Title: OSTEOPOROSE 2000 Aktuelles f
1OSTEOPOROSE 2000Aktuelles für Klinik und
PraxisREKO, AachenBILDGEBENDE VERFAHREN
- PD Dr. M. VAHLENSIECK, BONN
2(No Transcript)
3Osteoporose Ursachen
- Generalisiert Involution (postmenopausal,
senil)Medikamentös (Steroide, Phenytoin,
Heparin)Endokrin (Hyperthyreose, Cushing,
Hypogonad.)SchwerelosigkeitMangelzustände
(Skorbut, Anorexia, Eiweißmangel
- Lokal Inaktivität (Immobilisation,
Parese)Reflexdystrophie, InfektionTransiente
Hüftosteoporose
4Osteoporose Therapie
- Signifikante Senkung des Frakturrisikos durch
Alendronsäure (Alendronat) bzw. Vitamin D
Calcium - Erfolg anderer Therapieformen nicht gut zu
belegen (Calcitonin, Fluorid, Hormonsubstitution,
Parathormon, Calcitriol, Monotherapie Vit D oder
Calcium) - Metaanalyse Meunier et al. 1999 Int J Clin Pract
53 (1999) 122 - 129
5Osteoporose Prophylaxe
- Bewegung
- Calciumausreichende Ernährung(1000 - 1500 mg pro
Tag) - Milch, Käse, geräucherte Sprotten, Brokkoli,
Ölsardinen
6Strukturanalyse
7(No Transcript)
8Zukunft Strukturanalyse HRCT, HRMRT, Ultraschall
9Morphometrie
10(No Transcript)
11Osteodensotometrie
- MeßprinzipAbsorption von ionisierender Strahlung
im Vergleich mit einem MeßphantomUltraschallabsor
ption, AusbreitungsgeschwindigkeitGrenzflächen
(Suszeptibilitäts-) artefakte in der MRT
12Osteodensitometrie
- Meßort LWS, SchenkelhalsPeripherie
- Meßwert Mineraldichte (BMD)Mineralgehalt (BMC)
/ Fläche oder Volumen g/cm2 g/ml - Interpretation z-Wert Vergleich mit
Normalwerten in oder SDt-Wert Vergleich zur
peak-bone-mass in oder SD
13Osteoporose Definitionen
- Z Score lt -2 SD leichte Osteoporose
- gt 3 Verlust per anno Osteoporose
- gt 10 Verlust per anno Fast looser
Vahlensieck, REKO, Aachen 28.10.2000
14Osteodensitometrie
- Meßwerte Geräteabhängiggeographische
Variabilität - Empirische Frakturschwelle z-Wert -2 SD , WK
Demineralisierung lt 0,8 g/cm2 erhöht Risiko bei
inadäquatem Trauma um gt50 - Einflüsse durch Struktur, Oberfläche,
Krafteinwirkung
15Indikationen Osteodensitometrie
- Ausmaßabschätzung bei bestehenden
osteoporotischen Frakturen - Therapieverlauf behandelter Osteopenien
- Klinischer oder röntgenologischer dringender
Verdacht auf Osteoporose bei Risikopatient mit 2
oder 3 Risikofaktoren
Vahlensieck, REKO, Aachen 28.10.2000
16OsteoporoserisikofaktorenPrämenopausale
Frauen(modifiziert nach Southern California Bone
Club)
- Chirurgische Menopause
- Amenorrhoe
- Anorexia nervosa
- Hyperprolaktinämie
- best. Medikamente (z.B. Neuroleptika)
Vahlensieck, REKO, Aachen 28.10.2000
17OsteoporoserisikofaktorenPostmenopausale
Frauen(modifiziert nach Southern California Bone
Club)
- Familienanamnese
- Körpergröße lt160 cm
- Gewicht lt50 kg
- Größenabnahme gt3 cm
- Hypercalciurie
- Frakturen nach Minimaltrauma
- Röntgenologischer Verdacht auf Osteoporose
- Alter gt 65 Jahre
Vahlensieck, REKO, Aachen 28.10.2000
18OsteoporoserisikofaktorenMänner(modifiziert
nach Southern California Bone Club)
- Hypogonadismus
- Röntgenologischer Verdacht auf Osteoporose
- Frakturen nach Minimaltrauma
Vahlensieck, REKO, Aachen 28.10.2000
19OsteoporoserisikofaktorenFrauen und
Männer(modifiziert nach Southern California Bone
Club)
