Title: Allgemeines Preisniveau
1Allgemeines Preisniveau
- Wir subtrahieren von beiden Seiten (1 - s)Pund
dividieren durch s, um P zu erhalten
2Fix-Preis-Flex-Preis-Modell Interpretation
- Flex-Preis-FirmenIst die Produktion Y hoch,
dann auch die Nachfrage nach x. Es werden hohe Px
ge-fordert, d.h. auch das tatsächliche P steigt,
je nach dem Anteil s der Flex-Preis-Firmen.
- Fix-Preis-FirmenErwarten sie ein hohes P, so
setzen sie Px auf einem hohen Niveau fest. Dies
führt dazu, daß auch Flex-Preis-Firmen hohe
Preise fordern, d.h. auch das tatsächliche P
steigt.
3Die kurzfristige Angebotskurve
P
YY ?(P-Pe)
Kurzfristiges Gesamtangebot
Pe
Y
Y
4Kurzfristiges und langfristiges Gleichgewicht
- Verschiebungen der Gesamtnachfragekurve können so
zu kurzfristigen Schwankungen von Produktion und
Beschäftigung führen. - Es erklärt auch den kurzfristigen Anstieg des
Preisniveaus. Dieser führt zu einer Verschiebung
der Gesamtangebotskurve. - Das Langfristgleichgewicht wird bei einem
nochmals gestiegenen Preisniveau erreicht.
5Verschiebungen der Gesamtnachfragekurve
AS2
P
AS1
C
PC
PB
B
PA
AD2
A
AD1
Y
Y
6Verschiebungen der Gesamtnachfragekurve
- Kommt es zu einer unerwarteten Erhöhung der
Gesamtnachfrage, so steigt das Preis-niveau
kurzfristig über den erwarteten Wert. - Die Produktion weicht kurzfristig von ihrem
natürlichen Niveau nach oben ab (Punkt B). - Langfristig verschiebt sich die kurzfristige
Angebotskurve nach oben. Der Output kehrt auf
sein Ausgangsniveau zurück (Punkt C).
7Inflation, Arbeitslosigkeit und die
Phillips-Kurve
- Zwei der wichtigsten Ziele sind
- geringe Inflationsraten (?) und
- geringe Arbeitslosenquote (u).
- A.W. Phillips untersuchte im Jahre 1958 den
Zusammenhang zwischen Inflation und u, den man
seitdem mit Phillips-Kurve bezeichnet. - Phillips beobachtete einen negativen Zusammenhang
zwischen Lohnsteigerungsrate und u.
8Die originale Phillips-Kurve
- Ursprünglich hatte die Kurve die
Form Lohnsteigerungsrate f(u) mit df/dult0. - Später wurde daraus ? f(u) mit df/dult0.
- Die Phillips-Kurve legt einen trade off
zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit nahe,
d.h. entweder man konzentriert sich auf
Preisstabilität oder auf Vollbeschäftigung
9Phillips-Kurve in den USA
8 7 6 5 4 3 2 1
Quelle nach Economic Report to the President,
1985
Inflation
Phillipskurve
2 3 4 5
6 7
Arbeitslosigkeit
10Ausgangsdaten zur Phillips-Kurve für die
Bundesrepublik
Veränderungen des Preisniveaus und
Arbeitslosenquote in der BRD
Prozent
Jahre
11Ausgangsdaten zur Phillips-Kurve für die
Bundesrepublik
12Die Phillips-Kurve für die BRD
Phillipskurve für die BRD 1961 bis 1973
Anstieg des Preisniveaus in
Arbeitslosenquote in
13Erweiterungen der Phillips-Kurve
- In der modernen Phillips-Kurve wird die
Lohnsteigerungsrate durch ? ersetzt.(Annahme
eines Zusammenhangs zwischen Lohninflation und
Preisinflation). - Milton Friedman und Edmund Phelps erweitern die
Phillips-Kurve, indem sie die Inflationserwartunge
n mit einbeziehen. - Auch Angebotsschocks werden berücksichtigt.
14Vom Gesamtangebot zur Phillips-Kurve
- Die moderne Theorie der Phillips-Kurve geht davon
aus, daß ? bestimmt wird von - der erwarteten Inflationsrate ?e
- der Abweichung von u von ihrem natürlichen
Niveau un (natürliche Arbeitslosigkeit) - von Störungen des Angebots.
- Sie lautet ? ?e - ?(u - un) ? mit ?gt0,
und ? einem Störterm.
