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8. IP Multicast

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8. IP Multicast Problem: ein Sender m chte die gleichen Daten an eine Menge von Empf nger schicken. Die Menge von Empf ngern bezeichnet man als multicast Gruppe. – PowerPoint PPT presentation

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Title: 8. IP Multicast


1
8. IP Multicast
  • Problem ein Sender möchte die gleichen Daten an
    eine Menge von Empfänger schicken. Die Menge von
    Empfängern bezeichnet man als multicast Gruppe.
  • Unterschied zum Broadcast beim Broadcast werden
    die gleichen Daten an alle Stationen im Netz
    geschickt.
  • Anwendungsbeispiele
  • Videokonferenzen
  • Radio/Fernsehen über das Internet
  • Web-Caching
  • Netzwerkbasierte Computerspiele
  • Börsenticker
  • Wie realisiert man so etwas effizient?

2
IP Unicast für Gruppen-Kommunikation?
  • Probleme
  • Ineffizient.
  • Hohe Verzögerungszeiten, da der Sender ein Paket
    für jeden Empfänger auf die Leitung geben muss.

3
IP Multicast - Idee
  • Multicast ist eine Technologie, bei der
    Datenpakete an mehrere Empfänger gesendet werden.
  • Bei Multicast soll über jede Schicht 2 Verbindung
    nur eine Kopie des Paketes verschickt werden.
  • Bei Bedarf wird das Paket von den Routern
    dupliziert.

4
IP Multicast Konzept
  • Ein Sender schickt Pakete an eine multicast
    Adresse 224.0.0.0 239.255.255.255.
  • Eine multicast Adresse identifiziert eine
    multicast Gruppe (von Empfängern).
  • Ein Empfänger teilt den lokalen Routern mit, dass
    er die Pakete einer multicast Adresse empfangen
    möchte.
  • Multicast fähige Router arbeiten mit Hilfen von
    multicast Routing Protokollen zusammen, um die
    Pakete effizient vom Sender zu allen Empfängern
    zu befördern.
  • IP Multicast ist anonym, d.h. ein Sender kennt
    die Empfänger nicht.
  • Multicast Adressen bezeichnen eine (dynamische)
    Gruppe von Empfängern und sagen nichts darüber
    aus, wo diese Empfänger zu finden sind!

5
Multicast Unterstützung im Endsystem
  • Problem welche Schicht 2 Adresse bekommen
    multicast Daten? Problematisch, da eine multicast
    Adresse ja kein Endsystem adressiert.
  • Vorgehen zur Adressabbildung von einer multicast
    Adresse auf eine Schicht 2 Adresse
  • Die Schicht 2 Adresse wird algorithmisch aus der
    multicast Adresse abgeleitet. Dabei ist ein
    gewisser Adressraum von Schicht 2 Adressen für
    multicast reserviert.
  • Bei Ethernet werden die unteren 24 Bit der
    multicast Adresse mit einem festen 24 Bit Präfix
    versehen.
  • Wenn eine Anwendung einer multicast (Empfänger)
    Gruppe beitreten möchte, dann instruiert sie die
    Netzwerkkarte, Pakete mit der entsprechenden
    Schicht 2 Adresse zu empfangen.
  • Dies führt dazu, dass ein lokaler Router die
    Pakete für eine multicast Gruppe nur einmal in
    das lokale Netz weiterleiten muss, selbst wenn es
    dort mehrere Empfänger gibt.

6
Multicast Unterstützung im Endsystem
  • Problem wie erfährt ein lokaler Router, dass
    sich ein Empfänger für eine gewisse multicast
    Gruppe in einem angeschlossenen Sub-Netz
    befindet?
  • Nur wenn er diese Information besitzt, kann der
    Router mit anderen Routern zusammenarbeiten um
    den Empfänger mit den gewünschten Daten zu
    versorgen.
  • Lösung es gibt ein spezielles Protokoll, mit dem
    Empfänger signalisieren, dass sie den Empfang der
    Daten wünschen, die an eine gewissen multicast
    Adresse gesendet werden Internet Group
    Management Protocol (IGMP)

7
IGMPv1
  • S. Deering. Host Extensions for IP Multicasting.
    RFC 1112. 1989.
  • IGMP wird ausschließlich zwischen Endsystemen und
    deren lokalen Router verwendet, nicht zum Routing
    im Inneren des Netzes.
  • IGMP Membership Queries
  • Werden von Routern an die all Hosts multicast
    Gruppe geschickt (224.0.0.1), dies ist eine
    Gruppe die niemals das lokale Netz verlässt.
  • Sind eine Aufforderung an alle Endsysteme es
    sollen die multicast Adressen gemeldet werden,
    für die Empfänger im lokalen Netz vorhanden sind.

8
IGMPv1
  • IGMP Membership Reports
  • Als Antwort auf einen IGMP Membership Query
    generiert ein Endsystemen für jede multicast
    Adresse, an der sie interessiert ist, einen IGMP
    Membership Report. Diese wird ebenfalls an die
    all Hosts multicast Gruppe geschickt.
  • Um eine Explosion von Membership Reports zu
    vermeiden werden diese nicht sofort gesandt,
    sondern um eine zufällige Zeitspanne verzögert.
    Wenn ein anderes Endsystem die gleiche Adresse
    früher nachfragt, dann sendet man nichts.
  • Erhält ein Router für eine multicast Adresse
    wenigstens einen Report, dann leitet er Daten für
    diese multicast Adresse in das lokale Netz
    weiter.
  • Erhält ein Router für eine multicast Adresse eine
    bestimmte Anzahl von Queries lang keinen Report,
    dann wird das Weiterleiten eingestellt.

9
IGMPv2
  • W. Fenner. Internet Group Management Protocol
    Version 2. RFC 2236, 1997.
  • Ein Problem mit IGMPv1 ist, dass es lange dauern
    kann, bis ein Router erkennt, dass kein Empfänger
    mehr für eine multicast Gruppe im LAN vorhanden
    ist.
  • Dies liegt daran, dass ein Router mehrere
    erfolglose Queries abwartet bevor Daten für eine
    multicast Adresse nicht mehr weitergeleitet
    werden. Dies soll verhindern, dass ein einzelner
    Paketverlust die Weiterleitung beendet.
  • IGMPv2 beinhaltet eine Mechanismus, mit dem sich
    Empfänger explizit abmelden können. Dieser
    Mechanismus ist recht komplex, da verhindert
    werden muss, dass ein Empfänger, der sich
    abmeldet, andere Empfänger im selben LAN stört.