- Langdauernde Immobilisation
- Calziumdefizit über mehr als 10 Jahre
- Calciurie, Nierensteine
- Osteomalazie
- Chronische Niereninsuffizienz
- Endokrine Erkrankungen (Hyperthyreose,
Hyperparathyreoidismus)
Vahlensieck, REKO, Aachen 28.10.2000
20DPA, DXA
SPA
21QCT
22Osteodensitometrie Meßfrequenz
- Jährliche Abbaurate 0,5 - 1,5
- Schwankungen bis 3
- daher Meßintervall 2 Jahre
- Bei sekundären Osteoporosen evtl. häufiger
Vahlensieck, REKO, Aachen 28.10.2000
23OSTEOPENIEN
- Osteoporose vermehrter Abbau
- Osteomalazie verminderte Mineralisation
- Osteodystrophie (-klasie) vermehrter Abbau,
Malproduktion
24(No Transcript)
25Knochendichtemessung richtige Interpretation
- PD Dr. M. VAHLENSIECK,
- Radiologie Haydenhaus, Bonn
26KNOCHENDICHTEMESSUNGGeschichte
- Konventionelle Röntgendichte (optisch)
- Morphometrie
- Trabekelindizes
27KNOCHENDICHTEMESSUNGVerfahren
- Ultraschallabsorption
- Ultraschallausbreitungsgeschwindigkeit
- Magnetresonanzgrenzflächenartefakte
- Absorption ionisierender Strahlung
28KNOCHENDICHTEMESSUNGVerfahrenIonisierende
Strahlung
- Ein- oder Zweienergietechnik
- Meßort
- Szintigraphische Strahlenquelle (SPA, DPA)
- Röntgenpunkt- oder Fächerstrahler (SXA, DXA)
- Computertomographie (Q-CT, DE-Q-CT, Low dose Q-CT)
29(No Transcript)
30DXA
p-SPA
31Q-CT
32Knochendichtemessung Meßtechnik
Cann Genant Phantom
Weiter Phantome Siemens Phantom Spine
Phantom European Spine Phantom
33(No Transcript)
34KNOCHENDICHTEMESSUNGInterpretation
- Z-Wert (Score) Relation zum alterskorrelierten
Mittelwert in oder SA (Messwert Mittelwert /
SA) - T-Wert (Score) Relation zur Peak-bone-mass in
oder SA (Messwert Peak bone mass / SA)
35(No Transcript)
36KnochendichtemessungInterpretation
- Z Wert lt -2 SA Osteoporose
- T Wert lt - 2,5 SA Osteoporose (50 aller über 70
jährigen) - gt 3 Verlust per anno Osteoporose
- gt 4 - 10 Verlust per anno Fast looser
37KnochendichtemessungInterpretation
- Empirische Frakturschwelle z-Wert -2 SD , WK
Demineralisierung lt 0,8 g/cm2 erhöht Risiko bei
inadäquatem Trauma um gt50 - Einflüsse durch Struktur, Oberfläche,
Krafteinwirkung
38KNOCHENDICHTEMESSUNGFEHLERQUELLEN
- Frakturierter Messort
- Vorausgegangene Darmkontrastierung
- Implantate
- Osteophyten, Verkalkungen
- Metallhaltige Kleidung
- Meßintervall 2 jährlich (Jährliche Abbaurate 0,5
- 1,5 , Schwankungen bis 3 ) - Bei sekundärer Osteoporose evtl. häufiger
39KNOCHENDICHTEMESSUNGFEHLERQUELLEN
- Vergleich unterschiedlicher Hersteller
- Vergleich unterschiedlicher Meßmethoden
- Geographische und ethnische Variabilität
- Mangelnde Gerätewartung
- Messtägliche Kalibrierung zum Phantom
40ZUSAMMENFASSUNG
41Calcium und Vitamin Din der Osteoporosebehandlung
- Dr. Ulrich Deuß
- Endokrinologische Gemeinschaftspraxis, Köln
42Prinzipien der Ernährung bei Osteoporose
- Ausreichende Kalziumzufuhr durch Einsatz
kalziumreicher Lebensmittel - Gleichmäßige Verteilung der kalziumreichen
Lebensmittel über den Tag - Einschränkung von Lebensmitteln, die
die Kalziumbilanz negativ beeinflussen - Bevorzugung von Lebensmitteln die die
Calciumbilanz positiv beeinflussen - ausreichende Vitamin D Versorgung
43Empfehlungen des National Institutes of Health
zur optimalen Kalziumversorgung