15Interpretation der Phillips-Gleichung
? ?e - ?(u - un) ?
Erwartete Inflation
Zyklische Arbeitslosigkeit
Angebotsschock(stochastisch)
16Vom Gesamtangebot zur Phillips-Kurve
- Die Phillips-Kurve stellt eine Alternative dar,
das gesamtwirtschaftliche Angebot auszudrücken. - Wir subtrahieren von der Angebotskurveden
Term P-1 und erhalten
17Gesamtangebotsfunktion und Phillips-Kurve
- Schreibt man nun für P-P-1 ? und für Pe-P -1
?e so erhält man1)
1) Strenggenommen ist ? (P-P-1 )/P-1 und ?e
(Pe-P-1 )/P-1
18Gesamtangebotsfunktion und Phillips-Kurve
- Wir erinnern uns des Okunschen Gesetzes, das eine
umgekehrte Beziehung der Abwei-chungen des Output
von seinem natürlichen Niveau zur Abweichung der
Arbeitslosigkeit von ihrem natürlichen Niveau
postuliert.
19Gesamtangebotsfunktion und Phillips-Kurve
- Wir fügen jetzt nur noch den stochastischen Term
? hinzu und erhalten die Phillips-Kurve - Die Phillips-Kurve hat damit die gleichen
Eigenschaften wie die Gesamtangebotskurve. - Sie erklärt die Beziehung zwischen realen
Aktivitäten und unerwarteten Preisänderungen.
20Inflationsträgheit
- Wodurch werden die Inflationserwartungen ?e
bestimmt? - Eine plausible Annahme ist die, daß die ?e
träge sind und aufgrund jüngster Erfahrungen
adaptiv gebildet werden, etwa wie ?e ?-1 wir
erhalten dann
21Inflationsträgheit
- Bei Inflationsträgheit verschieben sich die
Gesamtangebots- und die Gesamtnachfrage-funktionen
dauerhaft nach oben. - Eine einmal vorhandene inflationäre Tendenz kann
nur durch ein anderes relevantes wirtschaftliches
Ereignis gebrochen werden, z.B. - durch eine Rezession oder
- durch ein negativer Angebotsschock.
22Zyklische Arbeitslosigkeit
- Der Ausdruck -?(u - un) sagt etwas über die
konjunkturelle Lage aus. - Ist der Ausdruck 0, so befindet sich die
Wirtschaft in Normallage (natürliche AL) - ist er negativ, so befinden wir uns in einer
Rezession der Preisauftrieb wird gedämpft - ist er positiv, so befinden wir uns in einem
Boom der Preisauftrieb wird verstärkt.
23Nachfrageinflation
- Ist -?(u - un) positiv, so sprechen wir auch von
einer Nachfragesoginflation (demand pull). - Nachfragesoginflation erfordert die
Moneti-sierung der Nachfrage durch die
Zentralbank. - Ohne nachhaltiges Wachstum der Geldmenge käme die
Nachfrage zum Stillstand bei fort-gesetztem
Anstieg des Gesamtangebots käme es zu einer
Rezession.
24Kosteninflation
- Der Ausdruck ? zeigt an, daß die Inflations-rate
auch durch einen Angebotsschock steigen kann. Man
spricht in diesem Falle von Kostendruckinflation
(cost push). - Man unterscheidet hier u.a.
- Lohninflation
- Gewinninflation
- Inflation durch Erhöhung von Rohstoffpreisen.
25Kurzfristiger Tradeoff zwischen Inflation und
Arbeitslosigkeit
- Welche Optionen hat die Wirtschaftspolitik zur
Steuerung der Nachfrage? - Geld- und Fiskalpolitik können dazu benutzt
werden, die Gesamtnachfrage zu steuern. - Nach der kurzfristigen Phillips-Kurve muß bei der
Bekämpfung von Arbeitslosigkeit jedoch Inflation
in Kauf genommen werden (und umgekehrt).
26Kurzfristiger Trade-offund Opferverhältnis
?
Das Opferverhältnis gibt an,wieviel reales BIP
geopfertwerden muß, um die Inflation um einen
Prozentpunkt zu reduzieren.
?
1
?e?
u
27Lage der kurzfristigen Phillips-Kurve
- Es ist wichtig zu sehen, daß die Lage der
kurzfristigen Phillips-Kurve von den
Preiserwartungen abhängt. - Nehmen die Preiserwartungen zu, so verschiebt
sich die kurzfristige Phillips-Kurve nach oben - nehmen sie ab, so verschiebt sie sich nach unten.