10
IGMPv3
  • B. Cain, S. Deering, I. Kouvelas, and A.
    Thyagarajan. Internet Group Management Protocol
    Version 3. Internet Draft. 2000. Work in
    Progress.
  • In IGMPv1 und IGMPv2 leitet ein Router alle Daten
    weiter, die von beliebigen Sendern an eine
    gegebenen multicast Adresse gesendet werden.
  • Dies kann unter Umständen nicht wünschenswert
    sein.
  • IGMPv3 erweitert IGMPv2 um die Funktionalität,
    dass Endsysteme die Sender einschränken können,
    von denen Sie Daten auf einer multicast Adresse
    empfangen wollen.

11
Interior Gateway Multicast Routing
  • Problem wie arbeiten die Router im Inneren des
    Netzes zusammen um die Pakete von dem/den
    Sender(n) an die Empfänger weiterzuleiten?
  • Prinzipiell geht es beim Multicast Routing darum
    einen Baum aufzubauen, auf dessen Kanten die
    Pakete weitergeleitet werden und an dessen Knoten
    die Pakete kopiert werden.
  • Multicast Routing
  • DVMRP
  • MOSPF
  • PIM-SM
  • PIM-DM
  • CBT

12
Multicast Routing Flooding
  • Prinzipielle Idee beim Flooding (Fluten) ist das
    folgende
  • Jedes Paket wird von jedem Router auf alle Links
    weitergeleitet auf denen es nicht angekommen ist.
  • Dies geschieht für jedes Paket nur einmal um
    Schleifen zu vermeiden. D. h. kommt ein Paket zum
    zweiten mal an einem Router an, dann wird es
    verworfen.
  • Problem
  • Man muss sich Pakete merken!
  • Kein multicast routing sondern Fluten!
  • Nur geeignet, wenn die überwältigende Mehrheit
    aller Stationen in einem Netz Interesse an den
    Daten haben.

13
Beispiel
From C to
Link
Cost
From A to
Link
Cost
From E to
Link
Cost
C
local
0
A
local
0
E
local
0
B
2
1
B
1
1
B
4
1
A
2
2
D
3
1
A
4
2
E
5
1
D
6
1
C
1
2
D
5
2
C
5
1
E
1
2
From B to
Link
Cost
From D to
Link
Cost
B
local
0
D
local
0
A
C
B
1
2
A
1
1
A
3
1
D
1
2
B
3
2
3
4
5
C
2
1
E
6
1
D
E
6
E
4
1
C
6
2
14
Multicast Routing Reverse-Path-Forwarding (RPF)
  • Idee wenn ein Distanz-Vektor Protokoll (z.B.
    RIP) für unicast verwendet wird, dann haben wir
    schon wichtige Informationen über die Topologie
    des Netzes. Diese sollten wir nutzen!
  • Bei RPF wird ein eingehendes multicast Paket nur
    dann weitergeleitet, wenn es auf dem Link
    empfangen wurde, der den kürzesten Weg zum Sender
    darstellt.
  • Ansonsten funktioniert RPF wie Flooding.

15
Beispiel
From C to
Link
Cost
From A to
Link
Cost
From E to
Link
Cost
C
local
0
A
local
0
E
local
0
B
2
1
B
1
1
B
4
1
A
2
2
D
3
1
A
4
2
E
5
1
D
6
1
C
1
2
D
5
2
C
5
1
E
1
2
From B to
Link
Cost
From D to
Link
Cost
B
local
0
D
local
0
A
C
B
1
2
A
1
1
A
3
1
D
1
2
B
3
2
3
4
5
C
2
1
E
6
1
D
E
6
E
4
1
C
6
2
16
RPF
  • RFP verbessert den Flooding Ansatz, es müssen
    keine zusätzlichen Informationen im Router
    gespeichert werden.
  • Aber RPF ist immer noch ein Ansatz für Broadcast
    und nicht für Multicast. Die Hauptnachteile
    bleiben also bestehen.

17
Multicast RoutingReverse Path Broadcast (RPB)
  • Beim reverse Path Broadcast wird wir RPF
    verbessert, indem Pakete nur auf diejenigen Links
    weitergeleitet, die für den empfangenden Router
    auf den kürzesten Weg zum Sender liegen.
  • Dies erfordert, dass ein Router Informationen von
    seinen Nachbarn bekommt, ob er für ein bestimmtes
    Ziel für diesen Nachbarn auf dem kürzesten Weg
    liegt.
  • Diese Information erhält man beispielsweise über
    Poison-Reverse Wenn man von einem Nachbarn einen
    poison reverse Eintrag bekommt, dann ist klar,
    dass man für diesen Nachbarn auf dem kürzesten
    Weg zum betreffenden Eintrag liegt.
  • Wir betrachten die vorhergehende Situation für
    RPB.
  • RPB verbessert Flooding weiter indem die Anzahl
    der Nachrichten reduziert wird. Das Hauptproblem
    bleibt jedoch bestehen. Es ist immer noch ein
    Broadcast Protokoll.

18
Beispiel
From C to
Link
Cost
From A to
Link
Cost
From E to
Link
Cost
C
local
0
A
local
0
E
local
0
B
2
1
B
1
1
B
4
1
A
2
2
D
3
1
A
4
2
E
5
1
D
6
1
C
1
2
D
5
2
C
5
1
E
1
2
From B to
Link
Cost
From D to
Link
Cost
B
local
0
D
local
0
A
C
B
1
2
A
1
1
A
3
1
D
1
2
B
3
2
3
4
5
C
2
1
E
6
1
D
E
6
E
4
1
C
6
2
19
Multicast RoutingTruncated Reverse Path
Broadcast (TRPB)
  • Truncated Reverse Path Broadcast erweitert RPB um
    die Eigenschaft, daß Router die Daten nur in
    Subnetze weiterleiten, die wenigstens einen
    Empfänger haben.
  • Dies wird mit Hilfe von IGMP festgestellt.
  • Ansonsten funktioniert TRPB wie RPB, ist also
    immer noch ein Broadcast Protokoll.

20
Multicast Routing Reverse Path Multicasting
(RPM)
  • Die Hauptidee bei RPM ist, dass Teilbäume, die
    keine Empfänger beinhalten abgeschnitten werden
  • Wenn ein Router ein Blatt Router ist er also
    keine Kinder im multicast Baum hat
  • Wenn kein Teilnehmer im LAN an der Übertragung an
    die multicast Gruppe interessiert ist, dann
    sendet der Router eine Pruning Nachricht an
    seinen Eltern-Router. Der Eltern-Router wird
    daraufhin aufhören, Daten für diese multicast
    Gruppe an diesen Router weiterleiten.
  • Wenn ein Router ein Eltern-Router ist er also
    Kinder im multicast Baum hat
  • Wenn er von allen Kindern eine Pruning Nachricht
    bekommen hat und selbst keine Endsysteme bedient,
    dann schickt er eine Pruning Nachricht an seinen
    eigenen Eltern-Router.

