absender- und Empfängeradresse.
LAN
Logische Sicht im Falle des Token Rings
5Ethernet Bridges
- In Ethernet Netzwerken dienen Bridges drei
möglichen Funktionen - Erweiterung des Netzsegmentes über die vier
Repeater-Grenze hinaus - Verbindung mehrere Segmente
- Verkehrstrennung, d.h. Begrenzung des
Ethernet-Verkehrs auf die einzelnen Segmente
Segment 1
R
R
R
R
Segment 2
6Token Ring-Bridge
- Token Ring Netzwerke verhalten sich toleranter
gegenüber Netzlast als Ethernet, so daß nicht die
gleiche Dringlichkeit hinsichtlich der
Verkehrsteilung (Mikrosegmentierung) besteht. - Ringe auf STP-Basis können 260 Knoten besitzen,
bevor die Signalqualität unzureichend wird.
Max. 260 Knoten für STP 72 Knoten für UTP
7Switching/Bridging-Verfahren
Die Switch-Entscheidung basiert auf dem nächsten
HOP im RIF-Feld
Source-Route Bridging
Frames ohne RIF-Feld werden transparent
übertragen, für Frames mit RIF-Feld gilt das
Source Route-Verfahren
Source-Route Transparent Bridging
Source-Route Translational Bridging
Source-Route Frames werden gemäß der Transparent
Bridges konvertiert
Alle Ports besitzen die gleiche Ringnummer.
Switches lernen die MAC-Adressen der
angeschlossenen Stationen und Source-Routing
Information für Stationen hinter Source-Route
Bridges
Source-Route Switching
8Source Routing - Grundfragen
- Dem Source Routing Prozess liegen vier Fragen
zugrunde - Auf welcher Grundlage fällt eine Bridge ihre
Weiterleitentscheidung ? - Wie erkennen Endstationen den Weg zum Ziel ?
- Welche Parameter bestimmen das Source Routing ?
- Wie arbeiten Bridges und Router zusammen ?
Sender
Empfänger
9Source Route Bridging
- Source Route Bridging wurde von IBM für Token
Ring-LANs entworfen. Wie der Name ausdrückt,
wird die vollständige Routing-Information von der
Quelle zum Ziel in allen LAN-Rahmen gehalten.
Bridges verwalten in diesem Konzept also keine
Adresstabellen für die Wegewahl.
Bridge 3
Station Y
Bridge 1
Bridge 4
Bridge 2
Station X
10Weiterleitentscheidung
- Voraussetzung für das Source Routing-Verfahren
ist die Möglichkeit, Frames daraufhin zu
markieren, ob sie als Ziel eine Station inner-
oder außerhalb des Ringes haben. - Ideal wäre hierzu die Verwendung eines Bits, das
Teil des Token Ring Frames ist und sich stets an
der gleichen Position befindet
Gleicher Ring
Anderer Ring
11Source Route Indicator
- Die im Source Routing verwendete Methode zur
Unterscheidung in ringeigene und -fremde Frames
ist das Source Route Indicator Bit als
höherwertigstes Bit des SA-Feldes, das
üblicherweise eine Unterscheidung zwischen
Unicast- und Multicast-Adresse trifft.
DA
SA
RIF
Header
LLC
DATEN
Trailer
SRI-Bit
12Gleicher Ring
- Um herauszufinden, ob sich die Zielstation auf
dem gleichen Ring befindet, wird der erste Rahmen
einer Nachricht mit SRI-Bit ungesetzt verschickt.
- Antwortet eine Station, verläuft der
Kommunikationsprozess in lokal üblicher Form. Im
IP-Umfeld entspricht dieses Verfahren einem
ARP-Broadcast. - Eine Bridge ignoriert den Rahmen, da das SRI-Bit
ungesetzt ist.
Empfänger
Sender
13Unterschiedliche Ringe
- In diesem Fall sendet die Quellstation zwar einen
Rahmen aus, dieser erreicht sein Ziel aber nicht,
da die Bridge ihn als lokal ignoriert. - Als Antwort darauf sendet die Quellstation
Explorer-Frames aus, die bei gesetztem SRI-Bit
die Bridge passieren und den Empfänger auf der
anderen Seite der Bridge erreichen. - Der Empfänger antwortet mit Explorer
Response-Frames, so dass beide Stationen einen
Weg zwischen sich entdeckt haben, den sie in
einem lokalen Cache speichern
14Bridge- und Ringnummer
- Das Source Route-Verfahren vergibt Ring- und
Bridgenummern zur Beschreibung eines Weges durch
ein Token Ring-Netz. - Die Ringnummer ist eine 12-Bit Zahl, die
innerhalb der Broadcastdomäne eindeutig sein muß. - Die Bridgenummer besteht aus vier Bits.