- Jugendliche, junge Erwachsene 11 - 24
Jahre 1200 - 1500 mg - Männer 25 - 65 Jahre 1000 mg über 65
Jahre 1500 mg - Frauen 25 - 50 Jahre 1000 mg über 50
Jahre (postmenopausal) - mit
Östrogensubstitution 1000 mg - ohne
Östrogensubstitution 1500 mg über 65
Jahre 1500 mg - Quelle NIH Consensus Development Panel on
Optimal Calcium Intake. J Am Med. Assoc 1994
272 1942-8
44Sauer macht gebrechlich MEDIZIN / Neuen
Forschungen zufolge ist nicht Kalziummangel die
Ursache für Knochenschwund, sondern eine
ernährungsbedingte Übersäuerung des Körpers
Eine Untersuchung an insgesamt 78000
amerikanischen Krankenschwestern zeigte bei
denjenigen, die täglich mindestens zwei Gläser
Milch tranken, sogar ein leicht erhöhtes Risiko,
sich die Knochen zu brechen. ... Der Schweizer
Arzt Roman Mühlbauer fütterte in einem Experiment
knochenschwache Ratten mit Gemüse und
untersuchte den Effekt auf das Skelett. Ein Gramm
Trockenzwiebeln am Tag erhöhte den
Mineralgehalt der Rattenknochen um 18 Prozent,
die Knochendichte stieg um 15 Prozent. Auch eine
Mischung aus Salat, Tomaten, Knoblauch und
Gewürzen erwies sich als gutes Osteoporose-Prävent
ionsmittel. Für Menschen ist die Schutzwirkung
von Gemüse noch nicht belegt...
Ausgabe 49 02-12-1999
45Mineralwasser bei Osteoporose
- mg/l
- Bad Hersfelder Vitalisbrunnen 695
- Bad Driburger Bitterwasser 671
- Steinsieker 579
- Staatl. Bad Kissinger Maxbrunnen 541
- Contrex 467
- Gerolsteiner 347
- St. Gero Heilwasser 331
- Nürburg Stille Quelle 232
- Dreiser Sprudel 203
- Granus Sprudel Aachen 151
- Staatlich Fachingen 122
- Apollinaris 90
- Dauner Sprudel 32
- Rheinfelsquelle/Römerwall 2
- Trinkwasser
- GEW, Köln 125
- WVG Schmitzhöhe 90
46Faktoren, die die Kalziumaufnahme hemmen
- Phosphor
- (z.B. Fleisch und Wurstwaren, Innereien, Fisch,
Schmelzkäse, Nüsse, Kleieprodukte, Cola-Getränke)
- Oxalsäure
- (z.B. Spinat, Mangold, Sauerampfer und
Rhabarber) - Phytin
- (z.B. Körner und Frischkornzubereitungen (z.B.
Müsli))
47Faktoren, die die Kalziumaufnahme fördern
- Vitamin D
- Milchzucker
- (z.B. Milch und Milchspeisen)
- Zitronensäure
- (z.B. Zitrusfrüchte und damit angereicherte
Fruchtsäfte) - Basische Lebensmittel
- (vegetarische Kost)
48Faktoren, die die Kalziumausscheidung fördern
- Säureüberschuss in der Ernährung durch die
heutige "Wohlstandskost" - zu hoher Verzehr tierischer Proteine
- zu hoher Verzehr von Zucker
- falsche Zubereitung der Speisen
- Zu geringer Verzehr pflanzlicher Lebensmittel
49Faktoren, die die Kalziumausscheidung hemmen
- Vitamin D
- Hydrochlorothiazid
50Vitamin D Grundlagen
- Täglicher Bedarf ca. 400 IE
- 20 aus der Nahrung
- z.B. Milch- und Milchprodukte, Eigelb, Butter,
Margarine, Lebertran und Fisch - 80 Bildung in der Haut
- Normbereich gt 15 ng/ml
51Vitamin D Synthesemechanismus
7-Dehydro- cholesterol
52Bedeutung anderer Vitamine und Mineralien bei
Osteoporose
- Vitamin K, C, A, B12, Folsäure
- Spurenelemente
- Zink
- Kupfer
- Mangan
- Fluorid
53Merke
- Jeder einzelne Stoff ist nicht gefährlich. Es ist
die Summe aller zu oft im täglichen Leben
vorkommenden Schadstoffe und unsere Lebensweise,
die aus ursprünglich ganz passablen Lebensmitteln
Kalkvernichter macht.