- Des weiteren hat der Term ? einen Einfluß auf die
Lage der kurzfristigen Phillips-Kurve.
28Lage der kurzfristigen Phillips-Kurve
?
Hohe Inflations-erwartungen
?e?
Niedrige Inflations-erwartungen
u
29Kurzfristige und langfristige Phillips-Kurve
- Friedman und Phelps gestehen einen kurzfristigen
Tradeoff zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit
zu, aber langfristig ist die Phillips-Kurve ihrer
Meinung nach eine Vertikale, d.h.
Nachfragesteuerung führt zu nichts, allenfalls zu
Inflation (Deflation). - Wir nehmen an, eine expansive Fiskalpolitik
versuche die AL unter un zu drücken.
30Expansive Fiskalpolitik Phillips-Kurve lang- und
kurzfristig
Langfristige Phillips-Kurve
?
Kurzfristige Phillips-Kurve(hohe
Inflationserwartungen)
?e?
Kurzfristige Phillips-Kurve (niedrige
Inflations-erwartungen)
u
un
umin
31Wirkungen einer expansiven Fiskalpolitik
- Expansive Fiskal- oder Geldpolitik ist nur
kurzzeitig wirksam. Langfristig kehrt die
Arbeitslosigkeit wieder auf ihr natürliches
Niveau zurück (Klassik). - Als Folge dieser Politik sind die Inflationsrate
und die Inflationserwartungen gestiegen. - Letztere können nur durch eine deflationäre
Politik wieder reduziert werden.
32Hysteresis und Hypothese der natürlichen
Arbeitslosigkeit
- Die These wird mit dem Argument bestritten, daß
auch kurzfristige Ereignisse langfristige
Wirkungen zeitigen können. Es gibt dabei eine Art
Sperrklinkeneffekt für un (Hysteresis). - Beispiel 1 Eine Rezession verursacht
Arbeitslosigkeit Arbeitslose verlieren
berufsbezogene Qualifikationen, was ihre
Wiederbeschäftigung nach der Rezession erschwert.
33Hysteresis und Hypothese der natürlichen
Arbeitslosigkeit
- Beispiel 2 Eine Rezession verursacht
Arbeitslosigkeit Arbeitslose verlieren den
Einfluß auf die Lohnbildung (Insider werden zu
Outsidern), die Reallöhne können daher dauerhaft
über dem Gleichgewichtsniveau liegen, was den
Wiedereintritt der Arbeitslosen in das
Berufsleben erschwert (Wartearbeitslosigkeit).
34Inflationsträgheit und Hysteresis
un1
un2
un3
?2
?1
?3
35Schematischer Verlauf der Phillips-Kurve in der
BRD
- Die Drehung im Uhrzeigersinn legt nahe, daß auf
expansive Konjunkturprogrammetatsächlich
inflationäre Tendenzen folgen.
?
Die Verschiebung nach rechts legt Hysteresis nahe.
u
36Zusammenfassung
- Die Modelle zur Erklärung des Gesamtangebots
gehören zu den umstrittensten der Makroökonomie. - Wie bilden sich Inflationserwartungen?
- Gibt es überhaupt rationale Erwartungen?
- Welchen Einfluß hat Wirtschaftspolitik auf die
Erwartungsbildung? - Wie relevant ist das Phänomen der Hysteresis?
- Ebenso umstritten ist die Frage, ob die Politik
versuchen soll, die Wirtschaft zu stabilisieren.
37Zusammenfassung
- Die vier wichtigsten Erkenntnisse der
Makroökonomie sind folgende (Mankiw) - Langfristig bestimmt die Produktionskapazität
eines Landes den Lebensstandard seiner Bürger. - Kurzfristig kann die Produktion mit der
Gesamtnachfrage variieren. - Langfristig bestimmt die Geldmenge das
Preisniveau, hat aber keinen Einfluß auf u. - Der Tradeoff zwischen Inflation und
Arbeitslosigkeit besteht nur kurzfristig.
38Weitere Probleme der Makrotheorie
- Der Zusammenhang zwischen makro-ökonomischen
Anpassungsprozessen und Finanzmärkten ?
Geldtheorie - Der Einfluß internationaler Wirtschafts-beziehunge
n ? Währungstheorie - Die Analyse und der Einfluß der Staats-tätigkeit
und ihrer Finanzierung ? Finanzwissenschaft
39Ende der Veranstaltung
- Ich bedankemich für Ihre Aufmerksamkeit und
wünsche viel Erfolg bei der Klausur.