- Beide Nummern müssen manuell vergeben werden, so
daß die Integration von Bridges nicht Plug and
Play erfolgen kann.
Sender
Ringnummer
Bridge- nummer
Ringnummer
Empfänger
15Routing Information Feld 1
LLC HDR
Token Ring Frame
DA
SA
DATEN
Trailer
RIF
Header
Routing Information Feld
Das RIF -Feld enthält die Wegeinformation. Es
besteht aus einem 2-Byte Route Control Feld und
bis zu acht 2-Byte Route Descriptoren
16Routing Information Feld 2
LLC HDR
Token Ring Frame
DA
SA
DATEN
Trailer
RIF
Header
2 Bytes
Maximal 8 Bridges (Total18 Bytes)
Routing Information Feld
Control Header
001
002
003
B
A
C
Ring
Ring
Ring
Bridge
Bridge
Bridge
17Route Control Feld
- Das Längenfeld gibt die Anzahl Bytes des
variablen RIF-Feldes an, so daß die Netzkarte die
Zahl der vorhandenen RD-Einträge berechnen kann. - Das Richtungsbit zeigt an, ob sich der Frame vom
Sender zum Empfänger oder auf dem umgekehrten Weg
befindet. - Das Feld größter Frame wird zur Aushandlung der
MTU benutzt.
Typ - 3 Bits Länge - 5 Bits Richtung - 1
Bit Größter Frame - 3 Bits reserviert - 4 Bits
18Source Routing Process
- Jede Brücke bekommt eine Brücken- und Ringnummer
- Jeder Ring muß eine eindeutige 3-stellige
hexadezimale Ring Nummer (RN) haben - Jede Brücke muß eine eindeutige 1-stellige
hexadezimale Bridge Nummer (BN) haben - Die Kombination RN-BN-RN muß in einem Netzwerk
eindeutig sein, so daß 2164096 zulässige Werte
entstehen. - Das RIF-Feld beinhaltet 2 Bytes für das
Kontrollfeld und 2 Bytes für die Ring- und
Brückennummern pro Brücke - Frames sind grundsätzlich an eine Station im Ring
gerichtet. - Die letzte Brückennummer ist immer Null.
- Der max. Hop Count , d.h. die Anzahl zulässiger
Brücken, beträgt 7.
19Source Routing Ablauf
Zwischen X und Y existieren redundante Wege
20Wegbestimmung
- Wenn die Explorer-Frames die Bridge passieren,
verändern sie ihre Größe, da die erste Bridge das
RCF-Feld im RIF setzt und anschließend jede
weitere Bridge die entsprechenden RD-Felder
ergänzt. - Die erste Bridge füllt dabei zwei RD-Felder aus,
da sie die Kombination von Inputring-Bridge und
Outputring-Bridge beschreiben muß.
Sender
Explorer-Frames
Empfänger
21Maximale RD-Felder
- Da insgesamt 8 RD-Einträge zulässig sind, die
erste Bridge aber zwei Einträge vornimmt,
verbleiben im Maximum sieben Bridges, die nach
IEEE 802.5d passiert werden dürfen. - Empfängt eine Bridge einen Rahmen mit bereits
acht Einträgen, verwirft sie ihn.