21
RPM Pruning Beispiel
A
C
B
1
2
A
C
B
1
2
3
4
5
3
4
TRPB Baum
D
E
6
D
E
Wenn in den lokalen Netzen von C, E und B keine
Empfänger sind
Prune
A
C
B
1
2
3
4
Prune
D
E
22
RPM
  • Router speichern die Informationen über die
    abgeschnittenen Teilbäume. Dabei ist ein Eintrag
    pro multicast Gruppe und Kind Router
    erforderlich.
  • Was passiert wenn ein neuer Empfänger in einem
    Teilbaum hinzukommt, der abgeschnitten ist?
  • Die Einträge in den Routern haben nur eine
    gewisse Lebenszeit. Danach wird der Eintrag
    gelöscht und der abgeschnittene Teilbau wieder
    mit Paketen für die multicast Gruppe geflutet.
  • Die Länge der Lebenszeit ist ein trade-off
    zwischen der Verzögerung bis ein Empfänger die
    multicast Daten erhält wenn er in einem
    abgeschnittenen Teilbaum ist und der Häufigkeit
    mit der Pakete geflutet werden.

23
RPM Bewertung
  • Bei RPM wird die Struktur der Empfängergruppe
    explizit verwendet. RPM ist ein multicast Routing
    Verfahren.
  • RPM ist nicht gut geeignet für multicast Gruppen,
    bei denen nur ein kleiner Teil der Netze einen
    Empfänger für eine gegebene multicast-Gruppe
    enthält (sparse multicast Tree), da von Zeit zu
    Zeit geflutet wird.
  • RPM skaliert nicht gut, da in den Routern für
    jeden Nachbar Informationen gehalten werden muss,
    falls dieser KEINE Daten einer bestimmten Sitzung
    erhalten möchte.

24
Distance Vector Multicast Routing Protocol (DVMRP)
  • T. Pusateri. Distance Vector Multicast Routing
    Protocol. Internet Draft. 2000. Work in
    Progress.Es empfiehlt sich die Seiten 1-7 zu
    lesen!
  • DVMRP ist eines der multicast Protokolle, die
    über eine längere Zeit im Internet verwendet
    wurden und noch heute verwendet werden.
  • DVMRP benutzt Prizipien von RPM und entwickelt
    diese weiter.
  • DVMRP benutzt eine eigenen Routing Tabelle, die
    unabhängig von der unicast Routing Tabelle ist.
  • DVMRP benutzt zur Bestimmung der Routing Tabelle
    ein Verfahren, welches an RIP angelehnt ist.

25
DVMRP Aufbau der Routing Tabelle
  • Die Routing Tabelle wird analog zu RIP
    konstruiert, indem Distanzvektoren versandt
    werden.
  • Man verwendet eine eigene Routing Tabelle weil
    dies ermöglicht, dass unicast und multicast
    Verkehr unterschiedlich geroutet wird. Dies ist
    sinnvoll, da zur Zeit noch viele (multicast)
    Tunnel vorhanden sind.
  • Poison Reverse spielt eine besondere Rolle es
    wird verwendet um festzustellen ob man für einen
    Nachbar Router auf dem kürzesten Weg zu einem
    Ziel liegt. Um diese Information von einer
    unendlichen Strecke zu unterscheiden wird bei
    Poison Reverse unendlich Distanz verschickt
    (anstelle von unendlich).
  • Diese Informationen werden unabhängig von den
    multicast Gruppen gespeichert und aktualisiert.

26
DVMRP Pruning und Grafting
  • DVMRP verwendet Pruning mit periodischem
    Broadcast wie bei RPM.
  • Um einen Sender jederzeit eingliedern zu können
    besteht die Möglichkeit Grafting durchzuführen.
  • Dabei schickt ein Router der die Daten für eine
    bestimmte multicast Gruppe bekommen möchte eine
    explizite Grafting Nachricht an seinen
    Eltern-Router. Dieser forwarded dann die Daten
    wieder zu diesem Kind.
  • Grafting erfolgt rekursiv, wenn der Eltern-Knoten
    ebenfalls die Daten für eine multicast Gruppe
    nicht mehr erhält, da er sie mittels Pruning
    abbestellt hat.

27
DVMRP Beispiel
  • Als Java Applett
  • http//www-mm.informatik.uni-mannheim.de/veranstal
    tungen/animation/routing/ripdvmrp/

28
DVMRP - Bewertung
  • DVMRP hat im wesentlichen die gleichen
    Eigenschaften wie RPM.

29
Multicast OSPF (MOSPF)
  • J. Moy. Multicast Extensions to OSPF. RFC 1584.
    1994.
  • MOSPF ist eine Erweiterung von OSPF, die
    multicast ermöglicht. D.h. um MOSPF einsetzten zu
    können muss OSPF im unicast routing verwendet
    werden.

30
OSPF Wiederholung Datenbank
A
C
B
1
2
3
4
5
D
E
6
Karte/Datenbank
From
Link
Cost
From
From
Link
Cost
From
Number
Number
A
1
1
B
C
5
1
E
1
1
A
3
1
D
D
3
1
A
1
1
B
1
1
A
D
6
1
E
1
1
B
2
1
C
E
4
1
B
1
1
B
4
1
E
E
5
1
C
1
1
C
2
1
B
E
6
1
D
1
1
31
OSPF Wiederholung Lokale Berechnung der
Routing Tabelle
Achtung! Nun repräsentieren die Zahlen die
Distanz ( Verzögerung, Kosten, etc.) zwischen
zwei Knoten.
A
C
B
1
5
2
2
1
D
E
2
EA, B, D, E OA-D-E-4, A-B-E-C-4,
A-B-C-6 Kürzeste Pfade A-B-1, A-D-2, A-B-E-3
EA OA-B-1, A-D-2
Achtung 2 Schritte!!! EA, B, C, D,
E OA-B-C-6 Kürzeste Pfade A-B-1, A-D-2,
A-B-E-3, A-B-E-C-4
EA, B OA-D-2, A-B-E-3, A-B-C-6 Kürzeste
Pfade A-B-1
EA, B, D OA-B-E-3, A-D-E-4,
A-B-C-6 Kürzeste Pfade A-B-1, A-D-2
Dann noch 1 weiterer Schritt bis zum Ende!
32
MOSPF
  • In OSPF werden link-state Advertisements
    verschickt (im Netz geflutet), so daß jeder
    Router die vollständige Topologie des Netzes
    kennt.
  • Bei MOSPF wird zusätzlich die Information über
    die Gruppenmitgliedschaften im Netz geflutet, so
    dass jedem Router für jede Multicast Gruppe
    bekannt ist, welche anderen Router im Netz lokale
    Teilnehmer als Empfänger für diese Multicast
    Gruppe haben.
  • Dann wird der Dijkstra Algorithmus verwendet um
    für einen Sender den Multicast Baum zu bestimmen.
    Dies geschieht in jedem Router und führ in allen
    Routern zum selben Baum.
  • Der Baum wird dann mit Hilfe der zusätzlichen
    Informationen über die Gruppenmitgliedschaft
    zurechtgestutzt (ge-pruned).

33
MOSPF Pruning
A
C
B
1
5
A
C
B
1
2
2
2
2
1
1
D
E
2
D
E
Kürzeste Pfade aus OSPF A-B-1, A-D-2, A-B-E-3,
A-B-E-C-4
Dann wird gepruned d.h. die Knoten, die keine
Lokalen Teilnehmer haben und die nicht zum
Weiterleiten im Baum benötigt werden, werden
entfernt A-B-1, A-D-2, A-B-E-3, A-B-E-C-4
34
MOSPF - Bewertung
  • MOSPF verhindert das regelmäßige Fluten und
    Zurechtstutzen des multicast Baumes.
  • Aber MOSPF skaliert (wie DVMRP) schlecht
  • Wie DVMRP wird ein Multicast Baum pro Sender und
    Gruppe gebildet.
  • Für jede Gruppe muss jeder Router für jeden
    anderen Router im Netzt speichern, ob dieser an
    der Gruppe interessiert ist.
  • Gruppenmitgliedschaft wird im ganzen Netz
    geflutet.

35
Protocol Independent Multicast Sparse Mode
(PIM-SM)
  • B. Fenner, M. Handley, H. Holbrook, I. Kouvelas.
    Protocol Independent Multicast Sparse Mode
    (PIM-SM) Protocol Specification (Revised),
    Internet Draft, 2002.
  • PIM-SM geht davon aus, dass Routing Tabellen
    existieren.
  • Für diese Routing Tabellen können z.B. die durch
    unicast Routing gewonnenen Informationen
    verwendet werden. Oder es kann ein dediziertes
    Protokoll (wie in DVMRP) benutzt werden.
  • PIM-SM geht davon aus, dass jeder Eintrag in
    diese Routing Tabelle zu einem multicast-fähigem
    Router führt.

36
PIM-SM Prinzipielle Idee
  • In PIM-SM wird für jede Multicast-Gruppe ein
    gemeinsamer Multicast-Baum für alle Sender
    aufgebaut.
  • Die Wurzel dieses Baumes heißt Rendezvous Point
    (RP) oder Rendezvous Router.
  • In einer Domäne gibt es gewöhnlich mehrere
    Kandidaten für RPs.
  • Für eine gegebene Multicast-Adresse wird ein RP
    durch eine Abbildung der Adresse mittels einer
    Hash-Funktion bestimmt. D.h. für eine Multicast
    Adresse gibt es in einer Domäne genau einen RP.
  • Sender schicken ihre Daten an den RP, dieser
    leitet sie auf den Gruppen spezifischen Multicast
    Baum (,G) zu den Empfängern.
  • Empfänger können die Bildung eines
    Sender-Spezifischen Baumes (S,G) einleiten, um
    die Effizienz zu erhöhen.

37
PIM-SM Funktionsweise
  • Die Funktionsweise wird beschrieben in den Folien
    von Mark Handley
  • http//www.aciri.org/mjh/slides/mci/
  • Seiten 14-22
  • Dieser Foliensatz ist sehr interessant und
    empfehlenswert, 180 Seiten Multimedia
    Kommunikation!
  • Den ganzen Foliensatz gibt es auch als
    Postscripthttp//www.aciri.org/mjh/mci.ps.gz

38
Weitere Ansätze zum Interior Gateway Multicast
Routing
  • PIM-Dense Mode (PIM-DM) ähnlich zu DVMRP, für
    dicht besetzte Multicast Bäume.
  • Core Based Trees (CBT) hier wird (ähnlich zu
    PIM-SM) ein gemeinsamer Multicast Baum für alle
    Sender verwendet. Dieser Baum ist bidirektional,
    d.h. er wird auch benutzt um Daten von Sendern zu
    Rendezvous-Stelle weiterzuleiten.

39
Exterior Gateway Multicast Routing
  • Die bisher vorgestellten Multicast Routing
    Verfahren werden innerhalb einer Domäne
    verwendet.
  • Diese kann zum Beispiel einen Teil eines Landes
    umfassen (z.B. alle Unis in Baden-Württemberg).
  • Die Verfahren sind ungeeignet für einen
    Welt-weiten oder Kontinent-weiten Einsatz
  • DVMRP Fluten im gesamten Internet ist
    ausgeschlossen.
  • MOSPF Link-State Infos über das gesamte Internet
    sind nicht handhabbar.
  • PIM-SM Die Verwaltung der Rendezvous Stellen ist
    auf globaler Ebene nicht möglich.
  • Daher gibt es analog zu BGP auch Exterior Gateway
    Protocols für Multicast

40
Multicast Source Discovery Protocol (MSDP)
  • D. Farinacci, et. Al. Multicast Source Discovery
    Protocol (MSDP), Internet Draft, 2000.
  • MSDP ist ein Exterior Gateway Protocol für
    PIM-SM.
  • MSDP verwendet für die Signalisierung eine
    Erweiterung von BGP (MBGP)T. Bates, et. Al.
    Multiprotocol Extensions for BGP-4, RFC 2858.
    2000.
  • MBGP verallgemeinert BGP, so dass mehrere Schicht
    3 Protokolle parallel BGP benutzen können (z.B.
    auch IPv6)
  • MSDP ist eines dieser Schicht 3 Protokolle.

41
MSDP Problem
  • In PIM-SM schickt ein Sender seine Daten zunächst
    an einen Rendezvous Router, der sie dann im
    Multicast Baum verteilt.
  • Verschiedenen administrative Domänen haben
    jeweils einen eigenen Satz von Rendezvous
    Routern.
  • Jeder Sender sendet an den Rendezvous Router in
    seiner Domäne.
  • Grundlegendes Problem wie erfährt man von
    Sendern in anderen administrativen Domänen?
  • Ist dieses Problem gelöst, dann kann ein
    Rendezvous Router in einer Domäne den Rendezvous
    Router eines Senders in einer anderen Domäne
    kontaktieren und sich in den Multicast Baum
    einklinken um dann selbst die Daten
    weiterzuleiten.
  • Danach funktioniert alles wie gehabt, d.h. es
    kann ein Sender spezifischer Baum aufgebaut
    werden.

42
MSDP Beispiel
Rendezvous Router
Rendezvous Router
Sender
Empfänger
Empfänger
Empfänger
PIM-SM Domäne
PIM-SM Domäne
43
MSDP Wie erfährt man die Präsenz von Sendern in
anderen Domänen?
  • Die Rendezvous Router aller Domänen unterhalten
    sich untereinander mit Hilfe von MSDP.
  • Wann immer ein Rendezvous Router einen Sender in
    der eigenen Domäne entdeckt wird dies per Reverse
    Path Broadcast mitgeteilt.
  • Diese Ankündigung wird periodisch wiederholt,
    solange der Sender vorhanden ist.
  • MSDP benutzt hierzu TCP Verbindungen zwischen den
    Rendezvous Routern verschiedener Domänen.