22Bridge - Beispiel 1
Sender
- Alle Bridges besitzen die gleiche
Identifikations- nummer 1. - Der Explorer-Frame vom Sender zum Empfänger setzt
im zweiten Anlauf das SRI-Bit und besitzt zwei
RD-Einträge - RD 1 100, 1
- RD 2 103,0
Bridge 1
Ring 100
Ring 101
Bridge 1
Bridge 1
Ring 103
Ring 102
Bridge 1
Empfänger
23Bridge - Beispiel 2
- In diesem Beispiel ist der Empfänger Teilnehmer
des Ringes 101. Der RD-Eintrag lautet demzufolge
RD 100, 1, 101, 0 - Auch die umgekehrte Richtung wäre zulässig RD
101, 1, 100, 0 - Trotz vier Bridges mit gleicher Nummer zeigen die
Beispiele, daß sich alle RD-Einträge unterscheiden
Empfänger
Sender
Bridge 1
Ring 100
Ring 101
Bridge 1
Bridge 1
Ring 103
Ring 102
Bridge 1
24Bridge - Beispiel 3
- Jede weitere zu passierende Bridge erzeugt nur
einen weiteren Eintrag im RD-Feld. - Die Empfängerstation kann in diesem Beispiel über
zwei alternative Wege erreicht werden. - Folgende RD-Einträge sind möglich
- RD 103, 1, 100, 1, 101, 0
- RD 103, 1, 102, 1, 101, 0
Empfänger
Bridge 1
Ring 100
Ring 101
Bridge 1
Bridge 1
Ring 103
Ring 102
Bridge 1
Sender
25Bridge - Beispiel 4
Empfänger
- Die Empfängerstation sendet daraufhin soviele
Antworten aus wie sie Anfragen erhält. Dazu
ändert der Empfänger das Richtungsbit im RCF des
RIF-Feldes, was die Bridges veranlaßt, die
RD-Einträge in umgekehrter Richtung zu
interpretieren.
Bridge 1
Ring 100
Ring 101
Bridge 1
Bridge 1
Ring 103
Ring 102
Bridge 1
Sender
26Bridge - Beispiel 5
Empfänger
- Der Sender erhält für jeden Explorer-Frame eine
Antwort. Dabei nimmt er an, daß die erste
Rückantwort den besten Weg darstellt und trägt
ihn in den Cache ein. Dieser Eintrag bleibt
solange erhalten, bis er eine bestimmte
Altersgrenze überschritten hat oder der Rechner
ausgeschaltet wird.
Bridge 1
Ring 100
Ring 101
Bridge 1
Bridge 1
Ring 103
Ring 102
Bridge 1
Sender
27Parallele Bridges 1
Empfänger
- Verbinden mehrere Bridges die gleichen Ringe
stimmen die Einträge in den ausgesendeten
Explorer-Frames überein. - Das Beispiel zeigt folgende RD-Einträge
- RD 100, 1, 101, 0 für beide Wege.
Ring 101
Ring 100
Sender
28Parallele Bridges 2
- Der Empfänger erhält zwei Explorer-Frames, die er
entsprechend modifiziert zurücksendet und als Weg
in den Cache einträgt. - Jede nachfolgende Sendung wird allerdings vom
Sender dupliziert, so daß der Empfänger die
gleiche Nachricht doppelt erhält. - Neben einer Verdopplung der Netzlast besteht auch
die Gefahr, daß die Software die Übertragung als
fehlerhaft abbricht
Empfänger
Ring 101
Ring 100
Sender
29Parallele Bridges 3
Empfänger
- Die Lösung des Problems besteht darin, beiden
Bridges unterschiedliche Nummern zuzuweisen. - Der Eintrag in das RIF-Feld lautet dann
- RD 100, 1, 101, 0
- RD 100, 2, 101, 0
Ring 101
Bridge 1
Bridge 2
Ring 100
Sender
30Explorer-Frames (Bridges)
- Zur Erkundung eines Weges von einer Quell- zu
einer Zielstation werden Explorer-Frames an alle
erreichbaren Ringe geleitet. - Jeder Ring erhält 2(N-1) Explorer-Frames mit n
Anzahl der Ringe - Beispiel Vier parallele Ringe 2(4-1) 6
Explorer-Frames
31Explorer-Frames (Switches)
- Der Einsatz von Switches anstelle von Bridges
reduziert die Anzahl der Explorer-Frames. - Ihre Anzahl entspricht nur noch der Anzahl
erreichbarer Switches.
32Source Route Switching
RIF
- Alle Ports besitzen die gleiche Ringnummer. Dies
erlaubt eine Mikroseg- mentierung ohne erneute
Vergabe von Ringnummern. - Switches lernen die MAC-Adressen der
angeschlossenen Stationen in der gleichen Art wie
Transparent Bridges. - Switches lernen Source Routing Information über
die Stationen auf der anderen Seite der Bridge
Source Route Switch
001
002
001
Source-RouteBridge
001
33Ring vs. Switch
1
2
3
4
001
001
001
001
B
C
D
A
Ring unter Einbindung eines Switches
Ursprungsring