44
Border Gateway Multicast Protocol (BGMP)
  • D. Thaler, D. Estrin, D. Meyer. Border Gateway
    Multicast Protocol (BGMP). Internet Draft.
    Work-in-Progress. 2000.
  • BGMP ist ein Multicast Exterior Gateway Protocol
    welches mit beliebige Multicast Interior Gateway
    Protocols (M-IGP) zusammenarbeiten kann.
  • Wie in MSDP wird davon ausgegangen, daß ein
    geeignetes (unicast) Exterior Gateway Protocol
    (z.B. MBGP) vorhanden ist, welches die
    Routingtabellen für jeden BGMP Router bestimmt.
  • BGMP ist dann verantwortlich für die Baumbildung
    und das geeignete Weiterleiten der Pakete auf der
    Basis der Informationen die das (unicast)
    Exterior Gateway Protocol zur Verfügung stellt.

45
BGMP Prinzipielle Idee
  • BGMP ist ein Protokoll, welches normalerweise
    einen einzigen Multicast Baum (,G) für eine
    Multicast-Gruppe aufbaut.
  • Dieser ähnelt dem von PIM-SM.
  • Bei BGMP wird der Multicast-Adressraum in
    disjunkte Teile zerlegt und jeder Teil einer
    Domäne zugeordnet.
  • Eine Domäne ist Rendezvous Stelle für die
    Multicast-Gruppen, die die ihr zugeordneten
    Multicast-Adressen verwenden. Dies ist analog zum
    Rendezvous Router in PIM-SM.
  • BGMP kann Sender Spezifische (S,G) Bäume
    aufbauen, dies wird aber nur dann verwendet, wenn
  • ein M-IGP (S,G) Bäume verwendet (machen z. Zeit
    alle gängigen M-IGPs) und
  • der (,G) Baum einen anderen BGMP Router
    verwendet als der (S,G) Baum verwenden würde.

46
BGMP - Beispiel
  • Die Funktionsweise wird beschrieben in den Folien
    von Mark Handley
  • http//www.aciri.org/mjh/slides/mci/
  • Seiten 23-28

47
IP Multicast Scoping
  • Es ist im allgemeinen nicht erwünscht, dass die
    Daten eines Senders weltweit verbreitet werden
  • Unnötiger Datenverkehr für flood prune Ansätze.
  • Multicast Adressen werden weltweit für eine
    Sitzung blockiert.
  • Daher verwendet man multicast scoping, dabei legt
    der Sender fest, in welcher Region seine
    Empfänger sind. D.h. er macht eine Aussage
    darüber wie weit seine Daten sich im Netz
    ausbreiten dürfen.
  • Es gibt 2 Ansätze für multicast scoping
  • TTL Scoping
  • Administrative Scoping

48
TTL Scoping
  • Bei TTL scoping wird das TTL Feld benutz um
    Regionen voneinander abzugrenzen.
  • Wie bei unicast wird in IP multicast die TTL
    eines Paketes um 1 in jeden Router dekrementiert.
  • Für spezielle links kann in den Routern ein
    minimaler TTL Wert eingestellt werden, den ein
    multicast Paket haben muss, damit es über diesen
    Link weitergeleitet wird. Hat ein multicast
    Pakete eine kleinere TTL so wird es nicht über
    diesen Link weitergeleitet.
  • Typische Werte
  • Tunnel zwischen EU Ländern 48
  • Tunnel zu anderen Kontinenten 64

49
TTL Scoping Problem
  • Mit TTL-Scoping können nur ineinander liegende
    Regionen abgegrenzt werden. Die folgende
    Abgrenzung ist nicht möglich

Scope B
Scope A
Scope AB
50
Administrative Scoping
  • Bei administrative scoping werden die Multicast
    Adressen die vom scoping betroffen sein sollen
    von den Routern die auf der Grenze einer Region
    liegen nicht weitergeleitet.
  • So kann man beliebige Bereiche aufbauen.
  • Die Multicast Adressen, die dem administrative
    scoping unterliegen werden entsprechen
    administratively scoped multicast addresses
    genannt. Diese sind zur Zeit 239.0.0.0 bis
    239.255.255.255.
  • TTL Scoping wird für alle übrigen multicast
    Adressen verwendet.

51
Administrative Scoping Probleme
  • Man sieht einem Paket nicht an, wie weit es
    weitergeleitet wird. Das wissen nur die Router an
    der Grenze einer Zone.
  • Auch der Sender benötigt explizites Wissen über
    die Zuordnung von Zonen und Adressen.
  • Zonen, die sich überschneiden müssen disjunkte
    Adressen besitzen. Dies ist ein nicht einfach zu
    lösendes administratives Problem.
  • Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Router falsch
    konfiguriert wird. Bei TTL scoping wird das Paket
    i. d.R. spätestens an der nächst höheren Grenze
    verworfen (Ländergrenze falsch konfiguriert -gt an
    der Grenze Europas wird das Paket verworfen). Bei
    administrative scoping ist es möglich, dass ein
    Paket durch eine falsch konfigurierten Router
    weltweit verbreitet wird.

52
Wie finden sich Sender und Empfänger?
  • Für diese Aufgabe wird das Session Announcement
    Protocol (SAP) verwendet.
  • M. Handley, C. Perkins, E. Whelan. Session
    Announcement Protocol. RFC 2974. 2000.
  • Die Idee von SAP ist, daß die Beschreibung von
    Sitzungen (verwendete Adressen, TTL,
    Medienkodierung, etc.) in Regelmäßigen Abständen
    auf einer speziellen Multicast Gruppe angekündigt
    werden. In IPv4 ist dies 224.2.127.254.
  • Diese Ankündigung wird von einer Anwendung
    generiert (z.B. von dem Session DiRectory tool
    SDR) und mit dem TTL scope der angekündigten
    Sitzung verschickt.
  • Um die Belastung des Netzes gering zu halten ist
    die Frequenz der Ankündigungen invers
    proportional zu der Anzahl aller Ankündigungen
    auf der speziellen Multicast Gruppe.

53
Wie sehen Sitzungsankündigungen aus?
  • Das Format der Sitzungsankündigungen die mit SAP
    verschickt werden ist als Session Description
    Protocol (SDP) spezifiziert.
  • M. Handley, V. Jacobson. SDP Session Description
    Protocol. RFC 2327. 1998.
  • SDP kann durch SAP transportiert werden.
  • SDP kann auch für andere Zwecke eingesetzt
    werden, z.B. für das direkte (Punkt-zu-Punkt)
    Einladen von Sitzungsteilnehmern.

54
SDP und SAP
  • ... werden wiederum sehr schön im Foliensatz von
    Mark Handley beschrieben
  • http//www.aciri.org/mjh/slides/mci/
  • Seiten 61-69

55
Multicast Address Allocation
  • Auch mit SAP/SDP stellt sich noch die Frage, wie
    derjenige, der eine Sitzung ankündigt eine
    geeignete Multicast Adresse auswählt.
  • Dies ist ein aktuelles Forschungsgebiet, es gibt
    noch keine allgemein anerkannte Vorgehensweise.
  • Diese Fragestellung wird in der MALLOC WG
    (Multicast Address Allocation) der IETF
    bearbeitet.
  • Es gibt eine Reihe von RFCs/Internet Drafts über
    dieses Themengebiet, die wir im Folgenden
    behandeln werden.

56
Internet Multicast Address Allocation
Architecture
  • D. Thaler, M. Handley, D. Estrin. The Internet
    Multicast Address Allocation Architecture.
    Internet Draft. Work-In-Progress. 2000.
  • Die Allokation von multicast Adressen erfolgt mit
    Hilfe einer 3-stufigen Architektur
  • Host-Server für die Nachfrage von Adressen
  • Intradomain Server-Server für die Koordination
    von Servern innerhalb einer Domäne
  • Interdomain Server-Server für die Koordinierung
    von Servern verschiedener Domänen
  • Die Benutzung einer multicast Adresse kann in
    zwei Dimensionen begrenzt sein
  • Zeitlich Startzeitpunkt/Endzeitpunkt
    (möglicherweise unendlich) der Benutzung
  • Räumlich durch multicast scoping (bei der
    Internet Multicast Address Allocation
    Architecture werden nur administratively scoped
    multicast addresses vergeben!)

57
Anforderungen an Multicast Address Allocation
  • Robustheit / Verfügbarkeit man sollte immer in
    der Lage sein, eine multicast Adresse zu
    erhalten.
  • Minimale Verzögerung die Verzögerungszeit, bis
    man eine multicast Adresse erhält sollte gering
    sein (wenige Sekunden).
  • Geringe Wahrscheinlichkeit für Mehrfachvergabe
    die Wahrscheinlichkeit, dass es einen
    Adresskonflikt wegen Mehrfachvergabe der gleichen
    Adresse gibt sollte gering sein.
  • Gute Ausnutzung des Adressraumes multicast
    Adresse sind eine begrenzte Resource
    (insbesondere in IPv4). Sie sollte effizient
    genutzt werden.

58
Anforderungen an Multicast Address Allocation
  • Insbesondere die letzten beiden Kriterien sind
    konfliktionär wenn man die Ausnutzung des
    Adressraumes optimiert, dann erhöht man die
    Wahrscheinlichkeit für Adresskonflikte.
  • Man hat sich entschieden die gute Ausnutzung des
    Adressraumes zu bevorzugen. D.h. es kann in
    Ausnahmefällen zu Adresskonflikten kommen.
  • Bei Adresskonflikt Ignorieren der Sender die
    nicht relevant sind (wird von IGMPv3 und
    geeigneten multicast routing Verfahren
    unterstützt).
  • Dazu muss die Anwendung feststellen können, dass
    ein Konflikt vorliegt (unter Umständen nicht so
    einfach, z.B. 2 Videokonferenzen mit denselben
    Tools).

59
Arten der Multicast Address Allocation
  • Static statisch allokierte Adressen werden für
    bestimmte Zwecke vergeben. Beispiele sind
    224.0.1.1 für NTP oder 224.2.127.254 für SAP.
    Diese Zuordnung wird von der IANA durchgeführt.
  • Scope Relative In jedem scope (administratively
    scoped multicast addresses) sind die oberen 256
    Adressen für diese Allokationsart reserviert. Sie
    wird verwendet wenn Dienste auf einer
    wohlbekannten Adresse für jeden Scope angeboten
    werden. Die Zuordnung Offset Dienst wird
    ebenfalls von der IANA verwaltet.
  • Dynamisch alles andere also der Regelfall!

60
Internet Multicast AddressAllocation Architecture
Domäne A
Domäne B
Prefix Coordinator
Prefix Coordinator
Prefix Coordinator
Layer 3
Domäne C
Prefix Coordinator
Prefix Coordinator
Layer 2
MAAS
MAAS
MAAS
Layer 1
Client
Client
Client
Client
61
Layer 1-3
  • Haben nichts mit den Schichten im ISO/OSI Modell
    zu tun!
  • Layer 1 Protokoll/Mechanismus um von einem
    multicast address allocation server (MAAS) eine
    multicast Adresse zugewiesen zu bekommen. Der
    Server ist dafür verantwortlich zu verhindern
    dass es zu Adresskonflikten kommt (soweit das
    möglich ist).
  • Layer 2 Ein Protokoll/Mechanismus, mit dem die
    MAAS einer Domäne sich untereinander koordinieren
    und den Adressraum von Layer 3 Prefix
    Coordinators in Erfahrung bringen.
  • Layer 3 Ein Protokoll/Mechanismus, mit dem
    multicast Adressbereiche (in Form von Präfixen)
    auf die verschiedenen Domänen aufgeteilt werden.

62
Schicht 1 Multicast Address Dynamic Client
Allocation Protocol (MADCAP)
  • S. Hanna, B. Patel, M. Shah. Multicast Address
    Dynamic Client Allocation Protocol (MADCAP). RFC
    2730. 1999.
  • MADCAP dient der Kommunikation zwischen Client
    und MAAS.
  • MADCAP basiert auf UDP, Zuverlässigkeit wird
    durch Übertragungswiederholung durch den Client
    erreicht.
  • Dabei wird eine Nachricht vom Client dann
    wiederholt, wenn nach Ablauf eines gewissen
    Time-outs keine Antwort vom Server vorliegt.
  • Damit ein Server MADCAP Operationen bei einer
    Übertragungswiederholung nicht mehrfach ausführt
    erhält jede Nachricht vom Client eine (für
    gewisse Zeit) eindeutige ID, ähnlich einer
    Sequenznummer. Diese ID wird bei
    Übertragungswiederholungen erneut verwendet.

63
MADCAP Ablauf - DISCOVER
  • Zunächst sendet der Client eine DISCOVER
    Nachricht.
  • Diese Nachricht beschreibt die vom Client
    gewünschten Eigenschaften des angeforderten
    Adressbereiches
  • Start/Endzeitpunkt der Gültigkeit
  • Anzahl der Adressen
  • Scope
  • und weitere ....
  • Die DISCOVER Nachricht kann an eine spezielle
    multicast Adresse (scope domäne) geschickt
    werden, auf der alle MAAS lauschen. So kann ein
    Client einen initialen Server finden.
  • Oder, wenn bereits ein Server bekannt ist, kann
    dieser direkt per unicast mit einer DISCOVER
    Nachricht kontaktiert werden.

64
MADCAP Ablauf - OFFER
  • Wenn ein MAAS eine DISCOVER Nachricht empfängt
    und die Anfrage annehmen möchte (Politiken sind
    konfigurierbar), dann antwortet er mit einer
    OFFER.
  • In der OFFER können die Eigenschaften der
    Adressen leicht verändert zu der Anfrage sein.
    Dies ist ein Aushandlungsprozess.
  • Die OFFER wird per unicast an den Absender der
    DISCOVER Nachricht geschickt.
  • Dazu sollte der MAAS die Adressen mit den
    entsprechenden Eigenschaften zur Verfügung haben
    und reservieren.
  • Diese Reservierung sollte bestehen bleiben, bis
    der Client antwortet oder eine maximale
    Antwortzeit überschritten ist.
  • Wenn der Server die Anfrage nicht annehmen
    möchte, so sendet er dem Client ein NAK.

65
MADCAP Ablauf REQUEST
  • Hat ein Client eine oder mehrere OFFER
    Nachrichten erhalten, so wählt er einen der
    Server aus und schickt eine REQUEST Nachricht.
  • Wurde die ursprüngliche DISCOVER Nachricht per
    multicast verschickt, so muss auch der REQUEST
    per multicast verschickt werden. So merken auch
    die Server, die eine OFFER geschickt haben, aber
    nicht ausgewählt wurden, dass der Client
    anderweitig bedient wird.
  • Sonst wird die REQUEST Nachricht per unicast
    direkt an den MAAS geschickt.

66
MADCAP Ablauf ACK/NAK
  • Empfängt ein MAAS einen REQUEST und kann die
    Reservierung durchführen, so tut er dies und
    antwortet mit einem ACK.
  • Kann er die Reservierung nicht durchführen, so
    antwortet er mit einem NAK.

67
MADCAP Ablauf RENEW/RELEASE
  • Mit RENEW kann ein Client eine Adresse verlängern
    oder den Server um die Veränderung anderer
    Eigenschaften der Adresse bitten. Der Server
    antwortet mit ACK/NAK, je nachdem ob dies legitim
    ist oder nicht.
  • Mit RELEASE kann ein Client Adressen explizit
    zurück geben. Adressen werden vom MAAS auch dann
    als zurückgegeben betrachtet, wenn ihre
    Gültigkeitsdauer abgelaufen ist, ohne dass sich
    der Client hierfür melden muss.

68
Layer 2 Multicast Address Allocation Protocol
(AAP)
  • M. Handley, S. Hanna. Multicast Address
    Allocation Protocol (AAP). Internet Draft.
    Work-In-Progress. 2000.
  • Das AAP ist für die Koordination von MAAS und
    Prefix Coordinators zuständig
  • MAAS MAAS um innerhalb einer Domäne
    sicherzustellen, dass die Vergebenen multicast
    Adressen nicht kollidieren.
  • MAAS Prefix Coordinator ist relevant für
    multicast Adressen, die einen Scope haben,
    welcher die Domäne verlässt. Für diese Art der
    Adressen teilen die Prefix Coordinators den MAAS
    mit, welche Adressen in dieser Domäne allokiert
    werden dürfen.
  • AAP Nachrichten werden auf einer speziellen
    multicast Adresse verschickt, deren scope die
    Domäne ist. Alle MAAS und alle Prefix
    Coordinators empfangen die Daten, die an diese
    Adresse gesendet werden.

69
AAP MAAS MAAS
  • Adresse anfordern mit Address Claim (ACLM)
  • Ein MAAS kann Adressen anfordern, indem er einen
    ACLM an die AAP multicast Adresse schickt.
  • Dazu wählt er Adressen, von denen er annimmt,
    dass diese noch nicht belegt sind.
  • Der MAAS wiederholt diese Anforderung 2 mal, wenn
    dann kein Wiederspruch von anderen MAAS erfolgt
    gilt die Adresse als allokiert.

70
AAP MAAS MAAS
  • Belegte Adressen werden Angekündigt oder
    Verteidigt mit Address In Use (AIU)
  • Ein MAAS kündigt mit AIU in regelmäßigen
    Abständen periodisch alle Adressen an, die über
    Ihn reserviert wurden.
  • Alle MAAS merken sich die Ankündigungen aller
    anderen MAAS.
  • Wenn ein MAAS versucht eine Adresse zu allokieren
    (z.B. mit ACLM), die belegt ist, dann antwort
    mindestens einer der MAAS die die bestehende
    Belegung kennen mit einem AIU
  • Alle MAAS, die antworten wollen, stellen einen
    zufälligen Timer.
  • Der MAAS, bei dem der Timer zuerst abläuft,
    antwortet.
  • Alle anderen MAAS, die auch antworten wollten,
    sehen dies und unterdrücken das Senden der AIU
    Nachricht.

71
AAP MAAS - MAAS
  • Ein MAAS kann Adressen im Voraus reservieren
  • Dazu schickt ein MAAS ein Address Intention To
    Use (AITU) an die AAP multicast Adresse.
  • Die anderen MAAS reagieren ähnlich wie auf ein
    ACLM.
  • Bleibt die AITU Nachricht nach 2-facher
    Wiederholung unwidersprochen, so gelten die
    Adressen als reserviert.
  • Der MAAS kündigt die reservierten Adressen
    regelmäßig an.
  • Andere MAAS dürfen diese Adressen nur dann
    verwenden, wenn ihnen die Adressen ausgehen. In
    diesem Fall senden sie ein ACLM für die Adresse,
    der MAAS mit der Reservierung muss diese
    daraufhin zurückziehen.
  • Wenn ein MAAS die reservierten Adressen
    tatsächlich an einen Client vergeben möchte, dann
    sendet er direkt einen AIU für diese Adressen.
  • Reservierungen erlauben eine schnellere Antwort
    an Clients und ermöglichen es kurzzeitige
    Netzpartitionierungen besser zu überstehen.

72
AAP MAAS Prefix Coordinator
  • Ein Prefix Coordinator kommuniziert mit anderen
    Prefix Coordinators aus anderen Domänen und mit
    den MAAS der eigenen Domäne.
  • Prefix Coordinatoren teilen den Adresseraum für
    Adressen auf, deren Scope die Domäne verlässt.
  • Gegenüber den MAAS hat ein Prefix Coordinator
    zwei Aufgaben
  • Es muss die zur Verfügung stehenden Adressen
    bekannt geben.
  • Es muss entsprechend der Auslastung des
    Adressraumes neue Adressen für die eigenen MAAS
    besorgen.

73
AAP MAAS Prefix Coordinator
  • Die Prefix Coordinators einer Domäne schicken
    regelmäßig sogenannte Address Space Announce
    (ASA) Nachrichten, die beschreiben, welche
    Domänen-übergreifenden Adressen in der Domäne zur
    Verfügung stehen.
  • Ein MAAS reagiert darauf wie folgt
  • Wird der zur Verfügung stehende Adressraum
    vergrößert, dann gibt es neue Adressen, die
    vergeben werden können. Warten Clients gerade auf
    Adressen, so können diese nun bedient werden.
  • Wird der Adressraum verkleinert, so muss geprüft
    werden ob bereits vergebene Adressen davon
    betroffen sind. Ist dies der Fall, so sollte der
    MAAS versuchen den Client zu benachrichtigen,
    damit dieser die Verwendung der Adresse
    einstellt. Dies sollte ein Ausnahmefall sein, da
    die Prefix Coordinatoren keine Adressen weggeben
    sollten, die gerade verwendet werden.

74
AAP MAAS Prefix Coordinator
  • MAAS senden Address Space Reports (ASRP) um den
    Prefix Coordinators einen Überblick über die
    Auslastung der Domänen-übergreifenden Adressen zu
    geben.
  • Entsprechend dieser Reports können die Prefix
    Coordinators sich um weitere Adressen von anderen
    Domänen bemühen, oder Adressen an andere Domänen
    abgeben.

75
Schicht 3 Multicast Address-Set Claim (MASC)
  • P. Radoslavov, et. Al. The Multicast Address-Set
    Claim (MASC) Protocol. RFC 2909. 2000.
  • MASC wird von MASC Nodes (Prefix Allocators,
    i.d.R. Router auf der Grenze von Domänen)
    verwendet um Adressbereiche anzufordern und zu
    allokieren.
  • Ein Adressbereich wird durch einen Präfix
    gekennzeichnet.
  • Wenn ein MASC Node einen Adressbereich erhalten
    hat, so wird dieser in dreifacher Weise
    verwendet
  • Adressen aus diesem Bereich werden von den MAAS
    in derselben Domäne an die Endsysteme verteilt.
  • Adressen aus diesem Bereich können in
    unter-Bereiche zerlegt und an untergeordnete
    Domänen vergeben werden.
  • Adressen in diesem Bereich haben diese Domäne als
    Wurzeldomäne für Exterior Gateway Multicast
    Routing nach BGMP.

76
MASC Anforderungen/ Designentscheidungen
  • Effiziente Ausnutzung des Adressraumes. Dies
    bedeutet, dass die Allokation von Adressbereichen
    dynamisch, auf Basis des aktuellen Bedarfes
    vorgenommen werden muss.
  • Die Präfixe der zugeordneten Adressbereiche
    sollte aggregierbar sein um BGMP zu unterstützen.
  • Die Adresszuordnung sollte möglichst stabil sein.
  • Der verwendete Mechanismus sollte robust gegen
    den Ausfall einzelner Systeme sein.
  • Geschwindigkeit der Adresszuteilung ist keine
    Anforderung, da dies auf unteren Ebenen
    (MADCAP/AAP) geregelt werden kann.

77
MASC Topologie
R1
R2
N1b
N1a
N2a
N2a
C1
C2a
C2b
C3
  • R1/R2 zwei root Domains (vergleichbar mit TLAs)
  • N1/N2 zwei Serviceprovider, Kunden von R1/R2
    (vergleichbar mit NLA)
  • C1/C2/C3 Endverwender von Adressen (vergleichbar
    mit Sites)
  • Die MASC Nodes sind i.d.R. identisch mit den
    entsprechenden Grenzroutern für interdomain
    unicast/multicast routing.

78
MASC Funktionsweise
  • MASC Knoten sind untereinander mit TCP
    entsprechend der Topologie miteinander verbunden.
  • Ein MASC Knoten kann also Verbindungen zu
    Partnerknoten auf der gleichen Ebene, zu Knoten
    auf einer höheren Ebene und zu Knoten auf einer
    untergeordneten Ebene haben.
  • Ein MASC Knoten flutet regelmäßig Informationen
    über die Adressbereiche, die er allokiert hat
    (PREFIX_IN_USE).

79
MASC Funktionsweise
  • Möchte ein MASC Knoten für seine Domäne (bzw. für
    eine untergeordnete Domäne) Adresse beschaffen,
    so flutet er den Wunsch nach einem
    Adressbereich/Lebenszeit (NEW_CLAIM) an seine
    Partnerknoten auf der gleichen Ebene und an
    seinen Elternknoten.
  • Wenn es zu keinen Konflikten kommt (kein
    Wiederspruch innerhalb einer gewissen Zeit), dann
    gilt der Adressbereich als allokiert und kann
    verwendet/an untergeordnete Domänen weitergegeben
    werden.
  • Im Konfliktfall wird dieses Vorgehen mit einem
    neuen Adressbereich wiederholt.
  • Analog dazu kann auch der bestehende
    Adressbereich vergrößert werden
    (CLAIM_TO_EXPAND).

80
Wer gewinnt bei Kollisionen?
  • Jede Anforderung hat Attribute, die die Rangfolge
    von Anforderungen eindeutig bestimmen
  • Typ
  • PREFIX_IN_USE (Der Adressraum wird bereits
    verwendet)
  • CLAIM_TO_EXPAND (Der Adressraum wird erweitert)
  • NEW_CLAIM
  • Dies ist das erste Entscheidungskriterium
  • Timestamp der Zeitpunkt zu dem die
    Adressanforderung getätigt wurde. Hier gewinnt
    wer den kleineren Zeitstempel hat.
  • Eindeutiger Identifier (z.B. IP Adresse) des MASC
    Knotens. Hier gewinnt wer den größeren Identifier
    hat.

81
Zusammenfassung Multicast Adressallokation
  • 3 Schichten
  • Schicht 1 Kommunikation Endsystem-MAAS, Vergabe
    von Adressen an die Endanwendungen.
  • Schicht 2 Kommunikation MAAS-MAAS und
    MAAS-Prefix Coordinator, Verwaltung von Adressen
    in einer Domäne.
  • Schicht 3 Kommunikation Prefix
    Coordinator-Prefix Coordinator, Verwaltung von
    Adressebereichen (durch Präfixe bestimmt)
    zwischen den Domänen.
  • Befindet sich im Experimentalstadium!

82
Zusammenfassung Multicast
  • Mechanismen in den Endsystemen und im LAN (IGMP)
  • Interior Multicast Routing
  • DVMRP
  • MOSPF
  • PIM-SM
  • Exterior Gateway Routing
  • MSDP
  • BGMP
  • Adressverwaltung und Allokation
  • SAP/SDP
  • MADCAP/AAP/MASC
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